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Care-Politiken in Deutschland und Frankreich

Migrantinnen in der Kindertagespflege - moderne Reproduktivkräfte erwerbstätiger Mütter

AutorJanina Glaeser
VerlagSpringer VS
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl385 Seiten
ISBN9783658198510
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis54,99 EUR
Anhand biografischer Interviews mit migrantischen Kindertagespflegepersonen evaluiert Janina Glaeser Care-Politiken in Deutschland und Frankreich und setzt sie in Relation zur steigenden Betreuungsnachfrage. Maghrebinische assistantes maternelles in Frankreich erfahren einen Statusgewinn, Tagesmütter aus postsozialistischen Ländern in Deutschland hingegen einen Verlust sozialer Mobilität. Zentral ist in beiden Ländern die Wechselwirkung einer modernen Arbeitsteilung hauptsächlich unter Frauen: die Rahmenbedingungen erwerbstätiger Mütter bedingen jene der Migrantinnen und umgekehrt.

Dr. Janina Glaeser ist Soziologin und Literaturwissenschaftlerin an der Goethe-Universität Frankfurt und an der Université de Strasbourg. Ihre Schwerpunkte liegen im Bereich Migrations-, Geschlechter-, und Biografieforschung, Social Policy-Evaluation und vergleichende Wohlfahrtsstaatenforschung.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Danksagung5
Inhaltsverzeichnis7
Einleitung12
Gegenstand der Untersuchung12
Forschungsinteresse und methodischer Zugang16
Stand der Forschung18
Aufbau der Arbeit23
1 Theoretische Überlegungen zur Einbettung des Phänomens25
1.1 Care-Arbeit und Reproduktion: Klärung der Begrifflichkeiten25
1.2 Intersektionale Perspektiven auf die aktuelle Care-Problematik26
1.3 Kapital biografischer Erfahrung27
1.4 Soziale Mobilität und Möglichkeitsräume: akkumulierte Ressourcenund kontextuelle Bedingungen29
und kontextuelle Bedingungen29
1.5 Care in kapitalistischen Gesellschaften32
1.6 Care-Macht: weibliche Fürsorgemoral als politische Stärke33
1.7 Die „Transnationalisierung der sozialen Welt“35
1.8 Care-Arbeit und transnationale Migration37
1.9 Globalisierte Haushaltsarbeit im Spannungsfeld einer expandierendenZeitindustrie40
1.10 Der globalisierte Privathaushalt als teilöffentlicher Raum41
2 Zur Entstehung des Care-Defizits in den postindustriellenLändern44
2.1 Die Funktion des Dienstbotenwesens während der Industrialisierung44
2.2 Die Etablierung einer häuslichen Kultur48
2.3 Die Ent-Professionalisierung der Hauswirtschaft50
2.4 Die Auslagerung von Care-Arbeit auf Migrantinnen im postindustriellenWohlfahrtsstaat53
3 Care-Politiken in Frankreich und Deutschland in ihrernationalstaatlichen, historischen und ökonomischen Entwicklung56
3.1 Entstehung von Sozialstaaten: über die Etablierung voncitizenship und Wohlfahrtsregime57
3.2 Der deutsche Sozialstaat62
Migrations-Politiken63
Maßnahmen zur Organisation von Familie und Arbeit68
Bedingungen und Regelungen der Kindertagespflege in Deutschland78
3.3 Der französische Sozialstaat83
Besonderheiten der industriellen Entwicklung in Frankreich83
Erste staatliche Maßnahmen in Form von Fürsorgegesetzen86
Migrations-Politiken88
Maßnahmen zur Organisation von Familie und Arbeit92
Bedingungen und Regelungen der Kindertagespflege in Frankreich102
3.4 Europapolitische Einflüsse108
3.5 Zusammenfassender Vergleich113
3.6 Statistischer Überblick118
4 Methodisches Vorgehen124
4.1 Methodischer Zugang124
4.2 Theoretisches Sampling128
4.3 Interviewtechnik und Narrationsanalyse132
4.4 Besondere Herausforderungen der Forschung im bi-nationalenVergleich137
4.5 Aufbau des empirischen Teils139
5 Deutschland: Empirische Befunde141
5.1 Lebensverläufe bis zum Eintritt in die Kindertagespflege141
Amalia: eine verhinderte Berufskarriere als Kinderkrankenschwester142
Marja: eine gelenkte Orientierung an Care in Deutschland144
Das Ehepaar Welter: über den Verlust und die (Wieder-)Aneignung vonsinnstiftender Tätigkeit148
Typisierung des lebensgeschichtlichen Prozesses, der zur Kindertagespflegeführt155
5.2 Soziale Mobilität und Identitätskonstruktionen in der Kindertagespflege164
(Schein-)selbstständig prekär arbeiten164
Sprache als Defizit oder Kompetenz: den Migrationshinweis für dieNachfrage marktförmig machen172
Die Arbeit in der Kindertagespflege managen180
Der Arbeitsplatz im eigenen Zuhause: der „Arbeitsplatz Zuhause“182
Doing (extended) family: Inszenierungen von (Groß-)Familie188
Die Eltern-Problematik: Beziehungsarbeit192
Die Männer-Problematik198
5.3 Perspektiven der Handlungsfähigkeit und Selbstermächtigung:eine professionelle Haltung finden206
Selbstpräsentationen der pädagogischen Kompetenzen gegenüber anderenöffentlichen Einrichtungen (Krippen, Kitas, Erzieher_innen)206
(Schein-)selbstständigkeit und Vertragsgestaltung: sich rechtlich absichern210
Ansätze des Austauschs, der Selbstorganisierung und der Solidarisierung211
Bildung und Weiterbildung im Beruf als Qualitätshinweis213
Wege der langfristigen Legalisierung von Aufenthalt und Berufstätigkeit214
Zukunftsaspirationen: berufliche Perspektiven, körperliche Verfassungund Altersvorsorge215
5.4 Resümee zu den migrantischen Tageseltern217
6 Frankreich: Empirische Befunde220
6.1 Frankreich: Lebensverläufe bis zum Eintritt in die Kindertagespflege220
Lydia: der „klassische“ Weg221
Kaya: fremdbestimmte Reproduktionsarbeit führt zu selbstermächtigenderCare-Arbeit224
Noura: eine notwendige Existenz auf dem Arbeitsmarkt230
Typisierung des lebensgeschichtlichen Prozesses, der zur Kindertagespflegeführt232
6.2 Soziale Mobilität und Identitätskonstruktionen in der Kindertagespflege245
Mit Care-Arbeit Geld verdienen245
Nachfrage und Vermittlung als Faktoren einer erfolgreichen Beschäftigungslage251
Sozialpolitische Leistungen im Beschäftigungsverhältnis254
Kindertagespflege als Mittel der Integration257
Die Arbeitszeit managen263
Der Arbeitsplatz im eigenen Zuhause: der „Arbeitsplatz Zuhause“264
Doing (extended) family: Inszenierungen von (Groß-)Familie267
Die Eltern-Problematik: (emotionale) Grenzen des Outsourcings274
Die Männer-Problematik: eine Frage der Abwesenheit276
6.3 Perspektiven der Handlungsfähigkeit und Selbstermächtigung279
Selbstbild der pädagogischen Kompetenzen und öffentliche Wahrnehmung279
Arbeitnehmendenrechte und Solidarisierung282
Bildung und Weiterbildung im Beruf als Qualitätshinweis284
Wege der langfristigen Legalisierung von Aufenthalt und Berufstätigkeit287
Zukunftsaspirationen: berufliche Perspektiven, körperliche Verfassungund Altersvorsorge289
6.4 Resümee zu den migrantischen Tagesmüttern291
7 Zusammenfassender Vergleich der empirischen Befunde295
7.1 Wege in die Kindertagespflege: eine gemeinsame Lösung unterdivergierenden Voraussetzungen296
7.2 Soziale Mobilität und Identitätskonstruktionen in der Kindertagespflege302
7.3 Professionalisierung und Handlungsfähigkeit306
8 Resümee und Diskussion der Befunde312
Zum dialektischen Prinzip der Kindertagespflege: Care auf „zweiSeiten einer Medaille“313
Wege in die Kindertagespflege314
Erfolgskonstruktionen in der Kindertagespflege: befördernde undbehindernde Care-Politiken318
Neue Erkenntnisse zu Identitätskonstruktionen am „ArbeitsplatzZuhause“329
Quo vadis Kindertagespflege?: Wege aus den Kinderschuhen336
Literaturverzeichnis340
Abkürzungsverzeichnis383
Transkriptionsregeln385

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