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Wirtschaft und Raum

Wege und Erträge der Münchner wirtschaftsgeographischen Forschung. Herrn Professor Dr. Hans-Dieter Haas zum 65. Geburtstag gewidmet

AutorHans-Dieter Haas
VerlagHerbert Utz Verlag
Erscheinungsjahr2009
Seitenanzahl213 Seiten
ISBN9783831609444
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis27,99 EUR
Der vorliegende Sammelband schließt nicht nur die Reihe „Wirtschaft und Raum“ ab, sondern dokumentiert auch die Forschungstätigkeit am ehemaligen Institut für Wirtschaftsgeographie der Universität München unter Leitung von Professor Dr. Hans-Dieter Haas. Anlass für diesen Überblick war das Ausscheiden von Professor Haas aus dem aktiven Dienst und das im Zuge von Umstrukturierungsmaßnahmen der Universität erfolgte Auslaufen der Wirtschaftsgeographie als eigenes Studienfach mit eigenem Diplomabschluss.
Der erste Beitrag dient dazu, das Wirken von Professor Haas im Zusammenhang mit der Entwicklung der Wirtschaftsgeographie an der LMU München seit Errichtung eines eigenen Lehrstuhls in den 1940er Jahren zu sehen. In weiteren Beiträgen werden durch ehemalige Mitarbeiter und Lehrbeauftragte diejenigen Forschungsthemen des Lehrstuhls dargestellt, die in den letzten Jahren Schwerpunkte, auch in der Lehre, bildeten. Es handelt sich um
- Fragen der Standortforschung sowie von Konzepten und Methoden der Regionalanalyse,
- Immobilienmärkte als Forschungsthema der Wirtschaftsgeographie,
- die Geographie der internationalen Wirtschaft mit Themen wie Wertschöpfungsnetzwerke durch internationale Unternehmen, transnationale Produktionsorganisation und globale Produktionsnetze,
- Problemfelder des Welthandels aus wirtschaftsgeographischer Sicht,
- die Bedeutung der „neuen Kulturgeographie“ für wirtschaftsgeographische Fragestellungen,
- die räumliche Dimension der Umweltökonomie und des Ressourcenmanagements sowie den Beitrag der Wirtschaftsgeographie zum Umweltschutz, schließlich
- die Stellung und Bedeutung der Wirtschaftsgeographie in der gegenwärtigen „unübersichtlichen“ Welt.

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Leseprobe
GEOGRAPHIE UND PROBLEMFELDER DES WELTHANDELS (S. 97-98)

Simon-Martin Neumair Rohstoffe, Arbeitskräfte, Wissen und Kapital sind weltweit geographisch sehr ungleich verteilt. Die arbeitsteilige Produktion von Waren und Dienstleistungen kommt in geographischer Betrachtungsweise als international-räumliche Arbeitsteilung zum Ausdruck. Dabei stellen die weltweite Struktur des Einsatzes dieser Produktionsfaktoren, die grenzüberschreitende Aufteilung der Erzeugungsaktivitäten sowie die Wirkung weltwirtschaftlicher Verflechtungen auf das innere Gefüge der daran beteiligten Akteure bedeutende Forschungsgebiete der Wirtschaftsgeographie dar.

Im Mittelpunkt dieses Kapitels stehen der weltweite Außenhandel und die durch ihn erzeugten globalen Verflechtungen. Dadurch wachsen einzelne Wirtschaftsräume zu einem übergreifenden Weltwirtschaftsraum zusammen, in dem sich die Gesamtheit der weltweiten ökonomischen Aktivitäten unter Nutzung der internationalen Wirtschaftsbeziehungen raumdifferenziert darstellt. Die Auseinandersetzung mit den räumlichen und sektoralen Strukturen des Außenhandels – sowohl in regionaler wie in wirtschaftsraumübergreifender Perspektive – stellt einen wichtigen Baustein in der Forschungs- und Lehrtradition des Lehrstuhls für Wirtschaftsgeographie der LMU München dar.

Neben den allgemeinen Entwicklungstendenzen im Außenhandel kommt dabei den institutionell-ordnungspolitischen Strukturen des Welthandels in Form der Welthandelsordnung durch GATT/WTO sowie ausgewählten Problemfeldern des Außenhandels (z.B. Handelskonflikte, Produkt- und Markenpiraterie, handelsbezogene Verankerung von Umwelt- und Sozialstandards) eine gesteigerte Bedeutung zu.

1 Außenhandel – eine Abgrenzung

Arbeitsteilung ruft Handelsbeziehungen hervor. Erzeugen Menschen mehr als das, was sie für ihr Dasein benötigen, müssen sie die Früchte ihrer Arbeit gegen andere Leistungen tauschen. Arbeitsteilung verursacht Spezialisierung, erhöht die Produktivität der Arbeitskraft, welche effizienter eingesetzt wird, und erweitert durch den Tausch von Waren und Dienstleistungen die Konsum- und Produktionsmöglichkeiten der Menschen. Handelsbeziehungen waren zunächst nur auf der lokalen Ebene angesiedelt, weiteten sich mit steigender Mobilität aber schnell auf überregionale, nationale und internationale Ebenen aus (vgl. KOCH 2006: 5).

Dabei ist die Frage, warum Handel betrieben wird, eng an die Frage nach seiner Vorteilhaftigkeit geknüpft. Denn freiwilliger Handel zwischen Wirtschaftssubjekten kommt nur dann zustande, wenn dieser für sie Vorteile bringt. Findet der Handel zwischen Anbietern und Nachfragern innerhalb eines Landes statt, spricht man von Binnenhandel. Konstitutiv für den Außenhandel ist dagegen das Überschreiten der Staatsgrenze, so dass man ihn als „den die Grenzen des eigenen Wirtschaftgebietes überschreitenden Warenverkehr, einschließlich der mit seiner Abwicklung verbundenen Maßnahmen bzw. Kosten“ (REINING 2003: 34) bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
VORWORT6
INHALT7
ABBILDUNGSVERZEICHNIS9
TABELLENVERZEICHNIS10
KARTENVERZEICHNIS10
60 JAHRE WIRTSCHAFTSGEOGRAPHIE IN MÜNCHEN12
1 Die Anfänge der Münchner Wirtschaftsgeographie unter W. Credner und E. Thiel12
2 Der Ausbau des Faches und die Wende zur Sozialgeographie unter K. Ruppert14
3 H.-D. Haas – Wirtschaftsgeographie im Verbund mit den Wirtschaftswissenschaften20
4 Eingliederung in die Fakultät Geowissenschaften – das Ende eines eigenständigen Studienganges Wirtschaftsgeographie32
Literatur34
WIRTSCHAFTSGEOGRAPHIE UND REGIONALANALYSEN38
1 Einführung38
2 Regionen im Zeitalter der Globalisierung40
3 Wirtschaftsgeographische Konzepte und Methoden der Regionalanalyse43
4 Schlussbetrachtung58
Literatur59
IMMOBILIENMÄRKTE ALS FORSCHUNGSTHEMA DER WIRTSCHAFTSGEOGRAPHIE66
1 Einleitung66
2 Die Immobilienmärkte – Verortung eines Forschungsfelds in der Wirtschaftsgeographie69
3 Wirtschaftsgeographie als Grundlagenforschung für die Immobilienwirtschaft76
4 Zusammenfassung78
Literatur79
TRANSNATIONALE WIRTSCHAFT: UNTERNEHMEN, WERTSCHÖPFUNGSNETZWERKE UND REGIONALE INTEGRATIONSPROZESSE82
1 Einführung82
2 Von international tätigen Unternehmen und linearen Wertketten zu relationalen Wertschöpfungsnetzen83
3 Transnationale Wertschöpfungsnetze und regionale Integration93
4 Erträge der Forschungen aus München99
5 Schlussbetrachtung103
Literatur103
GEOGRAPHIE UND PROBLEMFELDER DES WELTHANDELS108
1 Außenhandel – eine Abgrenzung108
2 Globaler Handel – ein neues Phänomen?109
3 Entwicklungstendenzen im Welthandel112
4 Institutionelle Ordnung des Welthandels120
5 Ausgewählte Problemfelder des Welthandels122
Literatur132
ZUR KULTURELLEN PRODUKTION VON WIRTSCHAFT UND RAUM134
1 Einleitung134
2 Ein wirtschaftsgeographischer Blick auf kulturgeographische Grundlagen134
3 Zugänge zu „Kultur“: Existiert ein nicht definierbares Phänomen?143
4 Kulturelle Produktion von Raum148
5 Kulturelle Produktion von Wirtschaft – zwischen Ressource und Risikofaktor153
Literatur157
RÄUMLICHE DIMENSION DER UMWELTÖKONOMIE UND DES RESSOURCENMANAGEMENTS166
1 Einführung166
2 Der Beitrag der Wirtschaftsgeographie zum Umwelt-schutz und Ressourcenmanagement176
3 Kernbestandteile einer umweltbezogenen Wirtschaftsgeographie190
4 Räumliche Dimension des Ressourcenmanagements193
5 Ausblick195
Literatur197
SCHLUSSWORT: WIRTSCHAFTSGEOGRAPHIE IN EINER „UNÜBERSICHTLICHEN“ WELT204
Verzeichnis der Autoren208

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