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Wissen, was wirkt

Kritik evidenzbasierter Pädagogik

VerlagVS Verlag für Sozialwissenschaften (GWV)
Erscheinungsjahr2011
Seitenanzahl275 Seiten
ISBN9783531932965
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis34,99 EUR
Im Kontext ,Neuer Steuerung' hat insbesondere im englischsprachigen Raum das Modell einer evidenzbasierten Pädagogik an Bedeutung gewonnen. Es verspricht, ein experimentell gesichertes und generalisierbares Wissen über das, was wirkt, hervorzubringen, und zwar sowohl hinsichtlich pädagogischer Technologien als auch bildungspolitischer Maßnahmen. Unabhängig davon, ob diese Versprechen tatsächlich eingelöst werden, geht es bei der evidenzbasierten Pädagogik noch um etwas anderes, nämlich um ein Wissen, das wirkt. Gemeint ist damit ein Wissen, das bereits auf dem Wege seiner öffentlichen Darstellung und Kommunikation in unterschiedlichen Praxisfeldern wirksam wird. Dieser Band eröffnet Zugänge zu unterschiedlichen Dimensionen der aktuellen Debatte, problematisiert deren dualistische Sackgassen und formuliert eine kritische erziehungswissenschaftliche Stellungnahme.

Dr. Johannes Bellmann ist Professor für Allgemeine Erziehungswissenschaft an der Universität Münster.
Thomas Müller, M.A., ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Münster.

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Inhaltsverzeichnis
Inhalt5
Evidenzbasierte Pädagogik:Grundzüge eines wissenschaftlichen Paradigmas7
Evidenzbasierte Pädagogik –ein Déjà-vu?8
„Evidence“ und „Evidenz“: Übersetzungsprobleme10
Das engere Paradigma und seine Vorbilder13
Die Kontroverse um „evidence-based education“ im englischsprachigen Raum15
Ein wissenschaftsgeschichtlicher Rückblick17
Evidenzbasierte Pädagogik im deutschsprachigen Raum20
Transferprobleme zwischen Wissenschaft, Politik und Praxis22
Zu den Kapiteln und Beiträgen des Bandes27
Literatur29
Kritik der Evidenz32
1. ‚Evidenz‘ als Zauberwort und Münchhausen-Begriff32
2. Evidenz – Die fragwürdige Gewissheit des Meinens und Glaubens34
2.1 Intentionalität36
2.2 Propositionale Einstellungen36
3. Eine kurze Skizze zur Geschichte von ‚Evidenz‘238
3.1 Wissen und Glauben38
3.2 ‚Lumen naturale‘ und ‚lumen experientiae‘40
3.3 To enquire what is the nature of evidence43
3.4 Induktion und Interpretation44
3.5 Zweifelhafte Gewissheit45
4. Epistemologische Grundlagen der Evidenz-Kritik46
4.1 Wissenskulturelle Kontexte46
4.2 Evidenzen sind Überzeugungen49
Literatur53
Positivistische Dogmen, Rhetorik unddie Frage nach einer Wissenschaft von derErziehung*55
Drei positivistische Dogmen und die neue wissenschaftliche Orthodoxie:Eine Kritik56
Die zwei Dogmen und die neue wissenschaftliche Orthodoxie62
Die neue Orthodoxie und die Rhetorik der Wissenschaft70
Die essentialistische Antwort auf definitorische Kontroversen72
Die pragmatische Antwort auf definitorische Kontroversen75
Sozialforschung und politische Werte78
Bedenken gegen eine rhetorische Darstellung der Wissenschaft82
Fazit84
Literatur87
Evidenz als Basis für Bildungsforschung und pädagogische Praxis91
Warum „What works“ nicht funktioniert:Evidenzbasierte pädagogische Praxis und dasDemokratiedefizit der Bildungsforschung92
Einleitung: Erziehung als evidenzbasierte Praxis92
Professionelles Handeln in der Pädagogik97
Professionelle Urteilskraft und praktische Epistemologie102
Die praktischen Funktionen der Bildungsforschung110
Schlussfolgerungen112
Literatur115
Eingeklammerte Praxis – ausgeklammerteProfession119
1. Mehr als ein Slogan?120
2. Erneuerung technologischer Erziehungsphantasien121
3. Das Experiment als methodischer Standard125
4. Ein fundamentalistisches Wissenschaftsverständnis127
5. Komplexität als Merkmal pädagogischer Praxis131
6. Entgrenzung von Disziplin und Profession134
7. Fazit136
Literatur138
Evidenzbasiertes pädagogisches Handeln142
1. Das Phänomen des pädagogischen Handelns in der Tradition des deutschenpädagogischen Denkens144
2. Die immanente Evidenzorientierung des pädagogischen Handelns oderevidenzbasiertes pädagogisches Handeln als alltägliche Selbstverständlichkeit151
3. Die Provokation des erziehungswissenschaftlichen Diskurses durch dasKonzept des evidenzbasierten pädagogischen Handelns oder: Evidenzbasiertespädagogisches Handeln als Feld der Polemik153
4. Die elaborierter geführte Diskussion in der Medizin oder: Vier Voraussetzungenevidenzbasierten Handelns in der Medizin154
5. Die Auswirkungen des Konzepts der evidenzbasierten Medizin auf dasärztliche Handeln157
6. Die defizitäre Diskussion des evidenzbasierten Handeln in der Erziehungswissenschaftoder: Evidenzbasiertes pädagogisches Handeln nüchtern betrachtet160
7. Die Chancen und Risiken der defizitären erziehungswissenschaftlichen Diskussion162
Literatur165
Verbesserung des Unterrichts durchSelbstevaluation168
Personen-Evaluation: Rankismus170
Schafft Programmevaluation valide Evidenz?177
Evidenzbasierte Pädagogik durch Selbstevaluation182
Resümee185
Literatur187
Jenseits von Reflexionstheorieund Sozialtechnologie191
Feld- und Theorieakzentuierung erziehungswissenschaftlichen Wissens193
Dimensionen theorieorientierter Bildungsforschung196
(1) Kritische Rekonstruktion praxisinhärenter Normen198
(2) Vergleichende Konzeptanalyse200
Schlussfolgerungen204
Literatur206
Evidenz als Basis für Bildungsforschung und Bildungspolitik209
Evidenzbasierte Pädagogik ohne historischeund vergleichende Kontexte?210
1. Evidence-based: research – practice – policy211
2. Transformationen von Forschung oder ‚Wiederkehr des immer Gleichen‘?216
3. Historische und vergleichende Aspekte220
Literatur224
Expertenwissen für Bildungsreformen228
Wissensbasierte Bildungsreform: Vergleichende Perspektiven229
Rationale Grundlagen der Bildungsreform: Sozialtechnologie230
Experten in Reform-Gremien und die Bedeutung von Modellversuchen232
Legitimation durch Verweis auf Wissenschaftlichkeit234
Reaktionen auf mangelnden Erfolg235
Bildungspolitik und Wissenschaft: Systematische Perspektiven238
Formen wissenschaftlicher Politikberatung238
Formen wissenschaftlichen Wissens: Nachfrage und Angebot241
Umgang mit Transferproblemen242
Fazit244
Literatur245
In der „Concorde-Falle“: Festhalten anunnötigen Reformen249
Vorbemerkungen1249
Ein Blick auf die Universität250
Die Steuerungs- und Kontrollbestrebungen der Bildungssysteme250
1. „Zu spät zum Aufhören“ – Zur Concorde-Falle251
Über das Scheitern der Reformen252
2. Sind „organisierte Anarchien“ steuerbar?253
Die Effekte der zeitgenössischen „Steuerungsphilosophie“254
Der Mangel an rational präferenzgesteuerten Entscheidungen255
Unklare Technologien256
3. Dient die Reform der Qualitätssicherung?257
Literatur259
Evidenz, Erziehung und die Politikder Forschung*261
Einleitung261
Erziehung: Ein offenes, rekursives und semiotisches System262
Erziehung: Eine zweckhafte Praxis264
Forschung: Erkenntnis oder Praxis?266
Abschließende Bemerkungen268
Literatur269
Verzeichnis der Autoren271

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