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Vorteilhaftigkeit hybrider Finanzinstrumente gegenüber klassischen Finanzierungsformen unter Unsicherheit

Eine Unternehmenssimulation unter Berücksichtigung der steuerlichen Rahmenbedingungen

AutorCarolin Bock
VerlagGabler Verlag
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl347 Seiten
ISBN9783834986047
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis54,99 EUR
Carolin Bock untersucht, unter welchen Bedingungen sich die Finanzierung durch hybride Finanzinstrumente für Unternehmen und Kapitalgeber lohnen kann.

Dr. Carolin Bock promovierte bei Prof. Dr. Wolfram Scheffler am Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Steuerlehre, der Universität Erlangen-Nürnberg. Sie ist wissenschaftliche Assistentin am KfW-Stiftungslehrstuhl für Entrepreneurial Finance bei Prof. Dr. Dr. Ann-Kristin Achleitner an der TU München.

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Leseprobe
1 Einführung (S. 1)

1.1 Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit

Unternehmen benötigen Kapital, um erfolgreich wirtschaften zu können. Der Zugang zu ausreichend verfügbarem Kapital, damit Investitionen getätigt werden können, ist für Unternehmen nicht immer gegeben.

Klassischerweise stehen Unternehmen zwei grundlegende Finanzierungsquellen zur Verfügung. Erstens ist es ihnen möglich, Eigenkapital aufzunehmen, indem eine Kapitalerhöhung durchgeführt wird. Zweitens können sie Kredite von Banken erhalten, was die Finanzierung des Unternehmens durch Fremdkapital darstellt.

Beide Finanzierungsformen sind aus Unternehmenssicht nicht immer leicht realisierbar. Bei der klassischen Unternehmensfinanzierung mittels Eigenkapital erfolgt die Entlohnung des Kapitalgebers erfolgsabhängig. Sie stellt damit eine sehr teure Finanzierungsalternative dar, weil die Renditeforderungen der Eigenkapitalgeber aufgrund des damit verbundenen höheren Ausfallrisikos über den Renditeforderungen von Fremdkapitalgebern liegen.

Demgegenüber sind hohe Eigenkapitalquoten des Unternehmens ausschlaggebend dafür, dass es besseren Zugang zu Fremdkapital hat und für die Bereitstellung desselben günstige Konditionen erhält. Die Kapitalgeber werden bei Fremdkapitalbereitstellung erfolgsunabhängig durch eine feste Zinszahlung des Unternehmens entlohnt und tragen ein geringeres Ausfallrisiko als Eigenkapitalgeber, weil ihr Rückzahlungsanspruch vorrangig ist.

Für Unternehmen ist es nicht nur schwierig, Eigenkapital zu akquirieren, sondern auch, Fremdkapital von Banken zu erhalten. Banken gehen durch die Regelungen des Baseler Ausschusses für Bankenaufsicht (Basel II) restriktiver mit der Vergabe von Krediten um. Nach dieser Regelung müssen Banken die Risikoeinstufung der Unternehmen in ihre Kreditvergaberichtlinien einbeziehen. Dies bedingt, dass klassische Bankkredite für deutsche Unternehmen teurer werden bzw. ihnen nicht mehr gewährt werden. Der Zugang für Unternehmen zu verschiedenen Finanzierungsquellen wird folglich erschwert.

Darüber hinaus sind nicht alle Finanzierungsformen aus Unternehmenssicht gleichermaßen favorisiert. Die Renditen, die ein Unternehmen aus dem verfügbaren Kapital nach Abzug der Vergütungen für die Kapitalgeber tatsächlich realisiert, werden maßgeblich durch die Steuerzahlung auf Unternehmensebene beeinflusst.

Daher ist die Besteuerung ein wesentlicher Einflussfaktor für die Kapitalpräferenz des Unternehmens. Die steuerliche Behandlung von Eigenkapital und Fremdkapital unterscheidet sich im deutschen Steuerrecht. Eines der wesentlichen Ziele der Unternehmensteuerreform 2008 war es, Finanzierungsneutralität zu gewährleisten und Eigenkapital und Fremdkapital steuerlich gleichmäßig zu belasten.

Dieses Ziel wurde mit der Reform jedoch nicht erreicht. Eigen- und Fremdkapital werden wirtschaftlich unterschiedlich belastet. Während die erfolgsabhängigen Vergütungen auf zur Verfügung gestelltes Eigenkapital die unternehmerische Steuerbemessungsgrundlage nicht mindern, sind die Aufwendungen für Fremdkapital bei der Körperschaftsteuer im Regelfall vollständig und bei der Gewerbesteuer teilweise als Betriebsausgabe (§ 4 Abs. 4 EStG, § 8 Abs. 1 KStG, § 8 Nr. 1 GewStG) abzugsfähig.

Dies hat zur Folge, dass Fremdkapital auf Unternehmensebene steuerlich einer geringeren Belastung unterliegt und damit vom Gesetzgeber Anreize zu verstärkter Fremdfinanzierung der Unternehmen geschaffen worden sind.

Diese Erleichterung der Fremdkapitalfinanzierung wird hingegen durch steuerliche Regelungen wie die so genannte „Zinsschranke“ nach § 4h EStG (i. V. m. § 8a KStG) gemindert, indem teilweise Fremdkapitalvergütungen in nicht sofort abzugsfähige Betriebsausgaben umqualifiziert werden.

Der Zugang zu Finanzierungsquellen sowie deren unterschiedliche steuerliche Behandlung stellt Unternehmen als Kapitalnehmer vor eine schwierige Entscheidungssituation.
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort7
Vorwort9
Inhaltsverzeichnis10
Abbildungsverzeichnis16
Tabellenverzeichnis20
Abkürzungsverzeichnis26
Symbolverzeichnis29
1 Einführung34
2 Untersuchungsgegenstand43
3 Methodische Grundlagen59
4 Hybride Finanzinstrumente als Zwischenform von Eigen- und Fremdkapital96
5 Darstellung der Methodik und Vorgehensweise anhand der Grundalternativen des Modells109
6 Sensitivitätsanalyse bei Variation der Risiko-Nutzen-Funktionen204
7 Sensitivitätsanalyse bei Variation der Zukunftseinschätzung über die Unternehmensentwicklung249
8 Gemeinsame Sensitivitätsanalyse der Variation von Risikoeinstellung und Zukunftseinschätzung über die Unternehmensentwicklung286
9 Zusammenfassung296
Anhang301
Literaturverzeichnis357
Verzeichnis der Rechtsquellen und der sonstigen Quellen373

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