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Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken

Ganz natürliche Erklärungen für eigentlich unerklärliche Schwächen

AutorAllan & Barbara Pease
VerlagUllstein
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl400 Seiten
ISBN9783548920290
FSK18
Altersgruppe18 – 
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis8,99 EUR
Warum reden Frauen so viel, während Männer lieber schweigen? Warum wollen Männer Sex und Frauen nur kuscheln? Allan und Barbara Pease werfen einen amüsanten Blick auf die kleinen, aber bedeutsamen Unterschiede zwischen Mann und Frau. Der internationale Bestseller - mit neuem Bonusmaterial.

Allan und Barbara Pease gehören zu den führenden Kommunikationstrainern der Welt. Sie sind nicht nur international mit ihren Seminaren erfolgreich, sondern haben auch mehrere Bestseller zum Thema Körpersprache und zwischenmenschliche Beziehungen geschrieben, darunter den überwältigenden Bestseller Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken.

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Leseprobe

Frauen und Männer sind unterschiedlich. Nicht besser oder schlechter, sondern unterschiedlich. Außer der Tatsache, daß sie der gleichen Spezies angehören, gibt es keine nennenswerten Gemeinsamkeiten zwischen ihnen. Sie leben in unterschiedlichen Welten, haben andere Wertvorstellungen und gehorchen anderen Gesetzmäßigkeiten. Das wissen alle, aber nur sehr wenige – vor allem Männer – sind bereit, es auch zu akzeptieren. Doch genau hier liegt das Problem. Man muß sich nur die Fakten ansehen: In der westlichen Welt endet etwa die Hälfte aller Ehen vor dem Scheidungsrichter, und ein Großteil aller ernstgemeinten Beziehungen scheitert, bevor sie so richtig in Gang gekommen sind. Für Frauen und Männer aller Kulturkreise, Religionen und Hautfarben stellen die Ansichten, Verhaltensweisen, Haltungen und Überzeugungen ihres Partners eine unüberwindbare Hürde dar.

Manches ist ganz offensichtlich


Wenn ein Mann die Toilette aufsucht, dann tut er das gewöhnlich nur aus einem Grund. Für Frauen dagegen ist die Toilette Gesellschaftsraum und Therapiezentrum in einem. Frauen, die sich zum ersten Mal vor dem Spiegel des Waschraums begegnen, können als ein Herz und eine Seele zur Tür herauskommen und lebenslang Freundinnen bleiben. Wenn dagegen ein Mann ausrufen würde: »He, Frank, ich muß mal auf die Toilette, kommst du mit?«, würde er mit unverhohlenem Mißtrauen gemustert werden.

Männer haben die ausschließliche Verfügungsgewalt über TV-Fernbedienungen und zappen vorwärts und rückwärts durch die Kanäle; Frauen stört es nicht, sich auch hin und wieder ein wenig Werbung anzusehen. Wenn Männer unter Druck stehen, schütten sie sich mit Alkohol voll und ziehen gegen andere Länder in den Krieg; Frauen naschen lieber Schokolade und gehen zum Einkaufsbummel.

Frauen kritisieren Männer, weil sie gefühllos und gleichgültig sind, nicht zuhören, wenig warmherzig und mitfühlend sind, weil sie nicht reden, zu sparsam mit Liebesbezeugungen umgehen, nicht bereit sind, sich für Beziehungen einzusetzen, Sex statt Liebe machen wollen und die Klobrille nicht runterklappen.

Männer kritisieren Frauen wegen ihrer angeblich bescheidenen Fahrkünste, weil sie Stadtpläne nicht lesen können, Straßenkarten verkehrt herum halten, keinen Orientierungssinn haben, zuviel reden, ohne zum Wesentlichen zu kommen, nicht häufig genug nach Sex verlangen und den Klositz nicht wieder hochklappen. Männer scheinen außerstande zu sein, Sachen zu finden, ihre CD-Sammlung dagegen ist alphabetisch geordnet. Frauen finden immer die verlegten Autoschlüssel wieder, selten aber den kürzesten Weg zu ihrem Ziel. Männer denken, sie wären das vernünftigere Geschlecht. Frauen wissen, daß sie es sind.

Männer sind stets aufs neue verblüfft, wie eine Frau einen Raum betreten und augenblicklich eine Einschätzung jeder sich dort befindenden Person abgeben kann; Frauen sind fassungslos, wie wenig Beobachtungsgabe Männer haben. Männer wundern sich darüber, wie eine Frau das rot aufblinkende Warnlämpchen auf dem Armaturenbrett übersehen, dafür aber in einer dunklen Ecke aus fünfzig Metern Entfernung eine schmutzige Socke erspähen kann. Frauen finden es unfaßbar, daß Männern ein kurzer Blick in den Rückspiegel genügt, um ihr Auto mit schlafwandlerischer Sicherheit perfekt in eine winzige Parklücke einzuparken, auf der anderen Seite aber nicht in der Lage sind, den G-Punkt zu finden.

Wenn eine Frau sich einmal verfährt, hält sie einfach an und fragt nach dem Weg. Für einen Mann ist das ein Zeichen von Schwäche. Lieber fährt er stundenlang im Kreis herum und murmelt dabei vor sich hin: »Ich habe einen neuen Weg gefunden, wie man da hinkommt«, oder »Die Richtung stimmt auf jeden Fall schon mal grob« und »He, die Tankstelle da hinten kommt mir bekannt vor!«

Unterschiedliche Aufgabenbereiche


Frauen und Männer haben sich unterschiedlich entwickelt, weil sie sonst nicht überlebt hätten. Männer gingen auf die Jagd, Frauen sammelten. Männer beschützten, Frauen ernährten. Die Folge war, daß sich ihre Körper und Gehirne vollkommen anders entwickelt haben.

Hand in Hand mit dem Körper, der sich immer mehr auf ganz spezielle Funktionen einstellen mußte, hat sich auch das Gehirn verändert. Männer wurden größer und stärker als die meisten Frauen, und ihr Gehirn hat sich ihren jeweiligen Aufgaben angepaßt. Frauen waren meistens zufrieden, wenn ihre Männer unterwegs waren, um Nahrung zu beschaffen, und sie selbst das Feuer in der Höhle am Brennen halten konnten. Ihr Gehirn hat sich ebenfalls mit der Zeit ihren speziellen Aufgaben angepaßt.

Über Jahrmillionen hinweg bildete sich so die Gehirnstruktur von Männern und Frauen unterschiedlich aus. Wir wissen inzwischen, daß die beiden Geschlechter Informationen unterschiedlich verarbeiten. Sie denken auf unterschiedliche Weise, haben unterschiedliche Überzeugungen und Wahrnehmungen, Prioritäten und Verhaltensweisen.

Das Gegenteil davon zu behaupten ist das sicherste Rezept dafür, unglücklich, verwirrt und desillusioniert durchs Leben zu irren.

Das Argument der Stereotypie


Ende der achtziger Jahre haben unzählige Wissenschaftler mit der Erforschung von geschlechtsspezifischen Unterschieden und der unterschiedlichen Funktionsweise des männlichen und des weiblichen Gehirns begonnen. Zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit konnte man mit hochmodernen, computerisierten Gehirn-Scannern »live« miterleben, wie das Gehirn arbeitet. Dieser Blick in die weite Landschaft des menschlichen Gehirns hat Antworten auf viele Fragen geliefert, die man sich seit Urzeiten stellt. Die Fakten, die in diesem Buch vorgestellt werden, stammen aus wissenschaftlichen, medizinischen, psychologischen und soziologischen Studien, die sämtlich die Annahme bestätigen, daß es gewaltige Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt.

Im 20. Jahrhundert hat man diese Unterschiede zum größten Teil mit gesellschaftlicher Konditionierung erklärt, die besagt, daß wir das sind, was wir sind, weil wir das nachleben, was uns Eltern und Erzieher vorleben, was wiederum die Einstellung der Gesellschaft widerspiegelt, in der wir leben. Mädchen wurden in rosafarbene Kleidchen gesteckt und bekamen Puppen zum Spielen, Jungen wurden blau angezogen und bekamen Spielzeugsoldaten und Fußballtrikots. Kleine Mädchen wurden geherzt und geküßt, während man Jungen auf den Rücken klopfte und ungehalten reagierte, wenn sie weinten. Bis vor kurzem glaubte man, daß ein Neugeborenes wie eine unbeschriebene Tafel wäre, in die seine Erzieher Vorlieben und Verhaltensweisen einritzen konnten.

Die biologischen Fakten, die uns heute bekannt sind, deuten jedoch darauf hin, daß es einen anderen Grund dafür gibt, daß wir so denken, wie wir denken. Sie belegen überzeugend, daß hauptsächlich unsere Hormone und die »Verkabelungen« in unserem Gehirn für unsere Ansichten, Vorlieben und unser Verhalten verantwortlich sind. Das wiederum heißt: Jungen und Mädchen, die auf einer verlassenen Insel ohne gesellschaftliche Organisation oder Eltern aufwüchsen, würden trotz allem dem bekannten Schema folgen. Die Mädchen wären verschmuster, würden stärker den Körperkontakt suchen, zwischenmenschliche Beziehungen anstreben und mit Puppen spielen. Die Jungen würden sich auf geistiger und körperlicher Ebene miteinander messen und Gruppen mit einer klaren Hierarchie bilden.

Die Verknüpfungen, die sich schon im Mutterleib in unserem Gehirn bilden, und die Auswirkungen der Hormone auf Körper und Seele bestimmen unser Denken und Verhalten.

Wie wir weiter unten sehen werden, sind die zwei ausschlaggebenden Faktoren für unser Denken und Handeln zum einen die Verknüpfungen in unserem Gehirn und zum anderen die Hormone, die in unserem Körper walten – und das schon lange vor unserer Geburt. Unsere Instinkte sind nichts anderes als Gene, die bestimmen, wie sich unser Körper in bestimmten Situationen verhalten wird.

Eine Verschwörung der Männer?


Seit den sechziger Jahren versuchen mehrere einflußreiche Gruppen, uns davon zu überzeugen, daß wir uns des biologischen Erbes entledigen müßten. Sie behaupten, daß Regierungen, Religionen und Bildungssysteme Verschwörungen von Männern seien, welche die Unterdrückung der Frau zum Ziel hätten. Frauen zu schwängern sei eine Methode, um sie noch besser unter Kontrolle halten zu können.

Historisch gesehen ist dieser Gedanke sicherlich nachzuvollziehen. Dennoch drängt sich eine Frage auf: Wenn Frauen und Männer gleich sind – wie eben diese Gruppen behaupten –, wie konnte es dann geschehen, daß Männer weltweit so stark dominieren? Die Studien zur Funktionsweise des menschlichen Gehirns halten mehrere Antworten auf diese Frage bereit. Wir sind nicht gleich. Frauen und Männer sollten gleich behandelt werden, denn alle haben das Recht auf freie Entfaltung. Doch sie sind eindeutig nicht gleich,...

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