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E-Book

Wir sind Papa!

AutorStefan Maiwald
VerlagGRÄFE UND UNZER
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl176 Seiten
ISBN9783833843877
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis12,99 EUR
Auch für Neu-Väter bleibt nach der Geburt des Kindes kein Stein auf dem anderen. Wenn die Wohnung kindersicher, die Babyausstattung komplett und das heimische Nest renoviert ist, warten spätestens beim ersten Wickeln oder Papa allein zu Hause, einem Spielplatzbesuch oder im Urlaub echte Herausforderungen. Humorvoll und mit italienischen Momentaufnahmen beschreibt Stefan Maiwald seine Initiation als Vater und schildert in diesem kleinen Handbuch, was Väter vor und nach der Geburt ihres Babys wissen müssen, um als Papa eine super Figur abzugeben. Von Einschlafritualen über Wickelanleitung bis zu Checklisten für Babyausstattung und den Packzettel für den ersten Urlaub mit Baby, hier erfahren Väter alles Überlebensnotwendige für die erste Zeit mit ihrem Baby.

Stefan Maiwald lebt seit vielen Jahren in Italien und bereist das Land u. a. für MERIAN, den Feinschmecker, Traveller's World und die Schweizerische Weinzeitung. Darüber hinaus schrieb er zahlreiche Bücher, etwa den Bestseller »Laura, Leo, Luca und ich - wie man in einer italienischen Familie überlebt« und zuletzt die humorvoll-kulinarischen Titel »Meine Suche nach der besten Pasta der Welt - eine Abenteuerreise durch Italien« und »Spitzenkoch in sieben Tagen - ein Selbstversuch«.

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Leseprobe

Wir sind schwanger


DIE WUNDERSAME VERMEHRUNG


Sie sind ab dem Moment der Empfängnis zu dritt (oder wenn das Schicksal die spannendere Variante gewählt hat: zu viert). Das bedeutet: Gegen Ihre Frau sind Sie in der Minderheit, denn sie ist ja zwei (mindestens). Und das ist auch gut so. Also müssen Sie kooperativ sein und sich unterordnen, das hat Ihre Frau verdient. Denn ganz ehrlich: Sie macht den Hauptjob momentan. Sie werden Vater, gut, aber sie mussten dafür nicht allzu viel tun. Ihre Partnerin dagegen – für die beginnt der Stress praktisch in jenem Augenblick, in dem Sie den Spaß hatten und zum tiefen Schlaf auf die Seite rollten.

Seien Sie der Fels in der Brandung!


Manche Frauen verkraften ihre Schwangerschaft fantastisch, andere pendeln ein bis drei bis mehrere Monate zwischen Bett und Sofa, und zwar auf allen vieren. Weder die Gene noch der Lebensstil beeinflussen das wenig erheiternde Thema »Schwangerschaftsübelkeit«, und die Wissenschaft kann nicht befriedigend erklären, warum für manche Frauen eine Schwangerschaft so problemlos verläuft wie ein Osterspaziergang, für andere aber ein infernalisches Gebräu aus Magenkrämpfen, Kopfweh und noch mehr Magenkrämpfen darstellt. Sie können nur hoffen. Und – auch wenn Sie es lange nicht mehr getan haben –: beten. Ihre Einflussmöglichkeiten sind äußerst begrenzt. Sie können nur für eine rundum gute Stimmung sorgen. Fangen Sie also ja nicht damit an, in den kommenden neun Monaten von Geldsorgen oder Schwierigkeiten im Job zu berichten. Sie sind spätestens jetzt als souveräner Entertainer und Macher gefragt. Als einer, auf dessen breiten Schultern alles bequem Platz hat, was da nun auf Ihre Kleinfamilie zukommen mag. Eventuell aufsteigende Panikattacken können Sie auf der Toilette Ihres Büros ausleben.

Ich hatte bei meiner Frau Glück. Ihr ging es gut, bis auf eine Autobahnfahrt zwischen Salzburg und München, bei der wir, natürlich auf dem Abschnitt ohne Standstreifen und Parkbuchten, eine LKW-Kolonne zur Vollbremsung zwangen, weil ihr plötzlich schlecht geworden war (meiner Frau, nicht der LKW-Kolonne). Gerade Autofahrten können heikel sein, seien Sie also gewarnt und stellen Sie sich darauf ein. Machen Sie es nicht so wie ich, der die Zentralverriegelung für den Beifahrersitz nicht rechtzeitig aufbekam …

Latte-macchiato-Verbot


Auch konnte meine Frau den Geruch von Kaffee nicht ertragen, obwohl sie unschwanger eine leidenschaftliche Kaffeetrinkerin war und jetzt auch wieder ist. Nehmen Sie darauf Rücksicht und legen Sie sich zu diesem Zweck ein Arsenal von Teesorten an, die auf ihrem Etikett Milde, Koffein- und Teeinabsenz versprechen.

Und überhaupt ist jetzt die Zeit, sich wie ein vollkommener Gentleman zu verhalten. Gut, eigentlich sollte man sich immer wie ein Gentleman verhalten. Aber diesmal nehmen Sie es sich nicht nur vor, sondern machen Sie es auch. Lesen Sie ihr jeden Wunsch von den Augen ab. Ihre Partnerin hat es schwer, Sie sind (noch) fein raus. Daher dürfen Sie dem Himmel danken und Ihre Energie ganz auf ein Verwöhnprogramm der werdenden Mutter verschwenden.

Ich weiß nicht, ob ich der beste Ehemann von allen bin. Klar, ich gebe mir Mühe, aber manchmal wird es mir auch zu viel. Doch eines weiß ich, und der folgende Satz ist der wichtigste im ganzen Buch:

»Behandeln Sie Ihre Frau nicht wie die Mutter Ihres Kindes, sondern wie eine Frau

Und das geht schon in der Schwangerschaft los. Schenken Sie ihr nichts Praktisches, sondern Schmuck und / oder ein Wellness-Wochenende. Kaufen Sie die Sachen ein, die sie mag oder kochen Sie ihr das, auf was sie Lust hat – und wenn es Schokoladenpudding mit eingelegten Sardinen ist. Schenken Sie ihr bloß nichts fürs Baby. Natürlich müssen Sie da auch eine Menge einkaufen, um vorbereitet zu sein (siehe >), aber verpacken Sie es nicht gönnerhaft als Präsent für Ihre Liebste. Sachen fürs Baby sind eben Sachen fürs Baby und stehen auf einem anderen Blatt.

Ein Blumenstrauß ohne besonderen Anlass, unter der Woche und unvermutet, ist seit jeher das beste Geschenk von allen. Es sei denn, Ihre Frau vermutet, dass Sie sich für etwas zu entschuldigen haben. Sie haben sich doch für nichts zu entschuldigen, oder? Oder?

Das sagt die Wissenschaft

HILFE, ICH BIN AUCH SCHWANGER!


Auch wenn ein Mann kein Baby auf die Welt bringen kann, »schwanger« sein kann er auf jeden Fall. Die Wissenschaft weiß, dass nicht wenige werdende Papas typische Schwangerschaftssymptome entwickeln. Was verrückt klingt: Ist die Partnerin schwanger, legt so mancher zukünftige Vater ordentlich zu – vor allem am Bauch. Dabei haben Studien gezeigt, dass Männer – auch ohne den übermäßigen Genuss von Bier, Chips, Pizza oder Schweinebraten – im Verlauf der Schwangerschaft ihrer Partnerin etwa vier »Schwangerschafts-Kilos« zunehmen. Zudem entwickelt jeder vierte bis fünfte werdende Vater Beschwerden wie morgendliche Übelkeit, Kopfschmerzen, Sodbrennen und Verstopfung. Alles nur Einbildung oder eine Variante des berüchtigten männlichen Todesschnupfens? Nein! Für das Phänomen des »schwangeren Mannes« gibt es nicht nur wissenschaftliche Untermauerungen, sondern sogar einen Namen: Couvade-Syndrom (aus dem Französischen »couver«: brüten).

Warum viele Männer unter ihrem Brüten leiden, lässt sich hormonell erklären: Auslöser für Morgenübelkeit, Kopfschmerzen und Himmelhoch-jauchzend-zu-Tode-betrübt-Phasen sind Sexuallockstoffe, so genannte Pheromone, die die Partnerin verströmt. Sie bewirken, dass im männlichen Blut der Spiegel des Hormons Prolaktin, das bei der Frau für die Milchbildung zuständig ist, und der Spiegel des Stresshormons ansteigen und es so zu hormonellen Schwankungen kommt.

Diese Hormonverschiebungen haben durchaus etwas Positives: Sie fördern das »Brutpflegeverhalten« des Mannes, veranlassen ihn also, sich mit der Ausstattung von Kinderwägen zu beschäftigen statt mit den verschiedenen Optionspaketen beim Geschäftswagen, um so später eine innige Beziehung zu seinem Kind zu entwickeln.

Beim Babyfernsehen


Sie werden Ihr Kind sehen, lange bevor es auf die Welt kommt und das sogar öfter: Die Vorsorgemedizin macht das möglich. Bei den Ultraschalluntersuchungen Ihrer Frau dürfen Sie Ihr gemeinsames Schöpfungswerk schon einmal vorab bewundern. Beim ersten Termin, zwischen Schwangerschaftswoche 9 und 12 (= Ende des 1. Schwangerschaftstrimenon), werden Sie wahrscheinlich nicht viel erkennen, egal, wie genau Sie hinschauen. Aber dafür gibt es ja den Arzt, der mit einem Bleistift auf dem Ausdruck zeigt, wo oben und unten ist.

Es sind übrigens Arzttermine, vor denen sich zu drücken ausgesprochen unmännlich ist. Keine berufliche Verpflichtung kann wichtiger sein als der erste gemeinsame Blick aufs Baby. Oder auf das, was mal ein Baby wird und jetzt noch eher amorph aussieht, so sehr Sie sich auch Mühe beim Erkennen geben.

Das Wesen vom anderen Stern


Für mich war es einerseits völlig faszinierend, auf dem Monitor etwas Kleines, sich Bewegendes zu sehen und später sogar den Herzschlag hören zu können, was einen ordentlichen Euphorieschub gab. Andererseits hat man als Vater doch eine gewisse Distanz – noch ist der Nachwuchs eben nur ein Schwarzweißbild, und ein ziemlich abstraktes dazu. Mittlerweile gibt es die aber auch in dreidimensional, das erleichtert die Betrachtung ungemein. So recht fassen konnte ich es jedenfalls noch nicht. Unser erstes Ultraschallbild aber war ein voller Erfolg in der Verwandtschaft und kreiste in den nächsten Wochen bei den gemeinsamen Abendessen regelmäßig um den Tisch. Erste Verwandte meldeten sich und glaubten allen Ernstes, typische Gesichtszüge von mir oder meiner Frau ausgemacht zu haben. Falls Sie nicht wie ich die gesamte Verwandtschaft praktisch täglich daheim zu Gast haben, ist ein Ultraschallbild auch gut dazu geeignet, der Welt mitzuteilen, dass Sie Nachwuchs erwarten – schicken Sie es per Brief mit einer kurzen Notiz an Onkels, Großtanten und Freunde. Oder verbreiten Sie es via SMS und Twitter oder meinetwegen auch auf Facebook. Wenn Sie dort ohnehin jeden Quatsch posten, dann darf es ja auch mal was wirklich Wichtiges sein.

Was bist du denn?


Die Frage, ob es ein Junge oder ein Mädchen wird, kann die erste Ultraschalluntersuchung meist noch nicht beantworten; erst ab der zwölften Woche können Ärzte das Geschlecht des Kleinen erahnen. Denn zunächst sehen alle Embryos gleich aus, sogar zwischen den Beinen – dort befindet sich eine Art Knospe, die man Protuberanz nennt, wenn Sie mit diesem Fachbegriff den Frauenarzt beeindrucken wollen. Aus dieser Knospe entwickeln sich etwa ab der achten oder neunten Woche die Geschlechtsorgane. Aber selbst erfahrene Gynäkologen irren gern: Eine Untersuchung zeigt, dass selbst Sonografieexperten in Schwangerschaftswoche 12 nur 46 Prozent aller Jungen und Mädchen richtig bestimmen. In Woche 13 steigt die Trefferquote auf 80 Prozent. Bevor Sie das Kinderzimmer in den entsprechenden Farbnuancen streichen, warten Sie deshalb lieber auf die zweite Ultraschalluntersuchung, die etwa in Schwangerschaftswoche 20 ansteht.

Oder Sie haben eine esoterisch bzw. etwas abergläubisch veranlagte Schwiegermutter oder Tante. Dann ist es natürlich die Form des Babybauchs, der über das Geschlecht entscheidet. Ein Kind, das etwas tiefer liegt, wird ein Junge; ist der Bauch eher oben gewölbt, ist es ein Mädchen. In grauer Vorzeit glaubte man außerdem noch, Jungen würden auf der...

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