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E-Book

Werbelüge "Starker Rücken"

Mit richtigem Gehen, Stehen und Sitzen Rückenschmerzen effektiv vorbeugen

AutorPeter Scholten
VerlagBooks on Demand
Erscheinungsjahr2019
Seitenanzahl168 Seiten
ISBN9783749411863
FormatePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis5,49 EUR
Ist Ihnen auch schon aufgefallen, dass gerade Profi-Sportler mit einem starken und muskulösen Rücken besonders häufig unter Bandscheibenvorfällen und Rückenschmerzen leiden? Warum das so ist? Weil ein starker muskulöser Rücken immer auch ein steifer und komprimierter Rücken ist. Die wissenschaftliche Forschung bestätigt jedoch schon lange: Wichtig ist ein beweglicher und geschmeidiger Rücken. Und den bekommen Sie am besten wieder im Alltag. Schließlich findet Ihre Bewegung überwiegend im Alltag statt. Der international renommierte Senmotic Faszientherapeut Peter Scholten zeigt Ihnen in diesem Buch, wie Sie Ihren Rücken im Alltag wieder richtig nutzen und sogar Spaß dabei haben. An einfachen, verständlichen Beispielen erklärt Ihnen der Autor das richtige Stehen, Gehen und Sitzen. Diese Anleitungen können Sie wieder zu einem beweglichen und schmerzfreien Rücken führen. So ganz nebenbei räumt Peter Scholten auch mit zahlreichen anderen Mythen zum Rücken und zur Bewegung auf. Dieses Buch ist ein Muss für alle Schmerzgeplagten.

Peter Scholten, Jahrgang 1974, kam über die Kampfkunst zur Faszien Therapie. Seit jüngsten Jahren lernte er die unterschiedlichsten japanischen und koreanischen Stile und trainierte dann jahrelang das chinesische Wing Chun, das Bruce Lee so bekannt gemacht hatte. Im Jahr 2000, nach Abschluss seines Jura-Studiums, beschloss er, sein Hobby zum Beruf zu machen. Er zog nach Frankreich und eröffnete in Lyon eine Kampfkunstschule. 2003 lernte er dann die Senmotic Kampfkunst und Therapie kennen. 2007 schloss er seine Ausbildung zum Faszien Therapeuten ab. Seitdem arbeitet er als professioneller Faszien-Therapeut in seiner eigenen Praxis und ist mittlerweile selber Advanced Teacher of Senmotics. Neben seiner Tätigkeit als Faszien-Therapeut und Kampfkunstlehrer kreierte er auch den erfolgreichen Online-Kurses Bessere Körperhaltung für ein Leben ohne Rückenschmerzen. Im Sommer 2015 zog Peter zurück nach Deutschland und eröffnete seine Praxis in Wiesbaden. Sie finden ihn unter www.senmotic-wiesbaden.de

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Leseprobe

„Bei falschem Gebrauch bricht auch das beste Werkzeug.“
(Autor unbekannt)

2
Faszien – eine Frage der Haltung

Die Konsequenzen des Rundrückens und die Rolle der Schwerkraft

Haltung – Struktur - Faszien


Um die verheerenden Konsequenzen eines Rundrückens, oftmals die Hauptursache für Rückenschmerzen, zu verstehen, muss man zwischen Körperhaltung und Körperstruktur unterscheiden. Gleichzeitig lernen wir dabei noch etwas über das spannende Thema Faszien– oder Bindegewebe.

Die Haltung ist die Position, die Sie gerade im Raum einnehmen, mit den Winkeln in denen Ihre Gelenke zueinanderstehen. Schlechte Haltung in diesem Sinne ist eine Position, die Gelenke einseitig oder übermäßig belastet. Wer eine gute Körperhaltung hat, bewegt sich dagegen mechanisch sinnvoll und energieeffizient.

Dabei ist das Wort Haltung ein wenig irreführend, denn es suggeriert eine statische Position des Körpers. Dabei liegt gerade das Geheimnis guter Haltung darin, den Körper ständig leicht in Bewegung zu halten und insbesondere die Atembewegung im Rücken zuzulassen. Gerade im Sitzen sollten wir von der Idee der richtigen Position zur dynamischeren Idee der richtigen Bewegung kommen. Denn Bewegung ist Leben, Starre ist Tod.

Körperhaltung ändert sich ständig, wenn Sie zum Beispiel im Büro am Tisch sitzen, dann muss sich Ihre Haltung schon ändern, wenn Sie nur zur Kaffeetasse greifen, oder den Kopf zur Seite drehen. Und selbst im Sitzen sollten alle Gelenke an dieser Bewegung beteiligt sein.

Körperstruktur ist dagegen wesentlich beständiger. Struktur ist die jedem Menschen ganz eigene Form des Körpers, sie wird von den Spannungen des Bindegewebes im Inneren bestimmt. Um dies zu verstehen, denken Sie bitte an ein Zelt.

Stellen Sie sich vor, Sie haben einhundert Modelle desselben Zelts und lassen dies von verschiedenen Menschen aufbauen. Das Zelt besteht aus stabilen Stäben, die uns ein wenig an Knochen erinnern, aus der Zeltwand und aus Seilen, die die Stäbe verbinden und uns daher an das Bindegewebe erinnern.

Manche Menschen haben die Seile besonders straffgezogen, andere haben sie lockerer gelassen. Manche Zelte stehen leicht am Hang, auf andere bläst ein Westwind, so dass die Stricke auf einer Seite immer nachgezogen werden müssen.

Mit den Jahren werden sich die Zelte immer weiter leicht verformen und verschieben, so dass jedes Zelt irgendwann eine ihm ganz eigene Form annimmt.

In einem lebenden Organismus wie dem menschlichen Körper wirken kleine, aber beständig wirkende Kräfte natürlich noch stärker auf die Form. Schließlich passt sich unser Körper den täglichen Belastungen ja ständig an.

Stellen Sie sich zum Beispiel einen Postboten vor, der in zwanzig Jahren Dienst immer eine schwere Tasche auf der linken Schulter trägt. Um das Gewicht dauerhaft halten zu können, baut sich die Schulter jeden Tag ein bisschen der Belastung entsprechend um. So wird das die Schulter haltende, die Muskeln umgebende Bindegewebe versteift, so dass die Tasche besser gehalten werden kann.

So kann sich die Schulter zwar irgendwann nicht mehr tief entspannen und steht permanent höher als die rechte Schulter - die Tasche kann sie aber in der Tat länger schmerzfrei tragen.

Bei Tieren ist das ja ein wenig anders; sicher kennen Sie das Sprichwort „Nachts sind alle Katzen grau“. Auch wenn das ursprünglich etwas anders gemeint war, ist es dennoch so, dass Tiere sich in Haltung und Bewegung so stark ähneln, dass sie nachts oft schwer voneinander zu unterscheiden sind.

Da Tiere sich dazu auch noch ein Leben lang eine gesunde Struktur und gute Bewegungsqualität erhalten, ist es auch so schwer, das Alter einer Katze spontan zu bestimmen.

Hingegen passiert es Ihnen vielleicht auch schon mal, dass Sie Freunde schon von Weitem an ihrem Gang oder ihrer Körperhaltung erkennen. Oder dass Sie schon aus der Ferne sehen, dass es sich um eine ältere Person handeln muss.

So gibt es offensichtlich einen Unterschied zwischen Tieren und Menschen, wonach Tiere sich ihr Leben lang relativ gleich halten und bewegen, während sich bei Menschen im Laufe der Zeit eine ganz eigene Haltung und Bewegungsweise entwickelt.

Schuld daran ist das Bindegewebe, oder besser gesagt die Faszien. Faszien sind diese milchigen dünnen Häute, die Sie von Ihrem Steak oder der Hühnerbrust abschneiden, wenn Sie zuhause Fleisch zubereiten (Bild 2.1). Wenn Sie sich am Ende des Muskels verdicken, nennt man sie auch Sehnen oder Bänder.

Diese dünnen Häute umgeben Ihre Knochen, Muskeln und Organe und verbinden alles im Körper miteinander. Sie sind formgebend. Und sie passen sich dem täglichen Gebrauch an.

Bild 2.1 Muskelfleisch, umgeben von
weißen Faszien

Und so, wie Sie sich im Laufe der Jahre bewegen und halten, so passt sich das Bindegewebe diesem Gebrauch an und formt Sie. Und dies nicht nur mechanisch-anatomisch, sondern auch im Kopf. Die Faszien sind nämlich mit zahlreichen Rezeptoren und Nervenenden durchsetzt, und zwar viel stärker als die Muskeln selbst. So geben sie dem Gehirn ständig Rückmeldung über den Zustand des Gewebes. Gleichzeitig hat das Gehirn eine direkte Auswirkung auf die Spannung in den Faszien. Wer psychisch viel Stress hat, merkt dies auch gleich: Er ist nämlich „angespannt“.

Und so sind es vor allem die Faszien, die Ihre Lebensgeschichte erzählen und Ihren Körper formen. Den so oft anzutreffenden Rundrücken haben die meisten Menschen wohl in der Schule und im Studium erlernt und trainiert. Das Buch oder den Computer auf dem Tisch, beugt man sich vom Grundschulalter bis zur Rente über ein Dokument und arbeitet an ihm.

Die Vorderseite des Körpers verkürzt sich und wenn man dann aufsteht, dann bleibt die bucklige Sitzposition Tag für Tag ein wenig mehr im Körper verhaftet. So wird Haltung zur Struktur. Und da eine schlechte Struktur eine schlechte Haltung begünstigt, befinden sich hier viele Menschen in einem schwer zu durchbrechenden Teufelskreis.

Hilfe kann hier die Faszien Therapie oder Faszien Mobilisation bringen, in der verklebte und versteifte Faszien vom Therapeuten wieder beweglich gemacht werden. Nachhaltige Veränderungen kann aber auch dann nur derjenige erwarten, der es dann in Zukunft „richtig“ macht. Nur wer sich im Alltag natürlich und entspannt bewegt, wie er es als Kind schon einmal tat, nur der darf erwarten sich wieder geschmeidig und schmerzfrei bewegen zu können.

Die Schwerkraft - Ihr Freund und Feind


Wie gut, dass es die Schwerkraft gibt. Ohne sie würden wir, durch die Erdrotation beschleunigt, von unserem schönen blauen Planeten wegfliegen und wären alleine im Weltall und würden vor Langeweile sterben.

Wir würden auch ganz anders aussehen, nämlich kugelförmig, und da wir kaum Muskeln bräuchten, hätten wir wohl auch viel weniger davon. Kurzum, viel mehr Jabba the Hutt und viel weniger Princess Leia oder Han Solo. Ästhetisch eher ein Reinfall.

Andererseits sehen wir aber auch viele Leute, denen die Schwerkraft übel mitgespielt hat. Das nennt man dann Rundrücken. Denken Sie einfach an Quasimodo, den Glöckner von Notre Dame.

Wenn Sie einen Rundrücken haben, drückt das Ihren Brustkorb nach innen und den Kopf nach vorne. Das bringt nicht nur ästhetische Probleme mit sich. Neben den offensichtlichen Rückenschmerzen hindert diese Haltung Ihren Brustkorb auch daran tief einzuatmen.

Das können Sie übrigens ganz einfach an sich erfühlen. Atmen Sie doch einfach mal ganz frei durch, so gut es geht. Achten Sie darauf, wie Ihr Brustbein sich dabei hebt und senkt.

Bild 2.2 Das Zwerchfell liegt waagerecht im Körper und trennt
Brust- und Bauchraum. Ein zu stark unter Druck stehendes Brustbein
kann seine Bewegungsfreiheit massiv einschränken. Dies entsteht
zum Beispiel, wenn die Bauchmuskeln zu viel Zug ausüben.

Nun ziehen Sie Ihre Schultern bitte einen Zentimeter weiter nach vorne und achten Sie beim Ein- und Ausatmen wieder auf Ihr Brustbein. Das dürfte schon einen erheblichen Unterschied machen. Ihre nach vorne gezogenen Schultern hindern nun nämlich das Brustbein in seiner Bewegung. Das Zwerchfell, das hinter dem Brustbein liegt, wird daher in seiner Atembewegung gehemmt (Bild 2.2). So verlieren Sie mechanisch an „Atemvolumen“.

Bei einer gesunden Körperstruktur hingegen stehen die Schultern entspannt neben dem Körper. Das trifft man auch noch bei den meisten Kindern so an. Mit der Volljährigkeit spätestens beginnt dann aber der Abstieg. Die Schultern werden oft auch (unterschiedlich stark) vom Trapezius (Bild 2.3) hochgezogen. Das erkennen Sie an nicht mehr waagerecht liegenden Schlüsselbeinen und daran, dass der Trapezius ständig von vorne sichtbar dreieckig über dem Schlüsselbein steht (Bild 2.4).

Bild 2.3 Der Trapeziusmuskel wir
oft dazu missbraucht, Schultern
permanent leicht anzuheben. Mit der
Zeit verliert der Muskel die Fähigkeit
sich zu entspannen. Das erkennt
der...

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