Einführung
Hundert Mal habe ich mir schon vorgenommen, endlich mit diesen Zigaretten aufzuhören. Nicht nur an Silvester. Es kann doch nicht sein, dass ich das nicht schaffe!
Morgens der Geruch nach abgestandenem Rauch in der Wohnung ist mir inzwischen unangenehm geworden, ebenso der Geruch in meinen Kleidern und der komische Geschmack auf der Zunge. Die ewigen Diskussionen mit meiner Freundin nerven mich schon lange. Ich muss endlich aufhören. Doch während ich so über mein bisheriges Versagen nachdenke, habe ich mir ganz automatisch schon wieder eine angesteckt.
Obwohl man weiß, dass es besser wäre aufzuhören, scheint es ohne Zigarette nicht zu gehen. Das Rauchen nimmt einen wichtigen Platz im Leben ein. Oft ist uns das gar nicht bewusst, denn wir glauben ja, dass wir selber entscheiden, uns eine anzustecken. Doch wenn wir aufhören wollen, dann merken wir schmerzlich, dass uns etwas fehlt.
Die Zigarette ist Seelentröster, Begleiter oder Beruhigungsmittel. Sie ist Teil des besonderen Wohlbefindens, wie die obligatorische Zigarette danach – nach dem Essen natürlich. Sie gibt Sicherheit, bringt Glück und stärkt. Oder sie wird geraucht, weil sie ›schmeckt‹.
Für die meisten Raucher – jedenfalls war es bei mir so – spielen alle diese Faktoren eine mehr oder weniger wichtige Rolle. Wie jede Sucht hat das Rauchen eine besondere Macht über uns, und die macht es uns sehr schwer, einfach aufzuhören. Mir ist es erst gelungen, mit dem Rauchen aufzuhören, als ich jeden einzelnen dieser Gründe angeschaut und jedes dieser Merkmale verändert hatte. Das ist inzwischen einige Jahre her.
Das Schwierigste war anfangs, mich vom Rauchen zu verabschieden, mich tatsächlich von der Zigarette zu trennen, von diesem Gefühl der Sicherheit, das mir die Zigarette zwischen meinen Fingern gab.
Jede Trennung ist mit einem Trennungsschmerz verbunden, der Trauer auslöst. Das gilt auch für das Rauchen. Es ist ein wichtiger Schritt, diesen Trennungsschmerz wahrzunehmen und die Trauer zuzulassen. All die Situationen, in denen die Zigarette sonst für mich da war, habe ich bewusst angesehen und den empfundenen Verlust durchlebt.
Dabei hat mir eine einfache Methode geholfen, das EFT-Klopfen. Damit konnte ich all die Symptome bearbeiten und all die Merkmale lösen, die mich daran hinderten, mit dem Rauchen aufzuhören. EFT ist eine ganz einfache, aber dennoch höchst effektive Methode, die richtig angewendet den Drang zu rauchen schnell und dauerhaft lösen kann.
Diese Methode, die mir so gut geholfen hat und mit der ich seitdem auch in meiner Praxis Raucher beim Aufhören begleite, möchte ich Ihnen in diesem Buch an die Hand geben und Ihnen zeigen, wie auch Sie es schaffen können.
Die Macht des Rauchens
Was auch immer wir vom Rauchen halten, es ist und bleibt eine Sucht, also eine Suche nach etwas, das meist tief verborgen ist. Weil ich aber nur selten genau weiß, wonach ich eigentlich suche, oft nicht einmal, dass ich suche, hört die Suche nie auf und die Sehnsucht wird immer größer. So suchte ich immer weiter und immer intensiver und immer erfolgloser. Warum sollte ich also mit dem Rauchen aufhören?
Es gibt viele Warums. In einer Unzahl von Büchern werden sie ausgiebig beschrieben und machen einem auf dem Weg zum Nichtraucher manchmal sogar ein schlechtes Gewissen. Am Ende erkennt man nur einmal mehr die eigene Unfähigkeit, denn jeder, der mit dem Rauchen aufhören will, kennt all diese Gründe doch zur Genüge. Selbst die jetzt auf die Schachteln gedruckten Warnhinweise bewirken gar nichts, eher noch Trotz: Jetzt erst recht.
Für mich gibt es inzwischen nur einen wirklichen Grund, mit dem Rauchen aufzuhören: Weil es mein persönlicher Wunsch ist. Ich will selbst entscheiden, wie ich mein Leben genießen möchte. Das will ich nicht der Zigarette überlassen. Und es gibt keinen Grund, meinen Wunsch zu erklären oder zu rechtfertigen. Schon gar nicht vor mir selbst.
Warum es oft so schwer fällt
Jetzt sagen Sie vielleicht: »Ja, aber das möchte ich doch auch und trotzdem schaffe ich es nicht.«
Hier haben wir die typische Situation, dass es, das Rauchen, also die Sucht, uns seine Notwendigkeit suggeriert. Und dies macht es so gut, dass wir wieder und wieder darauf hereinfallen, besonders leicht, wenn es uns in einem schwachen Moment erwischt. Vielleicht haben Sie schon bemerkt, das es Ihnen meist leichter fällt, auf die Zigarette zu verzichten, wenn Sie sich so richtig wohl fühlen, als in Situationen, in denen Sie genervt, gestresst oder einfach nur kaputt sind.
Wie jede Sucht hat auch das Rauchen viele Facetten,
wir können sie Unterdrücker nennen.
Diese Unterdrücker arbeiten heimlich im Untergrund, in unserem Unterbewusstsein und können dort unbeobachtet alles tun, was ihr Herr und Meister, das Nikotin, verlangt. Damit blockieren sie den Fluss unserer Lebensenergie und nehmen uns unsere Entscheidungsfähigkeit.
Diese Unterdrücker sind, jeder auf seinem Gebiet, Spezialisten, die nur eine Aufgabe haben, nämlich darauf zu achten, dass Sie alles tun, damit Sie das Rauchen weiter beherrschen kann. Deshalb müssen Sie sich diese Unterdrücker vornehmen, wenn Sie mit dem Rauchen aufhören wollen.
EFT hilft Ihnen,
sich von den Unterdrückern zu befreien.
Die heimlichen Unterdrücker
Was ist für Sie das Schöne, das Positive am Rauchen? Welche Facetten müssen Sie berücksichtigen? Es gibt verschiedene Gründe, die scheinbar für das Rauchen sprechen:
Rauchen entspannt mich.
Rauchen macht mich schön.
Rauchen gibt mir das Gefühl, cool zu sein.
Rauchen gibt mir das Gefühl dazuzugehören.
Rauchen macht mich selbstsicher.
Rauchen beruhigt mich.
Rauchen ist eine Gewohnheit.
Rauchen ist Genuss.
Rauchen steht für Geselligkeit.
Rauchen verscheucht meine Unsicherheit.
Rauchen beschäftigt meine Finger.
Rauchen macht schlank.
Rauchen macht mich größer / älter.
Wenn ich rauche, fühle ich mich erwachsen.
Rauchen erinnert mich an alte, schöne Zeiten.
Rauchen hilft mir, mein Leben zu meistern.
Rauchen macht Spaß.
Rauchen bringt Freude.
Wer raucht, ist beliebt.
Rauchen macht mich stark.
Rauchen bedeutet Freiheit.
Rauchen bedeutet Erfolg.
Rauchen ist cool.
Diese Gründe – und es gibt noch viele andere – sind meist aus persönlichen Erfahrungen heraus entstanden. Sie klingen überzeugend, vor allem für den, der Sie vorbringt, doch Sie dienen lediglich dazu, unsere freie Entscheidung, mit dem Rauchen aufzuhören, zu unterdrücken. Es sind besonders die heimlichen Unterdrücker, die uns diese scheinbar logischen Gründe einflüstern und uns dadurch hindern, mit dem Rauchen aufzuhören. Um die Macht der Unterdrücker dauerhaft aufzulösen, ist es wichtig, ihre Wirkungsweise und damit das Suchtsystem zu verstehen.
Was ist Sucht?
Unter Sucht versteht man die Abhängigkeit von bestimmten Substanzen wie Drogen, Alkohol, Medikamenten, Koffein, Schokolade oder Nikotin, aber auch die Abhängigkeit von bestimmten Verhaltensweisen, wie Spielsucht, Magersucht usw. Dabei beginnt diese Abhängigkeit ganz harmlos und unbemerkt. Es dauert oft sehr lange, bis die Veränderungen wahrgenommen werden.
Alle diese Substanzen und Verhaltensweisen erzeugen zunächst eine angenehme Empfindung beziehungsweise verringern eine unangenehme. Man fühlt sich wohler, ist zufrieden und glücklich, bis die Wirkung nachlässt. Dann entsteht der Wunsch, diesen positiven Zustand wiederherzustellen, wozu die Droge erneut angewendet werden muss. Und weil sie nicht wirklich hilft, sondern nur so tut, muss die Dosis erhöht oder die Häufigkeit der Einnahme gesteigert werden. Irgendwann ist der Körper auch so daran gewöhnt, dass es ohne die Substanz gar nicht mehr geht. So entsteht die Abhängigkeit. Sie kann körperlich oder auch psychisch sein. Die körperliche Abhängigkeit macht sich unter anderem dadurch bemerkbar, dass bei Entzug Zittern, Schwitzen, Übelkeit, Schlafstörungen oder innere Unruhe auftreten.
Der Motor der Abhängigkeit liegt in der beruhigenden Wirkung, die von der Substanz oder...