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E-Book

Wie es nicht geht, weißt du schon

So gelingt dir, was du schon immer tun wolltest

AutorMartin Wittschier
VerlagAriston
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl208 Seiten
ISBN9783641162962
FormatePUB
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis11,99 EUR
Ich will! Ich kann! Ich glaube dran!
Wie oft haben Sie schon zum Jahresanfang einen guten Vorsatz gefasst? Und wie lange haben Sie durchgehalten? Sechs bis acht Wochen? Da sind Sie nicht allein, denn von 100 Personen fallen 90 wieder in ihre alten Verhaltensmuster zurück. So weit, so bekannt. Aber es bleiben noch zehn, die es schaffen. - Was machen die anders?

Ben öffnet aus Versehen einen Brief und erfährt so von einem Erfolgscoach, der Menschen in die Geheimnisse der Zielerreichung einweiht. Ben fasst sich ein Herz und nimmt Kontakt auf. Ohne Umschweife macht ihm der Coach klar, dass er sich zunächst einem Eingangstest unterziehen muss. Ben erklärt sich bereit dazu - und scheitert. Schon will er aufgeben, doch ein Schlüsselerlebnis bringt ihn auf den rechten Weg ...

Martin Wittschier, ehemaliger Kriminalkommissar und Erfolgscoach weiß: Das Leben ist das, was wir daraus machen. Also: Geben Sie Ihren Ausreden keine Chance mehr!

Dr. Martin Wittschier, Jahrgang 1960, studierte an der European Business School Finanzökonomie und promovierte im Fachbereich Gerontologie, wo er die Motivation und die Verhaltensmuster von Menschen erforschte. Als Experte für nachhaltige Verhaltensanpassung und Umsetzungskompetenz berät und begleitet er namhafte nationale und internationale Firmen. Seine Schwerpunktthemen sind Stärkung der Selbstkompetenz, Leadership, Sales, Kommunikation und Erfolgsmanagement.

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Leseprobe

Es gibt keine Zufälle, es fällt einem zu, was fällig ist.

1

Der Brief

Den ersten Tag des neuen Jahres hatte ich im Bett und auf der Couch verbracht. Das süße Nichtstun war einfach wunderbar gewesen. Ich hatte noch bis zum 6. Januar frei und war dieses Jahr nicht zum Skilaufen gefahren.

Heute war Samstag, und ich holte mir wie jeden Samstagmorgen die Zeitung aus dem Briefkasten und zelebrierte mein Frühstück. Als Erstes fiel mein Blick auf den Spruch des Tages: Der gute Vorsatz ist wie ein Aal, leicht zu fassen, aber schwer zu halten!

Wenn ich schon daran dachte, wie entlarvend es gewesen war, Isabells Videofilm zu sehen, war ich froh, dass ich für dieses Jahr keinen guten Vorsatz gefasst hatte.

Ich überflog die Artikel, die mich interessierten, bis ich auf der dritten Seite an einer Überschrift hängen blieb: Die guten Vorsätze der Bundesbürger zum neuen Jahr. Es gab wohl einen Papst mit dem Namen Silvester, der am 31. Dezember 335 n. Chr. verstorben war. An jenem Tag wurden allen Gläubigen ihre Sünden vergeben, aber nur, wenn sie Besserung gelobten. Das bedeutete also, dass unsere guten Vorsätze ein Versprechen waren. Das Versprechen, uns zu bessern.

In dem Artikel waren die Top Ten der guten Vorsätze der Häufigkeit nach aufgelistet:

  1. Stress vermeiden oder abbauen (59 Prozent)
  2. Mehr Zeit für Familie / Freunde (52 Prozent)
  3. Mehr bewegen / Sport treiben (51 Prozent)
  4. Mehr Zeit für mich selbst (48 Prozent)
  5. Gesünder ernähren (44 Prozent)
  6. Abnehmen (34 Prozent)
  7. Sparsamer sein (30 Prozent)
  8. Weniger fernsehen (14 Prozent)
  9. Rauchen aufgeben (12 Prozent)
  10. Weniger Alkohol trinken (11 Prozent).

Ich staunte, denn einige dieser Vorsätze hatte ich mir ja auch schon vorgenommen. Und nicht eingehalten. Ging das denn jedem so?

Abnehmen und wieder zunehmen, Sport machen und wieder aufhören. Meine Laufschuhe – wo waren die eigentlich? Und dabei war ich einmal so richtig gut im Training gewesen. Ich spürte, wie Wut und Ärger in mir hochkrochen. Aber auch Verzweiflung, weil mir niemand beigebracht hatte, wie man seine guten Vorsätze wirklich in die Tat umsetzt. Und vor allem auch dauerhaft. Warum gab es in der Schule kein Fach, wo man lernte, was für einen wichtig ist? Ich hatte nach meiner Schulzeit nie wieder die Wurzel aus 15 ziehen müssen. Aber das Fach »Lebenskunde« auf dem Stundenplan zu haben, das wäre doch mal eine sinnvolle Maßnahme gewesen. Damit könnte man auch später etwas anfangen! Im Job hatten wir immerhin die Möglichkeit, Seminare zu besuchen, die etwas mit der Realität zu tun hatten. Zuletzt hatte ich mich für einen Kurs zum Thema »Selbst- und Zeitmanagement« angemeldet. Am Schluss des Seminars hatte ich meine Ziele sogar laut vorgelesen: »Jeden Morgen eine Aufgabenliste schreiben, den Zeitbedarf schätzen und priorisieren. Das alles, bevor ich den Rechner anschalte und die Mails abrufe. Und alle zwei Stunden einen Blick auf die Liste werfen.« Aber dann kam die Realität, und ich fiel wieder zurück in meine alten Verhaltensmuster. Las morgens doch gleich die Mails und war dann wieder mittendrin. Während des Seminars war das alles so einleuchtend. Aber schon nach ein paar Tagen fiel man wieder in den alten Trott zurück.

Klar, gab es Leute, die die Umsetzung schafften. Aber wie? Kannten sie spezielle Regeln?

Immer wieder fing ich mit dem Laufen an, was mir sehr gut tat. Trotzdem hörte ich immer wieder damit auf. Von Paul beispielsweise wusste ich, dass er seit Jahren regelmäßig lief. Er nahm an Stadtläufen teil und war auch schon einmal einen Marathon gelaufen. Der hatte natürlich keine Gewichtsprobleme.

In den Erfolgsbüchern, die ich bisher gelesen hatte, war immer nur von Dingen die Rede, an die man sich halten sollte. Aber man konnte nie etwas darüber lesen, was man tun konnte, wenn man gestolpert oder hingefallen war. So einfach war es anscheinend nicht. Oder waren es doch nur die Menschen mit besonderen Fähigkeiten, denen das gelang?

Wie sähe mein Leben heute aus, wenn ich mir all das, was ich mir schon seit Jahren vornahm, zur Gewohnheit gemacht hätte? Ich wäre schlanker, ausgeglichener, hätte weniger Stress im Job, würde Aufgaben erledigen, statt sie vor mir herzuschieben, und ich hätte auch Geld gespart. Und offensichtlich ging das ja nicht nur mir so, wie ich auf dem Video am Silvesterabend feststellen konnte. So gesehen, waren wir alle bereits nach kurzer Zeit gescheitert.

Da fiel mir der Spruch von Isabell ein: Dein Leben ist ein Spiegel deiner guten und schlechten Gewohnheiten. Hatte ich überhaupt gute Gewohnheiten? Ja, ich putzte mir jeden Morgen und jeden Abend die Zähne, und ich trank meinen Kaffee immer schwarz. Schlechte Gewohnheiten hatte ich aber auch. Ich wartete oft bis zur letzten Minute, wenn es um Dinge ging, die mir keinen Spaß machten. Zum Glück wusste ich, dass ich dieses Schicksal mit vielen anderen teilte. Aber es gab ja auch die, die eine Aufgabe sofort erledigten. Solche Menschen fand ich vorbildlich. In diesem Augenblick fasste ich den Entschluss, der Sache auf den Grund zu gehen. Ich wollte wissen, wie man selbstbewusst und selbstbestimmt seine Ziele erreicht und dauerhaft dranbleibt. Ja, der Schüler war bereit. Jetzt musste ich nur noch meinen Meister finden.

Nachdem ich geduscht und mich angezogen hatte, widmete ich mich dem Stapel Briefe, der sich seit Weihnachten ungeöffnet auf dem Beistelltischchen im Flur angehäuft hatte. Ich hatte zwar keine Lust auf Rechnungen, holte mir dennoch aus der Küche ein Messer, um die Briefe zu öffnen. Neujahrsgrüße von Firmen, bei denen ich Kunde war. Werbung, die ich gleich zerriss, und ein Liebesbrief von der Versicherung – die Jahresrechnung für mein Auto. Das fing ja gut an. Was war das denn? Ich hielt einen champagnerfarbenen Briefumschlag in Händen – edles Papier, dachte ich. Ohne danach zu schauen, von wem er war, schlitzte ich in den Umschlag auf und zog zwei gefaltete, ebenfalls champagnerfarbene Bogen heraus. Es war ein handgeschriebener Brief. Wer schrieb denn heute noch mit Füller?

Ich faltete die Blätter auseinander und begann zu lesen.

Lieber Vincent,

wie schön, dass wir uns im letzten Jahr zufällig kennengelernt haben und ich dich nach und nach in die Geheimnisse der erfolgreichen Gewohnheiten einweihen durfte. Viel zu viele Menschen nehmen sich etwas vor, halten es nicht lange durch und fallen in ihre alten Verhaltensmuster zurück. Damit soll nun Schluss sein. Es geht darum, dass wir am Ende unseres Lebens sagen können: Ich habe die Dinge getan, die ich tun wollte.

Die Geheimnisse wirst du in keinem Buch finden, sie werden immer nur von Meister zu Schüler weitergegeben. Aber es wird der Zeitpunkt kommen, da sie jemand niederschreiben wird.

Ich musste tief durchatmen. Der Brief war nicht an mich gerichtet. Ich griff nach dem Umschlag. Er war in der Tat für meinen Vormieter bestimmt. War das ein Zufall? Fast schien es, als wollte mir das Schicksal einen Wink geben. Eine Botschaft, die nur mündlich weitergegeben wurde. So etwas kannte ich nur von tibetischen Mönchen. Gute Vorsätze dauerhaft in die Tat umsetzen – das war, was ich immer lernen wollte. Hätte ich diesen Brief überhaupt lesen dürfen? Ich legte das erste Blatt zur Seite und begann mit der zweiten Seite.

Ich wünsche dir eine wundervolle Zeit in Amerika und freue mich, von dir zu hören. Ruf doch mal an, und schick mir per Mail deine neuen Kontaktdaten. Anbei meine neue Mobilnummer: 0171-9988774.

Alles Gute,

Robert

PS: Jetzt bist auch du ein Meister. Deshalb denk bitte daran, dass du die Geheimnisse nur an Menschen weitergibst, die sich als würdig erweisen – der Eingangstest ist die erste Hürde, die jeder nehmen muss, der die Welt der erfolgreichen Gewohnheiten betreten will. Ich freu mich, von deinen Erfahrungen zu hören.

Ich nahm noch einmal den Umschlag zur Hand. Dort, wo normalerweise der Absender stand, war nur eine goldene Kugel zu sehen.

Ich holte mir Stift und Zettel und notierte die Nummer. Daneben schrieb ich das Wort »Meister«. In diesem Augenblick dachte ich an den Spruch auf dem Glückskekszettel: Ist der Schüler bereit, dann ist der Meister nicht fern. War das doch kein Quatsch? Ich spürte ein Kribbeln. Was sollte ich jetzt tun?

Einfach weitermachen wie bisher? Den Brief abgeben und alles vergessen? Hatte Isabell mit ihren Glückskeksen doch recht? Von dem Verfasser des Briefes hatte ich nur eine Telefonnummer. Wie würde so jemand reagieren, wenn ich ihn einfach anrufen und sagen würde: »Hallo, ich möchte die Geheimnisse kennenlernen.« Er wäre sicherlich empört, dass ich fremde Briefe lese.

Aber warum notierte ich mir diese Telefonnumer? War das nicht ganz klar ein Zeichen dafür, dass ich mein Leben selbst in die Hand nehmen wollte? Endlich die Dinge umsetzen wollte, die für mich gut waren? Wie frustrierend muss es sein, am Ende seines Lebens festzustellen, dass man alles Mögliche immer nur tun wollte, aber leider nie getan hat!

Ja, ich war bereit. Ich wollte wissen, wie aus dem guten Vorsatz eine neue Gewohnheit wird. Bei diesen Gedanken überkam mich ein Gefühl von Kraft und Willensstärke. Wo hatte sich dieses Gefühl so lange versteckt? In meiner Schreibtischschublade hatte ich einen Briefumschlag gefunden und steckte die beiden Blätter hinein. Ich schrieb...

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