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Wissenschaftliche Denkanstöße zur Religion

Welcher Gott ist der Schöpfer des Universums?

AutorBahram Varza
VerlagBooks on Demand
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl212 Seiten
ISBN9783741220968
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis19,99 EUR
Wie entstehen Kriege? Was sind die häufigsten Ursachen für Kriege und das aus ihnen resultierende Elend und Blutvergießen? Intensive Recherchen zeigen, dass diese bis in die Gegenwart reichenden Geißeln der Menschheit meist einen religiösen Ursprung haben. Stets betrachten Gläubige ihren Glauben als einzigen Garanten für die ewige Seligkeit im Paradies. Kleriker nutzen den blinden Glauben nach Gutdünken, um Menschen zu verpflichten, ihr Gut und Blut in den Dienst eines allmächtigen, barmherzigen so wie Opfer bedürftigem und strafendem Gott zu stellen. Dieser Glaube ist üblicherweise das Ergebnis der Erziehung durch die Eltern, welche gleichzeitig als Beschützer das volle Vertrauen ihres Kindes genießen. Weil man im Kindesalter keine Möglichkeit hat, die von den Eltern eingetrichterten Dogmen mit analytischem Verstand zu kontrollieren, werden diese anstandslos im Unterbewusstsein gespeichert. Und das wirkt sich auf den Rest des Lebens aus. Bahram Varza hinterfragt im vorliegenden Buch, wie stimmig die Jahrtausende überlieferte Vorstellung eines solchen Gottesbildes mit einem Schöpfer des völlig unfassbaren Universums ist. Seine detaillierte und umfangreiche Analyse basiert unter anderem auf zahlreichen unwiderlegbaren Fakten aus der Bibel und dem Koran. 1.) Aller Wahrscheinlichkeit nach ist der Schöpfer des Universums um viele Dimensionen von dem vom Klerus suggerierten Gott entfernt. 2.) Seit Jahrtausenden ist man stets bemüht, die Religion wie eine Ikone, ohne sich über deren Inhalt genau zu informieren, den Kindern weiterzugeben. 3.) Solange die Menschheit, aus welchem Grunde auch immer, nicht bereit ist, die Religion im Licht der Wissenschaft zu analysieren und sie so aus der Nische des Glaubens auf die Höhe des Wissens heben zu können, werden wir die Plage der Religionskriege nicht besiegen.

Bahram Varza, geb. 1939 in Teheran, Iran. Studium mit Abschluss und Dissertation 1970 in Deutschland. Nach der islamischen Wende im Iran begann Bahram Varza seine intensive Information und Recherche zu religiösen Themen und Religion an sich.

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Leseprobe

Zuckerbrot und Peitsche im Dienst der Religion


In diesem Abschnitt geht es um die Wirkung der Belohnung und der Drohung, die bei religiöser Indoktrinierung hemmungslos ausgenutzt wird. Für ein besseres Verständnis dieser seit Anbeginn der Religion an üblichen Methode möchte ich die folgende improvisierte, gleichnishafte Anekdote erzählen:

Als eines Tages eine Frau zum Einkaufen in einen Supermarkt ging, sah sie einen Mann, der zahlreiche Gläser mit Marmelade vor sich aufgestapelt hatte. Aus Neugier fragte sie, was das sei und wie viel es koste.

Der Verkäufer antwortete, dass dies eine besondere Konfitüre sei und jedes Glas zweitausend Euro kosten würde.

Die Frau antwortete: „So eine Marmelade ist sonst für etwa fünf Euro zu haben und Sie wollen zweitausend? Wie lässt sich das erklären?“

Er entgegnete: „Diese besondere Konfitüre schmeckt so gut, so einen Geschmack haben Sie noch nie erlebt!“

Die Frau entgegnete: „Gut, ich kaufe ein Glas, aber nur unter einer Bedingung. Wenn es mir nicht so gut schmeckt, wie Sie behaupten, bringe ich die Ware zurück und Sie geben mir mein Geld wieder.“

Daraufhin antwortete der Mann: „Nein, nein, diese besondere Konfitüre darf man erst nach dem Tode genießen.“

Nach diesem Gespräch wollte sich die Frau unverrichteter Dinge auf den Weg machen. Doch der Verkäufer hinderte sie daran und sagte: „Aber eines muss ich Ihnen noch sagen: Wenn Sie diese Konfitüre von mir nicht kaufen, werden Sie nach Ihrem Tode im Jenseits Folgendes erfahren müssen:

„Ihnen werden Kleider aus Feuer zurechtgeschnitten werden; siedendes Wasser wird über Ihren Kopf gegossen werden, wodurch das, was in Ihrem Bauch ist, und die Haut schmelzen werden; und Ihnen sind eiserne Keulen bestimmt. Sooft Sie vor Angst aus dieser Lage zu entrinnen streben, werden sie wieder dahin zurückgetrieben. Sie werden ins Feuer gestoßen und sooft Ihre Haut verbrannt ist, gibt man Ihnen eine andere Haut, damit Sie die Qual vollends auskosten.“

Trotzdem ging die Frau ohne Marmelade nach Hause, konnte aber die ganze Nacht wegen des Horrorszenarios, das der Verkäufer beschrieben hatte, nicht ruhig schlafen. Sie träumte von dem, was der Marmeladenverkäufer ihr angedroht hatte. Am nächsten Tag ging sie ganz verstört wieder zu dem Verkäufer, bezahlte zweitausend Euro und kaufte sich ein Glas Marmelade.

Aber als sie weggehen wollte, stellte sich der Verkäufer ihr erneut in den Weg und sagte: „Es ist gut, dass Sie diese Sonderkonfitüre gekauft haben. Aber eines müssen Sie wissen: Mit nur einem einzigen Glas sind Sie noch lange nicht auf der sicheren Seite. Sie müssen mindestens einmal in Jahr hierherkommen und von mir ein weiteres Glas erwerben.“

Diese kleine fiktive Episode soll beispielhaft aufzeigen, wie leicht man in die Fänge der Kleriker geraten kann. Wie schon bemerkt, ist dieses jahrtausendealte Phänomen von Anfang an durch die Existenz von zwei Klassen von Menschen entstanden: Die erste Klasse ist eine kleine raffinierte Minderheit, die durch groteske Behauptungen und geschickte Suggestionstechniken über die andere Klasse – die große Mehrheit ihrer Zeitgenossen – herrscht. Um ihre Herrschaft und die damit verbundene privilegierte Stellung zu behalten, bemühte sie sich von Anfang an, die Unterworfenen von Wissen und Bildung fernzuhalten. Diese Methode funktioniert immer noch: durch das Verbot schulischer Bildung bei unterentwickelten Völkern. Außerdem benutzt der Klerus seit jeher mystische Rituale zum Zweck der Beeindruckung, Täuschung und Instrumentalisierung der von ihm Beherrschten. Zur Sicherung seiner Machtstellung sowohl materiell als auch ideell benutzt er ein Aushängeschild namens Gott – eine Instanz mit unbegrenzter Macht. Darüber hinaus erfanden die Kleriker zur Beherrschung ihrer Mündel ein Bündel individueller Glaubensgrundsätze (Dogmen). Diese individuell für jede Religion ausgewählten Dogmen bilden die Grundlage der gegenwärtigen Konfessionen, die eigenartigerweise von den jeweils anderen Konfessionen abgelehnt und verspottet werden. Diese Ablehnung fremden Glaubens wurde von den Klerikern zur Erweiterung ihrer Marktanteile geschürt, bis sie schließlich in Religionskriege ausartete.

Die drei abrahamitischen Religionen, die sich selbst als monotheistisch bezeichnen, berufen sich trotz desselben Fundaments, des Alten Testaments, auf drei verschiedene Gottesbilder, die primär deren Verschiedenheit nicht anerkennen möchten. Deshalb wird des Öfteren – aus welchem Grunde auch immer – darauf hingewiesen, dass diese drei Konfessionen an denselben Gott glauben. Aber wenn das so ist, dann muss man sich fragen, weshalb diese drei Religionen bis in die Gegenwart hinein zahlreiche Kriege mit immensen Verlusten an Mensch und Material verursachen.

Weiter setzen diese Religionen ihr individuelles Gottesbild mit dem Schöpfer des Universums, dessen Herrschaftsgebiet auf über 70 Milliarden Lichtjahre geschätzt wird, gleich:

http://de.wikipedia.org/wiki/Universum

Ich möchte hinsichtlich des Verhältnisses von Gott und den dazugehörigen „Heiligen Büchern“ auf folgende Paradoxie hinweisen: Wenn die Gläubigen einer Religion von Anfang an betonen, dass ihr Gott als Schöpfer des Universums ohne Wenn und Aber die drei fundamentalen Eigenschaften:

Allmächtigkeit,

Allwissenheit und

Allbarmherzigkeit

besitzt, dann ist es ein Widerspruch, an ein göttliches bzw. Heiliges Buch zu glauben, das permanent diese drei grundsätzlichen Eigenschaften infrage stellt. Es ist paradox, dass man einerseits behauptet, Gott sei als alleiniger Schöpfer des Universums allmächtig, und andererseits, seien neben ihm Hilfsassistenten (Kleriker) sowie Feinde (Ungläubige) aufstellt.

Und ebenso widersinnig ist es, wenn man IHN aus durchschaubaren Gründen grenzenloser Rachsucht in der Hölle bezichtigt. Mit einer solchen paradoxen Auffassung versucht man sich in der Quadratur des Kreises.

Wir erleben immer noch, dass eine Schicht des Klerus aus Eigennutz ihre Widersacher als Feinde Gottes darstellt, die man zur Erreichung der ewigen Seligkeit bekämpfen müsse (siehe die ungezählten Religionskriege der Vergangenheit bis in die Gegenwart). Neben den genannten widersprüchlichen Ansichten haben Religionen prinzipiell einen Hauptgrundsatz: die bedingungslose Unterwerfung ihrer Angehörigen unter ihre Dogmen. Dabei hat jede Konfession für sich einen spezifischen Glauben und ebensolche Dogmen.

Offensichtlich verlangt der Klerus aller Religionen, dass man entgegen allen Naturgesetzen seine Hypothesen und Ansichten ohne Beweisführung und Argumentation bedingungslos akzeptiert. Diese überhebliche und abwegige Handhabung führt so weit, dass die Menschen Ansichten akzeptieren müssen, die paradox sind und üblicher Erkenntnis und Logik widersprechen. Merkwürdigerweise werden jedoch diese abwegigen Ansichten offensichtlich von jedermann anhand der Dogmen der Andersgläubigen sehr einfach erkannt.

Weil die Erörterung dieses Faktums nicht gewünscht und der Widerspruch bestritten wird, versuche ich mich möglichst auf unbestreitbare Tatsachen zu stützen sowie mich an seriöse Quellen dieser drei Religionen zu halten.

Demnach nehmen fast alle Religionen wie die drei sogenannten abrahamitischen Religionen für sich in Anspruch, dass der von ihnen genannte Gott mit dem Schöpfer des Universums identisch ist. Um zu erläutern, wie weit diese Behauptung der Realität entspricht, seien an dieser Stelle einige Fakten nur über unseren Makrokosmos angeführt.

Vermutlich beträgt der Durchmesser des sichtbaren Universums über 70 Milliarden Lichtjahre. Aber nach neuen astrologischen Erkenntnissen ist das unsichtbare Universum noch wesentlich größer das sichtbare.

Andrerseits wissen wir, dass sich Licht mit einer Geschwindigkeit von circa dreihunderttausend Kilometern pro Sekunde bewegt, also ein Teilchen mit Lichtgeschwindigkeit in einer Sekunde mehr als sieben Mal die Erde mit ihrem Umfang von circa 40.000 km umkreist.

Weil die Menschen keine Vorstellung von der immensen Größe der Zahl 70 Milliarden haben können, versuche ich, dies an einem konkreten Beispiel anschaulich zu machen: Wenn wir eine Zählmaschine so konstruieren, dass sie Tag und Nacht ununterbrochen die Zahlen von eins bis siebzig Milliarden sekündlich ausspricht, dann würde dieses Gerät weit über 1.000 Jahre benötigen, bis es diese Menge an Zahlen ausgezählt hätte. Wohlgemerkt: Es handelt sich um Lichtjahre, deren immense Ausdehnung unser Gehirn außerstande ist zu erfassen. Deshalb ist es nicht übertrieben, wenn man sagt, dass die Größe unserer Erde im Verhältnis zum Universum viel kleiner sei als ein schwebendes Staubteilchen im Verhältnis zu einer Großstadt.

Aber man darf auch nicht unerwähnt lassen, dass die große Komplexität des Mikrokosmos mit seinen Ursachen und Wirkungen, die wir zum Beispiel bei Pflanzen und Tieren sowie in den Atomen mit ihren „Higgs-Boson-Teilchen“ feststellen, wie der Makrokosmos unvorstellbar ist.

Aus diesem Grunde sind wir nicht in der Lage, auch nur den kleinsten Schimmer von der Größe des Universums zu haben. Außerdem darf man nicht außer Acht lassen, dass logischerweise auch der Unterschied zwischen dem Schöpfer und seiner Schöpfung hinsichtlich Komplexität und Größe außerhalb unserer Vorstellungskraft liegt – ungefähr so wie bei Töpfer und Krug.

Ausgehend von dieser leisen Vorstellung von der Schöpfung sollte man sich der Beurteilung des „HERRN“, der in den sogenannten „Heiligen Büchern“ andauernd beschrieben worden ist, besinnen. Außerdem ist es von grundsätzlicher Bedeutung, zu hinterfragen, auf...

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