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E-Book

Verdammt auf der Erde zu leben

und keine Autobahn führt zu Gott

AutorMarijana Maranini
Verlagnovum pro Verlag
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl118 Seiten
ISBN9783990485095
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis8,99 EUR
Was wäre, wenn es eine Autobahn gäbe, die auf direktem Wege zu Gott führt? Mit dieser und anderen Glaubensfragen beschäftigt sich Marijana Maranini in ihrer Autobiografie. Geschickt verknüpft sie philosophische Gedankengänge mit persönlichen Erfahrungen, die sie im Laufe ihres bewegten Lebens im Privaten oder Beruflichen gemacht hat. Immer wieder beschäftigt sie sich dabei mit der elementaren Frage, was eine Autobahn zu Gott für die Menschen bedeuten würde. Dieses Buch ist für alle Zweifler und Neugierigen, die sich nicht mit den einfachen Antworten, die die Kirche und andere Institutionen auf wichtige Fragen des Lebens nennen, zufriedengeben möchten. Die Biografie einer Rebellin!

Marijana Maranini, Jahrgang 1952, lebt in der Schweiz. Sie arbeitet im Pflegebereich. 'Verdammt auf der Erde zu leben' ist ihr erstes Buch. Neben dem Schreiben liest sie gerne, hört Musik und interessiert sich für Acrylmalerei. Sie ist Mutter von zwei Töchtern.

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Leseprobe

URSACHE UND WIRKUNG

Wie viel Leid, Ungemach, Enttäuschung, Verbitterung, Wut und Tränen könnten beim Beachten der zwei Worte vor jeder Handlung vermieden werden. Ja, der Bauer war wohl der erste, der dieses ungeschriebene geistige Gesetz kapiert hat. Will er nämlich Rüben ernten, muss er auch Rübensamen in die Erde legen. Will er Kartoffeln ernten, nützt es ihm nichts, die noch übrig gebliebenen Rübensamen zu säen! Ursache ist: Du säst Rübensamen. Die Wirkung ist: Du wirst Rüben ernten. Punkt. Ursache und Wirkung! Ein nicht manipulierbares, ungeschriebenes geistiges Gesetz! Weshalb glaubt und ist der Mensch nach wie vor überzeugt, wenn er Hass sät, könne er Liebe erwarten? Oh, liebe Mitmenschen! Wir sollten die Untugenden hinter uns lassen, uns von ihnen befreien und einen Gemütszustand anstreben, den man als heitere Gelassenheit und Reinheit bezeichnen könnte. Die Harmonie im Selbst wäre dringend notwendig, falls die Fülle der inneren Vollkommenheit und Kraft im äußeren Leben Ausdruck finden soll. Ein wahrscheinlich lebenslang andauernder Prozess. ZweiWorte, die einem so simpel erscheinen und ein doch extremes Zündmaterial enthalten. Und eine unglaublich hohe Anforderung an jeden Menschen stellen. Tag für Tag sich der zwei Worte bewusst sein! Tag für Tag an unseren Einstellungen, Überzeugungen, Gedanken und unserem Verhalten gegenüber der Natur, dem Tier und dem Menschen arbeiten! Und hilft uns da Gott? Nein! Das ist Knochenarbeit an unserem Selbst! Wir haben den freien Willen erhalten! Keiner muss! Aber jeder darf! So ist das! Ich darf gar nicht daran denken, wie oft ich schon zu Gott gefahren, nein, gerast wäre! Wie oft hätte ich ihm schon meinen Kummer und meine Sorgen als Riesenpacket persönlich überbracht, vor die Füße geschmissen! Von Angesicht zu Angesicht hätte ich ihm alles Belastende anvertrauen wollen! Vielleicht klagend, aufgeregt, wütend, zeternd, wer weiß! Wie oft, zu jeder Tages- oder Nachtzeit, hätte ich an seine Tür geklopft und mir Einlass erhofft, nein, erwartet, begehrt! Um mit ihm, Gott, meine ganze Kummer-, Sorge- Serie durchzuackern, durchzudiskutieren und Lösungen zu erarbeiten! Gut, könnte durchaus sein, dass ich ohne Lösungen direkt hätte kehrt machen müssen. Tschau Himmel! Gegrüßt seist du, Erde!

Wieso eigentlich kommt mir jetzt dieser Gedanke in mein Hirn und in die Quere? Gott ist doch die reine Liebe! Ja, ist er laut der Kirche! Nein? Was denn jetzt!? Wieso könnte er mich, ohne mit mir Lösungen zu erarbeiten und mich zu beraten, mir alles auf dem silbernen Tablett bietend, zurückschicken? Wie viele Schreiben mit Bitten, Fragen und Dankesworten hätte ich schon in seinen Briefkasten eingeworfen? Natürlich habe ich die Idee, dass die Öffnungszeiten am Ende der Autobahn bei Gott rund um die Uhr bestehen sollen, müssen! Und dass ich auch immer freundlich und in aller Liebe von allen Himmelsangestellten empfangen würde! Von wem genau? Am besten von einem Engel, dem Himmelstüröffner, der meine Sprache spricht und mich versteht! Oder vom Chef selber! Gott ist doch mein Chef! Ich muss größenwahnsinnig sein, schon nur einen derartigen Gedanken zu kreieren! Aber um ehrlich zu sein, belustigt mich dieser Gedanke sehr! Der Chef persönlich öffnet mir die Himmelstür! Welch eine Ehre! Dieser Gedanke, aus dem Hirn eines Erdenbürgers und Pilgers! Einem Lehrling auf unterster Stufe und aller Anfänge! Ich, winziges Kleinstlebewesen im vielleicht x-ten Leben! Was mich in einer Autobahnraststätte erwartet, weiß ich ziemlich genau. Ein Kiosk, ein Restaurant und Personal. Ich suche mir die Artikel aus, die ich kaufen will, fülle den Benzintank, bezahle an der Kasse und verlasse die Raststätte. So einfach ist das! Keiner und keine stellt mir eine persönliche Frage. Keiner und keine fragt mich, wo ich herkomme und wo ich hingehe und ob ich nach den Gesetzen oder Anleitungen von irgendeiner Kirche oder sonstigen Institution lebe. Dass keiner fragt, dessen bin ich mir sicher! Am Ende der Autobahn aber, die zu Gott führen würde, in dessen Raststätte würde ich wohl nicht so glimpflich und notabene sauber davonkommen. Überhaupt! Welche Kleidung würde ich mir anziehen? Welche Frisur und in welchem Styling würde ich mich auf die Reise machen? Was an Werten, Überzeugungen, Belegen, Zeugnissen, Aus- und Beweisen würde oder müsste ich mitnehmen? Um ihm, Gott, zu gefallen? Ihm zu genügen? Ihn zu überzeugen? Habe oder hätte ich überhaupt ein Privileg, bei Gott Einlass zu erhalten? Wer nimmt mir vorher in Form einer Prüfung die Tauglichkeit und Fähigkeit, Gott anerkannt zu sein, ab? Die Menschen? Ein Mensch? Oh, nein! Ich möchte nur mal einem Menschen begegnen, der, wenn es eine Autobahn zu Gott geben würde, Einlass und den Persilschein in die Hand gedrückt bekäme! Gut, vielleicht der Papst hätte so ungesündigt gelebt. Kann aber nicht wirklich sein. Denn der Papst war ja auch mal jung, bevor er zum Papst gewählt wurde. Und noch etwas beschäftigt mich sehr und da erzürne ich vielleicht eine Glaubensgruppierung, wenn ich schon fast ketzerisch schreibe: Es kann nicht sein, dass ein kirchenbefohlener Priester einem Beichtenden nach der Beichte sagen kann: „Dir ist vergeben!“ Kruzifix, nur Gott kann vergeben oder du dir selbst! Oder derjenige, dem du Unrecht getan hast. Ich möchte zu gerne wissen, wann und wie Gott den Kirchendienern mitgeteilt oder eine Urkunde, ein Diplom überreicht hat, dass er, der Kirchendiener, dazu befugt ist zu sagen, dir ist vergeben und der Erdenpilger ist sündenfrei!

Gott, oh Gott! Haben nicht schon meine Urverwandten aus den Anfängen der Hunderterjahre genau diesen Gott, zu dem ich auch bete, gekannt? Meine Ahnen kannten da im 16. Jahrhundert schon die segensreichen Worte, die sie an die Häuser ritzten. Die Hochzeits-, Trau-, Tauf- und Beerdigungszeremonien. Die Verbindung zwischen Gott und Luzifer, Satan, dem Teufel. Im Mittelalter hat es viele Menschen, dunkle Gestalten mit mysteriösem Hintergrund, gegeben, die Verfluchung ausgestoßen und auch Teufelsaustreibungen vollzogen haben. Jesses! Gott hat ihnen mit Sicherheit diesbezüglich nie, nie einen Auftrag erteilt. Und so war doch ihr Handeln durch das Niedere im Hirn produziert und mit falschen Impulsen versehen worden. Heute würde man sagen: Huhu, die falsche Platte aufgelegt, in Gottes Namen, Amen! Bei mir wurlen schon wieder tausend Gedanken durch meine Hirnwindungen bezüglich der Tatsache, was alles in der Welt unter den Worten „in Gottes Namen, Amen“ verbrecherisch geheuchelt und in Worten und Taten vollzogen wird! Meine Güte! Gäbe es die Autobahn, wären alle Spuren – nehmen wir mal an, die Autobahn würde sechsspurig verlaufen – voller klagender, zorniger, verwirrter und auf dem Asphalt kriechender Menschen. Wieso glaube ich das? Stellt euch vor, wie viele x-tausend Menschen ihrer Freiheit beraubt werden durch abstrakte Kirchen- und Glaubenskonstruktionen! Wie viele x-tausend Menschen stündlich in Todesangst leben! Am Ende ihres Lebens auf dem Sterbebett, ja, traurig, und das, weil Kirchenfürste, Päpste, Scheinheilige, Pfaffen und machtgierige Menschen über Jahrhunderte ihre Untertanen in Angst, Isolation und seelischer Zerstörung schmachten und dahin vegetieren ließen, indem sie ihnen die Hölle, Luzifer und das Fegefeuer als unendliche Qual und eine von Gott auferlegte Strafe in ihr Herz, die Seele und das Hirn meißelten! Für Verhalten, angebliche Sünden, die sie als lernende Erdenpilger gemacht haben! Diese Menschen haben das Gesagte der Kirchenherren natürlich in vollstem Gehorsam und als Untertan ohne Rechte eins zu eins geglaubt! Kommt noch dazu, dass viele Menschen dazumal weder schreiben noch lesen konnten! Nur die Ranghöheren und Geadelten verfügten über dieses Privileg! Die Arbeit war pickelhart, mühsam, kräftezehrend, den Körper, die Muskeln und Sehnen zerstörend und das Überleben war oft nicht wirklich durch einen bestehenden Wert abgesichert und gewährleistet! Unterordnen, gehorchen, schweigen! Nichts sehen, nichts hören, nichts sagen, so hieß das Motto! Jeglicher Widerstand wurde durch Ächtung und Strafe gebrochen! Wahrlich gibt es immer noch Kirchenfürste und Mächtige, die das Gefühl haben, sie seien Gott und hätten alle Rechte! Selbst das Recht, ein Kind zu missbrauchen!

Und heute? Heute gibt es Sekten. In jeder Art und Form. Sekten mit Stil, mit nach außen hin sehr guten Vorgaben. Doch wehe, du gliederst dich ein! Punkt! Fertig! Ende der persönlichen Freiheit! Aus mit freiem Wille haben! Aus mit Entscheidungsrecht! Und! Wahnsinn! Das im Namen Gottes! Und nie, nie, nie war nur ein hohes Tier der überheblichen Kirchendiener einmal bei Gott, Allah oder Mohammed persönlich! Nie wurde denjenigen mal eine Lektion von Auge zu Auge und Angesicht zu Angesicht erteilt! Oh, natürlich haben die Gescheiten, die Revoluzzer und Machtgierigen die Bibel gelesen! Den Koran!

Und? Wie, wo, was haben sie daraus gemacht? Oder gelernt? Nichts! Rien! Sie züchteten unterdrückte Völker! Not und Leid! Und wie oft wurde die Bibel, der Koran überarbeitet? Und wo, wie, wer war überhaupt im Stande, die urururalten Zeichen und Kritzeleien genau zu deuten? Genauestens zu übersetzen? Hat Gott ihnen dabei geholfen? Hatten die Ureinwohner, Analphabeten, Revoluzzer und die Reformatoren einen heißen Draht nach oben? Nein! Logischerweise sagt dir ein jeder Gläubige, Gott hat immer ein offenes Ohr! Gott erhört deine Gebete und du kannst immer mit ihm sprechen. Ja, sicher! Ich kann auch zu jeder Zeit mit dem Christkind, Sankt Nikolaus oder dem Osterhasen sprechen. Fragen stellen! Bitten! Eine Antwort? Nein! In menschlichem Sinne erlebte ich das noch nie. Dass Gott mir – auch nicht im Schlaf – direkt mit seiner Stimme eine Antwort gegeben hätte. Erhörung?...

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