Der Autor verfolgt das Ziel, die Verknüpfung von handels- und steuerrechtlicher Rechnungslegung aus ökonomischer Sicht theoretisch fundiert zu analysieren. Vor allem soll die Bedeutung dieser Verbindung im Hinblick auf eine gesamtwirtschaftlich effiziente Verwendung knapper Ressourcen beleuchtet werden. Theoretische Grundlage sind dabei die Erkenntnisse der neoklassischen Investitions- und Finanzierungstheorie. Dieses methodische Fundament wird im 1. Teil ausführlich beschrieben. Im weiteren Verlauf orientiert sich Norbert Schiele dann im wesentlichen an zwei Fragenkomplexen: Zum einen werden diejenigen Wirkungen herausgearbeitet, die aus einer handelsbilanziell geprägten Steuerbemessungsgrundlage resultieren (2. Teil). Zum anderen diskutiert er, welche Effekte durch eine einheitliche bzw. getrennte Bilanzierung zu erwarten sind, wenn man die Funktion der handelsrechtlichen Rechnungslegung zur Ausschüttungsbemessung berücksichtigt (3. Teil). Die Analyse zeigt, daß die handelsrechtlichen Bilanzierungs- und Bewertungsprinzipien für zahlreiche Entscheidungsverzerrungen verantwortlich sind, wenn sie als Steuerbemessungsgrundlage dienen. Zudem hat auch die Art der steuerlichen Rückwirkungen auf die Handelsbilanz weitreichende Konsequenzen für den Kapitaleinsatz innerhalb einer Unternehmung. Gleichermaßen ändern sich die Anforderungen an investitionsneutrale Steuersysteme, wenn man die Art der Bilanzverknüpfung explizit berücksichtigt. Schließlich entstehen Einflüsse auf die Kapitalaufteilung zwischen verschieden organisierten Unternehmungen bzw. zwischen Ländern mit unterschiedlichen Bilanzierungskonzeptionen.
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