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Carbon Finance

CO2-Emissionsrechte als Anlageklasse?

AutorPaul Chromik
VerlagDiplomica Verlag GmbH
Erscheinungsjahr2009
Seitenanzahl112 Seiten
ISBN9783836622486
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis43,00 EUR
Klimawandel und Klimaschutz beherrschen seit geraumer Zeit die gesellschaftliche Debatte und werden in den nächsten Jahren weiterhin an Bedeutung gewinnen und enormen Einfluss auf die wirtschaftliche, politische und soziale Entwicklung weltweit ausüben.Die bereits eingeleiteten Maßnahmen zur Begrenzung der Emission von Kohlenstoffdioxid, als wesentlichem Verursacher der globalen Erwärmung, bestehen zu einem Großteil aus ökonomischen Instrumenten, die als Flexible Mechanismen den Emissionshandel, Clean Development Mechanism und Joint Implemetation umfassen. Ziel des Einsatzes dieser Maßnahmen ist eine kosteneffiziente Erreichung der festgelegten Emissionsreduktionen. Folge der globalen institutionellen Regelungen ist die Entstehung eines Marktes für das "Gut" CO2-Emission, welches nun einer Begrenzung unterliegt und einen Preis aufweist. Das rasante Wachstum des globalen Kohlenstoffmarktes, sowohl im Volumen als auch im Wert gehandelter Emissionsrechte, stellt für Unternehmen, Banken und Finanzinvestoren vielfältige Chancen dar, die einer näheren Betrachtung bedürfen.Diese, aus der Perspektive eines Investors durchgeführte Studie, stellt ausgehend von einer Analyse der rechtlichen Rahmenbedingungen, die Investitionsmöglichkeiten auf dem globalen Kohlenstoffmarkt dar und geht der Frage nach, inwieweit es sich bei den Emissionsrechten und -gutschriften um eine neue Anlageklasse handelt. Dabei werden neben den Teilsegmenten des Kohlenstoffmarktes, der Preisbildungsmechanismus sowie die Risikomanagementmethoden einer Analyse unterzogen und von bestehenden Anlageklassen abgegrenzt.

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Leseprobe
Kapitel 4.1.3.2 Regulatorische und politische Entscheidungen

Einen langfristigen Preisbestimmungsfaktor bilden klimapolitische Entscheidungen auf internationaler und europäischer Ebene sowie Änderungen der regulatorischen Rahmenbedingungen des EU ETS. Maßgeblichen Einfluss wird das Nachfolgeabkommen des Ende 2012 auslaufenden Kyoto-Protokolls haben. Bisher sind kaum Eckpunkte zukünftiger internationaler Klimapolitik zu erkennen, und Vorschläge sowie Absichten der Staaten sind nur unverbindlich. Die Verhandlungen der internationalen Gemeinschaft werden bis zur Klimakonferenz Ende 2009 in Kopenhagen anhalten, auf der über eine Nachfolgeregelung entschieden werden soll.179 Die EU beabsichtigt eine Senkung ihrer Treibhausgase bis 2020 um 20 % und signalisiert sogar die Bereitschaft zu einer Reduktion um 30 % zum Basisjahr 1990 im Falle eines internationalen Abkommens und Teilnahme anderer Industrieländer. Eine Einigung könnte daher zu höheren Emissionsreduktionsverpflichtungen für die Vertragsparteien führen, was ebenfalls Einfluss auf die Gestaltung der nächsten Zuteilungsphase des EU ETS haben würde. Diese Unklarheiten über zukünftige Reduktionsverpflichtungen beeinflussen die Erwartungsbildung der Marktakteure am Emissionshandel. Allerdings spiegeln sich diese Erwartungsunsicherheiten eher in der zeitlichen Preisstruktur zwischen Spot- und Futures-Preisen wider. Da Investitionen in neue emissionsarme Technologien für die Unternehmen mit hohem Kapitaleinsatz und extrem langen Investitionszyklen verbunden sind, führt die Planungsunsicherheit tendenziell zu einer Erfüllung der Verpflichtungen über Erwerb von EUAs am Markt. Von Bedeutung für die Preisentwicklung von EUAs kann ebenfalls die Verknüpfung anderer nationaler Emissionshandelssysteme mit dem EU ETS sein, die in der Emissionshandelsrichtlinie der EU ausdrücklich ermöglicht wird. Staaten wie Japan, Australien oder Russland könnten einen Anreiz haben, eigene nationale Emissionshandelssysteme aufzubauen und aus Kosteneffizienzgründen mit dem EU ETS zu verknüpfen. Eine Simulation der möglichen Verknüpfung des EU ETS mit anderen Emissionshandelssystemen kommt zu dem Ergebnis, dass die Emissionsrechte an Wert verlieren würden. Grund dafür sind die relativ hohen Grenzvermeidungskosten in Staaten wie Japan, die zu einer höheren Anfangszuteilung mit Emissionsrechten zur Entlastung der heimischen Industrie führen und die Knappheit von Emissionsrechten im gesamten Emissionshandelssystem verringern würden. Auf der anderen Seite würde eine Integration eines möglichen russischen Emissionshandelssystems zu niedrigeren Grenzvermeidungskosten und damit geringeren Preisen für Emissionsrechte führen.
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Carbon FinanceCO2 -Emissionsrechte als Anlageklasse?1
Inhaltsverzeichnis3
Abbildungsverzeichnis6
Tabellenverzeichnis7
Abkürzungsverzeichnis8
1 Einleitung und Zielsetzung10
2 Grundlagen und Entwicklung des Klimaregimes11
2.1 Die Klimarahmenkonvention12
2.2 Das Kyoto-Protokoll13
2.3 Die Flexiblen Mechanismen16
2.3.1 Der Emissionsrechtehandel16
2.3.2 Joint Implementation18
2.3.3 Clean Development Mechanism19
3 Der Kohlenstoffmarkt22
3.1 Das Europäische Emissionshandelssystem23
3.1.1 Funktionsweise und rechtliche Grundlagen23
3.1.2 Marktteilnehmer und Handelsplätze25
3.2 Die projektbasierten Märkte für Emissionsgutschriften28
3.2.1 Entwicklung und Bedeutung28
3.2.2 Das Marktpotenzial von CDM30
3.3 Der freiwillige Emissionsmarkt34
4 Preisbildungsdeterminanten am Kohlenstoffmarkt36
4.1 Preisbildung im EU ETS37
4.1.1 Der Preisbildungsmechanismus37
4.1.2 Kurzfristige Preisbestimmungsfaktoren38
4.1.3 Langfristige Preisbestimmungsfaktoren44
4.2 Preisbildung auf projektbasierten Märkten49
4.2.1 Der Primär- und Sekundärmarkt für Emissionsgutschriften49
4.2.2 Makrofaktoren50
4.2.3 Mikrofaktoren54
4.3 Preisbildung auf dem freiwilligen Emissionsmarkt60
4.3.1 Angebots- und Nachfragefaktoren60
4.3.2 Transaktionsspezifische Preisbestimmungsfaktoren61
5 Risikofaktoren und Risikomanagement64
5.1 Risikomanagementmethoden im EU ETS65
5.1.1 Risikokategorien65
5.1.2 Risikosteuerung67
5.2 Risikomanagementmethoden auf projektbasierten Märkten74
5.2.1 Investitionsmöglichkeiten und Risikospektrum74
5.2.2 Generelle Projektrisiken75
5.2.3 CDM-spezifische Risiken79
5.2.4 Risikosteuerungsansätze83
6 Zusammenfassung90
Literaturverzeichnis93
Anhang103

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