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E-Book

Warum die Uhr stehenblieb, als Opa starb

Merkwürdige Zufälle und unerklärliche Phänomene

AutorBernd Harder
VerlagVerlagsgruppe Droemer Knaur
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl256 Seiten
ISBN9783426401064
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis7,99 EUR
Die Geheimnisse des Übersinnlichen - aufgedeckt vom Experten für Parawissenschaften Unheimliche Begegnungen, mysteriöse Vorahnungen, schicksalhafte Zufälle - oft erleben wir im Alltag die absonderlichsten Dinge, die sich nicht schlüssig erklären lassen. Warum bleibt die Uhr plötzlich stehen, wenn ein geliebter Mensch stirbt? Wie kann es sein, dass ein lang vergessener Freund gerade in dem Moment anruft, in dem man an ihn denkt? Bernd Harder geht diesen Phänomenen auf den Grund und kommt zu überraschenden Ergebnissen. Warum die Uhr stehenblieb, als Opa starb von Bernd Harder: im eBook erhältlich!

Bernd Harder, geboren 1966, ist Wissenschaftsjournalist und Chefredakteur einer medizinischen Fachzeitschrift. Als Vorstandsmitglied der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP) wird der Autor ständig mit Rätselhaftem und Mysteriösem konfrontiert, dem er in zahlreichen Büchern auf den Grund geht.

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Leseprobe

1. Die Sache mit den Todesomen


Die Nachtseite


Frank ist ein guter Junge und überrascht seine Mutter ab und zu mit einem Geschenk. Über eine hübsche Kristallschale freut sie sich besonders. Deshalb bekommt die Schale einen Ehrenplatz auf der Anrichte. Einige Zeit später erkrankt Franks Schwester an Windpocken und der Bruder wird vorsichtshalber zu den Großeltern geschickt, die rund siebzig Kilometer entfernt leben. Eines Morgens sitzt Franks Mutter mit einer Nachbarin beim Frühstück. Plötzlich zerspringt die Kristallschale, die Frank ihr geschenkt hat, in zwei Teile. »Mein Gott, Frank ist tot!«, schreit die Mutter auf. Sie lässt sich nicht beruhigen und bleibt weiter bei ihrer hellseherischen Behauptung.

Zu Recht, wie sich bald herausstellt: Ein Nachbarsjunge der Großeltern hat Frank die Waffe seines Vaters gezeigt – ohne zu wissen, dass sie geladen war. Genau in dem Augenblick, in dem die Kristallschale zersprang, wurde Frank tödlich getroffen.

Mit dieser mysteriösen Geschichte verblüffte vor einigen Jahren die Zeitschrift Stern ihre Leser.[3] Ein rätselhafter Einzelfall? Nein. In der Anonymität des Internets fällt es vielen Menschen leichter, über derartige Erlebnisse zu sprechen, als sie Journalisten oder Wissenschaftlern anzuvertrauen. Auf der Seite http://bestatterweblog.de beispielsweise geht es um die Themen Beerdigung, Trauer, Tod. Und dazu gehören offenbar auch Erfahrungen wie diese:

 

Ich hatte ein seltsames Erlebnis beim Tod meines Opas. Ich war allein bei ihm, als er starb, und nach der Totenwäsche habe ich seine Uhr als Andenken behalten. Sie ist genau um zwanzig Minuten vor vier in der Nacht stehengeblieben, in der Todesstunde meines Großvaters. Könnte Zufall sein, aber wer weiß das schon?[4]

 

Meine Oma hat immer wieder erzählt, dass sie während des Kriegs im Wohnzimmer saß und zusammen mit ihrer Mutter und ihrer Schwester Karten spielte. Ihr älterer Bruder, an dem sie sehr hing, war zu dem Zeitpunkt im Russlandfeldzug. Plötzlich ging das Licht aus und ein Bild fiel von der Wand – es war ein Foto ihres Bruders. Er kam nicht mehr aus dem Krieg zurück, wir haben trotz intensiver Nachforschungen nie herausgefunden, was geschehen ist. Oma war für den Rest ihres Lebens davon überzeugt, dass das Bild zu dem Zeitpunkt herunterfiel, als ihr Bruder starb.[5]

 

Wenn der Analytiker in uns einmal Pause hat, weil das Immunsystem der Seele gerade heruntergefahren ist, spüren wir die emotionale Kraft solcher Geschichten. Sie vermitteln Trost und Hoffnung – wie auch in dieser Schilderung in der Zeitschrift freundin:

 

»Ein letztes Zeichen« hatte sich meine Großmutter von ihrem verstorbenen Ehemann gewünscht. Nach der Beerdigung kam die Verwandtschaft zu einer Trauerfeier im Haus des Verstorbenen zusammen. Plötzlich wurde meine Großmutter blass: Sie starrte die alte Wanduhr an. Die Uhr war stehengeblieben, und zwar exakt zum Todeszeitpunkt meines Großvaters. Für meine Großmutter war das das Zeichen, auf das sie so sehnlich gewartet hatte.[6]

 

Etwas ganz Ähnliches lesen wir bei paraportal.de:

 

Diese Geschichte habe ich von meiner Großtante gehört. Ihre Schwiegermutter lag schon seit längerer Zeit im Krankenhaus und war dem Tod nah. Meine Großtante bat die Frau, ihr ein Zeichen zu geben, wenn es »so weit ist«. Am nächsten Morgen wurde meine Großtante von einem lauten Knall geweckt. Es hörte sich an, als wäre ein großer Vogel mit Vollgas gegen die Fensterscheibe geflogen. Allerdings waren keine Spuren eines solchen Vorfalls, geschweige denn ein benommener oder toter Vogel zu entdecken. Das war so gegen fünf Uhr morgens. Am selben Vormittag bekam meine Tante einen Anruf, dass ihre Schwiegermutter in den frühen Morgenstunden, zwischen halb fünf und fünf, gestorben sei.[7]

 

Auf http://de.answers.yahoo.com schreibt eine Userin, dass ihr Opa zum zehnten Hochzeitstag seiner Frau (also der Oma der Erzählerin) eine Wanduhr schenkte. Jahrzehntelang hing das kostbare Stück im Wohnzimmer ihrer Großeltern.

Als Opa dann starb, geschah etwas Seltsames: Oma kam aus der Klinik zurück nach Hause und sah, dass die Uhr genau zum Todeszeitpunkt ihres Mannes stehengeblieben war. Das ging ihr sehr nahe, zum einen wegen der auffälligen Übereinstimmung und zum anderen, weil die Uhr ihr viel bedeutete.

Zwei Versuche bei zwei verschiedenen Uhrmachern, das Chronometer zu reparieren, schlugen fehl. Immer wieder bleibt das Pendel nach einigen Sekunden stehen. Die Uhr hängt trotzdem weiterhin im Wohnzimmer, als Andenken an den Verstorbenen.

Jahre vergingen. Am fünften Todestag des Opas besuchte die Erzählerin ihre Großmutter. Sie bat mich, mit ihr zu beten. Ich hielt das eigentlich für ziemlichen Quatsch, weil ich schon so oft gebetet und noch nie eine Antwort bekommen hatte, aber natürlich tat ich ihr den Gefallen. Nach einigen Minuten des Gebets und Gedenkens ging Omi zu der Wanduhr hin – ich weiß nicht, warum – und stieß das Pendel an. Ich traute meinen Augen kaum, als es anfing zu schwingen und die Uhrzeiger sich in Bewegung setzten.

Das ist jetzt über 20 Jahre her. Heute hängt die Uhr in meinem Wohnzimmer. Und sie funktioniert noch immer tadellos.[8]

 

Und manchmal sind es auch bloß seltsame Gefühle, die uns unvermittelt heimsuchen:

In der Nacht, als meine Oma starb, bin ich aufgewacht. Am Tag zuvor waren wir noch bei ihr im Krankenhaus. Fit war sie nicht mehr und wir rechneten mit ihrem baldigen Tod. In der Nacht ist sie dann gegen fünf Uhr morgens von uns gegangen. Zu der Zeit wurde ich wach und hatte starke Kreislaufprobleme. Ich konnte nichts mehr sehen, schmecken oder riechen. Ich war wach und doch wie betäubt. Ich wollte aufstehen, weil ich dachte, ich müsste vielleicht zur Toilette. Aber ich konnte mich nicht bewegen. Da wusste ich, dass meine Oma gerade stirbt. Wir waren über 300 Kilometer voneinander getrennt.[9]

 

Die moderne Parapsychologie ist von der Existenz unerklärbarer Fähigkeiten des Menschen überzeugt. Allerdings rückt die Mehrzahl der ernstzunehmenden Forscher von der Vorstellung ab, dass unter Telepathie eine »Übertragung« von Informationen und unter Telekinese eine »energetische Beeinflussung« von Gegenständen zu verstehen sei. Was aber dann?

Bei dem Versuch, die materielle Welt mit der Psyche in Verbindung zu bringen, ziehen die meisten Psi-Experten[10] heute Parallelen mit der Quantentheorie. Mit diesem Modell erklären Physiker das seltsame Verhalten von kleinsten Materienteilchen, den Quanten. Denkbar sei etwa eine Art quantenmechanischer Telepathie. Sie wurde vom österreichischen Physiker Anton Zeilinger und seinen Mitarbeitern entdeckt. Ihnen gelang es, zwei Photonen – also Bausteine elektromagnetischer Strahlung, eine Art »Lichtteilchen« – so miteinander zu verbinden, dass ihr Zustand immer identisch ist. Wissenschaftler nennen das »Verschränkung«.

Man hat diese beiden Teilchen mehr als 100 Kilometer voneinander entfernt deponiert: ein Photon auf La Palma, das andere auf Teneriffa, zwei Inseln mit astronomischen Beobachtungsstationen. Wurde an dem einen Teilchen eine Veränderung vorgenommen, vollzog das andere im gleichen Augenblick dieselbe Veränderung. Offenbar findet eine Art Informationsaustausch zwischen den Quanten statt.[11] Man könnte dies vergleichen mit zwei Würfeln, von denen der eine im selben Moment die Zahl anzeigt, die mit dem anderen gleichzeitig gewürfelt wird. Das widerspricht der klassischen Physik, der zufolge Informationen maximal mit Lichtgeschwindigkeit übertragen werden können.

Ist das eine Erklärung für Psi-Phänomene? Oder ist es vielmehr so, dass die höchste Kunst in der Wissenschaft darin besteht, zu wissen, wo man mit Wissenschaft nicht mehr weiterkommt, weil der Glaube beginnt?

Völlig unzweifelhaft ist jedenfalls, dass Menschen scheinbar Unmögliches erleben. So wie in den nachfolgenden Berichten.

Im Dämmerlicht


Das heruntergefallene Bild

Ich hatte eigentlich vorgehabt, nach oben in mein Schlafzimmer zu gehen. Stattdessen nahm ich auf einem Sessel im Wohnzimmer Platz und starrte ins Leere. Im Haus war es um diese Stunde ruhig. Ich war müde und sollte eigentlich schon schlafen – aber dazu war ich irgendwie zu müde. Also chillte ich noch eine Weile. Plötzlich hörte ich ein lautes Poltern aus dem Flur. Ich erschrak, drückte mich aus dem Sessel heraus und bewegte mich in Richtung des Geräuschs. Im selben Moment zerriss das Telefon die Stille. Auf halbem Weg hielt ich inne und ging ran. Es war mein Vater. Er teilte mir mit, dass meine Urgroßmutter wenige Minuten zuvor gestorben war.

Ich wollte nicht viel darüber reden. Ich bedankte mich nur und legte auf, in Gedanken und Erinnerungen versunken. Dann fiel mir ein, dass ich hatte nachsehen wollen, was draußen im Flur los gewesen war. Ich machte Licht und sah, dass von dem kleinen Schränkchen neben der Garderobe etwas hinuntergefallen war.

Der Flur war zum Wohn- und zum Esszimmer hin geöffnet, das Möbelstück stand genau dazwischen und hatte dekorativen Charakter, denn ich betrachtete den Korridor als Schleuse von außen nach innen und als Schnittstelle zwischen meinem öffentlichen und meinem privaten Leben. Außerdem war dies der...

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