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E-Book

Verhaltenstherapie mit Erwachsenen

AutorHans Reinecker
VerlagHogrefe Verlag Göttingen
Erscheinungsjahr2006
Seitenanzahl67 Seiten
ISBN9783840920080
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis26,99 EUR

Diese Sammlung von Merkblätter zur Verhaltenstherapie stellen für Patienten und Angehörige im Vorfeld, aber auch während einer Psychotherapie eine fachlich fundierte und verständliche Informationsquelle dar. Die Merkblätter informieren über Merkmale der Therapie und über den Ablauf einer Therapie und beschreiben wichtige Störungsbilder wie Depressionen, Angststörungen, Alkoholmissbrauch, Essstörungen etc.

Auch die Frage, wie man z.B. einen guten Psychotherapeuten findet, wird erörtert. Weiterführende Literaturhinweise und Hinweise auf zusätzliche Informationsquellen im Internet runden die einzelnen Merkblätter ab. Der Band sollte dank seiner verständlichen und kompakten Informationen in keinem Wartezimmer von Psychologischen und Ärztlichen Psychotherapeuten sowie Psychiatern fehlen.

Die beiliegende CD-ROM (auf Nachfrage) bietet zudem die Möglichkeit, die einzelnen Merkblätter direkt auszudrucken und an die Betroffenen und Angehörigen weiterzugeben.

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Kapitelübersicht
  1. Inhaltsverzeichnis und Vorwort
  2. Psychotherapie: Was kann man davon erwarten?
  3. Was ist Verhaltenstherapie?
  4. Panikstörung und Agoraphobie
  5. Spezifische Phobie: Die Angst vor Spinnen, Hunden, AIDS, Höhen, usw.
  6. Soziale Angst
  7. Posttraumatische Belastungsstörung: Wenn die Seele nach einem Trauma nicht mehr ihr Gleichgewicht findet
  8. Generalisierte Angsterkrankung
  9. Zwangsstörungen
  10. Depression
  11. Schizophrenien
  12. Borderline-Störung
  13. Essstörungen
  14. Alkoholmissbrauch/Alkoholabhängigkeit
  15. Schlafstörungen
  16. Sexuelle Störungen
  17. Unklare körperliche Beschwerden (Somatoforme Störungen)
  18. Chronischer Schmerz
  19. Kopfschmerz
  20. Verhaltensmedizin
  21. Wie findet man einen guten Verhaltenstherapeuten?
Leseprobe

Panikstörung und Agoraphobie (S. 14)

Angelika Lakatos-Witt &, Hans Reinecker
Von einer Panikattacke sprechen wir dann, wenn eine Person vollkommen unerwartet intensive körperliche Empfindungen erlebt, die so bedrohlich für sie sind, dass sie meint, dem Tode nahe zu sein, einen Herzinfarkt zu erleiden, die Kontrolle zu verlieren, ohnmächtig oder verrückt zu werden.

Die hervorstechendsten Symptome sind Herzklopfen, Schwindel oder Benommenheit, Gefühl des Kontrollverlustes, der Atemnot, Brustschmerzen, Schwitzen, Zittern, Hitze- oder Kälteschauer, Kribbeln in den Fingern usw. Da die körperlichen Symptome im Vordergrund stehen, kommen die Betroffenen zunächst gar nicht auf die Idee, dass es sich um ein Angstproblem handeln könnte. Rund die Hälfte aller Menschen erlebt im Laufe ihres Lebens eine solche Panikattacke, diese ist allerdings in der Regel von kurzer Dauer.

Die Merkmale einer Panikstörung sind erst dann gegeben, wenn diese Zustände wiederholt auftreten und zu einer deutlichen Beeinträchtigung des Betroffenen führen. Da Panikattacken typischerweise mit dem starken Drang verbunden sind, den Ort zu verlassen, an dem der Angstanfall auftritt, vermeiden viele Patienten Situationen, in denen eine Flucht schwierig oder peinlich sein könnte, man spricht dann von einer Agoraphobie.

Der Begriff der Agoraphobie war ursprünglich eine Bezeichnung für eine Angst vor weiten Plätzen, Menschenansammlungen usw., gemeint ist heute eine allgemeine Angst einer Person, eine Situation nicht verlassen zu können, in Panik zu geraten oder Hilfe nicht schnell genug erreichen zu können. Patienten vermeiden sehr viele Situationen, die für sie eine Gefahr in diesem Sinne darstellen, z. B. öffentliche Verkehrsmittel, Kaufhäuser, aber auch das Verlassen der eigenen, sicheren Räumlichkeiten. Sofern eine totale Vermeidung nicht möglich ist, werden die Situationen nur in Begleitung aufgesucht oder unter größtem Unbehagen bzw. der anhaltende Besorgnis davor, eine weitere Panikattacke zu erleiden, durchgestanden. Diese „Angst vor der Angst" gilt als besonders typisch für Agoraphobiker.

Die Häufigkeit der Panikstörung liegt im Laufe eines Lebens bei etwa ein bis drei Prozent und die Häufi gkeit der Agoraphobien bei drei bis zehn Prozent. Frauen sind von Agoraphobien deutlich häufi ger betroffen als Männer. Der Beginn der Störung liegt im Durchschnitt bei ca. 30 Jahren.

Panikstörungen werden heute als Ergebnis eines sich aufschaukelnden Prozesses erklärt: Die Person nimmt körperliche Veränderungen wahr, bei denen es sich um normale Körpervorgänge handelt, die aber nicht mit den richtigen Auslösern in Verbindung gebracht werden. Stattdessen werden sie als Anzeichen einer drohenden Gefahr interpretiert. Ein Beispiel etwa wäre die junge Mutter, die nach einer anstrengenden Nacht plötzlich Schmerzen in der Brust verspürt, diese aber nicht auf Verspannungen der Rumpfmuskulatur vom Tragen des Babys zurückführt, sondern eine Krankheit vermutet.

Dadurch steigt der Herzschlag an, sie kann nicht mehr richtig durchatmen. Sie hat keine Erklärung für diese Symptome und bekommt Angst. Durch die Angst werden im Körper weitere Veränderungen ausgelöst z. B. Adrenalin-Ausschüttung. Der jungen Mutter wird schwindlig und heiß, sie beginnt zu schwitzen, hat das Gefühl gleich umzufallen. So gerät sie in eine sich selbst verstärkende Spirale, den Teufelskreis der Angst: Körpersymptome führen zu angstvollen Gedanken und diese wiederum verstärken die Körpersymptome.Agoraphobien sind nicht immer, aber meistens durch eine erste Panikattacke ausgelöst und werden dann durch die damit verbundene Vermeidung aufrechterhalten.

Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis6
Vorwort8
Verzeichnis der Autorinnen und Autoren9
Psychotherapie: Was kann man davon erwarten?10
Was ist Verhaltenstherapie?12
Panikstörung und Agoraphobie15
Spezifische Phobie: Die Angst vor Spinnen, Hunden, AIDS, Höhen, usw.18
Soziale Angst21
Posttraumatische Belastungsstörung: Wenn die Seele nach einem Trauma nicht mehr ihr Gleichgewicht findet24
Generalisierte Angsterkrankung27
Zwangsstörungen30
Depression33
Schizophrenien36
Borderline-Störung39
Essstörungen42
Alkoholmissbrauch/Alkoholabhängigkeit45
Schlafstörungen48
Sexuelle Störungen51
Unklare körperliche Beschwerden (Somatoforme Störungen)54
Chronischer Schmerz57
Kopfschmerz60
Verhaltensmedizin63
Wie findet man einen guten Verhaltenstherapeuten?66

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