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Warum Männer mauern

Wie Sie Ihren passiv-aggressiven Mann besser verstehen und mit ihm glücklich werden

AutorScott Wetzler
VerlagGoldmann
Erscheinungsjahr2013
Seitenanzahl256 Seiten
ISBN9783641111984
FormatePUB
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis8,99 EUR
Sabotage und Manipulation - so gehen Frauen am besten damit um.
Der Freund, der sich nicht binden will, der Ehemann, der den Mund nicht aufkriegt und 'das Problem nicht versteht', wenn dringend Gesprächsbedarf besteht: Passiv-aggressive Männer gibt es in vielen Varianten. Die Bemühungen ihres Gegenübers lassen sie ins Leere laufen und machen damit vor allem ihren Partnerinnen das Leben schwer. Scott Wetzler erklärt, was hinter diesem Verhaltensmuster steckt und wie frau damit umgehen kann.

Dr. Scott Wetzler promovierte in Harvard und ist als klinischer Psychologe und Psychotherapeut in New York tätig. Zudem leitet er die psychologische Abteilung des Albert Einstein College für Medizin.

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Leseprobe

Einleitung

In meiner Praxis als Psychologe erzählen mir Frauen über bestimmte Männer in ihrem Leben viele Geschichten, die sich in den Einzelheiten stark ähneln, gleichgültig, ob sie über Freundschaft, Ehe, Familienstreitigkeiten, berufliche Vorgänge oder alltägliche Begegnungen sprechen.

Wenn es um die Beziehungen zu Partnern, Ehemännern, Vätern oder Vorgesetzten geht, tauchen in ihren Beschreibungen immer wieder einige Grundmuster auf: Viele solche Männer entnerven die Frauen durch verwickelte Machtspiele, zerstörerische Taktiken und einseitige Logik. Immer scheint Machtkampf eine Rolle zu spielen, ob es nun um Intimität geht oder um Respekt, um beruflichen Erfolg oder um so etwas Einfaches wie das Essenbestellen beim Kellner. »Wenn ich dem Typ mitteile, was ich will«, sagen die Patientinnen immer wieder, »dann macht er es mir um so schwerer, es zu bekommen.« Das frustrierende und verwirrende Verhalten, das sie damit ansprechen, hat Methode, und es hat auch einen Namen: passive Aggression. Das passiv-aggressive Verhalten macht die Frauen »verrückt«. Was tun diese Männer eigentlich genau? Wie äußert sich passiv-aggressives Verhalten? Beobachten Sie einmal, ob Ihnen die folgenden wahren Begebenheiten bekannt vorkommen.

Mark und Heather leben seit einem Jahr zusammen, aber neuerdings spielt Mark zu oft den »unberechenbaren« Liebhaber. Er zieht sich aus und legt sich hin, und dabei wirft er Heather einen Blick zu, der ihr zeigt, dass er mit ihr schlafen will. Aber ganz sicher ist sie sich nie; Mark widersetzt sich ihren Annäherungsversuchen nicht, aber er zeigt auch keine große Begeisterung. Sogar beim Sex selbst weiß Heather nicht genau, ob es ihm wichtig ist, dass sie beide Spaß haben und intim sind. Wenn sie ihn fragt, was er will, antwortet er: »Du weißt doch…« Fragt sie ihn, ob er zufrieden ist, wendet er sich als Antwort vielleicht von ihr ab, murmelt eine Erwiderung, die ihr jedes weitere Wort abschneidet, oder kontert mit einer Bemerkung wie »immer brauchst du Komplimente«. Aus dem Nachspiel werden die Nachwehen.

Jack, stellvertretender Marketingleiter und ein recht beliebter Mann mit guten Ideen und Ambitionen, soll mit Nora zusammenarbeiten, einer gleichgestellten Kollegin. Jack behauptet selbst von sich, er sei das »Nervenzentrum« seiner Abteilung, und den Kunden und Untergebenen erzählt er, er habe die Dinge im Griff. Aber das glaubt nur er. In Wirklichkeit ist Nora, eine eher wortkarge Frau, zur treibenden Kraft hinter dem Erfolg der Abteilung geworden, nachdem sie vor vier Monaten in die Firma gekommen ist, und mit dieser Tatsache wird Jack nicht fertig. Jetzt, wo Jack und Nora bei einem Projekt für einen wichtigen Kunden zusammenarbeiten müssen, entdeckt Nora, »wer hier das Sagen hat«: Jack versäumt es, sie über einige wichtige Telefonanrufe zu informieren; er trifft Verabredungen mit dem Kunden, ohne sie davon in Kenntnis zu setzen; seine Zeit verwendet er zum größten Teil darauf, Noras Fortschritte zu untergraben. Verärgert und frustriert geht Nora mit Jack in ein Lokal und stellt ihn zur Rede. Jack sagt zu ihr: »Niemand kann besser im Team arbeiten als ich.« Am nächsten Morgen beschwert sich Jack beim Chef, Nora zögere, das Geschäft abzuschließen, sie halte Verabredungen mit dem Kunden nicht ein, sie sei mit ihrer Arbeit unzufrieden, und sie beantworte Telefonanrufe nicht.

Janet hat ihren Eltern, die im Ruhestand leben, ein Abendessen mit der Familie versprochen, denn sie sehen sich selten, außer an größeren Feiertagen. Eddie, ihr älterer Bruder, macht Überstunden bei einer Zeitung in der Stadt; Janet hat eine eigene Versandfirma und trägt außerdem Verantwortung als allein erziehende Mutter von zwei Zwillingsbrüdern – es ist nicht leicht für sie, alle Termine unter einen Hut zu bekommen.

Schließlich hat Eddie einem Zeitpunkt zugestimmt, und er verspricht, sich freizunehmen. Janet plant ein größeres Abendessen und verwendet viel Zeit und Geld darauf, alles richtig vorzubereiten. Eddie macht ein großes Getue, er könne es gar nicht erwarten, die Familie zu treffen, und natürlich werde er um sieben Uhr bei Janet in der Wohnung sein, allerspätestens um halb acht. Um sechs ruft er an und sagt, er werde sich um eine halbe Stunde verspäten – aber dann taucht er erst fünf Stunden später auf, und das ohne jede Entschuldigung.

Janet ist außer sich; ihre Mutter fängt an zu weinen; der Vater beschuldigt Eddie, er sei »unerzogen und egoistisch«. Und Eddie versteht nicht, warum alle so verärgert sind – er begreift es einfach nicht.

Eddie sagt, er habe einen Anruf bekommen, es sei eine Sache gewesen, die zu einem Skandal werden und der Zeitung eine gute Schlagzeile bringen könne, und er sei weggefahren, um sich mit einem Informanten zu treffen. Er habe geglaubt, seine Familie werde sich für ihn freuen, denn das Ganze könne einen Wendepunkt in seiner Laufbahn darstellen. Warum sie ihm nicht den Rücken freihalten könnten? Was war schon ein Abendessen im Vergleich zu seinem Erfolg – und außerdem, schließlich hatte er Janet nicht gebeten, das verdammte Essen auszurichten, stimmt’s? Er sagt, sie machten aus einer Mücke einen Elefanten, und warum verlangten sie eigentlich immer dann gerade etwas von ihm, wenn er unterwegs war, »um meinen eigenen Kram zu erledigen«.

Was ist in diesen Geschichten eigentlich geschehen? Ganz einfach: Einer stößt einen anderen herum, und zwar passiv-aggressiv. Ein Mann spielt auf Intimität an oder macht eine Versprechung; die Frau möchte glauben, dass er es ernst meint; dann zieht er sich zurück und schiebt ihre Unzufriedenheit selbstgerecht beiseite… und er stellt die Dinge auf den Kopf und behauptet, das Problem liege bei ihr!

Wenn diese Szenen bei Ihnen etwas anklingen lassen, dann haben Sie das passiv-aggressive Verhalten kennen gelernt. Und wie Heather, Nora oder Janet haben Sie ein Recht darauf, verärgert zu sein. Passiv-aggressive Männer spielen kein faires Spiel. Ein Mark, ein Jack oder ein Eddie kann die Frauen in seinem Leben respektieren, mögen oder sogar leidenschaftlich lieben, aber das wissen die Frauen nicht.

In Beziehungen leugnen diese passiv-aggressiven Männer die Bedürfnisse und Gefühle der Frauen. Sie wehren Gelegenheiten zur Auseinandersetzung ab und konzentrieren sich darauf, wie sie ihren eigenen Weg gehen können. Darin liegt das Dilemma: Sie zur Rede zu stellen scheint nutzlos, und ihr Verhalten zu akzeptieren, das macht wütend.

In den einzelnen Kapiteln dieses Buches wird Ihnen der passiv-aggressive Mann in vielen Variationen begegnen. Er kann ein von Liebe besessener, gesellschaftlicher Aufsteiger sein, der seine Vergangenheit erfindet, wie er sie braucht, nach dem Vorbild des Großen Gatsby, F. Scott Fitzgeralds Prototyp des Mannes, der sich alles selbst verdankt; oder er ist ein polternder Taxifahrer, der Ihre Anweisungen, Sie auf dem kürzesten Weg nach Hause zu fahren, übergeht, sich verfährt und sich dann verärgert beschwert, dass er Taxi fahren muss. Er kann auch ein ruheloser Manager sein, der in der Firma auf dem Weg nach oben ist. Wer er auch sei, er kann in Ihrem Leben für viel Unruhe sorgen.

Der passiv-aggressive Mann heute

Der Begriff »passiv-aggressiv« wurde zum ersten Mal während des Zweiten Weltkriegs von Colonel Menninger geprägt, einem Militärpsychiater, der dazu ausgebildet war, mit stark ablehnenden Reaktionen auf das Soldatenleben umzugehen. Menninger erkannte, dass das Militär auf Gleichförmigkeit und Gehorsam ausgerichtet ist; persönliche Entscheidungen, Meinungen und Fähigkeiten verändern die Regeln nicht, sondern der Einzelne ist verpflichtet, die Ausrichtung auf das eigene Schicksal aufzugeben. Wie er feststellte, blühten manche Männer unter dieser rigorosen Herrschaftsstruktur geradezu auf, während andere zugrunde gingen und protestierten – wenn auch nicht durch die Verrücktheit, die man mit dem Helden von Catch-22 verbindet: Er versucht, auf Abteilung 8 und dann durch gewaltlosen Ungehorsam der Armee zu entfliehen. Um mit erzwungenen Veränderungen umzugehen und damit fertig zu werden, dass es keine Gelegenheit zu persönlichen Entscheidungen gibt, widersetzten sich diese Soldaten, sie missachteten Befehle, zogen sich zurück oder versuchten zu fliehen. Diesen Widerstand bezeichnete Menninger als »passive Aggression«, und er beschrieb sie als »Reaktion der Unreife«. Institutionen wie das Militär oder große bürokratische Organisationen, die kaum Gelegenheiten zur individuellen Selbstentfaltung bieten, sind der Nährboden für die passive Aggression, denn man kann derartiges Verhalten als den (gewöhnlich vergeblichen) Versuch des Schwachen ansehen, der Autorität eines mächtigeren Gegners entgegenzuarbeiten. Wenn man nicht über die Macht und die Möglichkeiten verfügt, eine Autorität offen herauszufordern, äußert sich der Widerstand indirekt und verdeckt.

Der ungehorsame Soldat des Zweiten Weltkriegs ist in einem gewissen Sinne das Musterbeispiel für den heutigen passiv-aggressiven Mann, der es ebenfalls ablehnt, das zu tun, was von ihm erwartet wird. Die passive Aggression ist in unserem täglichen Leben zu einem weit verbreiteten Problem geworden, das sich natürlich über den Bereich des Militärs hinaus und bis in persönliche Beziehungen hinein erstreckt: Es zeigt sich zu Hause, im Schlafzimmer und am Arbeitsplatz. Zu einem wichtigen und aktuellen Thema wird sie, weil es längst nicht mehr um einen Konflikt zwischen Schwachen und Starken geht. Sie ist vielmehr eine Frage desjenigen, der sich für schwach und machtlos hält, so dass er die passive Aggression als...

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