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Unternehmenskommunikation im Social Web

Nutzerakzeptanz von Social Media Marketing am Fallbeispiel der Unternehmensfanpages des Social Networks Facebook.

AutorKathrin Kremser
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2011
Seitenanzahl202 Seiten
ISBN9783640934607
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis23,99 EUR
Magisterarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Multimedia, Internet, neue Technologien, Note: 2, Universität Wien (Publizistik- und Kommunikationswissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Untersuchungsfeld Social Web als Teilbereich des Internets. Das Social Web hat in den letzten Jahren durch exponentiell ansteigende Nutzerzahlen zunehmend Einfluss in die Gesellschaft erhalten. Es handelt sich um ein breitgefächertes Themengebiet, das Unmengen an Forschungsmaterial bietet. In der vorliegenden Arbeit werden soziale Netzwerke untersucht und anhand von kommunikationswissenschaftlichen Theorien durchleuchtet. Soziale Netzwerke verbinden Millionen von Nutzern weltweit und vereinfachen die Kommunikation, verändern aber auch das Verhalten der Nutzer. Die Communitys des Internets haben neue Dimensionen erreicht und auch Unternehmen können sich dem Social Web nicht mehr entziehen und sehen neue Chancen für vielfältige Marketingstrategien. Anhand einer empirischen Untersuchung wird erforscht, welche Möglichkeiten im sozialen Netzwerk Facebook für Unternehmen bestehen, sich durch Fanseiten zu positionieren. Dazu wurde eine quantitative Erhebung mittels Online-Befragung durchgeführt. Diese hat gezeigt, dass die Nutzerakzeptanz sehr hoch und noch im Begriff zu steigen ist. Umso mehr Content das Unternehmen bietet, desto mehr gefällt die Fanseite einem Nutzer und er kann sich mit dieser identifizieren. Für Unternehmen ist es noch nicht zu spät mit einzusteigen, da auch mit zunehmender Anzahl an Fanseiten das Interesse der Nutzer nicht sinkt.

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Leseprobe

4. Entstehung des Social Web


„Die Begriffe “Social Software” und “Social Web” selbst gibt es erst seit

wenigen Jahren, aber die Entwicklung des Social Webs reicht bis in die

Anfänge des Internets zurück.“ (Ebersbach/ Glaser/ Heigl 2008: 14).

Da eine umfangreiche Einführung in das Social Web die Geschichte des Internets mit einbezieht, sollen hier nur die Meilensteine aus der kommunikationswissenschaftlichen Perspektive der Entstehung erläutert werden. 1

Der Computer diente in den 50er-Jahren dem Militär und der Wirtschaft ausschließlich als Rechenmaschine. J.C.R. Licklider, Architekt des MAC-Projektes (Multiple-Access Computer) am Massachusetts Institute of Technology (MIT), wechselte 1962 von BBN zur Advanced Research Projects Agency (ARPA) des US-Verteidigungsministeriums. BBN, ein US-Rüstungslieferant, verwendete eines der ersten Time-Sharing-Systeme, ein Mehrbenutzersystem für Großrechneranlagen. Durch Lickliders Erfahrung mit diesem System, dass sich durch die gemeinsame Nutzung der Ressourcen Teamgeist bildet, definierte er den Computer neu, indem er ihn als Kommunikationsgerät bezeichnete und nicht nur als Rechenmaschine verstand. Als Leiter des ARPA-Forschungsbereiches konnte er den Gemeinschaftsgeist in den Vordergrund stellen und brachte damit einen Paradigmenwechsel in der Netzplanung zur Wirkung. Ende der 60er-Jahre schrieb die ARPA-Forschungsabteilung verschiedene Bestandteile des neuen Netzes aus. Das Stanford Research Institute (SRI) bekam den Auftrag für die Entwicklung neuer Technologien. Eine Gruppe arbeitete zeitgleich an computergestützten Techniken zur Förderung von menschlicher Interaktion (vgl. Grassmuck 2002: 180f). Als revolutionär erwies sich das zentrale Konzept des über Telefonleitungen verbundenen ARPANETs. Die für das US-amerikanische Verteidigungsministerium forschenden Universitäten sollten durch ein dezentrales Netzwerk verbunden werden, welches 1969 in Betrieb ging und bereits Ende der 1970er-Jahre über die erste E-Maildiskussionsgruppe verfügte. Das SRI wurde als geeigneter Standort gewählt, um ein Network Information Center (NIC) einzurichten. Als freie Alternative entstand 1979 das USENET, welches zum internetweiten schwarzen Brett avancierte. Die dortige Kommunikation hatte heutigen

Forums-Charakter. Jeder Nutzer konnte sich mit Postings an der Diskussion beteiligen und eigene Bereiche eröffnen. Auch die Erfindung der E-Mail 1965 unterstützte als asynchrones Kommunikationsmedium den Paradigmenwechsel (vgl. Ebersbach/ Glaser/ Heigl 2008: 16ff). Die Computerpioniere der 60er-Jahre bildeten die ersten Online- Gemeinschaften(„Communities“). Ein bekanntes Beispiel einer der ersten öffentlichen Time-Sharing-Systeme, und somit eine der ersten Online-Communities, ist PLATO. Ursprünglich für computerbasiertes Lernen in den frühen 1960er-Jahren auf dem Urbana Campus der University of Illinois entwickelt, nutzten es viele Menschen als unkompliziertes Kommunikationssystem. Sie eigneten sich die Computertechnologie spielerisch an und begriffen, dass man mehr machen konnte, als nur atomare Kriegsszenarien durchzurechnen (vgl. Woolley 1994). Weitere technische Meilensteine sind die Vorstellung des ersten eigenen Personalcomputers 1981 von IBM und 1982 der Durchbruch der Internetprotokolle TCP/IP, durch deren Implementierung zum ersten Mal der Begriff „Internet“ gebraucht wurde. Außerhalb von Hochschulen entstand 1986 das erste Freenet, das Cleveland Freenet, welches sich nach einer Weile mit dem Internet verband. Das „Whole Earth ?Lectronic Link“ (The WELL) wurde 1985 von Stewart Brand und Larry Brillant gegründet und gilt als der Prototyp einer Online-Community. Es besteht noch immer, ist jedoch kostenpflichtig und kämpft seit Jahren mit Existenzproblemen (vgl. The Well 2009a, The Well 2005). Ende der 1980er kam das erste synchrone Kommunikationsformat auf, von Jarkko Oikarinen als Internet Relay Chat (IRC) bezeichnet, welches bis heute als textbasiertes Chat-System verwendet wird (vgl. Ebersbach/ Glaser/ Heigl 2008: 18f). In den 1980er-Jahren gelang der kommerzielle und internationale Durchbruch, vorangetrieben durch Onlinedienste wie CompuServe oder AOL, wurde das Internet zum zentralen Medium für weltweite Güterproduktion und den Transfer von Finanzdienstleistungen. Mit Abschaltung des ARPANETs 1990 wurde die Gestaltung des Netzes ab jetzt von der Initiative privater Unternehmen geprägt (vgl. ebd.: 19ff). Durch die Erfindung des World Wide Web (WWW) 1989 von Tim Berners-Lee am Genfer Centre Européen de Recherches Nucléaires (CERN) eröffneten sich neue Horizonte für die öffentliche Nutzung des Internets. Es handelt sich hierbei um ein über das Internet abrufbares Hypertextsystem auf der Basis Hypertext Transfer Protocol (HTTP). Durch die Einführung und Verbreitung komfortabler Browser-Software wurde die Nutzung auch für Laien ermöglicht. Die Navigation erfolgt mittels Browser. Browsing bezeichnet das Vor-und Zurückblättern auf verschiedenen Webpages im World Wide Web. Dieses basiert auf

einer Server-Client-Architektur. Webpages werden als elektronische Dokumente auf speziellen Webservern (Hosts) gespeichert. Durch das standardisierte Protokoll können sie von jedem vernetzten Rechner abgerufen, mittels Browser-Software dargestellt, verändert, ausgedruckt und lokal abgespeichert werden. Das WWW ist prinzipiell ein Pull-Medium, d.h. der Nutzer muss aktiv auf die Inhalte zugreifen. 2 Die Entwicklung von Programmiersprachen wie Hyper Text Markup Language (HTML) bzw. Extended Markup Language (XML) ermöglichte es, mit vergleichsweise geringem Aufwand und entsprechender Editoren-Software eigene Webpages zu erstellen und via File Transfer Protocol (FTP) auf Webservern abzulegen oder hochzuladen (vgl. Beck 2006: 57f). Bereits 1965 wurden Elemente des Social Webs von Ted Nelson beschrieben. Er kreierte das Hypertextsystem „Xanadu“, welches als unbegrenzte Informationsdatenbank gedacht war, in deren System sämtliche Informationen der Welt gespeichert sein sollten und durch Leser und Autor simultan und kollektiv bearbeitet werden können. Ebenso sollten alte, überarbeitete Versionen weiter erhalten bleiben. Jede Information sollte durch eine eigene Adresse wieder auffindbar sein. Nelson hatte schon damals die Idee der aktiven Beteiligung der Nutzer. 1993 ging mit „Internet Talk Radio“ die erste regelmäßige „Radiosendung“ online. Mitte der 1990er-Jahre bestand das World Wide Web größtenteils aus privaten Homepages mit den unterschiedlichsten Inhalten. Die Bereitstellung von spezifischem Wissen diverser Fachbereiche war jedoch bereits schon vor 20 Jahren dominant, gefolgt von privaten Fotoalben und Linklisten. Auch die Entstehung der ersten Weblogs 3 und Wikis fällt in diese Zeit. Weitere Popularität erlangte das Internet 1996 durch den Instant Messenger ICQ des israelischen Start-up-Unternehmens Mirabelis, und Massive Multiplayer Online Games (MMOG) mit Online-Rollenspielen vor allem bei den Jugendlichen. Bereits 1994 gegründet, gilt auch Amazon als einer der Pioniere in Sachen Gemeinschaftsnutzung und Kundenfreundlichkeit. Das System, aufgebaut aus einem reinen Buchversand, beruht auf „kollaborativen Filtern“. Gemeint sind Weiterempfehlungen, die dadurch zustande kommen, dass dem Benutzer angezeigt wird, welche Bücher ein anderer Käufer des Buches XY noch gekauft hat. Ebenso sind Rezensionen anderer und Leseproben ersichtlich. Mittlerweile hat es sich zum größten Warenhaus des World Wide Webs entwickelt und seine Produktpalette um ein Vielfaches erweitert (vgl. Amazon 2006). Das Platzen der Dotcom-Blase 2000 konnte die steigende

Nutzung des Internets, vor allem durch die nachfolgende „Sozialisierung des Webs“, nicht mehr aufhalten (vgl. Ebersbach/ Glaser/ Heigl 2008: 19ff). Zu Beginn des 21. Jahrhunderts wurde es durch neue datenbankbasierte Applikationen und Erweiterungen der Bandbreiten auch für Private möglich, immer größere Datenmengen über das WWW zur Verfügung zu stellen. Die Blogosphäre tat sich auf, und Weblogs wurden als neue Mitteilungs-Plattformen beliebt. 2001 startete das bislang erfolgreichste Community-Projekt Wikipedia, eine Enzyklopädie, die mittlerweile mehr als 1.028.000 4 Artikel in deutscher Sprache umfasst. Wikipedia hat es sich zum Ziel gesetzt, das gesamte Wissen der Welt allen zugänglich zu machen. 2002 fiel zum ersten Mal der Begriff „Social Software“ im Rahmen der Tagung „Social Software Summit“ des Internetexperten Clay Shirky (vgl. Himpls 2007: 39). In kürzester Zeit entstanden nun die bis heute bekanntesten Social Software-Anwendungen bzw. deren Vorreiter: 2002 Flickr, die größte Fotobörse im Netz, die öffentliches Sharing populär machte; 2003 OpenBC (heute Xing) und MySpace, beide Online-Communitys im Sinne von sozialen Netzwerken. Man sieht, welche Freunde ein Benutzer hat, kann auf „Wänden“ posten und gibt persönliche Daten wie Wohnort, Ausbildungsstätte, Status des Liebeslebens, div. Vorlieben der Öffentlichkeit preis. Als Pionier in Sachen Social Bookmarking ging del.icio.us ebenfalls 2003 online. 2004 war die Gründungzeit von Orkut, einem virtuellen sozialen Netzwerk von Google und Facebook, dem beliebtesten und größten sozialen Netzwerk weltweit mit...

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