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Zentralisierungsgrad der Rechtsdurchsetzung am Beispiel der lex mercatoria

Kliometrische Studie zur Rechtsentwicklung

AutorMareike Herda
Verlagdiplom.de
Erscheinungsjahr2007
Seitenanzahl70 Seiten
ISBN9783836606189
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis38,00 EUR
Inhaltsangabe:Problemstellung: Die vorliegende Arbeit geht der Frage nach, ob und unter welchen Umständen die Entstehung eines Rechtssystems auch ohne staatliche beziehungsweise ohne eine übergeordnete Macht möglich ist. Dazu werden auf Basis konflikttheoretischer Modelle Überlegungen zu einem Zyklus der Zentralisierungsgrade der Rechtsdurchsetzung angestellt. Üblicherweise wird in der Volkswirtschaftslehre davon ausgegangen, dass bestimmte Güter öffentlicher Art nicht effizient privat bereitgestellt werden können und demzufolge unter staatliche Lenkung fallen. Ein Rechtssystem zählt ebenfalls dazu, weil hohe Kosten der Rechtsdurchsetzung und Überwachung anfallen. Allerdings kann die Funktionsweise von Institutionen nicht immer mit den weitläufig verbreiteten Modellen erklärt werden. Ein Beispiel dafür ist die mittelalterliche lex mercatoria, bzw das ius mercatorum. Es handelt sich hierbei um ein Kaufmannsrecht, welches bindend für alle Kaufleute und losgelöst von jeglicher staatlicher oder obrigkeitlicher Bindung Jahrhunderte lang das vorrangige Rechtssystem der Kaufleute bildete. Die Besonderheit liegt in der dezentralen Entstehung dieses als Gewohnheitsrecht funktionierenden und von den Kaufleuten selbst durchgesetzten Ordnungsrahmens. Innerhalb der immer größer und intransparenter werdenden Gruppe von Kaufleuten erhielt sich, entgegen der üblichen Annahmen, eine effiziente Selbstorganisation. Der historische Hintergrund und die Inhalte des mittelalterlichen Kaufmannsrechts werden im zweiten Kapital dargestellt. Darauf aufbauend werden im dritten und vierten Kapitel die verwendeten Modelle erklärt und bereits in den historischen Kontext eingebunden. Die theoretische Fundierung erfolgt anhand von Modellen von Hirshleifer, Grossman und Skaperdas, die den konflikttheoretischen Ansatz gewählt haben, nach dem die Entscheidung eines Individuums zu destruktivem Verhalten auf Basis eines ebenso rationalen Kalküls getroffen werden kann wie die Entscheidung zu produktivem Verhalten wie Tausch oder Kauf. Das dritte Kapitel beschäftigt sich eingehend mit den Grundlagen rationalen Verhaltens im konflikttheoretischen Sinn und die Entstehung von kooperativen und konfliktären Gleichgewichten in Anarchie. Das vierte Kapitel stellt unter Wohlfahrtsaspekten vergleichend die staatliche, die selbst – organisatorische und die anarchische Lösung als Gleichgewichtszustand nebeneinander. Das fünfte und letzte Kapital wendet die Modelle auf die Situation der [...]

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Zentralisierungsgrad der Rechtsdurchsetzung am Beispiel der lex mercatoria1
Inhaltsverzeichnis3
1. Vorwort5
2. Das mittelalterliche Kaufmannsrecht8
2.1 Die ”Kommerzielle Revolution“8
2.2 Entstehung und Besonderheiten des ius mercatorum10
2.3 Wachstum und Bedeutung kaufmännischer Institutionen13
2.3.1 Die Messegerichte13
2.3.2 Das Konzept der Gilde14
2.4 Integration und Fixierung der Lex Mercatoria16
3. Strategienwahl in Anarchie19
3.1 Die ”dunkle Seite der Macht“19
3.2 Gleichgewichte in Anarchie24
3.2.1 Friedliche Anarchie25
3.2.2 Partielle Kooperation26
3.2.3 Gleichgewicht in Konflikt28
3.2.4 Macht und Ressourcen29
4. Theoretische Überlegungen zum Zentralisierungsprozess31
4.1 Vorüberlegung31
4.2 Ein König32
4.3 Autoritäres Recht vs. Selbstorganisation36
5. Die Zyklen der Rechtsdurchsetzung42
5.1 Anarchie42
5.2 Freiwillige Gewohnheitsrechtsbildung46
5.3 Wettbewerb um die Besteuerungsbasis53
5.4 Das Entstehen zentraler Rechtsdurchsetzung56
5.5 Niedergang staatlicher Rechtsdurchsetzung59
6. Kritik und Fazit63
Literaturverzeichnis66

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