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E-Book

Winfrid Bonifatius und Köln

AutorLukas Pröpper
VerlagBachelor + Master Publishing
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl63 Seiten
ISBN9783955498825
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis19,99 EUR
Ein langes Leben, die Vita Willibalds und die große erhaltene Korrespondenz tragen mit dazu bei, dass die Person des Winfrid Bonifatius eine der herausragendsten Figuren des gesamten Frühmittelalters ist. Die drei Leben im Dienst der Kirche wirken nach: Der Mönch, der Missionar und der Reformer. Für alle drei Aspekte scheint die Beziehung zum Herrenwort im Evangelium beim Gleichnis von den bösen Winzern nicht zu weit hergeholt: ''Der Stein, den die Bauleute verwarfen, er ist zum Eckstein geworden'. Jeder, der auf diesen Stein fällt, wird zerschmettert werden; und auf wen er fällt, den wird er zermalmen.' Winfrid Bonifatius. Als Erzbischof ohne eigene Metropole ist Bonifatius in die Geschichte eingegangen. Doch welche Umstände führten hierzu? Welche Hindernisse standen im Weg? Sein Lebensweg als Ausgangs- und Betrachtungspunkt bis hin zu dem Scheitern des Kölner Metropolitanplanes stehen im Zentrum der vorliegenden Betrachtung.

Lukas Pröpper, B.A., wurde 1979 in Düsseldorf geboren. Sein Studium der Mittelalterlichen und Alten Geschichte in Düsseldorf schloss der Autor zu Beginn des Jahres 2013 mit dem akademischen Grad des Bachelor of Arts erfolgreich ab. Zuvor studierte er eben

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel 4, Aus Winfrid wird Bonifatius - Der Angelsachse und seine Bindung an Rom: Im Leben Winfrid-Bonifatius ist es in mancher Hinsicht auch nicht anders als bei den meisten Menschen. Jene Dinge, die in Kindheit und Jugend erlernt, erlebt und erfahren werden, prägen den Charakter, ja das gesamte Individuum. Aber auch in der Zeit danach, haben Erlebnisse und Erfahrungen Auswirkungen auf Veränderungen des Wesens. Da ist bei Winfrid zunächst die eigentliche Familie zu nennen. Sie darf in diesem Zusammenhang nicht zu gering geachtet werden, auch wenn Winfrid schon früh von Vater und Mutter, Haus und Hof getrennt ins Kloster kommt, so bleiben doch seine Familienbeziehungen zu Verwandten lebendig, nicht nur in den Briefen. 'He was far from being a solitary exile cut off from kith and kin for many relatives and countrymen had joined him.' Seine zweite Familie ist die der Mönche im Kloster, zweifelsohne die wohl prägendste Zeit für seine Bildung und den Charakter. Die dritte Familie erzeugt eine Verwandtschaft geistig-geistlicher Natur: Winfrid-Bonifatius Verbindung zu den römischen Päpsten. Jene drei Stränge, die natürliche Familie, die Mönchsfamilie und die Familie der heiligen, römischen Kirche, formen zusammen den Menschen, Mönch, Missionar und Reformer Winfrid-Bonifatius. Jene erste Romreise, bei der er das Empfehlungsschreiben Bischof Daniels von Winchester mit sich führt, ist ein geographisch finaler Abschied von seiner Insel. Die Fehlschläge seiner ersten Missionsreise zu den Friesen im Gedächtnis, ist Winfrid nun bewusst, dass für eine erfolgreiche Mission 'den politischen Machtverhältnissen Rechnung' getragen werden muss. 'Daß staatlicher Rückhalt und päpstliche Vollmacht am Anfange aller Missionsarbeit zu stehen hätten, (ist) jetzt auch Winfrids bewußtes Prinzip.' Im Zentrum steht nun aber unverkennbar seine Bindung an Rom. Hier treten nun die Parallelen zu einem weiteren Missionar offen auf den Plan. Bereits 695, mehr als 20 Jahre vor Winfrid, war es der Northumbrier Willibrord, der den gleichen Weg wählt hat und die Verbindung zum Papst suchte. In Rom zum Bischof geweiht, anschließend mit dem Pallium geziert und somit mit erzbischöflicher Würde gekleidet, und durch den Namenswechsel von Willibrord zu Clemens gleichfalls 'in die engste Gemeinschaft mit der römischen Kirche aufgenommen'. Der Wirkungsbereich beider kreuzt sich noch bis 721 in Friesland. Zwar erhält Winfrid bei seinem ersten Besuch nicht die Bischofsweihe, sondern wird zum Missionar bei den Germanen bestellt, aber auch er wird durch den Namenswechsel in jene enge Beziehung, ja in jene geistliche Verwandtschaft mit dem Nachfolger Petri aufgenommen, die seinen folgenden Lebensabschnitt als Missionar und Reformer sosehr prägen werden. Bezeichnender Weise ist es eben Winfrid, der sich ab jetzt fast ausschließlich Bonifatius nennt, während sich bei Willibrord der römische Name Clemens nie wirklich durchgesetzt hat. Daraus lässt sich ohne Weiteres ableiten, dass bei Bonifatius diese enge Bindung an Rom von übergeordneter Bedeutung ist und bleiben wird. In ihr sieht er seinen größten Rückhalt gegenüber allen Widrigkeiten der Mission aber auch allen Problemen mit den weltlichen Machthabern. Winfrid wendet sich zuerst an den Papst, wird von ihm zu dem bestellt, was er sich so sehnlichst erhofft, zum Missionar bei den Germanen und sucht eben nicht zuerst den Kontakt zu den weltlichen Machthabern. Dies ist ein offenkundiger Unterschied zu Willibrord, der noch von Pippin dem Mittleren nach Rom geschickt worden ist. Was hier in sichtbarer Unterschiedlichkeit vorliegt muss zweifelsohne durch die innere Situation im Frankenreich eingeschränkt werden, während um 695 die politischen Verhältnisse relativ klar gewesen sind, so sind sie zur Zeit der ersten Romreise des Winfrid-Bonifatius zumindest noch nicht so gesichert. Karl Martell hat zwar bereits 718 einige Erfolge erreicht, die auf einen Umschwung hindeuten, aber keineswegs die Position wie Pippin der Mittlere 695.
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