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E-Book

Was der Mensch essen darf

Ökonomischer Zwang, ökologisches Gewissen und globale Konflikte

VerlagSpringer VS
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl394 Seiten
ISBN9783658014650
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis49,99 EUR

Die Fragen, was der Mensch (nicht) essen und wie er Lebensmittel (nicht) produzieren darf, werden angesichts der globalen Auswirkungen unseres Handelns immer wichtiger. Doch trotz einer unüberschaubaren Menge an Empfehlungen und Richtlinien klafft meist eine große Lücke zwischen den Idealvorstellungen und der Realität - also zwischen einer nicht nur gesunden, sondern auch ethisch verantwortungsvollen Ernährung und dem Alltag, in dem ökonomische Zwänge, ökologische Ziele und kulinarische Verlockungen oft nur schwer zu vereinbaren sind.

Der Sammelband befasst sich mit Aspekten von Moral, Ethik und Nachhaltigkeit in der Ernährung des 21. Jahrhunderts. Im Fokus steht das Huhn, das als globalster Lieferant fettarmen Fleisches für den weltweiten Wandel von Nahrungsproduktion und Esskultur beispielhaft ist. Neben Natur-, Sozial- und Kulturwissenschaftlern kommen Journalisten und NGO-Vertreter zu Wort. So eröffnet dieser Band neue Forschungsperspektiven einer Ernährungsethik und stellt Handlungsorientierungen für die beteiligten Akteure zur Diskussion.



Prof. Dr. Gunther Hirschfelder, Prof. Dr. Angelika Ploeger, Prof. Dr. Jana Rückert-John und Dr. Gesa Schönberger als Vorstände des Internationalen Arbeitskreises für Kulturforschung des Essens

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Inhaltsverzeichnis
Vorwort5
Inhaltsverzeichnis8
Mitarbeiterverzeichnis11
Kapitel 113
„Was der Mensch essen darf“ – Thematische Hinführung13
Ernährungsethik im Wandel der Zeitundefined14
Zur Notwendigkeit von Ernährungsethikundefined18
Hintergrund und Fragestellungen angewandter Ernährungsethikundefined20
Aufbau und Motive des Sammelbandesundefined22
Literatur26
Teil I29
Zur Theorie einer ethischen Ernährung29
Kapitel 230
Ernährung und Wissen: Theoretische Annäherungen an eine Ethik des Essens und Trinkens30
Von Eiern und Hühnern: eine essayistische Spurensuche30
Zur Kulturforschung des Essens31
Aspekte der Wissensgesellschaft34
Ernährung und Wissen36
Antworten finden? Richtig fragen!39
Literatur40
Kapitel 345
„Vorsicht! Kann Spuren von Moral enthalten!“ – Begleiterscheinungen und Komplikationen moralisch infizierter Ernährungskommunikation45
Moralische Kommunikation46
Moralische Moral46
Skepsis gegenüber Moral49
Eine limitierende Ethik52
Ethik als Reflexionstheorie der Moral52
Die Funktion der Ethik in der Ernährungskommunikation54
Ernährungskommunikation jenseits von gut und böse55
Literatur56
Kapitel 458
Darf es Fleisch sein?58
Warum Vegetarismus als Antwort auf die „Fleischfrage“ nicht ausreicht59
Gründe für eine Reduktion des Fleischkonsums über den Tierschutz hinaus61
Die Pflanzenethik als Schwachstelle des Vegetarismus62
Rationierung der „Fleischrechte“65
Ethischer Fleischkonsum im gastrosophischen Hedonismus66
Retortenfleisch und Fleischersatz?66
Ingredienzien einer ethisch-hedonistischen Esskultur68
Literatur68
Kapitel 571
Die kulturellen Schranken des Gewissens - Fleischkonsum zwischen Tradition, Lebensstil und Ernähru71
Fleischkonsum als kulturale Tatsache73
Fleischkonsum und Tradition74
Ernährung als Statuskonsum75
Zwischen Gemeinschaft und Individuum - Fleisch, Ernährung und Lebensstil78
Fleisch als Erlebnis und Versprechen: Die Rolle der Medien81
Ergebnisse: Kognitiv oder kulturell?83
Literatur85
Teil II88
Ernährungsethische Fragestellungen aus unterschiedlichen Perspektiven88
Kapitel 689
Welche Moral hätten Sie denn gerne? - Essen im Konflikt zwischen unterschiedlichen Anforderungen a89
Lebensführung und Ethik90
Widersprüchliche Anforderungen an Aufgaben und Funktionen der Haushalte92
Eigene Rationalität und Ökonomie94
Wissen wollen und können - Handeln wollen und können95
Schulische Ernährungsbildung96
Öffentliche Ernährungsbildung97
Ernährung im Alltag98
Welchen und wessen Interessen ist zu folgen?99
Individuelle Verantwortung für gesellschaftliche Prozesse?100
Welche Normen und für wen?101
Wissen, Gewissen und Lebensqualität - ein abschließendes Plädoyer103
Literatur104
Kapitel 7107
Wer soll das bezahlen? – Künftige Ernährung unter dem Anpassungsdruck globaler Rohstoffmärkte107
Neue Dimension der Relevanz von Rohstoffen108
Der Ressourcen-Nexus110
Das Prinzip Verantwortung in der Rohstoffnutzung112
Mögliche Eckpunkte künftiger Nutzungspfade115
Literatur116
Kapitel 8120
Advocacy: Für wen sind wir Ernährungsexperten da? – Eine Problematisierung120
Ein Beispiel121
Für wen arbeitet Frau E., wenn sie mit Frau A. spricht?122
Welche Konsequenzen zieht Frau A.?124
Können die Richtlinien von WHO und DGE Frau E. helfen?125
Orientierung an der Psychologie?126
Gesetz – Norm – Anerkennung127
Zusammenfassung131
Literatur132
Kapitel 9134
Tiergerecht und fair? – Tierethik und Tierschutzpolitik heute134
Tiere nützen, Tiere schützen?134
Welfarism contra Abolitionismus135
Tierschutzgesetzgebung – gestern und heute139
Tiergerecht und fair?143
Literatur147
Kapitel 10149
Was wir essen dürfen oder: Wie molekular ist Ethik?149
Was dürfen wir noch essen?149
Töten – aber nicht essen150
Die Ängste der Verbraucher151
Wissen ist Macht, Kultur und Genuss153
Im konkreten Fall: Das Huhn155
Minderwertige Fleischabfälle existieren nicht – ein Plädoyer für die Gesamtverwertung des Tieres157
Literatur158
Teil III160
Das Huhn im Fokus160
Kapitel 11161
Ökobilanzen als Entscheidungshilfe für umweltbewusste Ernährung? – Umweltwirkungen von Hühnerfleisch161
Ökobilanzstudien in Zeiten ökologischer Herausforderungen161
Einführung in die Methodik der Ökobilanz162
Ökobilanz von Hühnerfleisch164
Untersuchungsrahmen und Datengrundlagen164
Beispielhafte Ergebnisse165
Kritische Diskussion der Ökobilanzmethodik169
Welche Erkenntnisse liefert eine Ökobilanz und was wird (noch) nicht betrachtet?170
Wie belastbar sind Ökobilanzergebnisse?170
Eignung der Ökobilanzmethode als Entscheidungshilfe171
Entscheidungshilfe für Unternehmen171
Entscheidungshilfe für Politiker171
Entscheidungshilfe für Verbraucher172
Potenzial der Ökobilanzmethode173
Literatur173
Kapitel 12175
Handlanger der Industrie oder berufener Schützer des Tieres? – Der Tierarzt und seine Rolle in der Geflügelproduktion175
Wandel des Berufsbildes Tierarzt176
Die Entwicklung der deutschen Geflügelwirtschaft178
Der Tierarzt im Zielkonflikt zwischen Tierwohl und Wirtschaftlichkeit181
Erste kritische Stimmen und langsames Umdenken185
Zukünftiges Wahrnehmen ethischer Verantwortung188
Literatur190
Kapitel 13195
Wenn der Garten zum Hof wird – Hühnerhaltung in der Stadt195
Prolog – Agrarlust und Krise195
Ein Winternachmittag in der Holzhütte200
Kompost gegen den Weltuntergang – Hühner als Teil des Stoffkreislaufs203
„Einfach nur niedlich!“ – Federvieh und Stadtentwicklung205
Selber machen, selbst gestalten208
Literatur210
Kapitel 14212
Voll Huhn, voll teilstückig – Strategien und Praktiken am Schnittpunkt Food- und Packaging-Design212
Essen und Design – Versuch einer kurzen Einführung212
Essen wird gestaltet213
Verpackung als mobiles Distributionsmittel214
Müll als Resultat215
Inhalt als Varianz: Design und Verpackung217
Das Rohe217
Das Vorgegarte219
Die geformte Fleischmasse219
Fleisch-Mixprodukte219
Fleisch-Aromen221
Ist am Ende alles Huhn?222
„Fleischmassen“-Produktion ohne Tiere?223
Verschleierung des tierischen Ursprungs von Fleischprodukten223
Vegane Produkte – weg vom Fleischersatz224
Entwicklung einer fleischfreien Kochkultur225
Ein fleisch- und müllfreies Lösungsszenario226
Literatur228
Teil IV230
Vom gesellschaftlichen Umgang mit dem Fleischkonsum230
Kapitel 15231
Warum Kinder keine Tierschlachtung sehen dürfen – Kindheits- und zivilisationstheoretische Anmerkungen231
Öffentliche Erregung und schweigsame Pädagogik233
Argumentationsfiguren des Skandals234
Das Tabu um die Tiertötung236
Verbotene Liebe zum Fleischtier237
Die Idee des vulnerablen Kindes und der „guten Kindheit“239
Die Idee von der guten kindlichen Lernumgebung240
Die „barbarische“ und die „gute“ Schlachtung242
Offene Herausforderungen einer fleischessenden Gesellschaft243
Literatur244
Kapitel 16246
Ethik als „Sisyphosarbeit“ – Zur Kontextualisierung des Tierleids im Mediendiskurs über Geflügelfleisch246
Wie Medien über Geflügelfleisch berichten248
Bezeichnung der Diskursbeteiligten250
Ethische Figuren der Begründung und Rechtfertigung251
Metaphorische Rahmung ethischer Alternativen: Nulllösung, Utopie, Sisyphos255
Fazit257
Literatur258
Kapitel 17260
Soziale Netzwerke und das Problem mit der Ethik260
Der Fall Wiesenhof am Beispiel einer Facebook-Protestgruppe262
Ein Facebook-Thread und seine Dialektik264
VSN und die Ethik266
„Kleine-Welt“-Hypothese267
Vergleichbare Fälle: kein Protest267
Fazit268
Literatur269
Kapitel 18271
„We legalized Müsli“ – Die Formierung, Institutionalisierung und Legitimierung der Bio-Branche in Deutschland271
Der Geist des Kapitalismus272
„Apocalypse Cow“273
Die Grenzen des Wachstums274
Die Reintegration des Körpers276
Wege des Wissens277
Vom Idealismus zum Geldverdienen279
„We legalized Müsli“280
Die Dialektik der Moderne281
„Klasse statt Masse“ – Bio als symbolische Botschaft282
„Wir machen Bio aus Liebe. Seit 1974“284
Literatur285
Kapitel 19289
Fleischkonsum zwischen Ethnizität und Ethik – Das Beispiel Istanbul289
Istanbul im Spannungsfeld zwischen Ethnizität und Ethik290
Von der Multikulturalität zum homogenen Nationalstaat. Die ethnische Transformation Istanbuls291
??kembe, Pastirma, Kokoreç oder Döner? Fleischkonsum im Spiegel deutscher Reiseführer293
Fleischkonsum zwischen ethischen Normen, ethnischen Traditionen und modernem Lebensstil298
Globale Prozesse, regionale Aushandlungen301
Literatur302
Teil V304
Von der Theorie zur Praxis304
Kapitel 20305
Mein Versuch, ethisch korrekt zu essen305
Kapitel 21310
Tiere essen? – Ethische Konfliktlinien zur modernen landwirtschaftlichen Nutztierhaltung310
Ethische Anforderungen an den Fleischkonsum311
Ethik der Mitgeschöpflichkeit311
Ethik der Selbstbegrenzung312
Sozialethik internationaler Verteilungs- und Beteiligungsgerechtigkeit314
Ethik der Schöpfungsverantwortung316
Tierethik einzelner Haltungsformen317
Landwirtschaftliche Berufsethik319
Verbraucherethische Orientierung320
Gesellschaftliche Folgen tierethischer Konfliktlinien320
Folgen für den Verbraucher321
Folgen für die Fleischwirtschaft321
Folgen für die Landwirtschaft322
Folgen für die Politik323
Folgen für die öffentliche Meinung324
Literatur324
Kapitel 22327
Das globale Huhn und seine Folgen327
Folgen der Geflügelfleisch-Exporte nach Afrika am Beispiel von Kamerun328
Ableitung politischen Handlungsbedarfes330
Problematik der Soja-Importe331
Alternativen und Lösungsansätze332
Literatur335
Kapitel 23338
Unser Planet auf dem Teller338
Ein Blick auf die Welt338
Vorstellung der drei Studien des WWF339
Konzept des virtuellen Landhandels340
Die EU importiert 30 Mio. virtuelle Hektar340
Soja bestimmt den virtuellen Landhandel341
Der Deutschen Lust auf Fleisch342
Fleisch frisst Land343
Zukünftig notwendig: sparsamer Umgang auch mit Flächen344
Verringerung des Flächen-Fußabdrucks durch gesunde Ernährung345
Klimarelevanz unseres Lebensmittelverbrauchs346
Direkte Emissionen und Emissionen durch Landnutzungsänderungen347
Minimale Veränderung ? großer Effekt348
Klimaschutz durch die empfohlene Ernährung348
Exkurs Lebensmittelverschwendung350
Fazit351
Literatur352
Kapitel 24355
Moralisierung und Maßlosigkeit der Agrarkritik – Gedanken zu Strukturen und Motiven in Mediendebatten und politischem Protest gegen die Agrarindustrie355
Welche Agrarkritik ist gemeint und was soll dieser Beitrag?355
Begriffsdefinitionen359
Öffentliche Wahrnehmung von Landwirtschaft und die Sprache der Kritik360
Beispiel Tierhaltung361
Beispiel Welthandel362
Beispiel Pestizide363
Beispiel Weltagrarbericht363
Agrar-Idealismus sowie Motive und Muster abstrakter Agrarkritik364
Fazit366
Literatur368
Kapitel 25370
„Das Bild der Landwirtschaft ist verzerrt“ – Im Gespräch mit Dr. Angela Werner, Chefredakteurin der agrarzeitung370
Teil VI379
Zusammenschau379
Kapitel 26380
„Was der Mensch essen darf“ – Abschließende Zusammenschau380
Wir über uns394

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