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Wer ist wer in der Bibel?

Personenlexikon

VerlagSCM R.Brockhaus im SCM-Verlag
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl480 Seiten
ISBN9783417227680
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis11,99 EUR
'Wer ist wer in der Bibel' bietet umfassende Informationen zu allen Personen der Bibel. Ihr Lebenslauf, ihr Charakter und ihre besonderen Eigenschaften werden prägnant und leicht verständlich zusammengefasst. Eine unerschöpfliche Fundgrube für Predigtvorbereitung, Gruppenarbeit oder das persönliche Bibelstudium - von Abraham bis Zacharias!

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Leseprobe

A

Aaron

ist neben Mose eine der zentralen Figuren während des Auszugs aus Ägypten. Er wächst als mittleres Kind von Amram und Jochebed auf, zusammen mit seiner älteren Schwester Mirjam und dem drei Jahre jüngeren Bruder Mose (2Mo 7,7). Später heiratet er Elischeba und bekommt vier Söhne: Nadab, Abihu, Eleasar und Itamar (2Mo 6,23). Zum ersten Mal wird Aaron im Exodusbericht als »Aaron der Levit« erwähnt. Nachdem Mose von Gott am brennenden Dornbusch zum Führer und Befreier Israels berufen worden war, kehrt er nach Ägypten zurück und trifft dort auf seinen Bruder. Gott macht Aaron zu Moses Sprecher (2Mo 4,14ff), und gemeinsam treten die Brüder vor den Pharao, um von ihm die Freiheit der Hebräer zu fordern (2Mo 5). Anfangs wirkt er durch seinen Stab einige Wunder (2Mo 7,9.19; 8,1.12): Als er den Stab zu Boden wirft, wird dieser zur Schlange und verschlingt die »Stab-Schlangen« der ägyptischen Magier; er macht durch den Stab das Wasser des Nils zu Blut und löst die Frosch- und Stechmückenplage aus (2Mo 7,8ff; 7,19; 8,5f.16f). Später ist nur noch berichtet, dass Mose solch einen Stab hat, mit dem er Wunder vollbringt.

Verglichen mit seinem dynamischen Bruder ist Aaron keine Führerpersönlichkeit. Nur an einer Stelle wird sein Name zuerst genannt, obwohl er der ältere Sohn ist (4Mo 3,1), und nur zweimal spricht Gott direkt zu ihm (2Mo 4,27; 4Mo 18,1.20). Zwar handelt Aaron zweimal auch unabhängig von Mose – doch beide Male geht es gründlich schief: Als Mose sehr lange auf dem Berg Sinai bleibt, wo er die 10 Gebote erhält, gibt Aaron dem Drängen des Volkes nach und errichtet ein goldenes Stierbild, das von den Hebräern als Götze angebetet wird. Von seinem Bruder zur Rede gestellt, schiebt Aaron alle Schuld dem Volk zu (2Mo 32). Er zieht den Zorn Gottes auf sich. Doch Mose rettet ihn durch seine Fürbitte (5Mo 9,20). Das zweite Mal ist Mirjam die treibende Kraft: Im zweiten Jahr der Wüstenwanderung nehmen sie und Aaron Anstoß an Moses kuschitischer Frau und zweifeln seine besondere Stellung vor Gott an. Mirjam wird mit Aussatz bestraft, doch als Aaron bei Mose für sie eintritt, wird sie geheilt (4Mo 12). Aaron scheint in seinem Handeln stark von anderen – Mose, Mirjam, dem Volk – bestimmt zu werden.

Seine Bedeutung liegt darin, dass Gott ihn zum Hohen Priester Israels beruft (3Mo 8). Er und seine Söhne werden als Priester eingesetzt (2Mo 28,1ff; 3Mo 8,1ff), um in der Stiftshütte Dienst zu tun. Aaron wird mit heiligem Öl gesalbt und ist fortan »der gesalbte Priester« (3Mo 4,3 u.a.). Er erhält besondere Kleider, die seine Stellung hervorheben: das Kopfband seines Turbans trägt die Aufschrift »Heilig dem Herrn« (2Mo 28,36); sein Ephod – ein Überwurf über Brust und Rücken – enthält ein Brustschild mit zwölf Juwelen (für jeden Stamm einen) und Platz für die Aufbewahrung der Urim und Thummim, Gegenstände, mit deren Hilfe das heilige Los zur Ermittlung von Jahwes Willen geworfen wurde (2Mo 28,15ff). Doch sein Amt ist begrenzt, was besonders daran deutlich wird, dass er vor seinem Tod die Priesterkleidung ablegen muss. Auch Hebr 7-9 betont deutlich, dass das aaronitische Priestertum vorläufig und unzulänglich ist im Gegensatz zum messianischen »nach der Ordnung Melchisedeks«.

Aarons Söhne Nadab und Abihu bringen noch am Tag ihrer Priesterweihe ein Feueropfer dar, das Gott nicht befohlen hatte, und müssen dafür sterben (3Mo 10,1f). Aaron wird unter Androhung des Todes verboten zu trauern. Dadurch zeigt Gott, wie ernst er den Dienst des Priesters nimmt (3Mo 10,6): »Ich erzeige mich heilig an denen, die mir nahe sind, und vor allem Volk erweise ich mich herrlich« (3Mo 10,3).

Als der Levit Korach mit 250 Israeliten gegen die Führung Moses und das auf Aaron und seine Söhne beschränkte Priestertum protestiert, schickt der Herr eine vernichtende Plage unter die Israeliten, die Aaron erst durch ein Opfer beendet (4Mo 16). Daraufhin bestätigt Gott das Priestertum Aarons erneut und lässt den Stab Levis, auf dem Aarons Name steht, ausschlagen und blühen (4Mo 17,23). Nach Hebr 9,4 findet dieser Stab dann seinen Platz in der Bundeslade.

Als Mose bei Kadesch zweimal mit dem Stab an den Felsen schlägt, anstatt nur zu ihm zu reden, wie Gott es befohlen hatte, erklärt Gott Aaron für mitschuldig. Beiden erlaubt Gott darum nicht, das verheißene Land zu betreten (4Mo 20). Kurz danach beruft der Herr Aaron ab und schickt Mose mit Aaron und dessen Sohn Eleasar auf den Berg Hor. Dort zieht Mose Aaron die hohenpriesterlichen Kleider aus und legt sie Eleasar an, der damit an die Stelle seines Vaters tritt. Aaron stirbt im Alter von 123 Jahren und wird 30 Tage lang beweint (4Mo 33,39; 4 Mo 20,23-29).

Abaddon

ist der in Offb 9,11 erwähnte »Engel des Abgrunds«. Er ist der König über die schrecklichen Heuschrecken, die nach dem Ertönen der fünften Posaune die Menschheit heimsuchen. Auf Griechisch heißt er apollyon = »Verderben«, die Übersetzung des hebräischen Wortes bedeutet »Vernichtung, Untergang« und taucht so auch in Hiob 31,12 auf.

Abagta

Einer der sieben Hofbeamten des Perserkönigs Ahasveros, die ihn persönlich bedienten und während eines Festmahls im Palast Königin Wasti holen sollten, damit das Volk ihre Schönheit bestaunen konnte (Est 1,10f). Der Name kann »schöngestaltig« oder »Glücksgabe« bedeuten.

Abda

Im Alten Testament sind zwei Männer mit diesem Namen erwähnt, der hebräisch »Diener« bedeutet und wohl die Kurzform von Obadja »Diener Jahwes« ist.

1) Der Vater Hadonirams, eines hohen Beamten bei Salomo (1Kön 4,6).

2) Der Sohn Schammuas aus dem Stamm Levi. Er gehörte zu den Bewohnern Jerusalems, als Nehemia die Mauer wieder aufbaute (1Chr 9,16; Neh 11,17).

Abdeel

Der Vater von Schelemja zur Zeit des Königs Jojakim (Jer 36,26). Übersetzt bedeutet der Name »Diener Gottes«.

Abdi

Drei Männer tragen im Alten Testament diesen Namen, der wohl eine Kurzform für Abdiël ist und »Diener Gottes« oder »Mein Diener« bedeutet.

1) Ein Levit aus dem Geschlecht Meraris, der Großvater Etans, eines der Tempelsänger zur Zeit von König David (1Chr 6,29).

2) Der Vater des Leviten Kisch zur Zeit Hiskias (2Chr 29,12).

3) Ein Mann aus dem Geschlecht Elams (Esra 10,26).

Abdiël

Ein Nachkomme von Gad, der zur Zeit der Könige Jotam und Jerobeam in Gilead wohnt, Vater des Ahi (1Chr 5,15). Übersetzt bedeutet Abdiël »Diener Gottes« oder »Mein Diener«.

Abdon

Vier Männer dieses Namens mit der Bedeutung »untertänig, Knecht (Gottes)« sind im Alten Testament erwähnt:

1) Ein aus Piraton in Ephraim stammender Sohn Hillels, der acht Jahre lang Richter über Israel war.

Seine 40 Söhne und 30 Enkel besitzen jeder einen Esel als Reittier – in einer Zeit, da die Israeliten noch keine Pferde hatten, ist dies ein Zeichen für Reichtum und die Bedeutung der Familie (Ri 12,13-15).

2) Ein Sohn von Schaschak aus dem Stamm Benjamin, der in Jerusalem wohnte (1Chr 8,23.25.28).

3) Der älteste Sohn von Jeiël in Gibeon und ein Vorfahre von Saul (1Chr 8,30; 9,35f).

4) Im Masoretischen Text und der Elberfelder Bibel taucht auch in 2Chr 34,20 ein Mann namens Abdon auf, ein Sohn von Michaja, der ein Hofbeamter König Josias ist. In der Luther-Übersetzung und auch in 2Kön 22,12 heißt er Achbor.

Abed-Nego

Asarja, einer der drei Freunde Daniels, die am Palast des Königs Nebukadnezar dienen sollen, erhält diesen Namen vom Obersten der Hofbeamten (Dan 1,7). Daniel setzt Abed-Nego zusammen mit Schadrach und Meschach über die Verwaltung der Provinz Babel ein (Dan 2,49). Als sie sich weigern, das goldene Bild des Königs anzubeten, werden sie in den Feuerofen geworfen – doch ein Engel Gottes rettet sie. Nebukadnezar ist von diesem Glauben so beeindruckt, dass er von da an Gott anbetet (Dan 3,12-30). Abed-Nego ist wahrscheinlich eine bewusste Entstellung des Namens Abed-Nebo, »Diener des Nebo«, eines babylonischen Gottes.

Abel

ist der zweite Sohn Adams und Evas und der jüngere Bruder von Kain. Er ist Schafhirte und opfert die ersten Tiere seiner Herde. Als Gott sein Opfer annimmt, nicht aber das seines Bruders, wird er von Kain aus Neid erschlagen (1Mo 4,2-11).

Im Neuen Testament wird Abel an mehreren Stellen erwähnt: Er ist der erste Gerechte, dessen Blut vergossen wurde. Sein Glaube und Handeln wird gerühmt (Mt 23,35; 1Joh 3,12; Hebr 11,4). Nach Hebr 12,24 »redet« das vergossene Blut Jesu »lauter« als das vergossene Blut Abels, weil es die Vergebung ermöglicht.

Wahrscheinlich ist der Name Abel von dem hebräischen hebel = »Hauch«, »Nichtigkeit« abzuleiten. Eventuell hängt er mit akkadisch aplu oder sumerisch...

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