Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1,0, Freie Universität Berlin (Institut für Ethnologie), Veranstaltung: Gender und postkoloniale Theorien, 30 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Zweigeschlechterkonstrukt ist kulturell bedingt und global universal, konnte aber durchaus neben oder in Verbindung mit anderen kulturellen Gender-Konstrukten stehen. Um dies zu verifizieren, wird in dieser Arbeit mit dem Titel 'Zweigeschlechterkonstrukt vs. alternative Geschlechterkonstrukte: Alternative Gender am Beispiel der Hijra, Indiens drittem Geschlecht, der weiblichen Ehemänner in Afrika, der brasilianischen Travestis.' zunächst in zwei kurzen Exkursen die Hauptmerkmale zweier alternativer Geschlechterkonstrukte in Brasilien und Kenia herausgearbeitet, bevor anschließend das Phänomen des 'dritten Geschlechtes' bei den indischen Hijras erläutert und en détail diskutiert wird. Dazu ist vorab eine dezidierte Begriffsbestimmung vorzunehmen und der mythologische Hintergrund der Hijras zu klären. Darauf aufbauend können dann die konkreten Lebensumstände der Hijras hinterfragt und beleuchtet werden. Die Leitfragen dieser Arbeit lauten: Wie wird man zu einer Hijra? Wie sind sie sozial organisiert? Welche Rituale sind ihnen eigen? Wie verdienen sie ihren Lebensunterhalt? Welche Rolle spielen sie in der indischen Gesellschaft? Wieso werden sie als das 'dritte Geschlecht' bezeichnet? Welche Argumente sprechen dafür bzw. dagegen, Hijras als 'drittes Geschlecht' zu kategorisieren? Jedes Argument wird auf sein Pro und Contra abgeklopft, um zu klären, ob Hijras tatsächlich weder dem Männlichen noch dem Weiblichem des binären Geschlechtersystems zugeordnet werden können, sondern eine Zwischenstellung zwischen diesen beiden Dichotomen einnehmen und man sie deshalb in der Tat als ein alternatives Geschlecht bezeichnen und sogar die Kategorie des 'dritten Geschlechtes' bemühen kann.
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