Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Musik - Sonstiges, Note: 1,0, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Musikwissenschaftliches Seminar), Veranstaltung: Don Juan in den Künsten, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Daß sich die Text-Zitate aus Lenaus Don Juan in irgendeiner konkreten Weise mit der erklingenden Musik in Verbindung bringen ließe, ist [...] eine Chimäre, der Strauss Exegeten noch immer allzu gerne anhängen.' Bei undifferenzierter Akzeptanz dieser Aussage Michael Walters könnte eine Auseinandersetzung mit der Tondichtung Don Juan von Richard Strauss bereits an diesem Punkt beendet werden. Als entscheidend wird sich in den folgenden Ausführungen jedoch erweisen, in welchem Sinne dieses konkret zu verstehen ist. Falls damit die wörtliche Umsetzung der Lenau-Zitate in Musik gemeint wäre, so dürfte die Antwort unstrittig 'ja' lauten. Unstrittig ist jedoch auch, dass ein Bezug zwischen den Lenau-Zitaten und der Tondichtung existieren muss. Andernfalls hätte Richard Strauss auf die Auswahl der Zitate verzichten und sich auf die bloße Verwendung des Titels Don Juan beschränken können. Aus dieser Feststellung ergibt sich eine ganze Reihe von Fragestellungen. Beispielsweise die historisch relevante Frage, wie sich der Don Juan der Lenau-Zitate von der Don Juanschen Urfassung Tirso de Molinas unterscheidet. Oder, warum sich Strauss ausgerechnet für die von ihm gewählten Zitate entschieden haben mag und wie die hierdurch bedingten Textauslassungen begründet werden können. Nach Erörterung dieser Fragen und einem Einblick in den künstlerischen Werdegang Richard Strauss`, sein ästhetisches Verständnis von Tondichtung eingeschlossen, soll ein Brückenschlag vom Text hin zur Musik erfolgen. Um diesen Übergang in adäquater Weise bewerkstelligen zu können, gilt es zuvor jedoch die diffizil verwobenen Begriffe Sujet, Programm und poetische Idee zu unterscheiden, inklusive der von Strauss selbst evozierten Schwierigkeiten. Schließlich sollen die gewonnenen Erkenntnisse in die Analyse des so genannten 'Heldenthemas' einfließen, wobei auch die für die Rezeption wichtige Rolle der frühesten Strauss-Kommentatoren Mauke und Rösch nicht unbeachtet bleiben wird.
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