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Vermarktung von Gegenständen der bildenden Kunst. Nutzung von Internettechnologien

Dargestellt unter besonderer Berücksichtigung der Nutzung von Internettechnologien

AutorKatarzyna Pochlopien
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2011
Seitenanzahl87 Seiten
ISBN9783640798094
FormatPDF/ePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis27,99 EUR
Diplomarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich BWL - Handel und Distribution, Note: 1, Hochschule Bochum, Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Arbeit wird untersucht, wie sich mit Kunst - und hier ist nur die bildende Kunst gemeint - Geld verdienen lässt! Dabei werden unter anderem folgende Fragen untersucht: Welche Protagonisten spielen in diesem Prozess eine Rolle? Welchen Einfluss haben die Gesetze des Marktes auf das Verhalten der einzelnen Akteure? Wie wird der Wert eines Kunstgegenstandes bestimmt? Welche neue Absatzwege und Vermarktungsmöglichkeiten für die Kunstobjekte existieren? Das Zeitalter des Internets und dessen massenhafter Nutzung bietet neue Möglichkeiten, Produkte zu vermarkten. Das Produkt 'Kunst' findet jedoch nur zögernd den Anschluss an das moderne Medium. Hier existiert eine scheinbare Schwierigkeit, ästhetische Werte online zu vermitteln. Hauptanliegen dieser Arbeit ist es, die Wachstumschancen des Kunstmarktes mit Hilfe aktueller Internettechnologien zu untersuchen und damit verbundene Risiken aufzudecken.

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Leseprobe

4. Kunstvermarktung im Internet


 

Neue Informations- und Kommunikationstechnologien führen zu einer zunehmenden Elektronisierung privater und öffentlicher Lebensbereiche. Der Einsatz des Internets zur Abwicklung von Geschäftsprozessen, zur Erledigung täglicher Korrespondenz via

 

E-Mail, zur Präsentation von Produkten und Dienstleistungen, zur Informationssammlung oder einfach zur Unterhaltung ist unerlässlich geworden und aus dem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken.

 

Auch der Kunstmarkt und seine Protagonisten versuchen das Medium für eigene Zwecke zu nutzen. Wie andere seriöse Unternehmen verfügen auch Galerien und Auktionshäuser über Webauftritte, Künstler bemühen sich, potentielle Kunden durch Onlinepräsenz auf sich aufmerksam zu machen. Die kostenpflichtige Bereitstellung von Informationen über Auktionsergebnisse und ihre schnelle Abrufbarkeit, wie bei dem Unternehmen artnet, erwies sich als sehr profitable Geschäftsidee.

 

Das Internet dient aber nicht nur den Teilnehmern des Kunstmarktes zu Präsentationszwecken. Das gesamte E-Business-Spektrum – vom Verkauf über Auktionen bis hin zur Logistik – wird auch durch den Kunstmarkt abgedeckt. Obwohl nach dem Zusammenbruch der neuen Märkte Ende der 90er Jahre viele Auktionshäuser und Galerien aus dem Geschäft im World Wide Web ausgestiegen sind,[83] kann man mittlerweile wieder von der Virtualisierung des Kunstgeschäfts sprechen. Die anfängliche Illusion und Euphorie – und eine daraus resultierende gewisse Waghalsigkeit – ist der analytisch durchdachten Vorgehensweise gewichen. Der moderne Kunsthandel schöpft nach wie vorher alle Möglichkeiten aus, die das Internet bietet. Dies wird jedoch mit der Vorsicht gemacht, die durch die Besonderheit des Produkts Kunst bedingt ist.

 

Die bisherigen Ausführungen dieser Arbeit haben sich mit dem Kunstmarkt im herkömmlichen Sinne beschäftigt. Nun wird versucht, das Kunstgeschäft in das digitale Zeitalter zu führen und dabei das Potential und Risiko des Internets und seiner Technologien bei der Kunstvermarktung zu untersuchen.

 

4.1. Das Internet und sein Potential


 

4.1.1. Entfaltung des Internetpotentials von seinem Anfang bis heute


 

Die Geschichte des Internets beginnt eigentlich schon mit dem Jahr 1957, in dem der russische Satellit Sputnik in die Erdumlaufbahn gebracht wurde. Dieses Ereignis – der so genannte „Sputnikschock“ – löste eine Selbstwahrnehmungskrise der USA um die technologische Vorherrschaft aus. Um die technische Überlegenheit gegenüber der UDSSR wieder herzustellen, gab die US-Regierung die Entwicklung eines Rechennetzwerkes an das Forschungsprojekt des US-Militärs ARPAnet (Advanced Research Project Agency) in Auftrag.[84] Ziel war es, ein dezentrales, nichthierarchisches Netzwerk zu schaffen, das auch im Falle einer militärischen Konfrontation einsatzfähig bleiben sollte.

 

Im Jahr 1969 wurde das ARPAnet in Betrieb genommen, indem Computer der Universität von Kalifornien mit Computern der Stanford Research Institute zusammengeschaltet wurden. Im Jahr 1972 wurde das ARPAnet mit 40 verbundenen Rechnern auf der internationalen Konferenz für Computerkommunikation vorgestellt.[85] In diesem Netzwerk gab es keinen Zentralrechner, der die anderen verwaltete, so dass der Ausfall eines Computers den Datenfluss nicht unterbrach. Die Daten wurden in viele einzelne Datenpakete zerlegt und getrennt voneinander verschickt. Am Empfängercomputer wurden sie dann wieder zusammengefügt. Auf diesem Prinzip der paketvermittelten Kommunikation basiert das Internet noch heute. [86]

 

1972 schrieb Roy Tomlinson ein E-Mail Programm, das Nachrichten über das ARPAnet vermitteln konnte und benutzte zur Adressierung das „@“- Zeichen. In den folgenden Jahren entstanden neben dem ARPnet weitere Netze wie USENET (Unix User Network), BITNET (Because It's Time NETwork), CSNET (Computer Science Network) und FIDONET. Diese Netze wurden ebenfalls mit der Zeit untereinander verbunden.[87] Die Internetprotokolle TCP/IP wurden entwickelt und verbessert und gelten seit den 80er Jahren als offener Standard netzbasierter Kommunikationen. Im Jahr 1990 übernahm das Internet (Interconnected Network) die Rolle des aufgelösten ARPnet.

 

1991 kam dann der große Durchbruch: Der Engländer Tim Berners- Lee entwickelte am Schweizer CERN ein multimediafähiges Online-Hypertext-System (HTML) und das dazugehörige Internetprotokoll HTTP (Hypertext Transfer Protocol). Das World Wide Web (kurz „Web“) war geboren. 1993 wurde der erste grafische Webbrowser „Mosaic“ für das Netz bzw. WWW angeboten, woraufhin die Zahl der Internetnutzer explodierte. Innerhalb eines Jahres wurden über zwei Millionen Browser vertrieben.[88]

 

Im Jahr 2006 nutzen laut statistischem Bundesamt fast zwei Drittel der Personen ab 10 Jahre (65 Prozent) in Deutschland das Internet. Innerhalb dieser Gruppe gingen im ersten Quartal 2006 mehr als die Hälfte (56 Prozent) täglich oder fast täglich online.[89] Es gibt über 50 Millionen aktive Webseiten online[90] – mit steigender Tendenz.

 

Auch im Bereich des E-Commerce wird eine Tendenz zur Steigerung beobachtet. Im Jahr 2005 waren es in Deutschland rund 12 Prozent aller Unternehmen, die Waren oder Dienstleistungen über das Internet verkauften – 2 Prozentpunkte mehr als in 2003.[91] 

 

4.1.2. Internettechnologien


 

Das Internet ist ein weltweites Netzwerk von Computern, die TCP/IP als einheitliches Übertragungsprotokoll verwenden und untereinander normierte Informations- bzw. Datenübertragungsdienste ermöglichen.[92]

 

Zu den standardmäßigen Diensten gehören:[93]

 

1. E-Mail

 

E-Mail (elektronische Post) ist wohl der am meisten genutzte Internetdienst. Er erlaubt die persönliche und schnelle Übermittlung von Nachrichten und Dateien von einem Sender an einen oder mehrere Empfänger.

 

Um E-Mails nutzen zu können, muss man Anschluss an zwei Server haben: einen zum Verschicken und einen zum Empfangen. Man spricht in diesem Zusammenhang von einem E-Mail-Account, einer Mailbox oder einem Postfach. Populäre kommerzielle E-Mail Programme sind Microsoft Outlook, Eudora und The Bat. Ortsunabhängig und ohne Mailprogramm kann man E-Mail über Webmail nutzen.

 

2. Telnet (Terminal Network)

 

Telnet war der zuerst umgesetzte Dienst im Internet. Er wird dazu verwendet, einen fernen Rechner durch Eingabeaufforderung per Internet fernzusteuern. Dabei wird der eigene Rechner zu einem Terminal für den fernzusteuernden Server. Typische Beispiele für die Verwendung von Telnet sind Datenbankenabfragen, die Konfiguration von Serverfunktionen oder auch die Teilnahme an bestimmten Onlinespielen.[94]

 

3. FTP (File Transfer Protokoll)

 

FTP ist ein Internetdienst, der dazu dient, sich auf einem bestimmten Server im Internet einzuloggen und von dort Dateien auf den eigenen Rechner zu übertragen (Download) oder eigene Dateien zum Server hochzuladen (Upload).[95]

 

4. Newsgroups

 

Newsgroup ist die Bezeichnung für computerunterstützte Diskussionsforen, die wie virtuelle schwarze Bretter organisiert sind und dem Erfahrungs-, Gedanken- und Nachrichtenaustausch in einem Netzwerk dienen.[96]

 

Das System der Newsgroups ist auf verschiedene Netze verteilt. Das größte und bekannteste ist das Usenet.

 

5. WWW (World Wide Web)

 

Das World Wide Web ist der jüngste, aber auch bekannteste Dienst innerhalb des Internet. Es beruht auf vernetzbaren, hauptsächlich aus Text und Grafiken bestehenden Informationsseiten, den Webseiten, die grafisch in einem so genannten Webbrowser dargestellt bzw. benutzt werden. Die Übermittlung dieser Webseiten wird durch das Hypertext Transfer Protokoll (HTTP) geregelt. Ihr Aufbau wird hauptsächlich durch die Seitenbeschreibungssprachen HTML und XML definiert.[97]

 

Das WWW bietet jedem die Möglichkeit eines öffentlichen Auftritts – sowohl für Präsentation und Kommunikation als auch zu Transaktionszwecken. Diese Möglichkeit wird auch von Millionen Anwendern weltweit genutzt. Eine neue Erscheinung des heutigen WWW ist das Web 2.0. Hier steht die Integration der Anwender in die Mitgestaltung der Inhalte im Vordergrund, ermöglicht durch neue Techniken wie beispielsweise RSS, Atom und Ajax. Man spricht auch vom so genannten partizipativen Web oder sozialen Netzwerk. Statt Inhalte selbst zu erstellen, lässt man die Internetnutzer für sich arbeiten und nutzt die Dynamik ihre Interaktionen. Typische Beispiele sind Weblogs, Podcasting,...

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