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E-Book

Unsichtbare Netzwerke

Wie sich die soziale Netzwerkanalyse für Unternehmen nutzen lässt

AutorBoris Ricken, David Seidl
VerlagGabler Verlag
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl267 Seiten
ISBN9783834963109
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis36,99 EUR
Soziale Netzwerke für die Kommunikation und Interaktion werden immer wichtiger für den Erfolg von Unternehmen. Die Analyse der vorhandenen Netzwerke bildet die Grundlage für deren erfolgreiche Nutzung und Erweiterung. Boris Ricken und David Seidl zeigen die begrifflichen, theoretischen und methodischen Grundlagen unsichtbarer sozialer Netzwerke in Unternehmen auf und stellen ein praktisches Verfahren vor, anhand dessen die Netzwerkanalyse gezielt zur Problemlösung genutzt werden kann. Fallbeispiele illustrieren die unterschiedlichen Anwendungsmöglichkeiten.

Dr. Boris Ricken ist Projektleiter und Assistent der Geschäftsleitung bei PPCmetrics AG, Zürich, Schweiz sowie externer Dozent an der Edinburgh Napier University, Großbritannien.
Professor Dr. David Seidl ist Inhaber des Lehrstuhls für Organisation und Management an der Universität Zürich sowie Research Associate am Centre for Business Research, Cambridge University, Großbritannien.

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Leseprobe
Erfassung sozialer Netzwerke (S. 63-64)

Soziale Netzwerke lassen sich mit der Netzwerkanalyse erfassen und analysieren. Bei der Netzwerkanalyse handelt es sich keineswegs um eine neue Methode. In ihren früheren Formen wurde sie bereits in den 30er Jahren eingesetzt.73 Mit dem Aufkommen moderner Softwareapplikationen zu Beginn der 90er Jahre hat diese Methode in der Wissenschaft stark an Bedeutung gewonnen und erfreut sich in den letzten Jahren zunehmender Beliebtheit. Diese neuen Softwareprogramme ermöglichen eine leicht verständliche Visualisierung sozialer Netzwerke, womit sich die Netzwerkanalyse nun auch in der Unternehmenspraxis einsetzen lässt.74

4.1 Welche sozialen Netzwerke sollen erfasst werden?

4.1.1 Typ der Beziehung


Will man soziale Netzwerke erfassen, sollte vorab eine Reihe grundsätzlicher Fragen geklärt werden. Als Erstes ist zu überlegen, welche Beziehungen erfasst werden sollen. Für die Untersuchung innerhalb von Unternehmen kommen grundsätzlich folgende Kategorien in Betracht:75 Kommunikationsbeziehungen beziehen sich auf den Informationsoder Wissensaustausch zwischen Organisationsmitgliedern.

Erfasst werden kann der allgemeine Kommunikationsfluss (privat und arbeitsbezogen), eine themenspezifische Kommunikation oder auch der Transfer bestimmter Wissensinhalte. Beispielsweise unterstützten wir im Rahmen eines Projektes ein Unternehmen bei der Abbildung beschaffungsrelevanter Informationsflüsse. Dementsprechend fragten wir die beteiligten Mitarbeiter: "Mit welchen Personen kommunizieren Sie durchschnittlich mindestens einmal pro Woche über Informationen, die im Zusammenhang mit der Beschaffung stehen?"

Evaluations- und Gefühlsbeziehungen umfassen Freundschaftsoder Vertrauensbeziehungen. Bei solchen Beziehungen handelt es sich oftmals um komplexe, multidimensionale Konzepte. So erfassten wir beispielsweise im Rahmen eines Projektes in einem Unternehmen Vertrauensbeziehungen, indem wir die Mitarbeiter mit den folgenden Fragen konfrontierten:

• "Angenommen, jemand verspricht Ihnen einen Gefallen zu tun, bei welchen Personen können Sie sicher sein, dass diese das Versprechen auch halten?"
• "Bei welchen Personen glauben Sie, dass sie für sich behalten können, was Ihnen in Verbindung mit einem bestimmten Arbeitsproblem Sorgen macht?"
• "Bei welchen Personen können Sie davon ausgehen, dass diese Ihnen gegenüber stets richtige Angaben machen?"
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort4
Vorwort6
Inhaltsverzeichnis9
Die Bedeutung sozialer Netzwerke14
1. 1 Einführung15
1.2 Ziele des Buches20
1.3 Praktisches Anwendungspotential20
1.4 Aufbau des Buches22
Teil A:Theoretische Grundlagen25
Der Forschungsstand zu informalenStrukturen26
2.1 Von der Verneinung zur "Entdeckung"informaler Strukturen27
2.2 Die Analyse durch denOrganisationskulturansatz30
2.3 Die Analyse durch die sozialeNetzwerkforschung36
Konzeptioneller Bezugsrahmen41
3.1 Der Manager im Mittelpunkt42
3.2 Informale Strukturen43
3.2.1 Soziale Netzwerke43
3.2.2 Kultur45
3.3 Formale Strukturen und Prozesse46
3.4 Das Verhältnis zwischen Strukturenund dem handelnden Manager47
3.5 Das Verhältnis sozialer Netzwerke zurformalen Struktur49
3.6 Das Verhältnis sozialer Netzwerke zurKultur50
3.7 Implikationen für die Analyse sozialerNetzwerke50
Erfassung sozialer Netzwerke53
4.1 Welche sozialen Netzwerke sollenerfasst werden?54
4.1.1 Typ der Beziehung54
4.1.2 Skalierung und Richtung der Beziehung57
4.2 Wie können soziale Netzwerke erfasstwerden?59
4.3 Wie stellt man soziale Netzwerke dar?60
4.4 Wie analysiert man sozialeNetzwerke?62
4.4.1 Zentralität von Akteuren63
4.4.2 Zentralisierung von Netzwerken74
4.4.3 Dichte von Netzwerken und Netzwerkteilen76
4.4.4 Analyse von Gruppen80
Bewertung sozialer Netzwerke84
5.1 Drei Basisfunktionen der Organisation85
5.2 Die Koordinationsfunktion87
5.3 Die Wissensfunktion91
5.4 Die Motivationsfunktion94
5.5 Kritische Nebenbedingungen: Kostenund Vertraul.ichkeit96
Steuerung sozialer Netzwerke98
6.1 Steuerungsgrundlagen99
6.2 Steuerungsdimensionen101
6.2.1 Führungsverhalten101
6.2.2 Formale Organisationsstruktur102
6.2.3 Human-Ressourcen-Praktiken103
6.2.4 Kontaktfördernde Maßnahmen104
6.2.5 Arbeitsplatzanordnung105
6.2.6 Kommunikationstechnologien106
Teil B:Praktisches Verfahren107
Übersicht über Projektphasen108
7. 1 Verfahrenscharakteristika109
7.2 Projektablauf111
Phase 1: Problemidentifikation undProjektplanung112
8.1 Problemidentifikation113
8.2 Projektplanung115
8.2.1 Projektvision und Projektname115
8.2.2 Projektorganisation und -teilnehmer116
8.2.3 Aktivitäten- und Ressourcenplanung117
8.2.4 Kommunikationsplanung119
Phase 2: Auswahl zu erhebenderNetzwerke122
9. 1 Übersicht123
9.2 Dokumentenanalyse125
9.3 Einzelinterviews125
9.4 Workshop126
Phase 3: Datenerfassung137
10.1 Pretest138
10.2 Online-Befragung138
10.3 Datenaufbereitung und -analyse141
Phase 4: Identifikation von Stärkenund Schwächen149
11.1 Identifikation150
11.2 Priorisierung151
Phase 5: Entwicklung vonMaßnahmen154
12.1 Entwicklung potentieller Maßnahmen155
12.2 Auswahl Maßnahmen156
12.3 Konkretisierung Maßnahmen157
Phase 6: Implementierung vonMaßnahmen168
13.1 Ansätze zur Implementierung169
13.2 Projektorganisation170
13.3 Kommunikation171
Phase 7: Kontrolle174
14.1 Maßnahmenkontrolle175
14.2 Ergebniskontrolle176
Verfahrenseinsatz bei HolcimIndonesien178
15.1 Einleitung179
15.2 Phase 1: Projektplanung181
15.3 Phase 2: Fragendefinition182
15.4 Phase 3: Datenerfassung184
15.5 Phase 4: Identifikation von Stärkenund Schwächen185
15.6 Phase 5: Maßnahmenentwicklung189
15.7 Phase 6: Implementierung192
15.8 Phase 7: Kontrolle194
Herausforderungen beim Einsatz desVerfahrens201
16.1 Herausforderung 1: Das Problemdefinieren202
16.2 Herausforderung 2: Die Komplexität meistern203
16.3 Herausforderung 3: Die Motivation der Befragten sicherstellen204
16.4 Herausforderung 4: Den Einfluss persönlicher Interessen kontrollieren206
16.5 Herausforderung 5: Die Unterstützung des Projektteams sicherstellen207
Kritische Würdigung209
17.1 Feedback der Projektteilnehmer zum bisherigen Verfahrenseinsatz210
17.2 Grenzen der Netzwerkanalyse215
17.3 Zukiinftiger Entwicklungsbedarf217
Literaturverzeichnis220
Stichwortverzeichnis233

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