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Vergleich verschiedener Aufzuchtintensitäten der Junghengstaufzucht und deren Einfluss auf Gesundheit und dauerhafte Leistungsfähigkeit

AutorChristina Münch
VerlagCuvillier Verlag
Erscheinungsjahr2012
Seitenanzahl254 Seiten
ISBN9783736940024
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis27,30 EUR
In der vorliegenden Grundlagenstudie zur Junghengstaufzucht wurden verschiedene Aufzuchtintensitaten von Junghengsten in der Praxis miteinander verglichen, um deren Auswirkungen auf das Pferd und seine Gesundheit sowie die dauerhafte Leistungsfahigkeit feststellen zu konnen. Ausloser fur diese Grundlagenstudie war, dass sich innerhalb der vergangenen 20 Jahre Aufzuchtsysteme mit einer hohen Intensitat entwickelt haben, die auf eine rasche korperliche Entwicklung von Junghengsten mit dem Ziel der Korung ausgerichtet sind. Im Zuge dessen spezialisierten sich auch einzelne Betriebe auf die Hengstaufzucht. Um feststellen zu konnen, wie sich eine hohe Aufzuchtintensitat auf das Individuum auswirkt, wurden in elf westfalischen und niedersachsischen Hengstaufzuchtbetrieben metrische, palpatorische und deskriptive Daten an insgesamt 459 Hengsten gewonnen. Weiterhin wurde die distale Radiusepiphysenfuge von 110 Hengsten gerontgt, um zu uberprufen, wie sich unterschiedliche Aufzuchtintensitaten auf den Zeitpunkt des Epiphysenfugenschluss (EpFS) auswirken. Im nachsten Schritt wurden 1.199 in den Jahren 1996 bis 2006 / 2007 zur Vorauswahl angemeldete Hengste aus den elf Hengstaufzuchtbetrieben unter turniersportlichen und zuchterischen Gesichtspunkten zuruckverfolgt, um eine Aussage daruber machen zu konnen, wie sich verschiedene Aufzuchtintensitaten auf die dauerhaften Nutzungseigenschaften der Hengste auswirken. Um Informationen daruber zu erhalten, wie das System der Junghengstkorung von den Mitgliedern des Westfalischen Pferdestammbuches e.V. bewertet wird, wurde eine explorative Umfrage unter diesen durchgefuhrt. Auserdem wurden verschiedene Methoden (DXA, QUS, fpVCT, Dreipunktbiegetest) zur Bestimmung der Knochenqualitat miteinander verglichen. Es war die Zielsetzung, mittelfristig einen zuverlassigen Parameter zur Bestimmung der Knochenqualitat nutzen zu konnen, der sensitiv genug erscheint, um z.B. mogliche Effekte der Aufzuchtintensitat auf den Knochen nachzuweisen. Im Rahmen der Datenerhebung wurden die elf Kooperationsbetriebe mittels eines Fragebogens zu den Betriebsstrukturen charakterisiert. Auf der Basis des alterskorrigierten durchschnittlichen Lebendgewichtes der Hengste wurde eine Einteilung der Hengstaufzuchtbetriebe in Aufzuchtsysteme niedriger, moderater und hoher Intensitat vorgenommen. An den Hengsten wurden metrische, deskriptive und palpatorische Daten erhoben. Es konnte festgestellt werden, dass die Hengste aus den intensiven Aufzuchtsystemen deutlich hohere Tageszunahmen hatten als die Hengste aus den moderaten und den wenig intensiven Aufzuchtsystemen. Wahrend bei der Korpergrose, dem Brustumfang und der Rumpflange lineare Wachstumsverlaufe entsprechend der Aufzuchtintensitat beobachtet werden konnten, wurden durch die Aufzuchtintensitat zu erklarende unterschiedliche Entwicklungen der Mase von Rohrbein und Fesselgelenk nicht festgestellt. Der durchschnittliche Zeitpunkt des EpFS entsprach mit 26,1 Monaten den Werten, die aus der Literatur bekannt sind. Dabei schlossen die EpF der intensiv aufgezogenen Hengste zu einem Zeitpunkt von 24,9 Monaten und die der wenig intensiv aufgezogenen zu einem Zeitpunkt von 27,1 Monaten. Auserdem zeigten die moderat und intensiv aufgezogenen Hengste eine deutlich hohere Frequenz eines unregelmasigen EpFS-verlaufs als die Hengste, die wenig intensiv aufgezogen wurden. Die Frequenz der Veranderungen an den Extremitaten der intensiv aufgezogenen Hengste lag deutlich uber der Frequenz der wenig intensiv und moderat aufgezogenen Hengste. Veranderungen im Bereich der Weichteilgewebe oder der knochernen Strukturen konnen als Indikatoren fur Uberbelastungen des Stoffwechsels zum Beispiel durch hoch konzentrierte Futterung gelten. Von den zur Uberprufung der dauerhaften Nutzbarkeit zuruckverfolgten Hengsten wurde ein Drittel gekort, davon entstammten relativ gesehen die meisten aus einem Aufzuchtsystem moderater Intensitat. Die durch den turniersportlichen Einsatz definierte Nutzungsdauer war bei den intensiv aufgezogenen Hengsten am hochsten, wahrend die moderat aufgezogenen Hengste die durchschnittlich hochste Gewinnsumme aufwiesen. Unter den Gesichtspunkten nachhaltiger zuchterischer Selektion erscheint das Aufzuchtsystem geringer Intensitat besonders erfolgreich. So gingen aus diesem System die meisten Nachkommen pro gekortem Hengst hervor, sowie die meisten Nachkommen mit Turniererfolgen bis zur schweren Klasse. Die Nachkommen der Hengste aus den Aufzuchtsystemen geringer Intensitat hatten zudem die hochsten Lebensgewinnsummen. Die Zuchter, die im Rahmen der Umfrage zur Bewertung der Hengstaufzuchtstrukturen in Westfalen befragt wurden, stellten fest, dass innerhalb der Hengstaufzucht der vergangenen Jahre eine starke Spezialisierung mit dem Ergebnis einer intensiven Vorbereitung der Junghengste auf die Korung stattgefunden hat. Weiterhin wurde festgestellt, dass die genetischen Effekte, die im Rahmen der Korung uberpruft werden sollen, durch die Umwelteffekte uberlagert werden. Aus diesen Grunden wurden nicht immer die richtigen Pferde gekort, spatreife Linien hatten keine Chance. Sie kritisieren, dass nicht die Uberprufung der eigentlichen Zuchteignung im Vordergrund stunde, sondern die Vermarktung. Neben der positiven Bewertung der guten Organisation der westfalischen Korung konnte sich mehr als die Halfte ein alternatives Korsystem vorstellen. Dieses sollte starker an der altersgemasen Entwicklung der Hengste orientiert sein und eine starkere Leistungsselektion berucksichtigen. Im Rahmen des Methodenvergleichs zur Knochendichtemessung wurden drei in der Humanmedizin etablierte Methoden (DXA, QUS, fpVCT) zur Bestimmung der Knochenqualitat an 19 Metacarpi des Pferdes ex-vivo getestet und im Anschluss daran zur Uberprufung der Knochenbruchstabilitat gebrochen. Mittels Dreipunktbiegung wurde die Knochenbruchstabilitat gemessen, die als absoluter Parameter der Knochenqualitat gilt. Die einzige Methode, fur die ein linearer Bezug zur Bruchstabilitat festgestellt werden konnte, war die DXA-Messung, die den Mineralgehalt im Knochen misst. Fur die QUS- und die fpVCT-Messung konnte kein linearer Zusammenhang zur Knochenbruchstabilitat hergestellt werden, jedoch fur die beiden Parameter untereinander. Daraus ist abzuleiten, dass diese genannten Methoden ahnliche Qualitatsparameter des Knochens messen, nicht jedoch die Knochenqualitat in Form der Knochenbruchstabilitat.

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