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Wenn wir uns trennen, lernen wir uns kennen

Ein Beziehungsbuch

AutorSabrina Fox
VerlagGoldmann
Erscheinungsjahr2019
Seitenanzahl420 Seiten
ISBN9783641235987
FormatePUB
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis12,99 EUR
Trennung als Chance für persönliches Wachstum.
Wenn wir uns verlieben, zeigen wir uns dem Anderen, wie wir gerne sein möchten. Wenn wir uns trennen, zeigen wir uns, wie wir sind. Hochkommende Emotionen - zum Beispiel Ängste, Verletzungen oder Wut - wollen beachtet und beruhigt werden. Genau in dieser Zeit braucht es einen klaren Blick auf das, was da in unserem Leben hochkommt. Eine Trennung ist immer auch ein Test. Wir erkennen, ob wir das, was wir wissen, auch umsetzen können. Es gibt ein Erkennen der eigenen Verantwortung und ein Mitgefühl für den anderen, den man mal geliebt hat und vielleicht auch weiterhin lieben kann. Eine Trennung kann nicht außerhalb einer Beziehung gesehen werden und es braucht ein Erforschen der Anfänge. Je tiefer wir uns auf die inneren Prozesse einlassen, desto weiter der folgende Wachstumsschritt. Das gleiche nochmal? Das passiert eben nicht, wenn wir genau hinspüren und hinschauen. Und wenn beide es wollen, können die Krisenzeiten einer Trennung die Ehe oder Beziehung neu beleben und verändern.

Das Buch ist eingeteilt in drei Bereiche: Vorher. Während. Nachher. Nicht nur aus ihrer eigenen Erfahrung beschreibt Sabrina Fox was es zu einer liebevollen Trennung braucht - zu der es manchmal vielleicht auch nicht kommen muss.

Sabrina Fox beschäftigt sich seit knapp dreißig Jahren mit ganzheitlichen Themen. Sie ist Autorin, Künstlerin und spirituelle Lehrerin. Sie hat über ein Dutzend Bücher geschrieben, einige davon sind Bestseller. Sie absolvierte Ausbildungen als klinische Hypnosetherapeutin, Mediatorin, Konflikt-Coach und studierte Bildhauerei, Gesang und Rhythmus. Es ist ihr ein Anliegen, die eigene Weisheit, Intuition und Körperwahrnehmung als Kompass für ein erfülltes und selbstbestimmtes Leben zu erkennen. Sie war zwei Mal verheiratet, einmal verlobt und ist Mutter einer erwachsenen Tochter, mütterliche Freundin zweier geschenkter Kinder und lebt mit dem Maler Stanko in und um München.

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Leseprobe

Die Partnerwahl

Passiert ist erst einmal, dass wir unsere Wahl getroffen haben. Wir haben zu einem Partner oder einer Partnerin Ja gesagt (außer du bist zwangsverheiratet worden, aber davon gehe ich jetzt mal nicht aus).

Meistens haben wir uns verliebt. Das gilt ähnlich natürlich auch für Freundschaften oder Gemeinschaften: Da hat uns etwas angezogen – ein Interesse, eine Neugier, der Wunsch nach Nähe. Auch bei Freundschaften »verlieben« wir uns in die andere Person. Wir finden sie interessant und spannend.

Dieses Gefühl kann langsam aufgeblüht sein, erst durch Annäherung beziehungsweise Freundschaft entstanden sein, oder es traf uns wie ein Blitz – als die berühmte »Liebe auf den ersten Blick«.

Jetzt beginnt das Glücksgefühl: Wir fühlen uns großartig! Nie war die Welt schöner! Wir finden uns gegenseitig toll. Wir empfinden uns als angekommen. Wir spiegeln uns in den Augen des anderen und genießen die Bewunderung. Alles Übrige ist erst mal in den Hintergrund gedrängt, denn ab jetzt beginnt das Leben im Paradies. Wir hoffen, dieses Mal hält die Beziehung und mit ihr dieser Glückszustand »ewig«.

Es gibt natürlich auch eine Partnerwahl, die ganz ohne das bezaubernde Verliebtsein auskommt. Manche haben sich aus Sicherheitserwägungen für einen Partner entschieden. Manche, weil sie dazu gedrängt wurden. Andere aus Angst davor, allein zu sein oder zu bleiben. Manche aus Statusdenken. Einige wollten gesellschaftlich »nach oben« heiraten. Nicht wenige wollten emotional oder aus finanziellen Gründen versorgt sein. Manche, weil sie jemanden »retten« wollten oder selbst gerettet wurden (aus einer anstrengenden Kindheit, aus einer schwierigen Beziehung). Einige, weil sie das Gefühl brauchten, unersetzbar zu sein. Manche eben auch einfach zu früh, entweder aus dem ersten Liebesgefühl heraus oder weil sie »aufgeräumt« sein wollten. Das ist bei neuen Freundschaften oder einer neuen Gemeinschaft nicht viel anders.

Und das bietet dir eine wunderbare Gelegenheit, einmal selbst zu schauen, welche Entscheidungen du damals getroffen hast. Bitte nimm dir die Zeit, und sieh dir die aktuelle/letzte Beziehung an. Erlaube dir, dich zurück zu erspüren an den Anfang der Beziehung.

Fragen zur aktuellen/letzten Beziehung

Was hat mich zu meiner letzten Beziehung besonders hingezogen? (Erscheinung, Begabungen, körperliche Anziehung, Status, Wohlstand, Auftreten, Charme, Witz, Tiefe, Vertrautheit und so weiter.)

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Aus welchen Gründen bin ich die Beziehung eingegangen? (Die Antwort »Ich habe mich verliebt« reicht nicht.)

.

Eine Anregung:

Wenn ich ein Buch lese, dann fällt es mir oft schwer, das Angeregte auch umzusetzen. Also in diesem Fall die Fragen auch ausführlich zu beantworten. Früher dachte ich: »Das mache ich später«, oder ich »schluderte« so drüber hinweg. Mittlerweile weiß ich, dass ein Buch mir nur dann nützlich ist, wenn ich es ab und zu weglege und über das gerade Gelesene nachdenke. Vielleicht geht es dir ähnlich. Ein Aspekt von uns ist neugierig, wie es weitergeht, und bevorzugt es weiterzulesen (Persönlichkeit), ein anderer möchte darüber nachdenken (Seele).

Es gab eine Anziehung, und die hatte ihre Gründe.

In Liebesbeziehungen gibt es zwei:

die hormonelle und

die spirituelle Anziehung

Die hormonelle kennen wir wohl alle. Der Kerl da an der Bar – das weiß unser Verstand, wenn er denn mitspielen dürfte – wird uns nicht guttun. Aber Himmelherrgott, er sieht einfach zu gut aus, und alles in uns fängt zu beben an, wenn er uns nur lang genug in die Augen schaut. Oder für die Frau da drüben, bei der man den Blick kaum aus ihrem Ausschnitt herausbekommt, würde man sofort alles aufgeben, wenn sie nur Ja sagte. Das andere Wesen zieht uns so stark an, dass wir befürchten, ohne sofortige Berührung auf der Stelle einzugehen.

Hormonelle Beziehungen – wenn das ihre einzige Basis ist – sind meistens stürmisch. Alles kreist um das andere Wesen, und jede Sekunde ohne diese Nähe ist verlorene Zeit. Das Wort »Sehnsucht« kommt mit drei Ausrufezeichen daher, und wenn man sich in einsamen Stunden vorstellt, dass man es verlieren könnte, hätte das Leben keinen Sinn mehr. Das ist die große Liebe, und alles vorher war Kindertennis. Das ist jetzt der Deckel zu meinem Topf, die Liebe meines Lebens, das Ein und Alles, und es ist – natürlich – für immer.

Irgendwann darf allerdings auch mal wieder der Verstand mitspielen, und man erkennt, dass man zwar in dem Moment der Nähe im siebten Himmel schwebt, aber den Rest der Zeit auf unterschiedlichen Planeten lebt:

Sie kam gerade von Peru zurück. Zwei Jahre lebte sie dort mit dem peruanischen Musiker zusammen, den sie auf einem Festival kennengelernt hatte. Sie spürte damals gleich, dass er etwas ganz Besonderes war, vor allem auch, weil er mit ihrem Mann zu Hause, einem Versicherungsmakler, so gar nichts gemeinsam hatte. Immer wenn er Flöte spielte, schaute er nur sie an, und die Musik erreichte ihr Herz wie nichts sonst vorher. Endlich ein Mann, der etwas anderes im Sinn hat als das sichere finanzielle Standbein!

Der Peruaner (wie sie ihn nannte) war jeden Abend umringt von weiblichen Fans, und als er die Hand nach ihr ausstreckte, fühlte sie sich gesehen. Sie muss schon etwas Besonderes sein, wenn er gerade sie aus dem Kreise der anwesenden Bewunderinnen auswählte.

Sie sah angestrengt aus, als sie zwei Jahre später wieder in Österreich ankam. Von der Begeisterung von damals war nicht mehr viel übrig geblieben. Der Peruaner reiste viel, und immer öfter spürte sie, dass er sie zwar erwählt hatte, aber sonst auch weiterhin gern wählte. Seine finanzielle Situation war ein Desaster, und sie hörte sich langsam wie ihr früherer Mann an. Sie erlebte sich als fremd in Peru, besonders weil sie hoch auf den Bergen lebten und sie noch nie gern gewandert ist. Natürlich war ihr klar, dass es nicht so schnell gehen würde, sich hier einzuleben, aber wenn die stürmischen Nächte vorbei waren, fragte sie sich immer öfter, ob sie wirklich so leben will. Was sie am Anfang als Freiheit betrachtet hatte – die vielen Reisen, die neuen Menschen, das neue Land –, empfand sie jetzt als Anstrengung. Ihre Spanischkenntnisse reichten zu einem tieferen Austausch nicht aus, und es frustrierte sie enorm, dass sie ihre eigenen Talente und Begabungen nicht mehr zum Einsatz brachte, sondern sich zur Assistentin eines Künstlers degradiert hatte. Als sie gemeinsam in Montreal auf einem weiteren Festival war, sah sie eine Frau, die ebenfalls von »ihrem« Peruaner angezogen war, und sie hatte so etwas wie ein außerkörperliches Erlebnis: Er war fast, als würde sie sich selbst vor zwei Jahren beobachten, und als sie in den Augen des Peruaners die gleiche Aufmerksamkeit wie damals bei ihr sah, ging sie ins Hotel zurück, packte weinend ihre Sachen und flog nach Hause.

Spirituelle Beziehungen sind nicht das Gegenteil von hormonellen – das wäre ja auch schade –, sondern sie vereinen beides, und sie haben das Potenzial zur Tiefe und Innigkeit. Beide Liebenden sind zwar auch manchmal im siebten Himmel, aber auch sonst auf demselben Planeten.

Was ist eine spirituelle Beziehung? Hier geht es um mehr als um körperliche Anziehung. Sie hat ein hohes Potenzial zum gemeinsamen Wachstum und ist mit der Bereitschaft zum Austausch und einer tiefen Nähe verbunden. Meistens gekoppelt mit dem Gefühl einer Vertrautheit, die sich mit dem Verstand nicht erklären lässt, denn man hat sich ja gerade erst kennengelernt. Oft geht sie einher mit der Hoffnung, einen »Seelenpartner« gefunden zu haben.

Und damit hängen diverse Illusionen zusammen: Wenn wir den richtigen Seelenpartner oder die richtige Seelenpartnerin gefunden haben, dann werden wir gemeinsam ewige Flitterwochen erleben. Wir werden uns ohne Worte verstehen. Niemand anders wird jemals verlockender sein. Jede Berührung ist zutiefst erfüllend. Wir hoffen auf ein Leben ohne Partnerprobleme.

Doch auch das ist höchst illusorisch: Jede Partnerschaft mit Wachstumspotenzial hat ihre Herausforderungen. Seelenpartner hin oder her. Wir wollen lernen, und das gelingt uns nicht, wenn wir die nächsten Jahre eng umschlungen mit einem Glas Champagner am Strand sitzen. Da lernen wir nichts, da holen wir uns höchstens einen Sonnenbrand.

Wie wir uns unseren

Partner aussuchen

In einer Partnerschaft oder Freundschaft wählen wir einen Partner innerhalb von vier Kategorien: einmal jemanden, der sich so verhält, wie es uns vertraut ist. Jemanden, der eine Eigenschaft hat, die wir auch gern hätten. Einen Partner, der uns fasziniert oder wir möchten dazugehören.

Vertraut ist uns das Verhalten der Menschen, mit denen wir aufgewachsen sind oder die uns umgeben. Ab und zu treffe ich Männer, die rührend um ihre Frauen besorgt sind und sie auf Händen tragen. Als Reaktion darauf ernten sie häufig aber nur ein kaltes Schulterzucken. Diese Männer haben eine enorme Geduld und Leidensfähigkeit, und das nicht – wie ich früher dachte –, weil diese Frauen besondere außergewöhnliche Fähigkeiten oder Eigenschaften besäßen. Wenn ich nachfrage, erwächst in mir der Eindruck, dass diese Männer es gewohnt sind, um die Liebe der Mutter betteln zu müssen. Viele wurden mit Liebesentzug bestraft, wenn sie nicht folgsam waren. Deshalb fühlen sie sich von Frauen angezogen, die die gleichen Angewohnheiten haben. Eine...

Blick ins Buch

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