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Wissenstransfer bei hoher Produkt- und Prozesskomplexität

Pilotierung, Rollout und Migration neuer Methoden am Beispiel der Automobilindustrie

AutorJens Kohler
VerlagGabler Verlag
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl265 Seiten
ISBN9783834997043
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis54,99 EUR
Jens Kohler untersucht, wie neue Methoden erfolgreich implementiert und kritische Situationen beim Wissenstransfer überwunden werden können. Er präsentiert vier Fallstudien von Unternehmen aus der Automobilindustrie und darüber hinaus zahlreiche Ergebnisse aus Experteninterviews.

Dr. Jens Kohler promovierte bei Prof. Dr. Alexander Gerybadze am Lehrstuhl für Internationales Management der Universität Hohenheim. Er arbeitet derzeit in der Automobilindustrie bei der Daimler AG an der Weiterentwicklung von durchgängigen Elektrik/Elektronik Prozessen über die gesamte Wertschöpfungskette.

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Leseprobe
3 Die Einführung von neuen Methoden in MNU (S. 57-58)

In den vorangegangenen Kapiteln wurden Prozessmodelle zum Innovationsmanagement aufgezeigt, theoretische Grundlagen zum Wissenstransfer erarbeitet und typische Probleme des Wissenstransfers vor dem Hintergrund hoher Produkt- und Prozesskomplexität dargestellt. Ein Aspekt, der in diesem Zusammenhang beleuchtet wurde, ist das Vorhandensein von Routinen als organisationale Wissensbasis.

Die besondere Herausforderung liegt nun darin, die vorhandenen Routinen so weiterzuentwickeln, dass dynamischen Märkten und technologischen Entwicklungen Rechnung getragen wird. Hierzu ist es regelmäßig notwendig, neue Methoden innerhalb des Unternehmens einzuführen und diese in bestehende Routinen einzubetten. Die Einführung von neuen Methoden erfolgt gerade bei hoher Produkt- und Prozesskomplexität nicht schlagartig, sondern im Rahmen eines Diffusionsprozesses, bei dem verschiedenste Personen in unterschiedlichen Rollen involviert sind. In diesem Zusammenhang spielen gruppendynamische Prozesse, sowie die Auswahl von Kommunikationsmedien für bestimmte Transfersituationen eine entscheidende Rolle. Daher werden in den folgenden Abschnitten diesbezügliche Erklärungsansätze aufgezeigt, wobei die theoretischen Erkenntnisse an insgesamt drei Fallstudien gespiegelt werden.

Fokus der ersten Fallstudie ist die erstmalige Einführung sowie die anschließende Verbreitung einer neuen Methode innerhalb eines MNU. Mit dem Projekt Improved Quality Testing wird zunächst der Wissenstransfer an der Schnittstelle zwischen Zentralforschung und Unternehmensbereich aufgezeigt, wobei gerade auch die Frage der länderübergreifenden Standortverteilung ins Licht der Betrachtung gerückt wird. Die zweite Fallstudie beleuchtet den Transfer neuer Methoden an weltweit verteilte Servicestützpunkte. Im Gegensatz zu der ersten Fallstudie stehen hier nicht mehr einzelne Projektgruppen, sondern eine Vielzahl von global verteilten Mitarbeitern im Fokus der Untersuchung. Um den für den Wissenstransfer überaus interessanten Aspekt der Standortverteilung weiter zu vertiefen, wird das geschäftsbereichsübergreifende Standardisierungsprojekt Standard-E/E in einer dritten Fallstudie thematisiert.

3.1 Erklärungsansätze zu Diffusion und Rollen im Innovationsprozess

Die in diesem Kapitel aufgezeigten Erklärungsansätze zur Diffusion von Innovationen gehen auf die Arbeiten von Rogers (1983) zurück. Ziel ist es, zu verstehen, wie typischerweise neue Methoden innerhalb von Unternehmen Verbreitung finden und welche Faktoren den Diffusionsprozesses maßgeblich beeinflussen. In Bezug auf die im Diffusionsprozess vorkommenden Rollen haben diverse Autoren Untersuchungen durchgeführt, wobei in den unterschiedlichen Studien ähnliche Muster gefunden wurden. Eine Auswahl hierzu findet sich in der zweiten Hälfte dieses Kapitels.

3.1.1 Diffusion von Innovationen

Rogers (1983) definiert Diffusion als einen Prozess, bei dem eine Innovation durch verschiedene Kommunikationskanäle über einen Zeitraum den Mitgliedern eines sozialen Systems zugänglich gemacht wird. Es handelt sich insofern um eine besondere Art der Kommunikation, da die ausgetauschten Informationen neue Ideen transportieren und die Akteure das Ziel eines gemeinsamen Verständnisses verfolgen: An innovation is an idea, practice, or object that is perceived as new by an individual or other unit of adoption." Ausschlaggebend für unterschiedliche Diffusionsraten sind die von den Individuen empfundenen diffusionsrelevanten Charakteristika der Innovation. Eine Innovation diffundiert nach Rogers (1983) umso schneller, je stärker die nachfolgenden Eigenschaften ausgeprägt sind.
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort6
Vorwort8
Inhaltsübersicht10
Inhaltsverzeichnis11
Abkürzungsverzeichnis16
Abbildungsverzeichnis18
1 Einleitung20
2 Wissenstransfer bei hoher Komplexität im Innovationsprozess29
3 Die Einführung von neuen Methoden in MNU75
4 Empirische Erhebungen an der Schnittstelle zu externen Partnern147
Softwareentwicklung Softwarequalitätsmanagement193
5 Interpretative Wissensbestandteile: Ein vernachlässigtes Phänomen196
6 Wissens- und Methodentransfer von IDL zu den Nutzern209
7 Schlussbetrachtung253
Literaturverzeichnis264

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