Sie sind hier
E-Book

VWL für Dummies. Das Lehrbuch

AutorAloys Prinz, Hanno Beck, Wilhelm Lorenz
VerlagWiley-VCH
Erscheinungsjahr2019
Seitenanzahl772 Seiten
ISBN9783527345755
FormatePUB
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis26,99 EUR

Kaufen Sie hier:

Horizontale Tabs

Leseprobe

VWL für Dummies. Das Lehrbuch

Schummelseite


MIKROÖKONOMISCHE KONZEPTE: MÄRKTE

  • Die Mikroökonomik liefert Aussagen über Marktergebnisse, -strukturen und -prozesse auf der Grundlage der Annahme, Menschen verhielten sich rational und optimierend. Ihr Gegenstand ist die Allokation knapper Ressourcen.
  • Das Standardmodell der Mikroökonomik ist die vollkommene Konkurrenz; es dient als Messlatte, mit der sich abweichende Zustände beurteilen lassen. Bei vollkommener Konkurrenz ist kein Marktteilnehmer in der Lage, die Marktergebnisse zu beeinflussen, zudem gilt das Gesetz vom einheitlichen Preis.
  • Die Situationen auf vollkommenen Märkten werden mithilfe von Angebots- und Nachfrage-Diagrammen untersucht. Die Nachfragefunktion erklärt die nachgefragte Menge eines Gutes in Abhängigkeit vom eigenen Preis. Alle anderen Einflussfaktoren werden konstant gehalten. Rein konstruktionstechnisch ähneln sich die Angebotskurve und die Nachfragekurve wie Zwillinge. An die Stelle der Frage nach der maximalen Zahlungsbereitschaft tritt bei der Angebotskurve die Frage nach dem Preis, den ein Wirtschaftssubjekt für ein Gut mindestens erzielen will.
  • Der Schnittpunkt der Nachfragefunktion mit der Preisachse heißt Prohibitivpreis, der Schnittpunkt mit der Mengenachse Sättigungsmenge.
  • Übersteigt bei einem gegebenen Preis die geplante Nachfrage das geplante Angebot, nennt man die Differenz Überschussnachfrage. Im umgekehrten Fall spricht man von einem Überschussangebot. In einem Gleichgewicht gehen die Planungen aller beteiligten Wirtschaftssubjekte miteinander auf; dieses Marktgleichgewicht im Polypol auf dem vollkommenen Markt ist pareto-optimal.

MIKROÖKONOMISCHE KONZEPTE: ELASTIZITÄTEN

  • Eine Elastizität erhalten Sie, indem Sie die prozentuale Veränderung einer reagierenden Variablen A durch die prozentuale Veränderung der auslösenden Variablen B dividieren. Es handelt sich dabei um eine dimensionslose Größe, die Ihnen angibt, um wie viel Prozent sich A verändert, wenn sich B um ein Prozent verändert. Sie können also unbegrenzt viele Elastizitäten bilden.
  • Die direkte Preiselastizität der Nachfrage beantwortet die Frage, um wie viel Prozent sich die nachgefragte Menge verändert, wenn der Preis um ein Prozent steigt und ist in der Regel negativ.
  • Die direkte Preiselastizität des Angebots beantwortet die Frage, um wie viel Prozent sich die angebotene Menge verändert, wenn der Preis um ein Prozent steigt; sie ist in der Regel positiv.
  • Die Einkommenselastizität der Nachfrage beantwortet die Frage, um wie viel Prozent sich die nachgefragte Menge verändert, wenn das Einkommen um ein Prozent steigt. Sie ist im Regelfall positiv (normale, superiore Güter), kann aber auch negativ sein (inferiore Güter).
  • Die Kreuzpreiselastizität der Nachfrage beantwortet die Frage, um wie viel Prozent sich die nachgefragte Menge verändert, wenn der Preis eines anderen Gutes um ein Prozent steigt. Sie kann positiv (Substitute), negativ (Komplementärgüter) oder null (unabhängige Güter) sein.

MIKROÖKONOMISCHE KONZEPTE: HAUSHALTSTHEORIE

  • Präferenzaxiome und Indifferenzkurven: Indifferenzkurven verlaufen fallend (Nichtsättigung), sie können sich nicht schneiden (Transitivität), es gibt unendlich viele Indifferenzkurven (Vollständigkeit) und sie verlaufen konvex (Ausgewogenheit).
  • Haushaltsoptimum/-gleichgewicht: Tangentialpunkt der Budgetgeraden mit einer Indifferenzkurve. Das Verhältnis der Grenznutzen zweier Güter stimmt mit dem Verhältnis der beiden Güterpreise überein (zweites Gossensches Gesetz).

MIKROÖKONOMISCHE KONZEPTE: PRODUKTION UND ANGEBOT

  • Minimalkostenkombination: Tangentialpunkt der Isokostengeraden mit einer Isoquante. Das Verhältnis der Grenzproduktivitäten zweier Faktoren stimmt mit dem Verhältnis der beiden Faktorpreise überein.
  • Betriebsoptimum: Minimum der Durchschnittskosten. Betriebsminimum: Minimum der durchschnittlichen variablen Kosten. Die Grenzkostenfunktion verläuft durch Betriebsminimum und -optimum.
  • Angebotsfunktion einer Unternehmung: Aufsteigender Ast der Grenzkostenfunktion beginnend im Betriebsoptimum (kurzfristig: beginnend im Betriebsminimum).

MIKROÖKONOMISCHE KONZEPTE: WOHLFAHRTSMESSUNG

  • Die Konsumentenrente misst die Differenz zwischen der aufsummierten Zahlungsbereitschaft der Konsumenten und deren Ausgaben (= Umsatz): (Dreieckige) Fläche im Marktdiagramm oberhalb des Preises, unterhalb der Nachfragefunktion.
  • Die Produzentenrente misst die Differenz zwischen den Erlösen (= Umsatz) und den (kurzfristig: variablen; langfristig: totalen) Kosten der Unternehmen: (Dreieckige) Fläche im Marktdiagramm unterhalb des Preises, oberhalb der Angebotsfunktion. Sie entspricht kurzfristig dem aufsummierten Deckungsbeitrag, langfristig (ohne Fixkosten) der Gewinnsumme der Anbieter.
  • Pareto-Kriterium: Eine Veränderung wird positiv bewertet, wenn sie mindestens ein Gesellschaftsmitglied besser-, zugleich aber keines schlechterstellt. Veränderungen, die ein oder mehrere Gesellschaftsmitglieder besser- und zugleich ein oder mehrere Gesellschaftsmitglieder schlechterstellen, lassen sich mit dem Kriterium nicht beurteilen.
  • Pareto-Optimum: Ein Zustand ist pareto-optimal, wenn keine Verbesserung nach dem Pareto-Kriterium möglich ist.

MIKROÖKONOMISCHE KONZEPTE: GEWINNMAXIMIERUNG IM MONOPOL

  • Grenzumsatz (oder Grenzerlös): Bei linearer Preis-Absatz-Funktion Gerade mit gleichem Achsenabschnitt auf der Preisachse, aber doppelter Steigung; informiert über die Änderung des Umsatzes durch die Erhöhung des Absatzes um eine Gütereinheit.
  • Notwendige Bedingung: Grenzumsatz gleich Grenzkosten.
  • Cournotscher Punkt: Preis-Mengen-Kombination auf der Preis-Absatz-Funktion, bei der die Menge die notwendige Bedingung erfüllt.
  • Monopolmacht: Der Monopolist kann den Preis umso höher über die Grenzkosten (= Preis, der sich auf einem Konkurrenzmarkt einstellen würde) anheben, je unelastischer sein Produkt nachgefragt wird.

MAKROÖKONOMISCHE KONZEPTE: GRUNDIDEEN

  • Ziel der Makroökonomik ist die Analyse gesamtwirtschaftlicher Prozesse. Sie bereitet die wissenschaftliche Grundlage für die Wirtschaftspolitik, die ein stabiles Preisniveau, einen hohen Beschäftigungsstand, außenwirtschaftliches Gleichgewicht und angemessenes Wirtschaftswachstum anstrebt.
  • In der Makroökonomik wird zwischen konjunkturellen Phänomenen, die kurzfristig sind und zyklisch schwanken, sowie längerfristigen strukturellen Phänomenen unterschieden, die sich verfestigen und langfristig nicht wieder von selbst verschwinden.
  • Die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (VGR) stellt die empirische, quantitative Basis der Makroökonomik bereit. Sie dokumentiert statistisch das gesamte Wirtschaftsgeschehen einer Volkswirtschaft innerhalb einer Periode. Als wichtigste einzelne Größe gilt dabei das Bruttoinlandsprodukt.
  • Obwohl das Bruttoinlandsprodukt (BIP) das Maß aller Dinge hinsichtlich der Messung der Wirtschaftsleistung eines Landes darstellt, ist es ein unvollständiges Maß. Verschiedene Bereiche der volkswirtschaftlichen Wertschöpfung wie etwa Hausarbeit, Schattenwirtschaft und ehrenamtliche Tätigkeiten werden nicht oder nur unvollständig erfasst. Auch als Wohlfahrtsindikator ist es nicht gut geeignet.

MAKROÖKONOMISCHE INSTITUTIONEN: GELD

  • Geld ist Tauschmittel, Wertaufbewahrungsmittel und Recheneinheit. Ohne Geld ist eine arbeitsteilige Wirtschaft nicht funktionsfähig.
  • Die Zentralbank ist diejenige Institution, die das alleinige Recht hat, Geld aus dem Nichts zu schaffen (fiat money). Nur mit diesem Geld können unmittelbar und endgültig Schulden getilgt werden. Die Zentralbank sichert mit der Geldpolitik die Liquiditätsversorgung einer Volkswirtschaft und kann auch die staatliche Fiskalpolitik mittels geldpolitischer Maßnahmen unterstützen.
  • Die Übertragung der geldpolitischen Impulse der Zentralbank erfolgt über drei Transmissionsmechanismen: den Zinskanal, den Vermögenspreiskanal und den Kreditkanal.
  • Weitere Akteure der Geldpolitik sind die Geschäftsbanken, die Kapitalmärkte und der Geldmarkt. Die Geschäftsbanken spielen dabei eine wichtige Rolle, sie schöpfen Geld in Form von Giralgeld.

MAKROÖKONOMISCHE MODELLE

  • Das klassische makroökonomische Modell beruht auf der Idee des Sayschen Theorems, dass jedes Angebot sich seine eigene Nachfrage schafft. Etwaige Krisen lösen sich von selbst, solange die Preise, Löhne und Zinsen flexibel sind. Deswegen ist die Aufgabe des Staates in diesem Modell, für flexible Preise, funktionsfähige Märkte und Wettbewerb zu sorgen; staatliche Konjunkturpolitik lehnen die Vertreter dieses Ansatzes ab.
  • Das keynesianische Modell geht davon aus, dass sich das Angebot an die Nachfrage anpasst, dass Zinsen, Löhne und Preise kurzfristig starr sein können und der Konsum vom Einkommen abhängt. Politikempfehlung ist antizyklische Konjunkturpolitik, die darin besteht, in einer Rezession die...
Blick ins Buch

Weitere E-Books zum Thema: Volkswirtschaftslehre - Marktwirtschaft

Herausforderung Euro

E-Book Herausforderung Euro
Wie es zum Euro kam und was er für Deutschlands Zukunft bedeutet Format: PDF

Wie kommen wir wirtschaftlich wieder auf einen Spitzenplatz? Was muss getan werden, damit der Euro dauerhaft stabil bleibt?Wer die Herausforderungen von morgen meistern will, muss die Geschichte des…

Herausforderung Euro

E-Book Herausforderung Euro
Wie es zum Euro kam und was er für Deutschlands Zukunft bedeutet Format: PDF

Wie kommen wir wirtschaftlich wieder auf einen Spitzenplatz? Was muss getan werden, damit der Euro dauerhaft stabil bleibt?Wer die Herausforderungen von morgen meistern will, muss die Geschichte des…

Herausforderung Euro

E-Book Herausforderung Euro
Wie es zum Euro kam und was er für Deutschlands Zukunft bedeutet Format: PDF

Wie kommen wir wirtschaftlich wieder auf einen Spitzenplatz? Was muss getan werden, damit der Euro dauerhaft stabil bleibt?Wer die Herausforderungen von morgen meistern will, muss die Geschichte des…

Weitere Zeitschriften

Das Grundeigentum

Das Grundeigentum

Das Grundeigentum - Zeitschrift für die gesamte Grundstücks-, Haus- und Wohnungswirtschaft. Für jeden, der sich gründlich und aktuell informieren will. Zu allen Fragen rund um die Immobilie. Mit ...

DER PRAKTIKER

DER PRAKTIKER

Technische Fachzeitschrift aus der Praxis für die Praxis in allen Bereichen des Handwerks und der Industrie. “der praktiker“ ist die Fachzeitschrift für alle Bereiche der fügetechnischen ...

DSD Der Sicherheitsdienst

DSD Der Sicherheitsdienst

Der "DSD – Der Sicherheitsdienst" ist das Magazin der Sicherheitswirtschaft. Es erscheint viermal jährlich und mit einer Auflage von 11.000 Exemplaren. Der DSD informiert über aktuelle Themen ...

e-commerce magazin

e-commerce magazin

PFLICHTLEKTÜRE – Seit zwei Jahrzehnten begleitet das e-commerce magazin das sich ständig ändernde Geschäftsfeld des Online- handels. Um den Durchblick zu behalten, teilen hier renommierte ...

IT-BUSINESS

IT-BUSINESS

IT-BUSINESS ist seit mehr als 25 Jahren die Fachzeitschrift für den IT-Markt Sie liefert 2-wöchentlich fundiert recherchierte Themen, praxisbezogene Fallstudien, aktuelle Hintergrundberichte aus ...

filmdienst#de

filmdienst#de

filmdienst.de führt die Tradition der 1947 gegründeten Zeitschrift FILMDIENST im digitalen Zeitalter fort. Wir begleiten seit 1947 Filme in allen ihren Ausprägungen und Erscheinungsformen.  ...