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Wahlprognosen im Internet

Innovative Ansätze in der Wahlforschung am Beispiel von Internet-Wahlwetten

AutorMarkus Tiesmeyer
Verlagdiplom.de
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl126 Seiten
ISBN9783836604413
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis48,00 EUR
Inhaltsangabe:Gang der Untersuchung: Das erste Kapitel führt in die Thematik der Wahlforschung ein und beschreibt Modernisierungsprozesse, die zu einem grundlegenden Wandel des Wahlverhaltens in der Bundesrepublik Deutschland geführt haben. Die ersten Jahrzehnte nach dem II.Weltkrieg waren geprägt von einer hohen politischen Stabilität, die auf feste Bindungen der großen Volksparteien an entsprechende sozialstrukturelle Formationen zurückzuführen sind. Das Wahlverhalten war weitgehend von milieuspezifischen Verhaltensmustern vorformuliert. Beginnend mit dem sozialen Aufstieg breiter Schichten und der Bildungsexpansion der 50er und 60er Jahre hat ein umfassender Strukturwandel eingesetzt, der zu einer weitgehenden Erosion subkultureller Klassenidentitäten und einer Pluralisierung von Lebensentwürfen geführt hat. Entsprechend ist das individuelle Wahlverhalten heute nicht mehr vornehmlich sozialstrukturell geprägt und daher wechselhaft. Wahlergebnisse schwanken weit mehr als noch vor wenigen Jahrzehnten und erschweren es damit der klassischen Demoskopie, die politische Stimmung adäquat zu erfassen, wenn sie mit Klassen- und Schichtungsmodellen operiert, deren Gehalt „angesichts von Differenzierungs- und Pluralisierungstendenzen“ zunehmend in Frage gestellt werden kann. Klassische Methoden der Wahlforschung stehen im zweiten Kapitel im Mittelpunkt der Betrachtung. Voran gestellt ist eine historische Betrachtung der Wahlgeographie, deren Ziel es war, das Wahlverhalten geodeterministisch interpretieren zu können. Die statistische Aggregatdatenanalyse schließt an die Erkenntnisse der Wahlgeographie an, entwickelt aber neue Messinstrumente, deren Grundlage sozialstrukturelle Merkmale sind, die auch heute noch weitgehend verwendet werden, um das Wahlverhalten aus dem sozialen Kontext heraus zu erklären. Die Ergebnisse von Aggregatdatenanalysen finden als Zeitreihenanalysen Verwendung, um längerfristigen politischen Wandel zu erklären und dienen als Gewichtungsinstrumente bei der Interpretation von modernen Wahlumfragen. Die Öffentlichkeit nimmt heute die Wahlforschung weitgehend als Wissenschaft wahr, deren Arbeitsgebiet es ist, Wahlprognosen aus Umfragedaten zu erstellen. Für die akademische Wahlforschung spielt die Erstellung von Wahlprognosen eine eher untergeordnete Rolle, nicht aber für die kommerzielle Meinungsforschung, deren Methoden im Zentrum des dritten Kapitels stehen. Um umfragebasierte Wahlprognosen beurteilen zu können soll gezeigt [...]

Markus Tiesmeyer, Studium der Sozialwissenschaften an der Universität Osnabrück. Abschluss im Jahr 2004 als Diplom Sozialwirt. Gründungsmitglied der Forschungsgruppe Internetwahlen, dort tätig bis 2005. Derzeit tätig als IT-Administrator an der Universität Osnabrück und selbständiger Webdesigner.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Wahlprognosen im Internet1
Inhaltsverzeichnis3
Einleitung5
I. Wahlen und Wahlverhalten in der modernen Demokratie9
I.1. Moderne Gesellschaft im Prozess der Individualisierung9
I.2. Wählen in der postmodernen Gesellschaft: Der "flüchtige" Wahlbürger10
I.3. Individualisiertes Wahlverhalten heute15
II. Wahlen und Wahlforschung19
II.1. Einleitung19
II.2. Geschichte und Methoden der Wahlforschung: Die Wahlgeographie20
II.3. Die statistische Aggregatdatenanalyse21
III. Moderne Wahlforschung mittels Umfragen25
III.1. Einleitung25
III.2. Geschichte der umfragebasierten Wahlforschung26
III.3. Methoden: Erstellung von Prognosen aus Wahlumfragen31
III.4. Auswahlverfahren: Zufallstichprobe und Quotenstichprobe32
III.5. Statistische Grundlagen: Anwendung der Induktiven Statistik einer beispeilhaften Wahlumfrage35
III.6. Die technische Durchführung von Wahlumfragen41
III.7. Praktische Probleme: Zufällige und systematische Ausfälle, sinkende Ausschöpfungsquoten, sozial erwünschtes Antwortverhalten44
III.8. Gewichtung: Von den Rohdaten zur Wahlprognose48
III.9. Fazit Wahlumfragen50
IV. Internet und Demokratie52
IV.1. Geschichte des Internets52
IV.2. Ausblick: Vom Internet zum Evernet?54
IV.3. Das Internet aus soziologischer Sicht58
IV.4. Das Internet und die Postmoderne59
IV.5. Das polydirektionale Kommunikationsmedium Internet61
IV.6. Non-Governmental-Organisations (NGOs): Protestbewegung im Internet65
IV.7. Eine neue Zweiklassengesellschaft aus information-haves und information-not-haves?69
V. Alternative Wahlumfragemethoden: Wahlwetten im Internet73
V.1. Einleitung73
V.2.Die Forschungsgruppe Internetwahlen und die Idee der Wahlwette73
V.3. Aufbau und Ablauf der Internet-Wahlwette75
V.4. Ergebniss der Wahwette zur Bundestagswahl 200278
V.5. Wahlwetten als effiziente Aggregation asymmetrisch verteilter Informationen82
V.6. Wahlwetten und Wahlbörsen: Gemeinsamkeiten und Unterschiede86
V.7. Zur Rolle von Umfragewerten für Wahlwetten88
V.8. Wer sind die Teilnehmer an Wahlwetten?91
V.9. Ist die Wahlwette ein Delphi-Panel?99
V.10. Wahlwetten versus Meinungsforschung?108
V.11. Ausblick Wahwetten: Verbesserungsvorschläge für eine höhere Prognosequalität112
VI. Abschließende Bemerkungen116
VII. Abbildungs- und Tabellenverzeichnis117
VIII. Literaturverzeichnis119
Autorenprofil125

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