Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich BWL - Wirtschaftspolitik, Note: 2,0, Freie Universität Berlin (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)), Veranstaltung: Reformkonzepte für Deutschland, 24 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung
Jeder fünfte Deutsche hat in seinem Leben schon einmal 'schwarz gearbeitet', so das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage (vgl. Annette Mummert und Friedrich Schneider, 2001). Die Ursachen dafür sind vielfältig, doch vor allem treibt ein großer Steuer- und Abgabenblock die Menschen in die Schattenwirtschaft. Neben der offiziellen Wirtschaft ist so ein zweiter, verborgener Sektor jenseits der Erfassung durch die amtliche Statistik entstanden.
Das Ziel dieser Arbeit ist die Extraktion eines wirtschaftspolitischen Maßnahmenbündels, das dem Phänomen der dualen Ökonomie entgegengesetzt werden kann und damit Wege aus der Schattenwirtschaft aufzeigt. Dazu werden zunächst die gebräuchlichen Definitionen von Schattenwirtschaft eingeführt und ein Überblick über die unterschiedlichen Erfassungsmethoden gegeben, um dann eine Quantifizierung der inoffiziellen Wirtschaft für Deutschland vorzunehmen. Daraufhin werden die wichtigsten Ursachen für die Entstehung der Schattenwirtschaft analysiert, wobei ein Schwerpunkt auf der Betrachtung staatlicher Einflüsse liegt. Aus der Existenz und Dynamik schattenwirtschaftlicher Prozesse ergeben sich gesamtwirtschaftliche Konsequenzen, die im anschließenden Kapitel untersucht werden. Schließlich werden aus der Wechselwirkung von Ursachen und Folgen Handlungsempfehlungen für die Wirtschaftspolitik abgeleitet.
Die Schattenwirtschaft als ökonomisches Phänomen
Im wissenschaftlichen Diskurs über die Schattenwirtschaft werden zum Teil sehr unterschiedliche Abgrenzungskonzepte zugrunde gelegt. Zur exakten Vergleichbarkeit ist daher eine besondere Beachtung des Begriffsverständnisses nötig.
Definition der Schattenwirtschaft
Eine weit verbreitete, am Konzept der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung ansetzende Definition der Schattenwirtschaft verwendet Friedrich Schneider (2004, S. 3). Sie umfasst alle laufenden, nicht registrierten ökonomischen Aktivitäten, die zum offiziell berechneten bzw. beobachteten Bruttoinlandsprodukt beitragen.
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