Sie sind hier
E-Book

Wille und Erfolg

Ratgeber für Erfolg in Berufswahl, Studium und Arbeit

AutorOrison Swett Marden
VerlagBookRix
Erscheinungsjahr2019
Seitenanzahl143 Seiten
ISBN9783730981528
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis3,99 EUR
Wohlhabende Eltern, hohe Intelligenz, einen Lottogewinn, unverschämtes Glück - das alles brauchen Sie nicht, um sich zu profilieren. Wie Sie aus eigener Kraft auf die Sonnenseite des Lebens gelangen, erfahren Sie in diesem Ratgeber des amerikanischen Erfolgsautoren Dr. Orison Swett Marden. Coverbild: best pixels/Shutterstock.com

Kaufen Sie hier:

Horizontale Tabs

Leseprobe

2. Junge Leute in ungünstigen Verhältnissen


 

„In der schwärzesten Erde wachsen die schönsten Blumen, und die höchsten und stärksten Bäume streben zwischen Felsen himmelwärts.“ (J. G. Holland)

 

„Armut ist der sechste Sinn.“ (deutsches Sprichwort)

 

„Armut ist furchtbar und kann die innerste Seele ertöten; aber sie ist auch der Nordwind, der Männer zu Wikingern macht, während der weiche, sanfte Südwind sie in Lotosträume einhüllt.“ (Ouida)

 

„Nicht jedes Unglück ist ein Fluch, und frühe Entbehrungen sind oft ein Segen. Überwundene Schwierigkeiten sind uns nicht nur eine Lehre, sondern sie stärken uns auch in unseren späteren Kämpfen! (Sharpe)

 

„‘s ist sicherer Beweis, / dass Armut jungen Strebens Leiter ist.“ (Shakespeare)

 

„Ich gehöre zum Hofe“, sagte ein hübsches kleines Mädchen in einer Kindergesellschaft in Dänemark; „mein Vater ist Kammerherr, und das ist eine sehr hohe Stellung. Aber Leute, deren Namen auf ,sen’ endigt“, fügte sie hinzu, „können es natürlich niemals zu etwas bringen; es ist unsere Pflicht, diese ,sen’-Leute von uns fernzuhalten.“

„Aber mein Papa kann für hundert Taler Bonbons kaufen und sie unter arme Kinder verteilen“, rief die Tochter des reichen Kaufmanns Petersen aufgebracht aus; „das kann dein Papa nicht.“

„Und mein Papa kann deinen Papa und alle Papas in die Zeitung bringen“, sagte die Tochter eines Redakteurs. „Alle Leute haben Angst vor ihm, denn er kann in die Zeitung setzen, was er will; das hat mir mein Papa selber gesagt.“

,Ach, wenn ich doch unter ihnen und einer von ihnen wäre!’, dachte ein kleiner Knabe, welcher durch die Türritze blinzelte. Der Koch, für den er den Bratspieß drehte, hatte ihm die Erlaubnis dazu gegeben – sein Wunsch konnte aber nie erfüllt werden, denn seine Eltern waren blutarm und sein Name endigte auf „sen“.

Nach vielen Jahren, als aus all diesen Kindern Erwachsene geworden waren, besuchten einige von ihnen eine große Gesellschaft, die in einem herrlichen, mit wertvollen Kunstgegenständen geschmückten Hause stattfand. Der Besitzer und Gastgeber aber war derselbe kleine Knabe, der es früher als einen so großen Vorzug betrachtet hatte, sich die Kindergesellschaft durch die Türritze ansehen zu dürfen; nur war er inzwischen der große Bildhauer Thorwaldsen geworden.

Diese Skizze ist einer Geschichte eines armen dänischen Schuhflickersohnes nacherzählt; den sein Name nicht abhielt, ebenso berühmt zu werden: Hans Christian Andersen.

 

„Du brauchst nicht zu fürchten, dass ich verhungern werde, Vater“, sagte ein tauber Knabe namens Kitto, nachdem er inständig gebeten hatte, das Armenhaus verlassen und etwas lernen zu dürfen; „wir leben ja im Überfluss! In den Hecken wachsen Brombeeren und Nüsse und auf den Feldern Rüben – und als Bett kann mir jeder Heuhaufen dienen. Außerdem weiß ich ein Mittel, um den Hunger zu verhindern: Die Hottentotten binden sich eine feste Binde um den Leib, wenn sie hungrig sind; kann ich das nicht ebenso gut tun?“

Dieser arme taube Junge, dessen Vater noch dazu trunksüchtig war und dem man höchstens zutraute, dass er die gröbste Art Schuhe anfertigen lernen könnte, wurde einer der größten Bibelgelehrten der Welt. Sein erstes Werk schrieb er im Armenhause.

 

Kreon, so erzählt uns ein griechischer Schriftsteller, war ein Sklave von Geburt, aber auch ein Sklave der Kunst. Seine Göttin war die Schönheit. Da – es war in der Zeit nach den Siegen über Xerxes – wurde ein Gesetz gegeben, das bei Todesstrafe jedem, der kein frei geborener Mann war, verbot, sich der Kunst zu widmen.

Kreon aber war gerade mit der Schöpfung einer Gruppe beschäftigt, die er dem größten damals lebenden Bildhauer Phidias und vielleicht selbst dem allmächtigen Persikles zeigen zu können gehofft hatte.

Was sollte er nun tun? Er hatte in dem Marmorblock vor ihm seine ganze Seele, sein Herz, sein Leben gelegt; auf den Knien hatte er täglich um Erleuchtung, um höhere Geschicklichkeit gefleht; mit dankbarem Stolze erkannte er auch, dass Apollo sein Gebet erhört, seine Hand geführt, seinen Gestalten Leben eingehaucht hatte – aber nun? Nun schienen die Götter ihn verlassen zu haben.

Kleone, Kreons Schwester, fühlte den Schlag mit ihm. „Oh, Aphrodite“, so rief sie die Göttin an, „unsterbliche Aphrodite, meine Königin und Beschützerin, an deren Altar ich täglich bete – sei nun meine und meines Bruders Helferin!“

Dann sprach sie zu ihrem Bruder: „Oh, Kreon, begib dich in den Keller unter unserem Hause. Wohl wird es dunkel unten sein, aber ich werde dir Licht und Nahrung bringen. Fahre fort zu schaffen und vollende dein Werk; denn die Götter werden uns helfen.“

Kreon begab sich in den Keller und setzte sein herrliches, aber gefährliches Werk fort.

Kurz nachher erging durch ganz Griechenland ein Ruf der Stadt Athen an alle Griechen, die Ausstellung von Kunstwerken daselbst zu besichtigen. Es fand unter Perikles’ Vorsitz ein großes Fest in der Agora statt; Aspasia stand an Perikles’ Seite – Phidias, Sokrates, Sophokles und andere berühmte Männer befanden sich in seiner Nähe. Alle großen Meister hatten ihre Werke ausgestellt. Aber eine Gruppe, viel schöner als die übrigen – eine Gruppe, die Apollo selbst gemeißelt zu haben schien, rief die allgemeine Bewunderung hervor und erregte nicht geringen Neid unter den Künstlern.

„Wer hat dieses Werk geschaffen?“

Niemand wusste es zu sagen. Herolde riefen die Frage aus – es erfolgte keine Antwort.

„Es ist also ein Geheimnis? Sollte vielleicht ein Sklave diese Gruppe gemeißelt haben?“

Unter großem Aufsehen wurde da ein schönes Mädchen mit zerzaustem Haar, geschlossenen Lippen und dem Ausdruck unbeugsamer Festigkeit in den Augen, in die Agora geschleppt.

„Dieses Weib“, riefen die Schergen, „kennt den Bildhauer, wir wissen es genau; aber sie will seinen Namen nicht nennen.“

Kleone wurde befragt, aber sie schwieg; und auch als man ihr gesagt, dass ihr Verhalten streng bestraft werden würde, blieben ihre Lippen hartnäckig geschlossen.

„Nun wohl“, sagte Perikles, „so führt das Mädchen in den Kerker.“

Er hatte noch nicht ausgesprochen, da teilte ein Jüngling, dem das Haar wild in das hagere Gesicht hing, aus dessen Augen das Licht des Genies strahlte, die dichte Menge.

„Oh, Perikles“, rief er flehend, indem er sich dem Mächtigen zu Füßen warf, „vergib dieser Jungfrau und rette sie. Sie ist meine Schwester. – Ich bin der Schuldige. Die Marmorgruppe ist mein Werk – und ich bin ein Sklave.“

Die entrüstete Menge unterbrach ihn mit wilden Rufen: „In den Kerker mit ihm! In den Kerker mit dem Sklaven!“

Aber Perikles erhob sich.

„Nie, so wahr ich lebe!“, rief er aus. „Sehet diese Gruppe! Apollo hat uns damit beweisen wollen, dass es etwas Höheres in Griechenland gibt als ein ungerechtes Gesetz. Das höchste Ziel eines Gesetzes sollte die Entwicklung des Schönen sein, und Athen ist durch seine Liebe zur Kunst unsterblich geworden. Nicht in den Kerker bringt den Jüngling, sondern hierher zu mir.“

Es geschah; und vor den Augen des versammelten Volkes drückte Aspasia den Olivenkranz, den sie in der Hand hielt, auf die Stirn Kreons, unter dem Beifallsjauchzen der Menge küsste sie die Stirn der aufopfernden, zärtlichen Schwester.

Die Athener errichteten später dem Äsop, der ebenfalls ein geborener Sklave war, eine Statue, damit jeder wissen sollte, dass der Weg zur Ehre allen offen stünde. Reichtümer und unsterblicher Ruhm waren in Griechenland die sichere Belohnung jedes Mannes, der sich als Künstler, Dichter oder Feldherr auszeichnete. Keine andere Nation hat je so viel zur Ermutigung strebenden Verdienstes getan; denn Genie, Tüchtigkeit und Schönheit wurden von den Griechen verehrt.

 

„Ich wurde in Armut geboren“, erzählt Vizepräsident Henry Wilson, „und der Mangel saß an meiner Wiege; ich weiß, was es heißt, eine Mutter um Brot zu bitten, die keins zu geben hat. Ich weiß auch, was es heißt, auf der Wanderschaft seine Mitmenschen vergeblich um Arbeit, wie gering sie auch sei, anzusprechen.“ Hundert Meilen weit wanderte er nach Natick, um das Schusterhandwerk zu erlernen; nach einem Jahre war er Vorstand eines Vortragsvereins, acht Jahre später hielt er seine große Rede gegen die Sklaverei, und nach zwölf weiteren Jahren war er Mitglied des Kongresses.

Für ihn war jedes Ereignis ein großes Ereignis, und aus jedem blühte ihm Erfolg.

 

Es ist jetzt beinahe einhundertfünfzig Jahre her, da wurde in einem vornehmen Hause Lyons eine große Gesellschaft gegeben. Das Gespräch lenkte sich...

Blick ins Buch

Weitere E-Books zum Thema: Lebensführung - Motivation - Coaching

PS: Glücklich sein

E-Book PS: Glücklich sein
Format: PDF

Glücklich sein beinhaltet nicht nur Gesundheit, eine gesunde Ernährung und eine sportliche Betätigung. Glücklich sein kann von jedem von uns anders empfunden werden.In dem hier vorliegenden Buch "PS…

Simplify your life

E-Book Simplify your life
Küche, Keller, Kleiderschrank entspannt im Griff Format: ePUB/PDF

»Das bisschen Haushalt …« kann leider ganz schön anstrengend sein, wenn in der Sockenschublade ein undurchdringbares Chaos herrscht, sich in der Küche vor lauter…

Das Pippilotta-Prinzip

E-Book Das Pippilotta-Prinzip
Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt Format: ePUB/PDF

Frech, respektlos, mutig – und viel Spaß dabei! Jeder kennt sie aus der Kindheit: Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Efraimstochter, kurz: Pippi Langstrumpf. Und fast jedes M…

Das Pippilotta-Prinzip

E-Book Das Pippilotta-Prinzip
Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt Format: ePUB/PDF

Frech, respektlos, mutig – und viel Spaß dabei! Jeder kennt sie aus der Kindheit: Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Efraimstochter, kurz: Pippi Langstrumpf. Und fast jedes M…

Das Pippilotta-Prinzip

E-Book Das Pippilotta-Prinzip
Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt Format: ePUB/PDF

Frech, respektlos, mutig – und viel Spaß dabei! Jeder kennt sie aus der Kindheit: Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Efraimstochter, kurz: Pippi Langstrumpf. Und fast jedes M…

Das Pippilotta-Prinzip

E-Book Das Pippilotta-Prinzip
Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt Format: ePUB/PDF

Frech, respektlos, mutig – und viel Spaß dabei! Jeder kennt sie aus der Kindheit: Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Efraimstochter, kurz: Pippi Langstrumpf. Und fast jedes M…

Simplify your love

E-Book Simplify your love
Gemeinsam einfacher und glücklicher leben Format: ePUB/PDF

Gemeinsam einfacher und glücklicher lebenEgal ob Single, frisch verliebt oder schon in einer festen Beziehung: Fast alle Menschen wünschen sich eine stabile und glückliche Partnerschaft. Doch…

Simplify your love

E-Book Simplify your love
Gemeinsam einfacher und glücklicher leben Format: ePUB/PDF

Gemeinsam einfacher und glücklicher lebenEgal ob Single, frisch verliebt oder schon in einer festen Beziehung: Fast alle Menschen wünschen sich eine stabile und glückliche Partnerschaft. Doch…

Simplify your love

E-Book Simplify your love
Gemeinsam einfacher und glücklicher leben Format: ePUB/PDF

Gemeinsam einfacher und glücklicher lebenEgal ob Single, frisch verliebt oder schon in einer festen Beziehung: Fast alle Menschen wünschen sich eine stabile und glückliche Partnerschaft. Doch…

Weitere Zeitschriften

Arzneimittel Zeitung

Arzneimittel Zeitung

Die Arneimittel Zeitung ist die Zeitung für Entscheider und Mitarbeiter in der Pharmabranche. Sie informiert branchenspezifisch über Gesundheits- und Arzneimittelpolitik, über Unternehmen und ...

Card-Forum

Card-Forum

Card-Forum ist das marktführende Magazin im Themenbereich der kartengestützten Systeme für Zahlung und Identifikation, Telekommunikation und Kundenbindung sowie der damit verwandten und ...

crescendo

crescendo

Die Zeitschrift für Blas- und Spielleutemusik in NRW - Informationen aus dem Volksmusikerbund NRW - Berichte aus 23 Kreisverbänden mit über 1000 Blasorchestern, Spielmanns- und Fanfarenzügen - ...

die horen

die horen

Zeitschrift für Literatur, Kunst und Kritik."...weil sie mit großer Aufmerksamkeit die internationale Literatur beobachtet und vorstellt; weil sie in der deutschen Literatur nicht nur das Neueste ...

EineWelt

EineWelt

Lebendige Reportagen, spannende Interviews, interessante Meldungen, informative Hintergrundberichte. Lesen Sie in der Zeitschrift „EineWelt“, was Menschen in Mission und Kirche bewegt Man kann ...

VideoMarkt

VideoMarkt

VideoMarkt – besser unterhalten. VideoMarkt deckt die gesamte Videobranche ab: Videoverkauf, Videoverleih und digitale Distribution. Das komplette Serviceangebot von VideoMarkt unterstützt die ...