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Die Botschaft zwischen den Zeilen: Staats- und Ideologiekritik im argentinischen Film während der Militärdiktatur (1976-83)

AutorRouven Rech
VerlagDiplomica Verlag GmbH
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl124 Seiten
ISBN9783836645447
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis23,00 EUR
"Argentinien, 24. März 1976 - Ein Militärputsch beendet die konfuse politische Situation, die mit der Heimkehr und dem anschließenden Tod von Präsident Juan Domingo Perón im Land losgebrochen war. Dieses Datum ist gleichzeitig der Auftakt einer 8jährigen Gewaltherrschaft, in der die Militärdiktatur allem linksgerichteten Gedankengut den offenen Kampf ansagt. Dieser ideologischen ""Säuberung"" fallen mehr als 30.000 Menschen - viele von ihnen Studenten und Intellektuelle - zum Opfer. Sie verschwinden spurlos. Andere verlassen unter der Bedrohung ihres Leben fluchtartig das Land. Diese verstummten Stimmen hinterlassen eine große Leere in der kulturellen Landschaft Argentiniens. Eine thematische und diskursarme Leere, die sich auch auf den nationalen Kinoleinwänden ausbreitet. Die rigide Zensur zwingt die Filmemacher zur freiwilligen Rezension ihrer Werke, woraufhin sich ein Großteil sich in eine innere Verbannung begibt.
Die Studie versucht aufzuspüren, unter welchen einschränkenden Bedingungen die zurückgebliebenen Regisseure, Produzenten und Autoren ihrer Arbeit während der Militärdiktatur Videlas, dem sogenannten ""Proceso de Reorganisación Nacional"", nachkommen konnten. Welchen Gefahren sie ausgesetzt waren und mit welchen narrativen, ästhetischen oder ökonomischen Mitteln sie einen Weg zu ergründen versuchten, der an der Zensurbehörde vorbeiführen konnte. Zeitzeugenberichte von Regisseuren und Autoren (u.a. Mario Sábato, Manuel Antín, Héctor Olivera) geben darüber Aufschluss, wie dünn die Linie zwischen Tod und Leben war - wie groß die Angst, sie zu überschreiten."

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Inhaltsverzeichnis
Inhalt3
I. Einleitung5
II. Ausführungen zur methodisch-thematischen Vorgehensweise9
1. Gliederung der Arbeit9
2. Methodik9
2.1. Analytische Recherche und Rahmenbedingungen9
2.2. Theoretische Ansätze11
3. Medienzensur – ein Definitionsansatz15
III. Sozio- und zensurpolitische Entwicklung Argentiniens19
1. Politische Vorläufer der Militärdiktatur von 197620
1.1. Perón zum Ersten – Institutionalisierung der Zensur20
1.2. Die Militärs an der Macht – Politischer Kurs und nationale Filmzensur ab 195522
1.3. Die Diktatur Onganías und die „Ente de Calificación Cinematográfica“24
1.4. Politische Aufbruchsstimmung und kurzer „Boom“ des argentinischen Kinos29
2. Der „Proceso de Reorganización Nacional“ – Die Militärdiktatur von 1976-8332
2.1. „La guerra sucia“ – Der Krieg gegen das eigene Volk32
2.2. Institutionelle Festigung der diktatorischen Ideale in der Filmpolitik35
2.3. Das „äußere“ und das „innere“ Exil – Selbstzensur als letzter Ausweg39
2.4. Die Filmwirtschaft ab 1976 in Zahlen41
IV. Film als Ideologieträger – Die Botschaft zwischen den Zeilen44
1. Unterhaltung zwischen Mord und Desaparición – Panorama des systemtreuen Kinos44
2. Das Genre – stummer Mittler sozialer Realitäten51
2.1. Das Verlachen der Realität – grotesk-satirische Komik als sozialkritischer Beitrag53
2.1.1. „La nona“ (1979) – Soziopolitisches Versagen als ‚genetisches‘ Erbgut56
2.2. Die langen Schatten der Wirklichkeit – Der Film Noir61
2.2.1. „La parte del león“ (1978) – die entseelte Großstadtwelt als Assoziationsraum verlorengegangener Werte65
2.2.2. „Tiempo de Revancha“ (1981) – das Schweigen einer ganzen Nation73
2.2.3. „El poder de las tinieblas“ (1979) – Alptraum von der Macht der Dunkelheit81
2.3. Die Tragödie – Abbildung und Abstraktion der Realität88
2.3.1. „La isla“ (1979) – Die verwundeten Seelen der argentinischen Nation92
2.3.2. „Los miedos“ (1980) – Vorgriff auf die läuternde Wirkung der Tragödie98
2.3.3. „Crecer de golpe“ (1977) – Schmerzhafte Erfahrung des Erwachsenseins105
V. Resümee – Eine alternative Sprache?112
VI. Bibliographie117
Autorenprofil123

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