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E-Book

Working-Capital und Cash Flow

Finanzströme durch Prozessmanagement optimieren

AutorHeinz-Jürgen Klepzig
VerlagGabler Verlag
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl180 Seiten
ISBN9783834985873
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis46,99 EUR
Liquidität ist von vorrangiger Bedeutung für die Unternehmenssicherung. Dieses Buch stellt den Brückenschlag zwischen dem Working-Capital-Denken und der Prozessgestaltung her und zeigt konkret, wie Unternehmen ihre Zukunftsfähigkeit durch aktives Working Capital Management steigern können.

Heinz-Jürgen Klepzig war Geschäftsführer und Interimsmanager. Als Hochschullehrer ist er an der Fachhochschule Augsburg im Fachbereich Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt Material- und Fertigungswirtschaft tätig.

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Leseprobe
1. Working-Capital: Definition, Wirkungen, Relevanz (S. 13)

1.1 Hintergrund: Wandel und Unternehmenssicherung

Einige massive Veränderungen, die Unternehmen schon jetzt und erst recht in Zukunft zu schaffen machen, sind in Abbildung 3 als Einflüsse zusammengefasst. Diese Einflüsse wirken in unterschiedlichem Maße auf jeden Marktpartner ein.

In Abbildung 3 sind beispielhaft neben dem Unternehmen die Zulieferanten, die Wettbewerber und die Kunden im Absatzmarkt genannt. In der Praxis beschränkt sich das Unternehmen auf ein Zielmarktsegment, da die Bedienung des gesamten Marktes in aller Regel wirtschaftlich nicht sinnvoll oder auch ressourcenmäßig nicht machbar ist. Das Unternehmen will den Kunden mit Produkten und/oder Leistungen beliefern.

Das Gleiche will der Wettbewerber. Das Unternehmen wird nur dann beim Kunden erfolgreich sein können, wenn es sich besser als die Konkurrenz auf die Bedürfnisse des Kunden einstellt. Ziel muss es sein, dem Kunden mehr Nutzen zu liefern als der Wettbewerber.

Anspruchsvolle Kunden messen die Leistungen des Unternehmens immer an den Leistungen der stärksten Wettbewerber. Grundsätzliche Aufgabe für das Unternehmen ist es also, sich bei solchen Aspekten positiv vom Wettbewerb abzuheben, die für den Kunden von Wert sind. Aufgrund der vielfältigen Veränderungen werden die Karten für die Marktteilnehmer andauernd neu gemischt: Chancen und Risiken insbesondere der Anbieter verändern sich daher ständig.

Nachfolgend werden die in Abbildung 3 beispielhaft aufgeführten Einflüsse und daraus resultierende Veränderungen kurz skizziert.

Bevölkerung

In den kommenden Jahren werden sich die Altersstruktur und auch das Bevölkerungsvolumen in den meisten westlichen Ländern, jedoch beispielsweise auch in den ehemaligen sozialistischen Staaten, spürbar verändern: Die Alters-„Pyramide“ wird in einem überschaubaren Zeitraum zur Alters-„Ulme“. Ergänzend dazu ist bei der Einkommensstruktur für diese Länder die Tendenz zu sehen, dass die bisher vorherrschende Pyramide mehr und mehr zur Eieruhr wird: Eine Polarisierung in die Gruppierungen „Habenichts“ und „Geldadel“ ist absehbar. Es kommen weiterhin neue Wettbewerber aus Korea, China, Indien sowie dem arabischen Raum hinzu, und es ergeben sich neue, teilweise äußerst einkommensstarke Käuferschichten in diesen Regionen.

Exchange Rates

Die Exchange Rates haben auf ein exportorientiertes Land, wie es Deutschland ist, großen Einfluss. Im Zeitraum 2006 bis 2008 wurde beispielsweise der Euro im Verhältnis zum US-Dollar um immerhin 25 Prozent teurer. Um im Geschäft zu bleiben, bedeutete dies konkret für Exporteure, dass die Herstellungskosten für Exporte in die USA erheblich gesenkt werden mussten.

Fashion/Trends

Fashion und Trends beeinflussen Unternehmen auf unterschiedliche Art: Bei Fashion ist nicht nur an Haute Couture aus Paris oder Design-Spielereien von Pkw-Schmieden zu denken. Es gibt beispielsweise auch betriebswirtschaftliche Modeerscheinungen: Konzepte, die vielfach nicht ausreichend hinterfragt zur einseitigen Heilslehre vieler Geschäftsführungen mutierten, wie:

Synergie-Effekte („1 + 1 = 3“)

Going-offshore („Wer als Kfz-Zulieferer keinen Standort in Osteuropa hat, ist für uns generell out“)

Lean-Management („Eine Methode, die die Europäer nachmachen, weil die Amerikaner annehmen, dass die Japaner sie verwenden“).

Digitalisierung/Globalisierung und Clusterbildung

Die Globalisierung der Beschaffungs- und Absatzmärkte hat in den letzten Jahren großen Einfluss auf die Unternehmen ausgeübt. Die Entfernung als Barriere hat in vielen Geschäftsbeziehungen an Bedeutung verloren. So liegen die Transportkosten beispielsweise für eine Flasche Wein aus Südafrika nach Westeuropa bei Großabnahmen in der Größenordnung von nur 3 bis 5 Prozent des Verkaufspreises. Erleichtert wird die Globalisierung insbesondere durch die digitale Telekommunikation (z. B. für Tracking & Tracing).
Inhaltsverzeichnis
Vorwort5
Inhaltsverzeichnis7
Einführung9
1. Working-Capital: Definition, Wirkungen, Relevanz12
1.1 Hintergrund: Wandel und Unternehmenssicherung12
Bevölkerung13
Exchange Rates13
Fashion/Trends13
Digitalisierung/Globalisierung und Clusterbildung14
Überkapazitäten14
Vorschriften/Richtlinien15
Ökologie/Ressourcenkosten15
Fazit15
1.2 Was ist Working-Capital?17
1.3 Working-Capital-Management und wertorientierte Unternehmensführung21
1.3.1 Wertsteigerungshebel: Wachstum22
1.3.2 Wertsteigerungshebel: Operative Exzellenz22
1.3.3 Wertsteigerungshebel: Finanz-/ Vermögensstruktur23
1.3.4 Wertsteigerungshebel: Portfolio-Steuerung24
1.3.5 Working-Capital und Geschäftswertbeitrag25
1.4 Working-Capital und Basel II26
2. Working-Capital-Defizite in der Unternehmenspraxis28
2.1 Prozessverantwortliche28
2.2 Zielabstimmung29
2.3 Zielinhalte31
3. Working-Capital: Verbesserung durch Prozessmanagement33
3.1 Der Working-Capital-Zyklus33
3.2 Die Kernprozesse des Working-CapitalManagements34
4. Working-Capital: Veränderungsmanagement39
4.1 Übersicht39
4.2 Grundsätze des Veränderungsmanagements41
4.3 Working-Capital-Reduzierung aus Prozesssicht44
4.4 Kennzahlen und Indikatoren47
4.5 Verbesserungshebel49
4.5.1 Eliminieren50
4.5.2 Standardisieren52
4.5.3 Differenzieren52
4.5.4 Integrieren54
4.5.5 Stabilisieren55
4.5.6 Qualifizieren56
4.6 Werkzeugkasten57
4.6.1 Strukturierung und Klassenbildung58
ABC-Analyse58
Fazit61
XYZ-Analyse64
Beispiel65
Reichweitenanalyse65
Spezifische Analysen/Forderungsmanagement69
Spezifische Analysen/Einkaufsmanagement69
4.6.2 Prozessuntersuchung71
Unternehmensprozesse72
Prozessmanagement: Aufgaben75
Genauigkeit der Prozessbeschreibung78
Untersuchungsziele78
Prozesstyp79
Grenzen der Untersuchung80
Beeinflussung der Messung81
4.6.3 Prozessbeschreibung/-erfassung82
Wertkette83
Funktionsmatrix83
Organisationsnetzanalyse86
Prozessablaufdiagramm86
Prozessstrukturübersicht88
Layoutgerechter Materialflussplan90
Wertstromanalyse91
4.6.4 Prozessdiagnose93
Muda94
Verlustmatrix96
Fallbeispiel Wertschöpfung97
Leistungsarten98
Sankey-Diagramm99
Schnittstellenmanagement101
4.6.5 Prozessmodellierung103
Qualität105
Zeit108
Kosten110
Wertzuwachsanalyse111
Flexibilität114
4.6.6 Basiswerkzeuge des Prozessmanagements115
Die 7-Q115
5W1H-Methode118
Risikoanalyse119
SWOT-Analyse119
Durchlaufzeitanalyse120
Checklisten121
Umsetzung123
7-Felder-Matrix123
Zielvereinbarung125
Die Basiswerkzeuge im Überblick126
5. Working-Capital: Gestaltungsmodelle für Finanzierung und Cash-Management127
5.1 Vorräte/Bestände127
5.1.1 Bestandszurechnung/inbound127
Konsignationslager127
Lieferanten-Logistik-Zentrum (LLZ)128
Vendor Managed Inventory(VMI: Verkäufer-geführtes Bestandsmanagement)128
Supplier Managed Inventory(SMI: Lieferanten-geführtes Bestandsmanagement)129
5.1.2 Bestandszurechnung/outbound130
5.1.3 Bestandsreduzierung durch schlanke Prozesse131
2-Behälter-System131
3-Behälter-System131
Kanban-System131
Just-in-Sequence-(JiS-)Systeme133
Just-in-Time-(JiT-)Systeme133
Betreibermodell135
Engpassmanagement136
Komplexitätsreduzierung137
5.1.4 Bestandsreduzierung durch Vor-Ort-Management139
Kommunikation vor Ort und Visualisierung139
5-S-Regeln/5-A-Regeln142
Poka yoke143
Sich selbststeuernde Regelkreise144
TPM (Total Productive Maintenance)145
5.2 Forderungen146
Forderungseinzug/Systematik des Inkasso147
Fallbeispiel:147
Factoring149
Asset-Backed Securities (ABS)149
5.3 Verbindlichkeiten149
5.4 Kassenbestand151
6. Projektkonzepte zur Working-Capital-Analyse und -Verbesserung155
6.1 Projektkonzept zum Working-Capital-Management155
6.2 Fallbeispiel Beständemanagement157
Analyse157
Diagnose159
Maßnahmen160
6.3 Fallbeispiel Auftragsabwicklung161
Analyse161
Diagnose162
Maßnahmen162
6.4 Fallbeispiel Beschaffungsmanagement162
7. Leitlinien165
Abkürzungsverzeichnis168
Literaturverzeichnis169
Stichwortverzeichnis171
Der Autor175

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