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E-Book

Wegweiser für Beziehungszweifler

Impulse für Paare in der Krise

AutorAgnes-Isabel Pahl, Stefan Parrisius
VerlagHerbig
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl208 Seiten
ISBN9783776682519
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis12,99 EUR
Ist unsere Liebe noch zu retten? Jeder Zweite spielt gelegentlich mit dem Gedanken, sich von seinem Partner zu trennen, so die Statistik. In Zeiten der 'seriellen Monogamie' steht also jeder Mensch im Laufe seines Lebens mehrfach vor der Entscheidung, den Lebensgefährten zu verlassen oder zu bleiben. Dieses Buch wendet sich an Beziehungszweifler und begleitet sie durch alle Phasen des Beziehungszweifels: Es untersucht die Ursachen, zeigt Möglichkeiten der Entscheidungsfindung auf und beleuchtet die möglichen Wege: Trennung oder Neuanfang. Dazu dienen Fallbeispiele aus der paartherapeutischen Praxis sowie Techniken, mit denen die Betroffenen für sich selbst die richtige Richtung finden können. Dabei ist das Buch ergebnisoffen: Es rät nicht zum Gehen oder Bleiben, sondern dazu, sich in Bewegung zu setzen, um am Ende glücklich zu sein.

Agnes-Isabel Pahl (44) arbeitet seit über zehn Jahren als Paartherapeutin, Psychotherapeutin (HPG) und Heilpraktikerin in eigener Praxis in München. Stefan Parrisius (52) arbeitet seit über 25 Jahren als Journalist, Moderator und Autor in München. Nach 20 Jahren in der Prime- Time-Moderation bei Antenne Bayern wechselte er 2008 zum Bayerischen Rundfunk. Parallel hat er als freiberuflicher Unterhaltungsautor im TV unter anderem von 2002 bis 2008 'Wetten, dass..?' mitgestaltet.

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Leseprobe

Sie zweifeln an Ihrer Beziehung? Herzlichen Glückwunsch!

Ganz im Ernst: Der erste Schritt dazu, diese Zweifel zu überwinden und gestärkt aus ihnen hervorzugehen, ist, diese Zweifel zuzulassen. Zu ihnen zu stehen, sich nicht dafür zu schämen, Trennungsgedanken zu haben. Nicht als Makel zu betrachten, was eigentlich eine Chance ist. Nämlich die Chance, sich zu entscheiden. Egal ob für oder gegen die Beziehung, jede bewusste Entscheidung kann Ihnen die Möglichkeit geben, stärker und gereifter aus der Krise hervorzugehen, als Sie es im Augenblick sind.

Sich mit Zweifeln auseinandersetzen

Voraussetzung dafür ist allerdings, dass Sie sich mit den Zweifeln wirklich auseinandersetzen. Weder in einer Übersprunghandlung alles hinschmeißen und im Affekt aus der Beziehung (und vor den Zweifeln) weglaufen, noch sie so weit zu verdrängen und ins nagende Unterbewusstsein zu verbannen, dass sie scheinbar nicht mehr vorhanden sind, in Wirklichkeit aber unterschwellig Ihr Leben und Ihre Beziehung immer weiter belasten.

Der Anfang zur Enttabuisierung dieser Zweifel ist die Erkenntnis, dass man nicht allein damit ist. Fast jeder hat sich schon mal gefragt: Ist der Partner noch der Richtige für mich? Fast jeder kennt die Müdigkeit nach immer wiederkehrenden Beziehungskämpfen, Diskussionen und Auseinandersetzungen. Fast jeder hatte schon mal dieses Gefühl, sich im Kreis zu drehen und gleichzeitig im Nebel umherzuirren, das mit einem Verlust von klaren Zukunftsperspektiven und einer Orientierungslosigkeit einhergeht. »Ich weiß nicht mehr, was gut und richtig ist und bin deswegen unsicher, wie es weitergehen soll.« Das ist keine Ausnahme, kein Manko, keine Schande, sondern ganz alltägliche Beziehungsrealität, der man sich besser stellt, als sie zu negieren.

Wenn Sie dazu bereit sind, dann ist dieses Buch für Sie absolut richtig, denn es ist eine Einladung an alle Beziehungszweifler, sich auf eine Reise zu sich selbst aufzumachen, um die eigene innere Klarheit wiederzufinden. Denn nur, wer in sich selbst klar ist und weiß, was er will (oder auch nicht), kann das auch in einer Beziehung vertreten.

Das Buch ist eine Ermutigung, Punkte in Ihrer Beziehung bewusst zu betrachten, bei denen Sie (bisher) am liebsten weggeschaut haben, weil sie sich unangenehm anfühlen oder weil Sie sich selbst noch nicht erlaubt haben, Beziehungszweifel zuzulassen und konkret darüber nachzudenken. Aber den Kopf in den Sand zu stecken hilft wenig, denn Beziehungsprobleme, Divergenzen und Quellen der Unzufriedenheit in Beziehungen lösen sich selten oder gar nicht von allein in Wohlgefallen auf.

Nachdenken über sich selbst und die Beziehung

Das Buch will Sie zum Nachdenken über sich selbst anregen, über die Qualität Ihrer Beziehung und an welchem Punkt der Beziehung Sie sich gerade befinden. Dabei nehmen wir nicht an, dass Sie sich bisher keine Gedanken gemacht haben und nicht schon unzählige Überlegungen in schlaflosen Nächten und an trüben Tagen gewälzt haben. Ganz im Gegenteil, bestimmt haben Sie bereits viel Vorarbeit in diese Richtung geleistet, heute aber trotzdem zu diesem Buch gegriffen, weil Sie immer noch ratlos und unsicher sind.

Das Buch möchte Sie wie ein guter Freund zu bewussten und differenzierten Überlegungen ermutigen, was für Sie selbst und für Ihre Beziehung richtig ist. Das Buch möchte Sie einladen, Zweifeln, die Sie stumm in sich tragen, eine Stimme zu verleihen und sie so zu beseitigen.

Noch aus einem anderen Grund sollte man heute Beziehungszweifel und die Entscheidungsmöglichkeit für oder gegen eine Partnerschaft als Luxus begreifen: Viel zu lange war diese Entscheidungsmöglichkeit in viel zu vielen Gesellschaften nicht vorhanden. Teilweise ist dort eine Trennung heute noch zwar sicher nicht undenkbar, aber unsagbar. Die Zweifel gibt es trotzdem, jede Wette. Aber wie soll man sich gut und richtig mit ihnen auseinandersetzen, wenn sich letztlich keine Handlungsoptionen daraus ergeben, weil die Schicksalsgemeinschaft, auf die man sich in der Beziehung eingelassen hat, als Totschlagargument alle anderen Möglichkeiten nicht zulässt?

Das ist erfreulicherweise heute bei uns anders. Je mehr die Beziehung nicht mehr in erster Linie eine Versorgungsfunktion hat und damit eine Abhängigkeit zementiert, desto leichter ist es möglich, sich daraus zu verabschieden. Das zeigt auch ein Blick in die Scheidungsstatistik: 1960 gab es eine Scheidung pro 1000 Einwohner in Deutschland. 1976 hatte sich dieser Wert schon verdoppelt und stieg bis 2004 auf 2,6. Seitdem ist er wieder leicht rückläufig, auf 2,1 Scheidungen pro 1000 Einwohner 2014. Und nachdem die leichte Mehrzahl der Scheidungsanträge von Frauen gestellt wird, ist hier inzwischen vielleicht ein Normalzustand erreicht, der zum Ausdruck bringt, wie oft Beziehungen nun mal scheitern und es im Zweifel für beide Beteiligten besser ist, in Zukunft nicht mehr miteinander zu leben.

Das alles soll kein Plädoyer gegen die Ehe oder lebenslange Beziehungen sein, ganz im Gegenteil. Denn die Schlagzeile »jede dritte Ehe in Deutschland wird geschieden« bedeutet doch auch: zwei von drei Ehen halten, mit hoffentlich mehr guten als schlechten Tagen.

Wir unterscheiden in diesem Buch nicht weiter zwischen der Ehe und anderen Beziehungsformen. Denn die Zweifel und Fragen, die sich im Laufe der Zeit stellen, sind die gleichen. Die Hemmschwelle ist vielleicht höher, eine Ehe zu verlassen als eine Beziehung. Das kann gut oder schlecht sein, je nachdem. Leichtfertig verabschieden sollte man sich genauso wenig, wie in einer stoisch schicksalsergebenen Nibelungentreue zu verharren, nur weil man mal unterschrieben hat, »bis dass der Tod euch scheidet«. Soziologen sprechen längst vom Konzept einer seriellen Monogamie, das die Beziehungswirklichkeit wesentlich besser beschreibt als die Idee einer lebenslangen Schicksalsgemeinschaft. Auch wenn sich eine Ehe auf Zeit bei uns sicher noch lange nicht als konsensfähiges Modell etablieren wird: Die Idee, sich alle paar Jahre neu und frei füreinander (oder auch gegeneinander) entscheiden zu können, entspricht unserer Realität heute mehr, als mancher zugeben mag. So gesehen ist jede Ehe eine Ehe auf Zeit, wenn auch mit leichtem Etikettenschwindel.

»Drum prüfe, wer sich ewig bindet …«

Es prüfe also nicht nur, wer sich ewig bindet, sondern auch, wer ohne Trauschein zusammenlebt, ob sich das Herz zum Herzen findet, frei nach Schiller. Denn wer würde die Entscheidung treffen, zusammenzuleben, ohne es ernst zu meinen. Das sollte für die Entscheidung, zusammenzubleiben oder eben auseinanderzugehen, genauso gelten. Schließlich ist jede Liebe in ihrer aktiven Phase eine große Liebe. Erst in der Rückschau kann man relativieren und feststellen, dass sie vielleicht doch eine kleinere Rolle im Leben gespielt hat, als man ursprünglich dachte.

Dieses Buch kann und will Ihnen die Entscheidung, in der Partnerschaft zu bleiben oder zu gehen, nicht abnehmen. Aber es kann Ihnen Wege weisen, wie Sie zu der für Sie richtigen Entscheidung kommen.

Dazu werfen wir erst einen Blick auf die häufigsten Ursachen, die zu existenziellen Beziehungskrisen führen. Denn nur wer seinen Feind kennt, kann richtig mit ihm umgehen.

Dann entwerfen wir eine Strategie für den Kampf gegen den Beziehungszweifel, indem wir Ihnen Techniken und Methoden vorstellen, mit denen Sie Ordnung in Ihr Gefühlschaos bringen und den richtigen Weg für sich finden können.

Im letzten Teil geht es darum, wie Sie sich dann am besten konkret auf diesen Weg machen. Egal, ob Sie sich für das Bleiben oder das Gehen entscheiden – in beiden Situationen kann man viel richtig machen, um in der Zukunft besser mit Beziehungszweifeln umzugehen, die garantiert irgendwann mit irgendwem wieder kommen werden.

Auch wenn Sie in der glücklichen Lage sind, im Augenblick nicht von Beziehungszweifeln geplagt zu werden, kann Ihnen dieses Buch eine Anregung sein, über sich und Ihre Vorstellung von Beziehung nachzudenken und darin klarer zu werden.

Wenn eine Paartherapeutin und ein Journalist zusammen so ein Buch schreiben, liegt es auf der Hand, dass beide ihre jeweiligen Stärken einbringen. Auf der einen Seite jahrzehntelange therapeutische Praxiserfahrung mit vielen Fallbeispielen, auf der anderen Seite die mediale Aufbereitung in einer Form, die zum Mitdenken und Nachvollziehen anregen soll. Vor allem aber sind wir beide auch ein Paar in einer wundervollen Partnerschaft, in der Beziehungszweifel nicht negiert, sondern als unvermeidbare Tatsache und Möglichkeit, daran zu wachsen, anerkannt werden. Bis jetzt haben wir uns immer wieder füreinander entschieden und hoffen, dass das auch noch lange so weitergeht.

Im Sinne der Lesbarkeit verzichten wir auf politisch korrekte Formulierungen wie »Partner/in«, sondern verwenden weitgehend die maskuline Form. Die verstehen wir hier als geschlechtsneutral. Gemeint sind selbstverständlich immer beide Geschlechter.

Wo es spezifisch männliche und weibliche Perspektiven gibt, schreiben wir aus Männer- bzw. Frauensicht, die die jeweilige Frage aus einer der Perspektiven darstellt.

IHRE SICHT

Ganz egal, an welchem Punkt Ihrer Beziehung Sie jetzt stehen, das Buch möchte Sie genau dort abholen und begleiten, möchte die in Frage gestellte Liebe für Sie wieder lebenswert machen und Auswege zeigen. Wenn Sie neugierig geworden sind und einen Weg aus dem Dschungel der Zweifel finden wollen, lassen Sie sich auf das Abenteuer dieser Reise zurück zu ihrer eigenen Klarheit ein!

SEINE SICHT

Trotzdem bleiben wir mit dem Buch wie in jeder guten Therapie...

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