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E-Book

Unterwegs in die nächste Dimension

Meine Reise zu Heilern und Schamanen

AutorClemens Kuby
VerlagKösel
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl352 Seiten
ISBN9783641228088
FormatePUB
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis9,99 EUR
Kubys Auseinandersetzung mit dem Thema Heilung begann bereits vor zwanzig Jahren, als ihn eine Querschnittslähmung zwang, sein Leben völlig neu zu betrachten. Sehr offen und persönlich beschreibt er, wie es ihm gelang - körperlich und psychisch auf dem Nullpunkt - im Dialog mit der Seele, die Selbstheilungskräfte so zu aktivieren, dass sich die Lähmung zurückbildete und die Ärzte von einem Wunder sprachen. Für ein Filmprojekt reiste der Dokumentarfilmer Clemens Kuby zwei Jahre lang rund um die Welt zu den unterschiedlichsten Ländern und Kulturen, begegnete zahlreichen Heilern und Schamanen und recherchierte Phänomene des Heilens, die uns normalerweise verborgen bleiben. Mit diesem Buch entstand ein packendes Dokument, das Türen zur Selbstheilung öffnet und uns ermutigt, dem Ungewöhnlichen zu vertrauen.

Clemens Kuby, geboren 1947, preisgekrönter Dokumentarfilmer und Bestsellerautor, war querschnittsgelähmt und hat sich intuitiv geheilt. Danach dokumentierte er in Büchern und Filmen das Phänomen der Selbstheilungskraft. Er wurde zum weltweit gefragten Referenten und gibt seine Erfahrungen zu Selbstheilung und der Kontinuität des Geistes in Vorträgen und Seminaren persönlich weiter.

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Leseprobe

Katharsis – ohne Reise

Meine Seele zu respektieren, sie überhaupt wahrzunehmen und das Gespräch mit ihr zu suchen beginnt, als ich 33 Jahre alt bin und einen tragischen Unfall erleide. Heute muss ich mir eingestehen, dass ich diesen Unfall in einem Zustand von Ausweglosigkeit unbewusst herbeigeführt habe. Ich stürze in einer kalten, regnerischen Nacht um 3 Uhr 20 aus dem Fenster meines Dachgeschoss-Studios aus 15 Metern Höhe auf Asphalt. Ein Krankenwagen bringt mich 87 km weit ins Kreiskrankenhaus von Bad Mergentheim bei Würzburg, von wo aus man mich mit einem Hubschrauber in die europäische Querschnittsklinik nach Heidelberg-Schlierbach verlegt.

Nach drei Tagen intensiver Diagnostik und Beratungen darüber, wie und wann man mir beibringt, wie mein weiteres Schicksal aussehen wird, tritt Prof. Dr. Paeslack, Chefarzt der Klinik, an mein Bett und erklärt mir ohne Umschweife, was Sache ist: Rollstuhl für immer! Ich bin ab dem 2. Lendenwirbel, also genau ab der Hüfte, querschnittsgelähmt, der Wirbel zertrümmert.

Ich vernehme eine Stimme in mir, die sagt: »Bleib ganz ruhig. Nur keine Panik.« Wenn mich nicht alles täuscht, spricht da meine Seele. Mit wem aber redet sie? Mit sich selbst? Nein, es scheint so, als rede sie mich von außerhalb an. Wer bist du, der das feststellt?

Das bin ich mit meinem Ego. Ich stehe meistens auf der Seite meines Egos, selten auf der Seite meiner Seele. Ein Zwiegespräch meines Egos mit mir gibt es nicht bzw. kann es nicht geben, denn sobald ich mich mit meinem Ego nicht mehr identifiziere, das heißt mich außerhalb von ihm stelle, löst es sich auf ins Nichts.

Bei der Seele ist das anders. Auch wenn ich mich nicht mit ihr identifiziere, löst sie sich nicht auf. Irgendwo ist sie immer; sie kann verstummen, sie kann außer Sichtweite geraten, aber immer bleibt ein leichtes dehnbares Band zwischen ihr und mir bestehen. Jetzt, wo man mir eröffnet, dass mein Leben verwirkt ist, steht sie direkt und ohne Ablenkung groß und klar vor mir.

Den Dialog mit der Seele führen.

Ich kann ihr nicht mehr ausweichen, schon physisch nicht. »Physisch« klingt in diesem Zusammenhang mit der Seele vielleicht merkwürdig, aber in meinem Fall bezieht es sich auf den Streyker. Der Streyker ist ein ganz schmaler, mit Segeltuch bespannter Aluminiumrahmen in Körpergröße, auf den man mich bäuchlings gepackt hat, nackt, die Arme am Körper, die Zehen über den Segeltuchrand, die Stirn und das Kinn jeweils auf einem schmalen Polster, sodass Mund, Nase und Augen frei nach unten schauen. Gemäß eines vom Arzt exakt festgelegten Lagerungsplanes werden auf der Rückseite meines Körpers viele kleine, harte und weichere Kissen verteilt und am Schluss von einem Stationsarzt überprüft.

Nun wird der zweite Aluminiumrahmen mit bespanntem Segeltuch von dem Haken an der Wand neben mir genommen, exakt über den anderen Rahmen platziert, auf dem ich liege, und mit einer großen, kreisrunden, im Durchmesser etwa 1 Meter großen, mechanischen Klemme, die in der unteren Hälfte auf Rollen läuft, mit dem anderen Alurahmen fest verbunden. Ich werde aufgefordert, auszuatmen, dann den Atem anzuhalten – und in diesem Moment wird die Klemme zusammengepresst, bis mir Druck und Schmerz kurz die Sinne rauben und ich werde – wie ein Sandwich – blitzschnell vom Bauch auf den Rücken gewendet. Auf diese Weise soll sich meine Wirbelsäule keinen Millimeter verschieben. Dann wird mit tröstenden Worten die Klemme wieder geöffnet und ich liege auf diesen diversen, arrangierten Kissen so auf dem Rücken, dass die Bruchstelle in meiner Wirbelsäule überdehnt wird.

Das Ganze wiederholt sich alle drei Stunden in umgekehrter Richtung. Eine andere Lage Kissen wird auf der Vorderseite meines Körpers nach Plan gelagert und wieder werde ich in der Schraubzwinge gewendet und schaue danach durch das Fenster in meinem Alurahmen auf ein kleines Resopaltischchen, dessen Höhe einstellbar ist.

Durch das ständige Wenden vermeidet man bei wochenlangem und monatelangem absolutem Stillliegen Druckstellen an der Haut, die zu schweren Wunden führen können. Liegt aber auch nur ein einziges Kissen verkehrt, führt dies zu Muskelspannungen, die so unerträglich werden, dass man entweder ausnahmsweise zurückgedreht und das Kissenarrangement überprüft wird oder aber es wird einem nahe gelegt, sich daran zu gewöhnen bzw. die Unbequemlichkeiten bis zur nächsten planmäßigen Drehung zu ertragen. Wer da empfindlich ist, bettelt die Pfleger und Schwestern um Minuten an, die sie vor der Planzeit kommen mögen, um einen aus der unerträglichen Lage zu befreien – nur, um früher in die nächste unerträgliche Lage zu kommen.

Ich nehme diese körperlichen Quälpunkte als mentale Herausforderung an und versuche sie zu ignorieren. Nach einer Weile funktioniert das in 90% der Fälle. Da, wo es nicht gleich oder erst später funktioniert, ist es für mich eine interessante Übung, zu beobachten, wann mein Geist anfängt, sich um andere Dinge, als um Jucken, Drücken, Klemmen oder Ziehen im Körper zu kümmern. Das gilt auch für die starken Schmerzen, von denen ich reichlich, sehr reichlich habe.

Zugleich lässt sich nicht ignorieren, dass man bei einer Querschnittslähmung seine Toilette nicht mehr steuern kann und man zum Baby wird, das noch in die Windeln macht, allerdings künstlich, von schweren Abführmitteln herbeigeführt. Die Möglichkeit, Wasser zu lassen, wird durch Katheter ersetzt, wobei mir ein 50 cm langer Schlauch durch die Harnröhre in die Blase geschoben wird. Ein schwieriges Unterfangen. Bei zurückgezogenem Penis schiebt sich der Schlauch nur schwer hinein, und obwohl man eigentlich nichts spürt, ist es dennoch furchtbar unangenehm. Ist der Schlauch ganz eingeführt, klopfen sie einem mit der Faust auf die Blase, bis sie sich entleert und der Urin durch den Plastikschlauch in einen durchsichtigen Beutel läuft, der am Bettgestell hängt. Seine Menge wird genauso exakt gemessen wie das, was man trinkt. Die Bilanz muss stimmen auf relativ hohem Niveau, sonst wird man zusätzlich anderweitig schwer krank.

Lesen kann ich nur, wenn ich auf dem Bauch liege und mir ein Pfleger oder eine Schwester die Seiten umblättert. Manche Patienten lassen sich Kopfhörer aufsetzen und die Kassetten umdrehen. Für mich gibt es erst mal weder das eine noch das andere.

Wir liegen zu sechst in einem sehr großen Zimmer mit ausreichend Platz zwischen den Betten, sodass Rollstühle auf beiden Seiten heranfahren können. Sehen kann ich meine Zimmergenossen zum ersten Mal, als die Pfleger große, fahrbare Schwenkspiegel so aufstellen, dass ich über zwei, drei Spiegel ihre Gesichter zu sehen bekomme, denn in den ersten zwei Monaten ist es mir nicht möglich, den Kopf zu drehen oder zu heben. Es ist eine Null-Stellung. Die Nervenschocks, die ich schon durch die kleinste Bewegung meiner Wirbelsäule auslöse, sind viel heftiger als 220 Volt.

Besuch möchte ich keinen. Es gibt ihn auch nicht so fern der Heimat und aller meiner Freunde. Zwischen dem mühevollen Füttern, Waschen und Windeln bleibt viel Zeit, um auf die Seele zu hören. Die Stimmung im Zimmer ist schwer und weich zugleich, das Durchschnittsalter 27. (Das entspricht genau dem Bundesdurchschnitt aller Querschnittseintritte.) Die meisten sind Sportler, groß, stark, topfit. Drachenflieger, Hobbyrennfahrer oder nur Beifahrer oder Schwimmer, die mit einem Hechtsprung in zu seichtes Wasser ihrem Schicksal eine Wende verpassten. Darin sind wir uns alle gleich. Und bei zwei Drittel aller Betroffenen platzt während dieser Schicksalswende auch noch die Beziehung, ich selbst wollte es sogar so.

Null-Punkt

Nichts kann so bleiben, wie es war. Nicht nur, weil mein altes Fachwerkhaus am Hang nicht rollstuhlgerecht umgebaut werden kann, sondern weil mein bisheriges Lebenskonzept in diese Katastrophe geführt hat. Ich trenne mich augenblicklich und vollständig von meiner Frau, ihren Kindern, dem Haus, das mit dem Alterssitz meiner Mutter verbunden ist, von der Idee, auf dem Land zu leben, von allem, was daran hängt, ohne die geringste Ahnung, wie mein Leben weitergehen kann. Der Punkt null ist in jeder Hinsicht erreicht.

Fehler sind falsche Erwartungen.

Die erste Frage, die ich nicht loswerde, ist: Wer oder was hat Schuld an meinem Schicksal? Wie konnte mir das passieren? Viele empfinden einen solchen Schicksalsschlag als Strafe Gottes, auch wenn sie bisher nicht an Gott geglaubt haben. In solchen Momenten wird der Einfluss des kulturellen Umfelds auf die individuelle Psyche offensichtlich. Die mentale Institution des strafenden Gottes ist im Abendland stark verankert. Ob man will oder nicht – wer in diese Situation kommt, fragt sich: Womit habe ich das verdient? Habe ich einen Fehler gemacht? Wenn ja, welchen? Fehler sind falsche Erwartungen. Mein Zustand lässt mir viel Zeit darüber nachzudenken.

Manchmal kommt ein feinfühliger Pfleger vorbei und tupft mir die Tränen von den Wangen, die ich schon einige Minuten und in den ersten Tagen mehrmals vergieße, ohne sie mir selbst abwischen zu können, weil schon die kleinste Armanhebung starke Schmerzen über die Wirbelsäule auslöst. Manche weinen hin und wieder auch laut oder schimpfen über ihr Schicksal. Eben deshalb liegt man in dieser Klinik zu sechst im Raum, unabhängig davon, welcher Versicherungsklasse man angehört. Es soll niemand durchdrehen. Es gibt höchstens ein oder zwei neue Fälle pro Zimmer, die anderen haben schon gelernt, ihr Schicksal ein wenig zu tragen, und machen den Frischverzweifelten Mut.

Ich selbst bin merkwürdigerweise nicht verzweifelt,...

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