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E-Book

Vom Mythus des Staates

AutorErnst Cassirer
VerlagFelix Meiner Verlag
Erscheinungsjahr2015
ReihePhilosophische Bibliothek 541
Seitenanzahl416 Seiten
ISBN9783787333479
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis18,99 EUR
Thema dieses Buches - des letzten, das Cassirer vor seinem Tode im Manuskript zum Abschluss bringen konnte - ist der Versuch, die Wiederkehr des politischen Totalitarismus, dem er selbst nur durch die Emigration ins Exil entkam, philosophisch zu begreifen, d. h. aus den Ursachen herzuleiten. Das Buch beginnt mit einer Analyse der destruktiven Macht des mythischen Denkens. Untersucht werden seine Struktur, seine Beziehung zur Sprache, sein affektiver Charakter und seine soziale Funktion. Im Anschluss beschreibt Cassirer in einem ideengeschichtlichen Aufriss die Hauptlinien der politischen Theorien von Platon bis zum frühen 19. Jahrhundert, um dann im letzten Teil die Wiedergeburt des Mythos im 20. Jahrhundert zu behandeln. Cassirer schließt, dass der politische Mythos nicht endgültig überwunden, sondern nur gezähmt« werden kann. Dazu kann die Philosophie beitragen, jedoch nicht, indem sie ihn durch rationale Argumente widerlegt, sondern indem sie ihn verstehen und so bekämpfen hilft. Vom Mythus des Staates belegt, dass die in der Philosophie der symbolischen Formen entwickelte »Kritik der Kultur« auch den Rahmen für eine Theorie des Politischen absteckt und dazu nötigt, auf anthropologischer Ebene die Einheit von »animal symbolicum« und »zoon politikon« zu denken.«

Ernst Cassirer wird 1874 in Breslau geboren. Er studiert Jura, Literatur und Philosophie in Berlin, wechselt aber dann nach Marburg und schließt sich der Marburger Schule des Neukantianismus an. 1899 erfolgt die Promotion mit einer Schrift über Descartes bei Paul Natorp. Nach seiner Habilitation 1906 hält Cassirer als Privatdozent Lehrveranstaltungen in Berlin und folgt dann 1919 einem Ruf an die neugegründete Universität in Hamburg. Hier kommt es zu einer außerordentlich fruchtbaren Zusammenarbeit mit der Kulturwissenschaftlichen Bibliothek Warburg, in der der Grundstein für die Entwicklung seines Hauptwerkes Die Philosophie der symbolischen Formen gelegt wird. In diesem dreibändigen Werk (1923-29) wird der Entwurf einer systematischen Philosophie der Kultur unternommen. Dem Begriff der symbolischen Formen, in denen sich menschliches Erleben mit Hilfe z. B. von Sprache, Kunst, Mythen oder Wissenschaft ausdrückt, kommt dabei die Funktion zu, einen geistigen Bedeutungsgehalt mit einem sinnlichen Zeichen zu verknüpfen. Kultur ist in diesem Zusammenhang die Sinnschöpfung des Menschen durch Symbole, was dem Umstand Rechnung trägt, daß es auch primitivere Formen der Welterkenntnis gibt.1933 emigriert Ernst Cassirer über England nach Schweden und nimmt die schwedische Staatsbürgerschaft an. Acht Jahre später übersiedelt er mit seiner Frau und drei Kindern nach Amerika, wo er bis zu seinem Tod 1945 verschiedene Lehrtätigkeiten ausübt.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Cover1
Inhaltsverzeichnis1
Vorbemerkung des Verlages6
I. Was ist Mythus?8
Die Struktur des mythischen Denkens8
Mythus und Sprache26
Mythus und die Psychologie der Affekte35
Die Funktion des Mythus im sozialen Leben des Menschen53
II. Der Kampf gegen den Mythus in der Geschichte der politischenn Theorie71
«Logos» und «Mythos» in der frühen griechischen Philosophie71
Platons Staat81
Der religiöse und metaphysische Hintergrund der mittelalterlichen Staatstheorie105
Die Theorie des Gerechtigkeitsstaates in der mittelalterlichen Philosophie130
Natur und Gnade in der mittelalterlichen Philosophie142
Machiavellis neue Wissenschaft von der Politik154
Die Machiavelli-Legende154
Der Triumph des Machiavellismus und seine Folgen171
Machiavelli und die Renaissance171
Der moderne weltliche Staat177
Religion und Politik183
Folgerungen der neuen Theorie des Staates185
Die Isolierung des Staates und ihre Gefahren185
Das moralische Problem bei Machiavelli187
Die Technik der Politik202
Das mythische Element in Machiavellis politischer Philosophie: Das Glück206
Die Renaissance des Stoizismus und der «Naturrechts»-Theorien des Staates214
Die Theorie des Contrat Social214
Die Philosophie der Aufklärung und ihre romantischen Kritiker232
III. Der Mythus des zwanzigsten Jahrhunderts247
Die Vorbereitung: Carlyle247
Carlyles Vorlesungen über Heldenverehrung247
Der persönliche Hintergrund von Carlyles Theorie260
Der metaphysische Hintergrund von Carlyles Theorie und seine Geschichtsauffassung274
Von Heldenverehrung zu Rassenverehrung290
Gobineaus «Essai sur l'inégalité des races humaines»290
Die Theorie der «totalitären Rasse»301
Hegel323
Der Einfluß der Philosophie Hegels auf die Entwicklung des modernen politischen Denkens323
Der metaphysische Hintergrund von Hegels politischer Theorie331
Hegels Staatstheorie343
Die Technik der modernen politischen Mythen361
Schluß390
Anmerkungen392
Register412

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