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Wissen - Sprache - Raum

Zur Multimodalität der Interaktion im Chemieunterricht

AutorEva-Maria Putzier
VerlagNarr Francke Attempto
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl282 Seiten
ISBN9783823390329
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis86,40 EUR
Der Band ist ein empirischer Beitrag zur Analyse von Unterrichtskommunikation. Auf der Grundlage von Videoaufzeichnungen werden interaktive Prozesse im gymnasialen Chemieunterricht unter einer multimodalen Perspektive untersucht. Neben der thematischen Fokussierung sprachlicher Aktivitäten der Beteiligten stehen vor allem körperlich-räumliche Aspekte von Interaktion im Vordergrund. Hinsichtlich des Ergänzungsverhältnisses von Wissenskommunikation und Wahrnehmungswahrnehmung ist der Chemieunterricht ein besonders interessanter Fall: Wissensvermittlung erfolgt immer dann, wenn auch etwas wahrgenommen, d.h. beobachtet werden soll. So werden fachsprachliche Begriffe fast immer im Rahmen von Demonstrationsphasen eingeführt. Der Band reinterpretiert in einem abschließenden Kapitel die Analyseergebnisse unter einer didaktischen Perspektive, der 'De-facto-Didaktik'. Dabei werden Verfahren und Strategien offengelegt, die Lehrer zur Lösung zentraler Anforderungen situativ einsetzen. Ziel der De-facto-Didaktik ist es, Chancen und Risiken aufzudecken, die bestimmte Strategien im Rahmen spezifischer Unterrichtsbedingungen mit sich bringen.

Eva-Maria Putzier ist derzeit als Lehrerin für die Fächer Deutsch, Chemie und NWT am Bunsen-Gymnasium in Heidelberg tätig. 2016 promovierte sie zum Thema Multimodalität der Interaktion im Chemieunterricht an der Universität Zürich. In Forschung und Lehre befasst sie sich schwerpunktmäßig mit videogestützter Interaktionsanalyse, multimodaler Kommunikation und Unterrichts- und Wissenskommunikation.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
DANKSAGUNG6
INHALT8
1. EINLEITUNG12
2. FRAGESTELLUNG, FORSCHUNGSSTAND UND DATENERHEBUNG20
2.1 Fragestellung20
2.2 Forschungsstand34
2.2.1 Ethnomethodologische Konversationsanalyse34
2.2.2 Multimodale Interaktionsanalyse44
2.2.3 Unterrichtskommunikation als Thema wissenschaftlicher Forschung52
2.2.4 Fachsprachenforschung zum Thema Chemie und Chemiedidaktik55
2.3 Datenerhebung59
2.3.1 Entstehungsprozess und Feldeinstieg59
2.3.2 Korpus62
3. DER CHEMIESAAL68
3.1 Die Konzepte Interaktionsarchitektur und Sozialtopografie70
3.2 Standbildanalyse des Chemiesaals74
3.2.1 Der leere Chemieraum76
3.2.1.1 Sitzreihen78
3.2.1.2 Die Stirnseite80
3.2.1.3 Fensterfront und Wandseite86
3.2.1.4 Zwischenfazit89
3.2.2 Der genutzte Chemieraum89
3.2.2.1 Der Lehrer am Experimentiertisch90
3.2.2.2 Der Lehrer im Projektionsbereich93
3.2.2.3 Der Lehrer im Schreibbereich97
3.2.2.4 Der Lehrer im Sprech- und Zeigebereich99
3.3 Das Konzept Räumliche Relevanztiefe103
3.3.1 Raumnutzerkonstellation104
3.3.2 Begriffsentwicklung105
3.3.3 Relevanzbereiche des Chemieraums106
3.4 Falltranszendierendes Resümee110
4. WAHRNEHMUNGSSTRUKTURIERUNG IM CHEMIEUNTERRICHT114
4.1 Das Konzept Demonstrationsraum117
4.2 Die Herstellung des Demonstrationsraums119
4.2.1 Verbale Fokussierungsaktivitäten120
4.2.2 Synchronisierung von praktischen und verbalen Aktivitäten123
4.2.3 Der Laufweg des Lehrers125
4.3 Die territoriale Struktur des Demonstrationsraums127
4.4 Die Aufrechterhaltung des Demonstrationsraums132
4.4.1 Statische Konstellation132
4.4.2 Dynamische Konstellationen134
4.4.2.1 Kurzzeitige Abwesenheit vom Demonstrationsraum134
4.4.2.2 Längerfristige Abwesenheit vom Demonstrationsraum139
4.5 Die Auflösung des Demonstrationsraums144
4.6 Die Teilautonomie des Demonstrationsraums146
4.7 Fazit152
5. VERFAHREN DER EINFÜHRUNG VON OBJEKTEN154
5.1 Die klaren Fälle (I) – Beispiel 1: Siedesteinchen158
5.1.1 Der relevante Kontext159
5.1.2 Die sequenzielle Struktur des Ausschnitts159
5.1.2.1 Beginn der Versuchsphase159
5.1.2.2 Der Hinweg zum Chemikalientisch163
5.1.2.3 Sprechpause I: Der Rückweg zum Chemikalientisch166
5.1.2.4 Zeigen der Siedesteinchen und verbale Referenz167
5.1.2.5 Sprechpause II und thematische Expansion174
5.2 Das multimodale Verfahren ‘Objektdemonstration’177
5.2.1 Die Außenstruktur der Objektdemonstration179
5.2.1.1 Kontrastivität180
5.2.1.2 Rahmung181
5.2.1.3 Lokalität und zeitliche Erstreckung181
5.2.1.4 Inkorporierung184
5.2.2 Die interne Strukturierung der Objektdemonstration185
5.2.2.1 Gestikulation185
5.2.2.2 Verbalität188
5.2.2.3 Blickverhalten193
5.2.2.4 Objektmanipulation195
5.2.2.5 Raum198
5.2.2.6 Koordinierung von modalitätsspezifischen Konstituenten201
5.3 Die klaren Fälle (II) – Beispiel 2: Bromthymolblau206
5.3.1 Außenstruktur208
5.3.1.1 Kontrastivität208
5.3.1.2 Rahmung211
5.3.1.3 Lokalität211
5.3.1.4 Inkorporierung212
5.3.2 Interne Strukturierung212
5.3.2.1 Gestikulation213
5.3.2.2 Verbalität214
5.3.2.3 Blickverhalten215
5.3.2.4 Objektmanipulation216
5.3.2.5 Raum216
5.3.2.6 Referenzielle Koordinierung216
5.4 Modifizierung des Konzepts Objektdemonstration217
5.5 Die Randfälle219
5.5.1 Beispiel 3: Cobaltchloridpapier219
5.5.2 Beispiel 4: Backhefe224
5.6 Kontrastive Fälle225
5.6.1 Beispiel 5: Schwefelsäure226
5.6.2 Beispiel 6: Haargummi228
5.7 Übersichtsgrafik zum Verfahren Objektdemonstration230
5.8 Zusammenfassung230
5.8.1 Gegenstand und Objekt231
5.8.2 Manipuliertes vs. demonstriertes Objekt232
5.8.3 Selbstreferenzielles vs. fremdreferenzielles Objekt233
5.8.4 Fachspezifisches vs. fachunspezifisches Objekt235
6. DIDAKTISCHE REFLEXION ZENTRALER ANALYSEERGEBNISSE238
6.1 Die Konzeption De-facto-Didaktik239
6.2 Das Anforderungsprofil von Chemielehrern241
6.2.1 Praktische Durchführung des Chemieexperiments243
6.2.2 Wissensvermittlung243
6.2.3 Wahrnehmungsstrukturierung244
6.2.4 Interaktionsmanagement245
6.3 Strategien zur Bearbeitung interaktiver Anforderungen im Chemieunterricht246
6.3.1 Nutzung des Raums246
6.3.2 Koordinierung unterschiedlicher Ausdrucksmöglichkeiten249
6.3.3 Inszenieren des Chemieexperiments251
6.3.4 Alltagsweltliche Verankerung der Sprache255
6.4 Fazit257
7. SCHLUSSBETRACHTUNG UND AUSBLICK260
LITERATUR266

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