Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Kunst - Malerei, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Veranstaltung: Proseminar WS 2002/2003: Abstrakte und konkrete Kunst, Sprache: Deutsch, Abstract: Befasst man sich mit der Moderne des 20. Jahrhunderts, so findet man zahlreiche theoretische Texte mit denen die Künstler versuchen, ihr Schaffen zu kommentieren und für das Publikum zugänglicher zu machen. Dies scheint insbesondere bei den Schweizer Konkreten der Fall gewesen zu sein, die ihre Künstlertexte teilweise sogar in regelmäßigen Publikationen herausgeben wollten, wie etwa der im Allianz-Verlag erschienene Textband 'Almanach neuer Kunst in der Schweiz' 1 oder das 1944 erstmalig erschienene Bulletin 'abstrakt/konkret' 2 . Doch wohl wie kaum ein anderer Künstler hat wie Max Bill sein Werk mit zahlreichen Traktaten begleitet. Damit ist er nicht nur als Maler, Architekt, Bildhauer und Designer, sondern auch als Theoretiker, Schriftsteller, Kritiker und Pädagoge bekannt geworden. Für Eduard Hüttinger repräsentiert Bill den 'inbegriff des denkenden künstlers' 3 , der den eignen werken die schlüssigsten Kommentare selbst mitgeliefert und damit 'zwischen dem wortbereich und dem formbereich eine fruchtbare spannung' 4 hergestellt habe. Eine solche Einheit von Traktat und Kunstwerk zeigt sich meiner Meinung nach besonders deutlich bei Bills 'fünfzehn variationen über ein thema' 5 . In diesen Traktaten der Schweizer Konkreten, stößt man sehr häufig auf Begriffe aus den Bereichen der Technik, Wissenschaft und Mathematik. Da ist die Rede von ausdruckslosen Standardelementen, die durch Anwendung von überprüfbaren und regulierenden Gesetzmäßigkeiten zu Modulen einer Serie werden. Es ist die Rede von einer mathematischen Denkweise und davon, dass das Denken in der Form des Kunstwerks direkt wahrnehmbare Information würde. 6 Nicht nur die Individualität des Künstlers, sondern auch seine Intention soll zugunsten objektivierbarer Strukturgesetze in den Hintergrund treten. [...]
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