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E-Book

Wundtherapie

Wunden professionell beurteilen und erfolgreich behandeln

AutorChiara Dold, Gregor Voggenreiter
VerlagGeorg Thieme Verlag KG
Erscheinungsjahr2009
Seitenanzahl224 Seiten
ISBN9783131527721
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis34,95 EUR
Wunden erfolgreich behandeln Problemwunden zu behandeln ist die Aufgabe von Ärzten und Pflegenden in nahezu allen Fachdisziplinen. Moderne Therapiekonzepte, insbesondere die feuchte Wundbehandlung, beschleunigen die Wundheilung, befreien Patienten vom Leiden und eröffnen enorme finanzielle Einsparpotenziale. 4 Buchteile erschließen Ihnen das Wissen dazu: Teil I Wundheilung Die Phasen der Wundheilung und ihre Einfluss- und Störfaktoren sind Grundlage für das Verständnis der Wundheilungsstörungen. Daher werden sie differenziert beschrieben und durch Abbildungen veranschaulicht. Teil II Wundtherapie Wirkung, Indikation, Kontraindikation, Anwendung und produktspezifische Besonderheiten der Wundtherapeutika werden präzise dargestellt. Somit erhalten Sie einen Überblick über den aktuellen Stand von Wundspüllösungen, Desinfektiva, Wundabdeckungen, Wundfüllern, modernen und obsoleten Lokaltherapeutika sowie Produktneuheiten. Teil III Wundversorgung In diesem Buchteil finden Sie alles über die chirurgische Wundversorgung und den gut organisierten, hygienisch einwandfreien Verbandwechsel, den Sie sich auch in Filmen auf DVD ansehen können. Teil IV Spezialfälle Hier finden Sie alles über chronische Wunden (z.B. den Dekubitus und das diabetische Fußsyndrom), aber auch über die Versorgung akuter Wunden (z.B. traumatische Wunden, Verbrennungswunden usw). Speziell werden die Behandlung MRSA-infizierter Wunden und entsprechende Präventionsmaßnahmen dargestellt. Weiterhin wird die Schmerztherapie und das Schmerzmanagement bei Patienten mit chronischen Wunden beschrieben. LEHR-Programm gemäß § 14 JuSchG

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Leseprobe

6.2.1 Chronologisches Vorgehen (S. 77-78)

Beim Verbandwechsel ergeben sich folgende Handlungsschritte (Abb. 6.5):
- Schutzkleidung anlegen und hygienische Händedesinfektion durchführen.
- Patienten arbeitsfreundlich lagern und Bettschutz unterlegen.

- Entfernen des Deckverbandes mit unsterilen Handschuhen:

Dabei ist unbedingt darauf zu achten, dass weder der Wundgrund noch die wundumgebende Haut beschädigt werden. Mit dem Wundgrund verklebte Verbände dürfen nicht mit Gewalt entfernt werden. Sie werden mit Ringerlösung (oder Kochsalzlösung) solange getränkt und aufgeweicht, bis sich der Verband schonend und für den Patienten schmerzfrei entfernen lässt. Pflasterfixierungen werden an den Ecken abgehoben und vorsichtig von der Haut abgezogen. Viele ältere Menschen leiden unter empfindlicher Pergamenthaut, die durch einfaches Abziehen eines Pflasters bereits stark geschädigt werden kann (insbesondere braunes Pflaster kann sehr stark mit der Haut verkleben).

Auf Schmerzäußerungen des Patienten ist zu achten und Rücksicht zu nehmen. Der Patient spürt am eigenen Leib, ob der durchgeführte Verbandwechsel atraumatisch ist oder nicht. Es ist hilfreich, den Patienten vor dem Verbandwechsel zu informieren, dass er sich bei Schmerzen sofort melden soll, so weiß derWundtherapeut stets, ob ggf. ein weiteres Aufweichen des Deckverbandes erforderlich ist.

- Alten Verband und Handschuhe direkt in einem bereitgestellten Abwurfbehälter/Beutel entsorgen. Wenn angeordnet, wird zunächst ein Abstrich für eine bakteriologische Untersuchung entnommen.
- Reste von Wundtherapeutika werden mit einer sterilen Pinzette vorsichtig vom Wundgrund abgehoben und entsorgt.
- Die Pinzette wird sofort nach Gebrauch in einen bereitstehenden Instrumentenabwurf gegeben.

- Wundreinigung bzw. Wundspülung:
Hydrogele und Alginate werden mithilfe einer Wundspülung aus der Wunde beseitigt (Abb. 6.6). Für die Wundspülung wird angewärmte Ringerlösung (Vermeidung einer Wundauskühlung) mithilfe einer Blasenspritze und eines Spülkatheters in die Wunde eingebracht. Auf ein steriles Entnehmen der Spüllösung ist zu achten. Die Spülung erfolgt so lange, bis die aus derWunde zurücklaufende Spüllösung klar und frei von Rückständen der Wundtherapeutika ist. Bei infizierten Wunden kann anschließend eine desinfizierende Wundspülung durchgeführt werden, z. B. mit angewärmtem Octenisept.

- Wundgrund und Wundrand dürfen nicht abgerieben werden, denn durch Wischen und Reiben werden die neu gebildeten oberen Zellschichten abgetragen und dieWundheilung verzögert. Ein vorsichtiges Abtupfen mit einer feuchten, sterilen Kompresse ist möglich (sterile Handschuhe tragen!), sollte jedoch auch nur erfolgen, wenn durch die Wundspülung nicht alle Rückstände entfernt werden konnten.

- Wundinspektion: Nach erfolgter Wundreinigung wird die Wunde gründlich inspiziert und ein aktueller Wundstatus erhoben. Das Ausmessen der Wundgröße und -tiefe oder eine Fotodokumentation sind in regelmäßigen Abständen durchzuführen, um den Verlauf der Heilung besser abschätzen zu können.

Inhaltsverzeichnis
Vorwort6
Inhaltsverzeichnis8
Wundheilung14
Phasen der Wundheilung15
Epidemiologie15
Aufbau der Haut16
Physiologie der Wundheilung17
Einflussfaktoren auf die Wundheilung26
Lokale und systemische Einflussfaktoren26
Beeinflussung lokaler und systemischer Störfaktoren27
Wundtherapie34
Wundtherapeutika35
Wundspüllösungen und Desinfektiva35
Wundabdeckungen/ Wundfüller39
Moderne Lokaltherapeutika53
Obsolete Lokaltherapeutika63
Sinnvolle Helfer für die Wundtherapie64
Prinzipien der Wundtherapie65
Einführung65
Teamwork66
Wundanalyse67
Wundbehandlung68
Wunddokumentation70
Phasengerechte Wundtherapie75
Einführung75
Exsudative/ Inflammatorische Phase76
Granulation76
Epithelisierung78
Komplikationen78
Wundversorgung84
Verbandwechsel85
Vorbereitung86
Durchführung87
Nachbereitung92
Chirurgische Wundversorgung93
Diagnostik94
Vorbereitung94
Instrumentarium und Nahtmaterial95
Wundreinigung96
Anästhesie97
Débridement99
Drainagetechniken105
Wundverschluss106
Verschluss der Defektwunde109
Spezialfälle124
Chronische Wunden125
Grundlagen125
Dekubitus127
Diabetisches Fußsyndrom136
Ulcus cruris143
Exulzerierende Tumoren153
Akute Wunden155
Traumatisch bedingte Wunden155
Verbrennungswunden162
Akute Wunden verschiedener Genese171
Multiresistente Erreger175
Grundlagen175
Problembereich Wunde177
Therapie bei MRSA178
Vorgehen bei ESBL- Bildnern182
Schmerztherapie183
Grundlagen183
Prinzipien der medikamentösen Schmerztherapie186
Medikamente188
Schmerztherapie in der Praxis194
Wundschmerz beim Verbandwechsel194
Anhang198
Expertenstandards199
Literaturverzeichnis207
Kontakt- und Internetadressen209
Sachverzeichnis210
Wundtafel nach Dold218

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