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E-Book

Wie aus Beruf Berufung wird

Erfolg und Glück aus Sicht des Familien-Stellens

AutorThomas Schäfer
VerlagVerlagsgruppe Droemer Knaur
Erscheinungsjahr2009
Seitenanzahl238 Seiten
ISBN9783426558942
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis7,99 EUR
Selbstverwirklichung im Beruf: Berufliche Tätigkeit und seelische Entwicklung sind eng miteinander verknüpft. Thomas Schäfer beschreibt anhand von Beispielen aus seiner Aufstellungsarbeit, wie man persönliche Bedürfnisse, Stärken und Überzeugungen mehr in seinen Beruf einbringt und nutzt. Indem man sich von seiner Seele leiten lässt, findet man Lösungen bei den unterschiedlichsten beruflichen Fragen wie Mobbing, Arbeitslosigkeit, Jobwechsel, Selbständigkeit oder allgemeinen Konflikten am Arbeitsplatz. Mit vielen richtungweisenden Denkanstößen, um seine eigene Berufung zu erkennen und sie im Arbeitsalltag zu leben. Wie aus Beruf Berufung wird von Thomas Schäfer: als eBook erhältlich!

Thomas Schäfer, geb. 1960, arbeitet seit vielen Jahren als Heilpraktiker mit dem Schwerpunkt Psychotherapie und Familienaufstellungen.

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Leseprobe

1. Allgemeine berufliche Probleme


Stimmt die Einstellung zum Beruf?


Die wichtigste Frage, die man sich zum Thema »Beruf« stellen sollte, lautet: »Entspricht meine berufliche Tätigkeit dem, was meine Seele von mir fordert?« In den folgenden Beispielen geht es genau um dieses Thema. Als Zweites lohnt es sich, zu fragen: »Habe ich tief im Herzen meiner jetzigen beruflichen Tätigkeit zugestimmt, oder übe ich sie nur gewohnheitsmäßig aus?«

Wenn ich dem Beruf innerlich nicht zugestimmt habe, wird es immer wieder zu Problemen und Konflikten kommen. Auch der Stress bei der Arbeit ist nur dann gut zu verarbeiten, wenn ich weiß, dass ich mit meinem beruflichen Tun in seelischer Übereinstimmung bin. Das Beispiel von Belinda unterstreicht dies.

Außerdem geht es hier um konkurrierende Berufsmöglichkeiten (Johanna) und auch um so außergewöhnliche Berufe wie Hellseherin (Natascha) und Heilerin (Ellen).

»Übe ich als Ärztin meinen Beruf richtig aus?«: Belinda


Belinda arbeitet seit fünf Jahren als Klinikärztin. Wie weithin bekannt ist, verdienen Krankenhausärzte relativ wenig, müssen dafür aber hart arbeiten. Weder körperlich noch psychisch ist dies leicht zu verkraften. Als der Berufsstress für Belinda anfing, entwickelte sich bei ihr eine Schuppenflechte (Psoriasis).

Belinda: »Ich habe in einer medizinischen Veröffentlichung gelesen, es komme gar nicht so selten vor, dass angehende Ärzte durch beruflichen Stress an Psoriasis erkranken. Das würde ich gern mit einer Aufstellung überprüfen … [Nach einer Pause:] Bin ich in Übereinstimmung mit meinem Beruf, oder hat die Psoriasis einen anderen Hintergrund?«

Der Seminarleiter: »Von einem solchen Hintergrund der Psoriasis habe ich noch nie etwas gehört. Ehrlich gesagt, kann ich mir das auch nicht so gut vorstellen … Hautkrankheiten haben oft mit der Mann-Frau-Beziehungsdynamik oder dem Intimleben der Eltern zu tun, von dem sich Kinder nicht abgrenzen können. Aber wir schauen es uns vorurteilsfrei an.«

Belinda wählt eine Stellvertreterin für die Psoriasis, eine für den Arztberuf und eine für alle anderen möglichen Ursachen der Krankheit und stellt sie auf.

Der Seminarleiter (als er sieht, wie die Psoriasis ohne Zögern auf den Arztberuf zugeht): »Das ist verblüffend.«

Auf eine Handbewegung des Leiters setzen sich die »anderen möglichen Ursachen« wieder auf die Stühle. Ohne etwas zu erklären, stellt der Seminarleiter dem Arztberuf eine Frau in den Rücken, und es kommt auch eine Stellvertreterin für Belinda hinzu.

Der Arztberuf: »Die Frau in meinem Rücken ist extrem wichtig für mich, jedenfalls viel wichtiger als Belinda.«

Jetzt wird die anonyme Frau gebeten, sich hinter Belinda zu stellen.

Belinda: »Ich werde ganz stark. Plötzlich fühle ich mich nicht mehr so schwach, wenn ich den Arztberuf anschaue. Ich habe das Gefühl, ich kann jetzt alles gut bewältigen, auch wenn es stressig ist.«

Der Seminarleiter bittet Belinda, in ihre eigene Rolle zu kommen, und sagt: »Weißt du, wer da hinter dir steht und dir so viel Kraft gibt für den Beruf?«

Belinda (lächelt): »Keine Ahnung!«

Der Seminarleiter: »Das ist deine Seele! Die Aufstellung zeigt, dass du tatsächlich einen Beruf gewählt hast, dem deine Seele zustimmt. Allerdings hast du selbst dieser anstrengenden Tätigkeit noch nicht zugestimmt. Du hast dich dem Auftrag deiner Seele noch nicht ergeben.«

Während der Seminarleiter spricht, nickt die Stellvertreterin der Psoriasis. Auf Befragung sagt sie: »Mit der Seele im Rücken braucht Belinda mich nicht mehr! Da kann ich verschwinden.«

Belinda bedankt sich bei der Krankheit für das Wichtige, das sie ihr gezeigt hat. Anschließend dreht sie sich um und schaut der Seele in die Augen. Sie strahlen sich an. Auf Vorschlag sagt Belinda, indem sie eine Hand auf ihr Herz legt: »Mit dir im Rücken bin ich allen Anforderungen meines schweren Berufs gut gewachsen. Ich werde jetzt öfter auf dich schauen.«

Der Seminarleiter: »Das ist sehr gut. So, wie du es gesagt hast, hat es viel Kraft.«

Die Seele nickt bestätigend. Die beiden umarmen sich.

»Soll ich zurück in meinen alten Beruf?«: Johanna


Johanna arbeitet in einem Kindergarten als ausgebildete Erzieherin. Doch sie ist an ihrem Arbeitsplatz nicht mehr glücklich.

Johanna: »Von den Kindern fühle ich mich mehr genervt, als es in meinem Beruf sein dürfte«, sagt sie selbstkritisch.

Johanna war Bürokauffrau, und sie hat manchmal die Phantasie, sie solle wieder in ihren alten Beruf zurückkehren. Meinen Vorschlag, wir könnten die Berufsmöglichkeiten und sie selbst mit Holzfiguren aufstellen, lehnt sie ab. Sie fragt, ob es noch andere Möglichkeiten gebe. Die Idee, eine kleine Imaginationsreise zu unternehmen, nimmt sie sogleich begeistert auf.

Nachdem Johanna durch die Hinweise des Therapeuten gut entspannt ist, gelangt sie in ihrer Vorstellung in eine Mittelgebirgslandschaft. An einer Kreuzung sieht sie zwei Wege. Der Therapeut schlägt vor, dass einer der Wege für die Bürokauffrau und der andere für die Erzieherin steht. Johanna beschließt, dass der linke Weg ihren alten Weg darstellen soll. Diesen will sie auch als Erstes ausprobieren.

Wie sich schnell zeigt, ist der Weg hart und beschwerlich. Er wird immer steiler, und links klaffen große, gefährliche Abhänge. Hier kommt Johanna nicht so recht vorwärts. Nach endloser Qual beschließt sie, zum Ausgangspunkt zurückzugehen.

Nun wandert sie auf dem rechten Weg. Sie trifft ein kleines Häschen, das ihr den Tipp gibt, doch mal mit anderen Leuten ins Gespräch zu kommen. Tatsächlich trifft sie bald weitere Wanderer. Diese raten ihr, sie solle ins nächste Dorf zum Rathaus gehen. Als sie dort angekommen ist, sagt man ihr, es gebe im Ort drei Kindergärten, der in Rathausnähe sei der ihre. Als sie aus dem Rathaus heraustritt, stürmen ihr plötzlich einige Kinder aus dem Kindergarten entgegen. Sie rufen ihr zu: »Bei uns bist du richtig. Bleib einfach bei uns.«

Nachdem Johanna aus der Phantasiereise wieder zurückgekehrt ist, sprechen wir darüber. Die Bilder deuten an, dass es ein Fehler sein könnte, in den alten Beruf zurückzukehren. Vermutlich wäre es sogar eine Flucht. Der Erzieherberuf ist zwar anstrengend, doch er bietet anscheinend genau die Anreize zur seelischen Entwicklung, die Johanna im Moment benötigt.

Johanna ist von meinen Erläuterungen nicht sehr angetan. Der Gedanke, in ihrem jetzigen Beruf zu bleiben, gefällt ihr gar nicht. Die aktuellen Probleme mit den Kindern an der Arbeitsstelle weisen vielleicht darauf hin, dass Johanna sich ihrem eigenen inneren Kind zuwenden sollte. Was sie im Kindergarten erlebt, kann ihr helfen, alte Kindheitsverletzungen aufzuarbeiten. Ein Weglaufen vor diesen Problemen ist jedenfalls keine Lösung.

Johanna war nicht dazu bereit, sich ihrer eigenen Kindheit zu stellen. Ob sie zurück in den alten Beruf gegangen ist, muss ebenfalls offenbleiben, da wir keinen Kontakt mehr hatten. Immerhin erwähnte sie zum Schluss der Stunde, dass sie auf ganz andere Art und Weise denselben »therapeutischen« Rat erhalten habe wie durch mich. Vor kurzem hatte sie nämlich nachts einen Traum, in dem sie eindringlich davor gewarnt wurde, ihre alte Berufstätigkeit wieder aufzunehmen!

»Soll ich als Kartenlegerin arbeiten?«: Natascha


Natascha ist als Verkäuferin bei einem großen Kaufhaus angestellt. Sie sagt, diese Tätigkeit öde sie an. Da sie bei sich selbst hellseherische Fähigkeiten entdeckt habe und schon lange privat anderen Menschen die Karten lege, wolle sie ihre berufliche Zukunftsperspektive aufstellen.

Natascha wählt Stellvertreter für die Verkäuferin, die Kartenlegerin und jemanden für sich aus. Die beiden Berufe fühlen sich sehr schwach. Nataschas Stellvertreterin interessiert sich weder für den einen noch für den anderen. Sie dreht sich um, so dass sie sie beide nicht mehr sieht. Dann sinkt sie langsam auf den Boden.

Der Seminarleiter: »Deine Seele hat dich mit einer ganz anderen als einer beruflichen Frage hierhergeschickt.«

Natascha: »Ach ja? Das macht mich aber neugierig.«

Der Seminarleiter: »Die Frage lautet: Willst du überhaupt noch etwas vom Leben – oder hast du schon mit allem abgeschlossen?«

Natascha hat gemerkt, dass es jetzt ernst wird. Sie schweigt und blickt den Seminarleiter trotzig an. Dieser fragt sie nach schweren Schicksalen in der Gegenwarts- und in der Herkunftsfamilie. Natascha zählt einige unwesentliche Begebenheiten auf.

Der Seminarleiter: »Alles, was du mir jetzt erzählt hast, ist völlig kraftlos. Man sieht ganz deutlich in der Aufstellung, dass es dich zu den Toten zieht.«

Dann erwähnt Natascha drei Kinder von jeweils verschiedenen Vätern, die sie hat abtreiben lassen. Diese Kinder werden nun hinzugenommen. Es folgt ein sehr langer Prozess, in dem Natascha, die jetzt in die eigene Rolle kommt, ihre abgetriebenen Kinder ins Herz nimmt.

Danach geht es ihr sichtlich besser. Die Verkäuferin schaut neugierig lächelnd zu Natascha.

Natascha: »O nein, ich will nicht …«

Die Kartenlegerin hat sich unterdessen in den hintersten Winkel des Raums zurückgezogen und sich dann umgedreht.

Der Seminarleiter wählt eine Frau aus der Gruppe aus und stellt sie dazu. Diese Frau schaut sehr skeptisch zu der Kartenlegerin und dann zu Natascha.

Der Seminarleiter zu Natascha: »Komm mal mit und stell dich neben die Kartenlegerin.«

Natascha stellt sich neben sie,...

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