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Unternehmensreputation und M&A-Transaktionen

Bewertung strategischer Entscheidungen in der US-amerikanischen Finanz- und Telekomindustrie

AutorChristian Loefert
VerlagDUV Deutscher Universitäts-Verlag
Erscheinungsjahr2007
Seitenanzahl303 Seiten
ISBN9783835095342
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis54,99 EUR
Christian Loefert analysiert, wie der Kapitalmarkt strategische Entscheidungen des Topmanagements von Unternehmen bewertet. Ausgangsbasis ist die These, dass die Unternehmensreputation und weniger strategische Überlegungen eine Rolle spielen. Entgegen den theoretisch begründeten Erwartungen zeigen die empirischen Ergebnisse keinen signifikanten Einfluss der Unternehmensreputation auf die Bewertung von M&A-Transaktionen, sodass die Resultate der bisherigen Reputationsforschung in Frage gestellt werden.

Dr. Christian Loefert promovierte bei Prof. Dr. Rudi Wimmer am Lehrstuhl für Organisation und Führung der Universität Witten/Herdecke. Er ist Leiter der Unternehmensentwicklung der Heinrich Heine GmbH, Karlsruhe.

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Leseprobe
IV Die Bewertung von M&,A-Transaktionen (S. 49-50)

Fast täglich berichtet die Wirtschaftspresse von erheblichen M&,A-Transaktionen. Einige Beobachter sind von diesen Unternehmensaktivitäten alarmiert. Andere erachten M&,ATransaktionen hingegen als ein effizientes Mittel zur Re-Allokation von Unternehmensressourcen. , Ähnlich variabel fällt die Bewertung der Entscheidungen durch den Kapitalmarkt aus. Einige Transaktionen führen zu steigenden Unternehmensbewertungen, während andere sinkende oder auch stabile Aktienkurse zur Folge haben.

Im folgenden Abschnitt sollen M&,A-Transaktionen zunächst als strategische Entscheidungen des Managements des Käuferunternehmens markiert werden, die wesentlich zur Veränderung der Unternehmensgröße beitragen. Im weiteren Verlauf des Kapitels werden die unterschiedlichen Kriterien, die ursächlich für die verschiedenen Bewertungen der Transaktionen sein können, thematisiert. Das Kapitel schließt mit der Entwicklung von Hypothesen, die den Einfluss von Unternehmensreputation auf die Bewertung von M&,ATransaktionen aufzeigen sollen.

IV.1 M&,A-Transaktionen als strategische Entscheidungen

M&,A-Transaktionen besitzen als strategische Entscheidungen maßgeblichen Einfluss auf die Unternehmensgröße und die Transformationsrichtung eines Unternehmens, indem sie grundlegende Voraussetzungen für nachfolgende operative Entscheidungen schaffen. , Der Beitrag von M&,A-Transaktionen kann in diesem Sinne darin bestehen, dass die Präsenz eines Unternehmens auf einem Markt verstärkt wird, dass es auf neue Märkte vordringt, indem es seine Produktpalette erweitert, zusätzliche Kundengruppen anspricht oder seine geographische Reichweite vergrößert.239 Die einfachste Variante ist die horizontale Akquisition eines Wettbewerbers, der dieselben Produkte für dieselben Märkte herstellt.

Entsprechend lassen sich die unterschiedlichsten Spielarten von Akquisitionen konstruieren. Genannt seien hier nur noch die Übernahme von Unternehmen, die entlang der eigenen Wertschöpfungskette andere Bereiche als das akquirierende Unternehmen abdecken (vertikale Integration), und Akquisitionen von Unternehmen, die auf anderen Märkten und entlang anderer Wertschöpfungsketten aktiv sind. Je nach Nähe zum Geschäft des akquirierenden Unternehmens spricht man dann von verbundener bzw. unverbundener Diversifikation.

Da strategische Entscheidungen weder zwingend auf Unternehmensgröße zielen müssen noch im Rahmen von M&,A-Transaktionen umzusetzen sind, markiert das Management des Käuferunternehmens mit der ihm zuzurechnenden Entscheidung für eine M&,A-Transaktion die Steigerung der Unternehmensgröße als Ziel der Unternehmensstrategie und bestimmt zugleich die wesentliche Maßnahme zur Erreichung dieses Ziels. Mit der Spezifizierung der Wachstumsgröße erfolgen sodann eine genauere Festlegung des strategischen Unternehmensziels und eine entsprechende Rationalisierung des M&,A-Vorhabens gegenüber den Stakeholdern des Unternehmens.

Wird die Steigerung des Umsatzes als wesentliche Größe markiert, lässt sich schlussfolgern, dass das Management des Unternehmens weder durch eine stärkere Marktdurchdringung noch durch Markt- oder Produktentwicklung auf Basis der vorhandenen Unternehmensressourcen meint, ihr Wachstumsziel erreichen zu können. Diese Einschätzung treffen vor allem Unternehmen, die sich gesättigten Stammmärkten gegenüber sehen, in denen auch mit hohen Investitionen nur geringes zusätzliches Wachstum erzielbar scheint. Wachstum kann demnach entweder durch Industriekonsolidierung, die Erschließung neuer Märkte oder die Vermarktung neuer Produkte durch M&,A-Transaktionen realisiert werden.
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort6
Vorwort8
Inhaltsübersicht10
Inhaltsverzeichnis12
Abbildungsverzeichnis16
I Einleitung21
I.1 Begründung und Zielsetzung der Arbeit21
I.2 Aufbau der Arbeit26
II Strategische Entscheidungen und die Trennung von Eigentum und Kontrolle27
II.1 Die Trennung von Eigentum und Kontrolle28
II.2 Kontrollmöglichkeiten der Kapitalgeber34
II.2.A Interne Kontrollmöglichkeiten35
II.2.B Externe Kontrollmöglichkeiten37
II.2.C Zwischenfazit43
II.3 Wie bewerten Kapitalgeber strategische Entscheidungen?43
II.3.A Strategisches Rational44
II.3.B Industriespezifische Legitimation46
III Reputation im Zusammenspiel von Kapitalgebern und Management51
III.1 Definition53
III.2 Reputation im Ökonomischen Kontext57
III.2.AReputation in der Spieltheorie61
III.2.B Reputation im Strategischen Management61
III.2.C Reputation im Zusammenspiel von Kapitalgebern und Management64
IV Die Bewertung von M&A-Transaktionen69
IV.1 M&A-Transaktionen als strategische Entscheidungen69
IV.2 Argumentationen zur Bewertung von M&A-Transaktionen72
IV.2.A Strategische Argumentationen74
IV.2.B Prinzipal-Agenten-Argumentationen89
IV.2.C Legitimationsbasierte Argumentationen98
IV.2.D Reputationstheoretisch motivierte Argumentationen und Hypothesenentwicklung100
V Die amerikanische Banken- und Telekommunikationsindustrie109
V.1 Kernentwicklungen in der Bankenindustrie in den 90er Jahren110
V.1.A Struktur der amerikanischen Bankenindustrie111
V.1.B Veränderung der Rahmenbedingungen114
V.1.C Auswirkungen auf den Wettbewerb116
V.2 Kernentwicklungen in der Telekomindustrie in den 90er Jahren119
V.2.A Struktur der amerikanischen Telekomindustrie120
V.2.B Veränderung der Rahmenbedingungen122
V.2.C Auswirkungen auf den Wettbewerb125
VI Empirische Untersuchung129
VI.1 Grundsätzliche Überlegungen129
VI.2 Auswahl des empirischen Untersuchungsdesigns130
VI.3 Verwendetes empirisches Untersuchungsdesign133
VI.3.A Stichprobe133
VI.3.B Verwendete Methodik143
VI.4 Empirische Ergebnisse149
VI.4.A Überblick über die gesamte Stichprobe149
VI.4.B Einfluss spezifischer Kriterien auf die Bewertung162
VI.4.C Vergleich der Ergebnisse in der Banken- und Telekommunikationsindustrie271
VI.4.D Die Bedeutung von Reputation bei Top-Unternehmen in der Banken- und Telekomindustrie276
VII Fazit und Schlussbemerkungen279
VIII Literaturverzeichnis287

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