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Wirksamkeitsvergleich der Bioenergetischen Meditation nach Viktor Philippi und des Stressmanagement-Programmes der IFT-Gesundheitsförderung

Pilotstudie

AutorStefanie Gmerek
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl145 Seiten
ISBN9783956875823
FormatPDF/ePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis34,99 EUR
Masterarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Psychologie - Klinische u. Gesundheitspsychologie, Psychopathologie, Note: 1,5, Deutsche Hochschule für Gesundheit und Sport (vormals H:G Hochschule für Gesundheit & Sport, Technik & Kunst), Sprache: Deutsch, Abstract: Im Fokus der vorliegenden Masterthesis steht die Darstellung der Bioenergetischen Meditation (Biomeditation) nach Viktor Philippi sowie deren gesundheitliche Wirksamkeit im Vergleich zum Stressmanagement-Programm der IFT-Gesundheitsförderung. Die Begriffe Meditation und Stress sowie grundlegende Wirkungen von Meditation werden erläutert. Im Zusammenhang mit der Biomeditation wird auf das Gesunde Denken und dessen Parallelen zur Psychologie eingegangen. Auch werden bisher vorhandene Studienergebnisse zur Biomeditation sowie wesentliche Inhalte des IFT-Stressmanagement-Programmes vorgestellt. Nach der ausführlichen Darstellung der Interventionen werden Methoden und Ergebnisse der vorliegenden Untersuchung dargestellt. Es handelt sich um eine nichtrandomisierte, kontrollierte, vierarmige Pilotstudie (N=92) mit drei Messzeitpunkten. Sie wurde ambulant von März 2013 bis Dezember 2013 in 04924 Bad Liebenwerda und 04157 Leipzig durchgeführt. Verglichen wurden eine Stressmanagement-Gruppe, zwei Biomeditationsgruppen (mit und ohne Massage) sowie eine Wartekontrollgruppe. Die Datenerhebung erfolgte mit selbstkonzipiertem Fragebogen (Ordinalskalenniveau) vor der Intervention, direkt im Anschluss sowie postalisch drei Monate später. Es ließen sich signifikante Vorteile für alle Interventionsgruppen gegenüber der Kontrollgruppe nachweisen, v. a. in den Bereichen Vitalität, stressassoziierte Beschwerden und stressbezogenes Verhalten. Auch zeigten sich (sowohl zum 2. als auch zum 3. Messzeitpunkt) Verbesserungen hinsichtlich des subjektiv eingeschätzten Gesundheitszustandes und der allg. Lebenszufriedenheit. Trotz methodischer Einschränkungen weisen diese Ergebnisse darauf hin, dass die Bioenergetische Meditation nach Viktor Philippi eine wirksame Alternative zum Stressmanagement-Programm der IFT-Gesundheitsförderung darstellt. Diese Untersuchung kann die Grundlage für höherwertige (RCT-)Studien mit größerer Fallzahl bilden.

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Leseprobe

3 Die Bioenergetische Meditation nach Viktor Philippi


 

Viktor Philippi wurde 1952 in Kasachstan geboren, studierte dort Psychologie und lebt seit 1992 in Deutschland (Philippi, 2012). Aufgrund eigener Krankheits-erfahrungen beschäftigte er sich schon in jungen Jahren mit dem Thema Gesundheit. Seine Erkenntnisse über die Verbindung von Körper, Geist und Seele sowie über den Einfluss der Gedanken auf das Wohlbefinden führten 1994 zur Prägung des Begriffes „Bioenergetische Meditation“ (Biomeditation). Dabei handelt es sich um eine Methode zur Tiefenentspannung und Aktivierung der Selbstheilungskräfte im Organismus. Immunsystem, Stoffwechsel und Nervensystem werden auf natürliche Weise gestärkt und der Körper in die Lage versetzt, sich selbst zu regenerieren. Die Biomeditation wirkt auf körperlicher, geistiger und seelischer Ebene. Sie kann von Menschen aller Altersstufen zur Gesundheitsstärkung und Entspannung sowie unterstützend bei Beschwerden körperlicher oder psychischer Art eingesetzt werden. Nebenwirkungen sind bisher nicht bekannt (Forschungs- und Lehrakademie für Bioenergetik und Bioinformatik [FLBB], 2010, 2013a).

 

Die Vorsilbe „Bio“ (griech.) steht für alles Lebendige und Meditation (lat.) für tiefes, entspanntes Nachdenken. In der Energetik wird Energie als die Grundkraft aller Dinge betrachtet (philosophische Sichtweise). Energie sei auch die eigene Tatkraft – das, was jeder bereit ist, für sich zu tun. Bioenergetische Meditation bedeute somit auch: „Ich nutze meine Zeit und denke über mich und mein Leben nach. Warum, wieso oder weshalb geht es mir so und nicht anders? Was kann ich tun, um gesünder und glücklicher zu werden?“ (FLBB, 2013a, S. 3). Die Biomeditation wird inzwischen europaweit angeboten und kann bei einem Biosens (Bioenergetiker Extrasens) vor Ort oder mit speziell konzipierten Meditations-CDs (ohne Vorkenntnisse) zu Hause praktiziert werden. Der Begriff „Biosens“ ist rechtlich geschützt und darf nur nach erfolgreicher Ausbildung an der Forschungs- und Lehrakademie für Bioenergetik und Bioinformatik (Taubenheim/Spree) verwendet werden. Zum Schutz des Klienten ist der betreuende Biosens ethischen Richtlinien verpflichtet. Die Biomeditation ist keine Heilbehandlung im medizinischen Sinne, sondern eine persönliche Maßnahme zur Gesundheits-stärkung. Ärztliche Anordnungen werden durch den Biosens nicht geändert (FLBB, 2012, 2013a, 2013c).

 

Philippi (2008) betont, dass es sich bei seiner Methode nicht um Geistheilung handle. Auch würde er sich nicht in die Kategorie der Esoterik einordnen. Der Begriff sei aus dem Griechischen abgeleitet und könne mit „Geheimlehre“ übersetzt werden. Philippi (2008) mache jedoch kein Geheimnis aus seiner Lehre – wie die Biomeditation wirkt, ist in Büchern und im Internet nachzulesen. Das Gesundheitsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen habe diese Methode 2004 geprüft und als Meditationsverfahren eingestuft (Philippi, 2008).

 

3.1 Gesundheit und Krankheit aus bioenergetischer Sicht


 

Die Bioenergetische Meditation wird von einem ausgebildeten Biosens durchgeführt, der in der Lage ist, die dazu benötigte Bioenergie weiterzuleiten und mit positiver Bioinformation zu verstärken (FLBB, 2013a, 2013d). Bioinformationen seien vereinfacht dargestellt, „Nachrichten“, die der Mensch im Alltag durch seine Sinnesorgane empfangen und im Gehirn entschlüsseln kann. Laut Philippi (2012) besteht der Mensch aus Seele, Geist und Körper, die über ein Bioinformationsnetz miteinander verbunden sind. Durch dieses Netz fließen Bioenergie und Bioinformation. In der Bioenergie seien sämtliche „Informationen zur Schaffung, Regeneration und zum Schutz allen Lebens enthalten“ (FLBB, 2012, S. IV). Wenn sie frei fließen kann, werden die Zellen des Körpers optimal energetisch und informatorisch versorgt. Alle Körperprozesse werden durch ein hochintelligentes Informationssystem gesteuert. Obwohl diese Vorgänge sehr komplex seien, gebe es drei Hauptbereiche, denen die unterschiedlichen Körperfunktionen zugeordnet werden können (FLBB, 2013a): (a) Immunsystem: Abwehr aller Angriffe (Bakterien, Viren etc.), (b) Nervensystem: Steuerung aller Vorgänge, (c) Stoffwechsel: Versorgung und Entsorgung des Körpers.

 

Durch Stress, Ärger oder negative Gedanken blockiert sich der Mensch oft selbst und damit den Informationsfluss (FLBB, 2013a). Es entstehen energetische Blockaden (negativ wirkende Energie und Information) – die Ursache von Disharmonien auf seelischer, geistiger und körperlicher Ebene. Benötigt der Körper Unterstützung, wird die betroffene Person rechtzeitig informiert. So signalisiert z. B. das Durstgefühl einen Bedarf an Flüssigkeit. Schmerz hingegen ist ein Warnsignal und weist darauf hin, dass im Körper eine Störung vorliegt. Die Ursache der Störung liegt auf der informatorischen Ebene: „Ohne Information keine Funktion“ und fehlerhafte Informationen erzeugen fehlerhafte Funktionen (FLBB, 2013a, S. 7). Fehlt z. B. einer Zelle die Information, welche Nährstoffe dem Blut zu entnehmen und welche Abfallstoffe zu entsorgen sind, herrsche in dieser Zelle Chaos. In der Regel ist eine Zelle Bestandteil eines Zellverbundes (z. B. eines Organs), sodass andere Zellen, die Funktion der „gestörten“ Zelle übernehmen können. Langfristig sind diese Zellen jedoch überlastet und ebenfalls in ihrer Funktion beeinträchtigt: Die ersten bewussten Symptome (Schmerzen, Unwohlsein etc.) als Zeichen organischer Fehlfunktionen können auftreten (FLBB, 2013a). Die Biomeditation arbeitet nicht am Symptom, sondern an der informatorischen Störung, die durch energetische Blockaden ausgelöst wird. Sie arbeite auf molekularer Ebene und reinige die Energiekanäle jeder einzelnen Zelle. In erster Linie werden Immunsystem, Stoffwechsel und Nervensystem aktiviert. Diese drei bilden nach Philippi (2012) die Grundlage der Gesundheit und sind untrennbar miteinander verbunden. Ist ein Bereich durch falsche oder fehlerhafte Information in seiner Funktion eingeschränkt, werden auch die beiden anderen geschwächt. Das harmonische Zusammenspiel ist gestört, der Mensch erkranke auf seelischer, geistiger oder körperlicher Ebene – je nachdem, wo seine Schwachstelle ist. Ziel der Biomeditation ist es, energetische Blockaden aufzulösen und fehlerhafte Informationen im Körper zu korrigieren, sodass dieser seine ursprünglichen, richtigen Funktionen wieder aufnehmen kann. Wird die Blockade (als Ursache) genommen, könne auch die Erkrankung/Beschwerde (als Folge) gehen (FLBB, 2013a). Philippi (2011, 2012) versteht Erkrankungen daher als Folge energetischer Störungen. Er appelliert an die Eigenverantwortlichkeit des Menschen für seine Gesundheit. Letztere könne durch Denken und Handeln beeinflusst werden: „Der Mensch fühlt sich krank. Was ist passiert? Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, was Sie in der Zeit zwischen dem Zustand, den sie als Gesundheit bezeichnen und dem Gefühl, ‚krank zu sein‘, gemacht haben?“ (Philippi, 2011, S. 63). Vereinfacht dargestellt könne dies wie folgt aussehen (Abbildung 1):

 

 

Abbildung 1: Einflüsse auf den Gesundheitszustand

 

Quelle: Eigene Darstellung nach Philippi (2011, S. 63 f.)

 

Laut Philippi (2011) entsprechen Ernährung, Handeln und Gefühle den drei Ebenen, des Menschen: Seele (= Gefühle), Geist (= Denken) und Körper (= Ernährung). Wenn diese drei im Einklang sind, ist der Mensch gesund und die Hauptsäulen der Gesundheit – Immunsystem, Stoffwechsel und Nervensystem – funktionieren. Eine ausgewogene Ernährung sei wichtig, damit der Körper mit allen lebenswichtigen Stoffen versorgt wird. Das Gesunde Denken helfe Stress besser zu bewältigen, mit sich selbst und anderen Frieden zu schließen. Die Ebenen stünden in Wechselwirkung zueinander: Jemand, der sich sehr gesund ernährt, könne körperliche Beschwerden haben, weil er möglicherweise (bewusst oder unbewusst) negativ denkt. „Gesundes Denken" hingegen schaffe gute Voraussetzungen, um verschiedene Lebensmittel besser verarbeiten zu können. Da der Mensch prinzipiell in der Lage sei nachzudenken, könne er diese Zusammenhänge erkennen und zu seinem Vorteil nutzen (z. B. Dinge ändern, die er zuvor aufgrund fehlender Information falsch gemacht hat). Beim Auflösen blockierender Denkmuster sei die Biomeditation hilfreich.

 

Philippi (2008, 2011) wolle lediglich zum Nachdenken anregen und räumt ein, dass die dargestellten Zusammenhänge (Abbildung 1) weitaus komplizierter sind. Auch bezeichnet er sich selbst nicht als Heiler. Er gebe lediglich Impulse zur Aktivierung der Selbstheilungsprozesse. Heilen könne sich der Organismus nur selbst. Dies geschieht, wenn die Abwehrkräfte, d. h. Immunsystem, Stoffwechsel und Nervensystem aktiviert werden – egal auf welche Weise (z. B. durch gesunde Ernährung, Bewegung, Veränderung der Denkmuster, Meditation). Der Heilungsprozess könne durch Gesundes Denken unterstützt werden.

 

3.2 Das Gesunde Denken


 

Das Gesunde Denken ist Bestandteil der sogenannten „Philosophie der goldenen Pyramide“, einer Lebensphilosophie, die auf den zwischenmenschlichen Werten Liebe, Glaube, Hoffnung und Geduld basiert (Philippi, 2012). Sie verstärkt die Wirkung der Biomeditation. Diese wiederum unterstütze den Meditierenden das Gesunde Denken besser zu verstehen und im Alltag umzusetzen. Es sei leicht erlernbar und...

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