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E-Book

MediaFotografie - analog und digital

Begriffe, Techniken, Web

AutorThomas Walter
VerlagSpringer-Verlag
Erscheinungsjahr2006
Seitenanzahl320 Seiten
ISBN9783540273714
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis22,99 EUR

Digitalfotografie wird in der aktuellen Literatur stets als DIGITALfotografie verstanden. Dieses Buch versucht bewusst, zu einem besseren Verständnis der modernen Fotografie zu führen, indem das erfolgreiche Zusammenwirken von klassischer mit digitaler Technologie genauso im Fokus steht wie Techniken und Besonderheiten der Digitalfotografie selbst. Die Grundlagen werden dabei theoretisch erläutert und an Bildbeispielen gezeigt. Hinzu kommen besondere Themen der Digitalfotografie wie Farbe und Schwarzweiß, Rausch- und Staubkorrektur, Internetpublikation, Urheberrechtsfragen und die Möglichkeiten des 'digitalen Negativs', der raw-Datei. Neben Photoshop wird weitere einschlägige Software wie GIMP und C1 behandelt.



Kurzbiografie Professor Dr. Thomas Walter:

1986 - 1991: Physikstudium an der TU Darmstadt

1989: Aufenthalt am Deutschen Elektronen-Synchroton (DESY), Hamburg, und Aufnahme in die Studienstiftung des deutschen Volkes.

1991 - 1995: Wissenschaftlicher Mitarbeiter am FB Mathematik der TU Darmstadt

1991: Förderpreis der WE Heraeus-Stiftung

1994: Promotion am FB Mathematik der Technischen Hochschule Darmstadt

1995 - 1997: Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Wissenschaftsrates im Referat Quantitative Analysen, Statistik, Datenverarbeitung

1998 - 8/2000: Leiter der Stabsabteilung 'Datenverarbeitung und Organisation' an der Universität Tübingen

Seit 9/2000: Professor für das Lehrgebiet 'Programmierung und Betrieb von Web-Sites' an der Fachhochschule Kaiserslautern, Standort Zweibrücken

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Leseprobe

7 Schwarzweiß mit Digital (S.201)

Schwarzweiß war bis in die 60er-Jahre des letzten Jahrhunderts das vorherrschende Medium der Fotografie, und auch heute noch erfreut sich die Schwarzweißfotografie – nicht zuletzt in der Werbung – großer Beliebtheit. Während nun die klassische Fotografie den Weg von Schwarzweiß (SW) zur Farbe gefunden hat, ist das Farbbild stets die Ausgangssituation in der Digitalfotografie, da praktisch keine Kamera einen reinen SW-Chip verwendet.

Wir haben also stets die Aufgabe zu lösen, aus einem Farbbild ein Schwarzweiß- Bild zu generieren, und dies ist schwieriger, als es zunächst erscheinen mag – es birgt aber auch ein besonderes Potential „analogdigitaler" Kreativität! Rein technisch wäre ein SW-Sensor sehr interessant, da er ohne Interpolationsverfahren zu sehr scharfen Abbildungen führen würde. Er würde aber gleichzeitig die Graustufenumwandlung, wie wir in diesem Kapitel sehen, stark einschränken.

7.1 Bemerkungen zur Schwarzweißfotografie

7.1.1 Schwarzweiß analog und digital

In Abschnitt 4.4 haben wir gesehen, wie ausgehend von den Messwerten des Sensors durch Interpolation die volle RGB-Information für alle Pixel errechnet und in den klassischen Dateiformaten abgespeichert wird (nur die unverarbeiteten raw-Daten sind hier eine Ausnahme).

Ein Graustufenbild entsteht in dieser Diktion, indem alle drei Farbkanäle stets den gleichen Wert aufweisen. Dadurch entstehen Dateien gleicher Größe wie ein Farbbild, und die Ausgabe auf einem Drucker ist in diesem Sinne spannend, weil nicht sicher ist, dass wirklich ein rein graues Bild entsteht: Ein Farbstich ist nicht auszuschließen.

Anders ist die Situation bei Reduktion auf ein echtes Graustufenbild. Hier werden – durch geeignete Verfahren, die wir unter 7.3 kennen lernen werden – die drei Farbkanäle auf einen einzigen Graukanal reduziert: Die entstehenden Dateien haben nur noch ein Drittel des Umfangs des entsprechenden Farbbildes.

In Abschnitt 7.3.3.1 ist mehr zum Übergang vom „grauen RGB-Bild" zum echten Graustufenbild zu finden. Nur noch wenige Digitalkameras haben einen dedizierten Schwarzweiß-Modus, welcher die direkte Aufzeichnung von SW-Bildern erlaubt. Diese SW-Bilder sind gut, um einen ersten Eindruck von der SW-Wirkung eines Motivs zu bekommen, für einen bewussten Einsatz sollte aber das Farbbild aufgezeichnet und dann mit einem der nachfolgenden Verfahren gezielt und variabel in Graustufen umgewandelt werden.

Digitale SW-Kameras, also solche, welche erst gar kein Farbbild erzeugen, gibt es heute praktisch nicht mehr, obwohl diese den Vorteil haben, ohne Interpolationsverfahren auszukommen. Im Analogen gab es einen beliebten Trick, um die Stimmung einer SW-Aufnahme eines Motivs zu bekommen: Setzt man einen Kodak Wratten-Filter 90 (graues Gelbbraun, ein typisches Betrachtungsfilter, vgl. [Kod]) vor die Aufnahmeoptik, so ergibt sich bei kurzer Motivbetrachtung ein guter Eindruck der entsprechenden SW-Aufnahme. Hier bietet natürlich die digitale Welt viele Verbesserungen.

7.1.2 Die Kunst der Schwarzweißfotografie

Warum im 21. Jahrhundert überhaupt noch Schwarzweißfotografie – wenn, wie wir gesehen haben, technisch sowieso die Farbaufzeichnung heute der Standard ist. Diese Frage ist berechtigt, es lassen sich aber auch viele Antworten finden.

Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Vorwort5
Inhaltsverzeichnis7
Hinweise zum Gebrauch des Buches11
1 Entwicklung der Fotografie16
1.1 Die Vorgeschichte der Fotografie16
1.2 Die Anfänge der Fotografie18
1.3 Von den Anfängen zur klassischen Fotografie23
1.4 Fotografie: Technik oder Kunst?24
1.5 Die moderne Fotografie25
2 Physikalische und chemische Grundlagen30
2.1 Licht und Farbe30
2.2 Strahlenoptik32
2.3 Wellenoptik47
2.4 Abbildungsfehler48
2.5 Klassische Objektivkonstruktionen56
2.6 Objektive für analoge und für digitale Fotografie63
2.7 Moderne Entwicklungsschritte in der Objektivkonstruktion68
2.8 Chemische Grundlagen68
2.9 Blitzlichtfotografie75
3 Kontraststeuerung in der Analogfotografie78
3.1 Belichtungsmessung78
3.2 Sensitometrie und Densitometrie81
3.3 Gradation83
3.4 Ansel Adams85
3.5 Das Zonensystem86
3.6 Klassische Bildbearbeitung89
4 Grundlagen der Digitalfotografie90
4.1 Digitalisierung90
4.2 Lichtempfindliche Sensoren93
4.3 Speichermedien für Digitalkameras117
4.4 Dateiformate122
4.5 Das Pixel136
4.6 Auflösung139
4.7 Workflow im Digitalen142
5 Digitale Bildbearbeitung146
5.1 Adobe Photoshop146
5.2 Alternative Bildbearbeitungssoftware155
5.3 GIMP155
5.4 Nikon Capture161
5.5 Phase One C1169
6 Farbe im Digitalbild174
6.1 Ideale Farbe175
6.2 Reale Farben: Codierung von Farbinformation, Farbmodelle und Farbräume181
6.3 Die Farbe in der Bildbearbeitungssoftware186
6.4 Websichere Farben190
6.5 Farbmanagement und Geräteprofile190
6.6 Der Weißabgleich208
7 Schwarzweiß mit Digital216
7.1 Bemerkungen zur Schwarzweißfotografie216
7.2 Farbfilter in der klassischen Schwarzweiß-Fotografie218
7.3 Von Farbe zu Schwarzweiß220
7.4 Filmkörnigkeit im Digitalen229
7.5 Weitere Verbesserungen des Schwarzweißbildes230
8 Die digitale Dunkelkammer232
8.1 Das Histogramm als zentrale Bildinformation232
8.2 Gradation im Digitalbild236
8.3 Die kamerainterne Gradationssteuerung und Gradationskurve243
8.4 Abwedeln und Nachbelichten245
8.5 Schärfen des Digitalbildes246
8.6 Rauschverminderung249
8.7 Korrektur der Vignettierung253
8.8 Korrektur der Verzeichnung254
8.9 Staubkorrektur257
8.10 Korrektur digitaler Artefakte258
8.11 Digitale Gesamtkorrektur: Die Lösung von DxO Labs260
8.12 Digitale Filter264
8.13 Archivierung des Digitalbildes269
8.14 Langzeitarchivierung272
9 Let’s go web274
9.1 Bilddateien für das Web: Auflösung, Farben und Dateiformate274
9.2 Adobe ImageReady280
9.3 Das Fotoalbum im Web282
10 Das Recht und die moderne Fotografie288
10.1 Die Gesetzeslage288
10.2 Digitale Bildkennzeichnung293
Ausblick298
A Internetlinks300
B Abkürzungen308
Literatur312
Personenverzeichnis316
Sachverzeichnis318

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