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Urlaub auf dem Bauernhof. Erlebnisse aus dem Blickwinkel der Wissenschaft

AutorIsabel Kaiser
VerlagDiplomica Verlag GmbH
Erscheinungsjahr2009
Seitenanzahl168 Seiten
ISBN9783836616010
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis43,00 EUR

Die Urlaubsart Ferien auf dem Bauernhof ist kein Wirtschaftszweig, der sich hauptsächlich für den Tourismus entwickelte. Der landwirtschaftliche Betrieb hat sich vielmehr für die Urlauber geöffnet und ist zu einer attraktiven Urlaubsform geworden, die vor dem Hintergrund der Erlebnisaktualität einen neuen Stellenwert bekommen könnte. "Urlaub auf dem Bauernhof" wird vielfach mit Erlebnissen in Verbindung gebracht und gilt als Familienurlaub, der besonders für Kinder interessant ist.
In dieser Studie werden Erlebnisse von Gästen auf Ferienbauernhöfen in der SG Selsingen/Niedersachsen auf der Grundlage von psychologischen, soziologischen, ökonomischen und pädagogischen Ansätzen zum Erlebnis untersucht. Ziel ist es dabei herauszufinden, welche Erlebnisse die Gäste haben, inwiefern diese an den Ferienbauernhof gekoppelt sind und ob die theoretischen Erlebnisansätze auf das Urlaubserleben der Gäste anwendbar sind.
Zur Bearbeitung der Fragestellung wird die Untersuchung in drei Teilen bearbeitet. Im ersten Teil werden die theoretischen Ansätze zum Erlebnis erläutert. Dabei wird das Erlebnis definiert und mit psychologischen Ansätzen erklärt, die Erlebnisgesellschaft, Erlebnisökonomie und die Erlebnispädagogik dargestellt und die Theorie vom Urlaubserleben von Schober vorgestellt. Im zweiten Teil der Untersuchung wird "Urlaub auf dem Bauernhof" auf der Grundlage von Literatur untersucht. Hierbei sollen folgende Punkte bearbeitet werden: die Entwicklung in Deutschland, das Gästeklientel und das Angebot der Ferienbauernhöfe. Der dritte und praktische Teil der Untersuchung widmet sich der Gästebefragung und der Auswertung der Ergebnisse. Dazu werden stichprobenartig Urlaubsgäste auf Ferienbauernhöfen in der Samtgemeinde Selsingen in Niedersachsen qualitativ interviewt. Die Fragen beruhen auf den theoretischen Ansätzen zum Erlebnis, wie sie im ersten Teil vorgestellt werden. Die Ergebnisse sollen mit Hilfe der Theorie vom Schober zum Urlaubserleben veranschaulicht werden.

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Leseprobe

Kapitel 3.2 Entstehung
Die Idee, Urlaub auf einem Bauernhof zu machen, reicht laut Hülsen (1973 in Schöppner 1988, S.5) nachweislich ins 19. Jahrhundert zurück. Zu jener Zeit stand allerdings die Notwendigkeit der Erholungssuche und nicht die romantische Vorstellung von Erleben und Genießen im Vordergrund. Erst durch die Veränderung der Wirtschaftssituation konnte „Urlaub auf dem Bauernhof“ entstehen. Während bis dato Fremdenverkehr als Luxus galt und dem Adel und Großbürgertum vorbehalten war, schafften neue Zugeständnisse der Arbeitgeber an ihre Arbeitnehmer die Grundlage für die heutige Selbstverständlichkeit, Urlaub zu haben. Eine Urlaubsbewegung entstand, die unter dem Namen der „Sommerfrische“ bekannt wurde (vgl. Schöppner 1988, S.5.)(siehe Anhang 4). Die Urlauber suchten in erster Linie in ihrem Urlaub den Weg „Zurück zur einfachen Natur“(Knebel 1960, S.40 zit. in Schöppner 1988, S.5) und nutzten die Urlaubszeit vorrangig zur Erholung, „suchten Ruhe und das ‚gesunde, einfache Leben‘ in einer landschaftlich reizvollen, ländlichen Umgebung“ (ebd.). Große finanzielle Faktoren spielten bei dieser Urlaubsform keine Rolle. Vielfach standen daufgenommenen Stadtbewohner mit den Gastgebern aus dem Dorf in einem Verwandtschaftsverhältnis, so dass sie meist kostenlos auf dem Hof unterkamen. Die Gäste wurden von den Dorfbewohnern je nach freien Raumkapazitäten aufgenommen. Die Reiseintensität der mittleren Beamten und Angestellten nahm zu. Infolgedessen traten immer mehr Bauern als Fremdenverkehrsanbieter auf, so dass sich die Zahl der gästebeherbergenden Betriebe bis zum Jahr 1932 zu einer Größe entwickelte, die statistisch erfasst werden konnte. Der Zweite Weltkrieg hinterließ auch in dieser Entwicklung seine Spuren. Nach dem Krieg war die Gesamtzahl der ländlichen Ferienhöfe gegenüber 1932 stark gesunken und konnte sich erst über 20 Jahre später, Ende der 50er Jahre, regenerieren. Das Augenmerk lag damals nicht auf standardisiertem Komfort. Ein niedriges Preisniveau und eine geringe Ausstattung prägten das Image der Ferienbauernhöfe mit einem einfachen und bescheidenen Standard. Fließendes Wasser, ein eigenes Badezimmer oder ein separater Aufenthaltsraum galten als Ausnahme (vgl. Schöppner 1988, S.6).

Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis3
Abkürzungsverzeichnis6
Abbildungsverzeichnis7
1 Einleitung8
1.1 Einführung in das Thema9
1.2 Ausgangslage und Fragestellung9
1.3 Zielsetzung10
1.4 Aufbau des Buches10
1.5 Methodisches Vorgehen12
1.5.1 Überblick12
1.5.2 Sekundäranalyse12
1.5.3 Empirische Untersuchung13
1.5.4 Hinweis14
1.6 Begriffserklärungen14
1.6.1 Urlaub14
1.6.2 Ferien14
1.6.3 Tourismus15
1.6.4 Urlaub auf dem Bauernhof15
1.6.5 Erlebnis15
2 Erster Teil: Theoretische Ansätze zum Erlebnis16
2.1 Das Erlebnis17
2.1.1 Fachwissenschaftliche Definitionen17
2.1.2 Ausführungen zum Erlebnis nach Dilthey20
2.1.3 Abgrenzung Erlebnis von Erleben24
2.1.4 Arbeitsdefinition Erlebnis25
2.2 Psychologische Erklärung zum Erleben26
2.2.1 Emotion26
2.2.2 Kognition27
2.2.3 Das Flow-Erlebnis29
2.3 Die Erlebnisgesellschaft – ein soziologischerAnsatz31
2.3.1 Begriffsdefinition31
2.3.2 Die Darstellung nach Schulze31
2.3.3 Die Bedeutung des Erlebnisses34
2.3.4 Zusammenfassung35
2.4 Ein ökonomischer Ansatz zur Erlebnisthematik36
2.4.1 Begriffserklärung36
2.4.2 Die Erlebnisökonomie nach Pine/Gilmore37
2.4.3 Erlebniskonsum in der Erlebnisökonomie40
2.4.4 Zusammenfassung Erlebnisökonomie41
2.5 Erlebnispädagogik42
2.5.1 Allgemeine Erklärung, Begriffserklärung42
2.5.2 Das Erlebnis in der Erlebnispädagogik45
2.5.3 Inhalt und Ziel46
2.5.4 Die Wirkung der Erlebnispädagogik47
2.5.5 Zusammenfassung51
2.6 (Urlaubs-)Erleben, (Urlaubs-)Erlebnis52
2.6.1 Erleben als Prozess52
2.6.2 Erlebnisbereiche im Urlaub53
2.6.3 Zusammenfassung55
3 Zweiter Teil: Urlaub auf dem Bauernhof56
3.1 Die Landwirtschaft in Deutschland – einÜberblick56
3.1.1 Menschen leben und arbeiten in der Landwirtschaft56
3.1.2 Betriebe und Flächen57
3.1.3 Bedeutung der Landwirtschaft57
3.2 Entstehung58
3.3 Entwicklung und Qualitätssicherung59
3.4 „Urlaub auf dem Bauernhof“ in Deutschland62
3.5 Charakteristika und Motive der Gäste64
3.6 Was spricht für „Urlaub auf dem Bauernhof“?68
4 Dritter Teil: Untersuchung71
4.1 Vorbereitung zur Gästebefragung auf denFerienbauernhöfen71
4.1.1 Thema: Erlebnis71
4.1.2 Thema: Erlebnisgesellschaft73
4.1.3 Thema: Erlebnisökonomie73
4.1.4 Thema: Erlebnispädagogik75
4.1.5 Statistische Angaben76
4.2 Datenerhebung77
4.3 Auswertung und Ergebnisse78
4.3.1 Auswertung – Statistische Angaben78
4.3.2 Auswertung der Interviews82
5 Fazit und Ausblick92
6 Literaturverzeichnis95
7 Inhaltsverzeichnis Anhang104

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