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E-Book

Betriebliche Aufträge als Prüfungsform

AutorLothar Kastner, Rudolf Krug
Verlagwbv Media
Erscheinungsjahr2009
Seitenanzahl48 Seiten
ISBN9783763946471
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis17,90 EUR

Die Neuordnung der industriellen Metall- und Elektroberufe brachte eine neue Prüfungsform im praktischen Teil mit sich: den Betrieblichen Auftrag. Dabei werden Prüfung und Prüfungsvorbereitung der angehenden Facharbeiter aus dem realen Geschäftsprozess des Ausbildungsbetriebs abgeleitet und vor Ort durchgeführt. Das vermindert den betrieblichen Aufwand erheblich und gewährleistet eine größere Praxisnähe der Prüfung.Worum geht es beim Betrieblichen Auftrag im einzelnen und welche Bedeutung haben das nachfolgende Fachgespräch und die Dokumentation? Welche Vorteile bietet die neue Prüfungsform den Betrieben und wie lassen sie sich gezielt nutzen? 

Diese Fragen beantwortet der Leitfaden. Er gibt Ausbildern, Ausbildungsverantwortlichen und Prüfenden der Metall- und Elektroindustrie Tipps und Praxis-Beispiele für eine erfolgreiche Vorbereitung und Durchführung der neuen Prüfungsform.Einleitung Herausforderungen Arbeitswelt im Wandel: Neue Anforderungen an die Facharbeit Neu geordnet: Die Berufe der Metall- und Elektroindustrie Moderne Prüfungsformen: Die Struktur der gestreckten Abschlussprüfung Der Betriebliche Auftrag Worum geht es beim Betrieblichen Auftrag? 

Schwarz auf weiß: Die Dokumentation Prozesskompetenz auf dem Prüfstand: Das Fachgespräch Optimale Bedingungen für eine erfolgreiche Prüfung Die Vorteile des Betrieblichen Auftrags Neue Prüfungsformen - neue Herausforderungen: Der Ausbilder als Coach Betriebliche Aufträge in der Praxis:Die wichtigsten Fragen und Antworten Schritt 1: Auswahl eines Betrieblichen Auftrags Schritt 2: Genehmigung durch den Prüfungsausschuss Schritt 3: Durchführung im vorgegebenen Zeitfenster Schritt 4: Abgabe der praxisbezogenen Unterlagen1Schritt 5: Das Fachgespräch Zusammenfassung3Instrumente und Best-Practice-Beispiele Links/Literatur

Der Autor

Rudolf Krug und Lothar Kastner sind wissenschaftliche Mitarbeiter im Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) und Berater im Zentrum für Ausbildungsmanagement Bayern (zab).

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Leseprobe
Der Betriebliche Auftrag (S. 15-17)

Worum geht es beim Betrieblichen Auftrag? Experten aus der betrieblichen Praxis schätzen den Betrieblichen Auftrag, weil er zur Wertschöpfung im Unternehmen beiträgt und weil er sich nahtlos in die Ausbildung integrieren lässt. Allerdings sind mit der Einführung einer neuen Prüfungsform in einem Unternehmen auch viele Fragen verbunden. Im Unterschied zur zentral von PAL extra für die Prüfung entwickelten „Praktischen Aufgabe" erfolgt die Prüfungsvariante Betrieblicher Auftrag anhand eines realen betrieblichen Auftrags aus dem Einsatzgebiet (der Fachabteilung) des Auszubildenden. Folgende Merkmale kennzeichnen die Prüfungsvariante Betrieblicher Auftrag:

- Die Auswahl des Betrieblichen Auftrags erfolgt durch das Unternehmen (idealerweise in Absprache mit dem Auszubildenden). Dabei kann es sich um einen eigenständigen, in sich abgeschlossenen Auftrag handeln oder um mehrere zusammenhängende Teilaufträge.
- Grundsätzlich lassen sich zwei Typen von Betrieblichen Aufträgen unterscheiden. Im ersten Fall kann der Betriebliche Auftrag bereits im Vorfeld sehr genau definiert werden (wie z.B. in der Serienfertigung), und alle damit verbundenen Aufgaben lassen sich detailliert beschreiben. Im zweiten Fall steht zwar die Art des Auftrags fest (z. B. ein Reparaturauftrag), aber die im Detail zu verrichtenden Arbeiten ergeben sich erst im Verlauf der Auftragsabwicklung.

- Der Betriebliche Auftrag bedarf der Genehmigung durch den Prüfungsausschuss der zuständigen Industrie- und Handelskammer.
- Die Durchführung des Betrieblichen Auftrags erfolgt während des „normalen" Betriebsablaufs und ohne Beaufsichtigung durch den Prüfungsausschuss.
- Alle Phasen des Prozesses werden von dem Auszubildenden auf der Basis betriebsüblicher Unterlagen dokumentiert.
- Die Dokumentation bildet die Grundlage für das maximal 30 Minuten dauernde Fachgespräch. Sie geht aber nicht in die Bewertung mit ein.
- Als Bewertungsgrundlage des Betrieblichen Auftrags dient nicht das „Prüfungsstück", sondern der Nachweis der Prozesskompetenz des Auszubildenden in seinem Unternehmen. Ist der Betriebliche Auftrag von der zuständigen Industrie- und Handelskammer genehmigt, kann der Auszubildende zum angegebenen Zeitpunkt mit der praktischen Durchführung beginnen. Jetzt kommt es darauf an, dass der Prüf ling alle Arbeitsschritte dokumentiert, die den Ablauf seines Betrieblichen Auftrags veranschaulichen.

Die Dokumentation des Betrieblichen Auftrags gleicht einem „Informationspaket". Es umfasst:
- Formblätter dazu zählen das Deckblatt, das Inhaltsverzeichnis, die persönliche Erklärung, eine Kopie des genehmigten Antrags, die Entscheidungshilfe sowie eine Kurzbeschreibung des Betrieblichen Auftrags. Genaue Fest- Schwarz auf weiß: Die Dokumentation legungen trifft die jeweils zuständige Industrie- und Handelskammer.
- Praxisbezogene Unterlagen sie dokumentieren den Prozess der Abwicklung und bilden die Grundlage für die Vorbereitung der Prüfer auf das Fachgespräch.

Bei den praxisbezogenen Unterlagen handelt es sich um betriebsübliche Standardformulare, die ohnehin bei der Bearbeitung eines Auftrags in einem Unternehmen aufgrund vorhandener Qualitätssicherungssysteme verwendet werden. Praxisbezogene Unterlagen können zum Beispiel sein:
- Prüf- und Messprotokolle
- Liefer- und Materialscheine
- Gesprächsnotizen über Kundenabsprachen
- Technische Unterlagen wie Zeichnungen oder Schaltpläne
- Arbeitsfreigabescheine
- Aufstellungen zur Materialauswahl und -beschaffung etc.

Es ist wichtig, dass die Prüfer anhand der Unterlagen den Betrieblichen Auftrag lückenlos nachvollziehen können. Je sorgfältiger die Dokumentation ist, desto leichter hat es der Prüfungsausschuss bei der Einarbeitung. Ausschlaggebend ist allerdings nicht der Umfang, sondern die Aussagekraft der Unterlagen. Kurzfristige Änderungen bei der Auftragsabwicklung müssen in den Unterlagen vermerkt werden.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt4
Einleitung6
Herausforderungen8
Arbeitswelt im Wandel: Neue Anforderungen an die Facharbeit8
Neu geordnet: Die Berufe der Metall- und Elektroindustrie10
Moderne Prüfungsformen: Die Struktur der gestreckten Abschlussprüfung11
Der Betriebliche Auftrag16
Worum geht es beim Betrieblichen Auftrag?16
Schwarz auf weiß: Die Dokumentation17
Prozesskompetenz auf dem Prüfstand: Das Fachgespräch18
Optimale Bedingungen für eine erfolgreiche Prüfung21
Die Vorteile des Betrieblichen Auftrags22
Neue Prüfungsformen neue Herausforderungen: Der Ausbilder als Coach24
Betriebliche Aufträge in der Praxis: Die wichtigsten Fragen und Antworten26
Schritt 1: Auswahl eines Betrieblichen Auftrags26
Schritt 2: Genehmigung durch den Prüfungsausschuss28
Schritt 3: Durchführung im vorgegebenen Zeitfenster29
Schritt 4: Abgabe der praxisbezogenen Unterlagen32
Schritt 5: Das Fachgespräch32
Zusammenfassung34
Instrumente und Best-Practice- Beispiele36
Mustervorlagen36
Best-Practice-Beispiele36
Mustervorlagen37
Mustervorlagen38
Mustervorlagen39
Best-Practice-Beispiele40
Best-Practice-Beispiele41
Best-Practice-Beispiele42
Best-Practice-Beispiele43
Links/Literatur44

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