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Umwelt- und Ressourcenschutz als Unternehmensziel

Steigerung des Unternehmenswerts durch Ressourcenmanagement

AutorHeinz-Georg Baum, Thomas Albrecht
VerlagDUV Deutscher Universitäts-Verlag
Erscheinungsjahr2007
Seitenanzahl230 Seiten
ISBN9783835095823
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis54,99 EUR
Die Autoren untersuchen, über welchen Gestaltungsspielraum Unternehmen in einem wettbewerblichen Umfeld verfügen, um einzelwirtschaftliche Maßnahmen zur Ressourcenschonung durchzuführen. Sie identifizieren erfolgreiche Unternehmen mit ausgeprägtem Ressourcenmanagement und zeigen Unterschiede sowohl bei den operativen als auch bei den strategischen Informations- und Entscheidungsinstrumenten auf. Als strategische Differenzierungsmerkmale sind insbesondere Produktverantwortung und -gestaltung sowie der Umweltschutz von Bedeutung.

Dr. StB Heinz-Georg Baum ist Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Hochschule Fulda, FB Lebensmitteltechnologie.
Dr. Thomas Albrecht ist in der Grundsatzabteilung Wirtschaftsprüfung, Global Financial Services bei der Ernst & Young AG, Stuttgart tätig.
Dr. Daniel Raffler ist als Strategiebeauftragter der MAN Roland Druckmaschinen AG in Augsburg tätig.

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Leseprobe
5.2 Betriebliche Umweltmanagementsysteme als Bezugsrahmen für das Öko-Controlling (S. 135-136)

Aufgrund der gewachsenen Komplexität und Bedeutung betrieblicher Umweltschutzaufgaben, aber auch wegen der zugenommenen Kostenbelastung durch eine meist endof- pipe-orientierte Ausrichtung der Umweltschutzbemühungen, haben Unternehmen nach Wegen gesucht, den Umwelt- und Ressourcenschutz systematischer, effektiver und effizienter zu gestalten. Zu diesem Zweck wurden Umweltmanagementsysteme entwickelt, die sich insbesondere bei den Schwerpunktsetzungen, aber auch hinsichtlich der Reifegrade zum Teil erheblich unterschieden haben. Allerdings können seit Mitte der 1990er Jahre Betriebe auf standardisierte Umweltmanagementsysteme zurückgreifen.

In Europa steht seit 1995 das freiwillige Umweltmanagementsystem gemäß der EG-Öko-Audit-Verordnung270 zur Verfügung. Ergänzend zum herkömmlichen Ordnungsrecht haben die Umweltminister der Europäischen Union mit dieser Verordnung Anreize für Organisationen geschaffen, in Eigenverantwortung die betriebliche Umweltleistung über das geltende Recht hinaus ständig zu verbessern. Ein solches Umweltmanagementsystem zählt deshalb zu den indirekten bzw. weichen Instru menten der Umweltpolitik. Es soll seine Wirkung über die Marktkräfte, d.h. über entsprechende Anreize für Kunden, Lieferanten sowie Konkurrenten entfalten.

Auch die im Jahr 1996 entwickelte internationale Norm DIN EN ISO 14001272 soll eine kontinuierliche Verbesserung des Umweltschutzes auf allen Ebenen des unternehmerischen Handelns systematisch fördern. Vergleichbar mit der Normierung im Bereich der Qualitätssicherung werden bei dieser Norm Managementstrukturen und -abläufe sowie Instrumente erfasst und festgelegt. Beide Umweltmanagementsysteme geben einen organisatorischen Rahmen für die Einführung, Umsetzung und Überprüfung des Umweltmanagements und damit für ein proaktives Handeln in Umweltangelegenheiten vor. Ökologische Aspekte sollen – soweit relevant – bei allen unternehmerischen Entscheidungen systematisch berücksichtigt werden.

5.2.1 Aufbau und Ablauf

Unternehmen oder andere Organisationen, die ein Umweltmanagementsystem gemäß der weltweit gültigen Norm ISO 14001 einführen möchten, müssen im Vorfeld eine Umweltpolitik sowie ein Umweltprogramm mit konkreten Zielen formulieren. Für die Umsetzung der Umweltpolitik und der gesetzten Ziele erfolgt die organisatorische Implementierung des Umweltmanagementsystems. Dabei werden Funktionen, Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten derjenigen Mitarbeiter festgelegt, die zum betrieblichen Umweltschutz aktiv beitragen sollen.

Zur Sicherstellung einer kontinuierlichen Verbesserung des Umweltmanagements müssen die erreichten Ist-Werte regelmäßig mit den Zielvorgaben verglichen und durch die Geschäftsführung abschließend bewertet werden (vgl. Abb. 5-13). Ferner sind EMAS-Unternehmen verpflichtet, der Öffentlichkeit eine Umwelterklärung zu präsentieren, die jährlich aktualisiert werden muss. Im Rahmen einer ISO-Zertifizierung reicht dagegen eine Veröffentlichung der betrieblichen Umweltpolitik aus. Des weiteren untersucht ein akkreditierter, externer Umweltgutachter mindestens alle 3 Jahre, ob das Umweltmanagementsystem funktioniert (Auditierung) und alle einschlägigen Rechtsvorschriften durch die Organisation eingehalten werden (Legal Compliance).
Inhaltsverzeichnis
Vorwort6
Inhaltsverzeichnis8
Abbildungsverzeichnis12
Abkürzungsverzeichnis16
1 Einleitung19
2 Empirische Unterstützung der Untersuchung21
2.1 Design der empirischen Erhebung21
2.2 Struktur des Datenbestands24
3 Rahmenbedingungen einzelwirtschaftlicher Ressourcenschonung27
3.1 Unternehmerisches Umfeld und Stakeholder27
3.2 Ökologische Betroffenheit und Ökologieorientierung eines Unternehmens30
3.2.1 Empirische Befunde zur ökologischen Betroffenheit32
3.2.2 Determinanten der ökologischen Betroffenheit34
3.3 Betroffenheit unternehmerischer Entscheidungen vom Umweltrecht37
3.3.1 Prinzipien des Umweltrechts37
3.3.2 Das Umweltrecht im Überblick38
3.3.3 Unternehmerische Betroffenheit durch die Kernbereiche des Umweltrechts40
3.3.4 Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz41
3.3.5 Die Produktverantwortung im Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz51
3.3.6 Unternehmerische Betroffenheit durch die im KrW-/AbfG verankerte Produktverantwortung59
3.3.7 Unternehmerische Betroffenheit durch die Verordnungen zur Produktverantwortung61
3.3.8 Einfluss der Umweltbehörden auf unternehmerische Entscheidungen64
3.4 Beeinflussung unternehmerischer Entscheidungen durch die Position eines Unternehmens entlang des Produktlebensweges68
3.4.1 Wertschöpfungskreis und Produktlebensweg69
3.4.2 Der Einfluss auf das ökologische Unternehmensverhalten und das Spannungsfeld zwischen vor- und nachgelagerten Stufen des Produktlebensweges70
4 Strategische Informations- und Entscheidungssysteme als Ausgangspunkt einzelwirtschaftlicher Ressourcenschonung73
4.1 Konzeptionelle Grundlagen ökologisch ressourcenschonenden Managements73
4.1.1 Gestaltungsoptionen eines ökologisch ressourcenschonenden Managements75
4.1.2 Integrationspotenziale ökologischer Ressourcenschonung76
4.1.3 Einzelwirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit durch ökologische Ressourcenschonung77
4.1.4 Prozessphasen des Managements79
4.2 Strategische Absichten und Ziele als Ausgangspunkt einzelwirtschaftlicher Ressourcenschonung81
4.2.1 Ressourcenschonung als strategische Absicht81
4.2.2 Ressourcenschonung als Unternehmensziel86
4.2.3 Zielbeziehungen zwischen Ressourcenschonung und anderen Unternehmenszielen89
4.2.4 Längsschnittanalyse der Zielbeziehungen – 1991 und 200394
4.3 Strategische Instrumente der Analyse und Prognose als Ausgangspunkt einzelwirtschaftlicher Ressourcenschonung – Der strategische Werkzeugkasten96
4.3.1 Einsatz von Instrumenten der Analyse und Prognose97
4.3.2 Wahrnehmung von ökologischen Aspekten99
4.3.3 Ökologisch motivierte instrumentelle Modifikation am Beispiel der Wertketten-Analyse101
4.3.4 Bewertung der Instrumente der strategischen Analyse und Prognose als Ausgangspunkt der Ressourcenschonung103
4.4 Konzepte zur Strategieformulierung als Ausgangspunkt einzelwirtschaftlicher Ressourcenschonung107
4.4.1 Ressourcenschonung im Konzept der Produkt-Markt-Strategien nach Ansoff107
4.4.2 Ressourcenschonung im Konzept der Wettbewerbsstrategien nach Porter110
4.4.3 Kombinierte Betrachtung der Ansoff- und Porter-Konzeption114
4.4.4 Ressourcenschonung im Zusammenhang mit Kooperationsstrategien116
4.4.5 Bewertung der Konzepte zur Strategieformulierung als Ausgangspunkt der Ressourcenschonung119
5 Operative Informations- und Entscheidungssysteme als Ausgangspunkt einzelwirtschaftlicher Ressourcenschonung123
5.1 Öko-Controlling123
5.1.1 Controlling als Führungsinstrument124
5.1.2 Ziele des Öko-Controlling128
5.1.3 Funktionen des Öko-Controlling130
5.1.4 Instrumente des operativen Öko-Controlling – Der operative Werkzeugkasten134
5.2 Betriebliche Umweltmanagementsysteme als Bezugsrahmen für das Öko-Controlling153
5.2.1 Aufbau und Ablauf154
5.2.2 Einsatz von standardisierten Umweltmanagementsystemen im verarbeitenden Gewerbe156
5.2.3 Nutzen von standardisierten Umweltmanagementsystemen156
5.2.4 Determinanten der Anwendung standardisierter Umweltmanagementsysteme162
6 Entwicklung von Ressourcenschonungsstrategien, Ressourcenschonungsmaßnahmen und Chancen-Risiken-Profilen167
6.1 Entwicklung von Ressourcenschonungsstrategien und -maßnahmen167
6.1.1 Analyse und Prognose des Ressourcenverbrauchs167
6.1.2 Identifikation von Ressourcenschonungsclustern171
6.1.3 Ableitung von Ressourcenschonungsstrategien175
6.1.4 Konkretisierung von Ressourcenschonungsmaßnahmen179
6.1.5 Beurteilung wirtschaftlicher und technischer Hemmnisse182
6.2 Einzelfallstudien der Unternehmenspraxis185
6.2.1 Siemens Medical Solutions185
6.2.2 BMW Group190
6.3 Entwicklung von Chancen-Risiken-Profilen195
6.3.1 Konzeption der Chancen-Risiken-Profile – Ein analytisches Modell195
6.3.2 Erstellung und Deskription der Chancen-Risiken-Profile199
6.3.3 Reflexion des Chancen-Risiken-Profils an einem ökonomisch-ökologischen Win-Win-Profil208
7 Executive Summary213
Anhang219
Verzeichnis der Richtlinien, Gesetze und Verordnungen233
Verzeichnis der Internetquellen235
Literaturverzeichnis237
Verzeichnis der Autoren248

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