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E-Book

Darmgesund

Beschwerden lindern, Immunsystem stärken

AutorMichaela Döll
VerlagHerbig
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl152 Seiten
ISBN9783776682267
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis14,99 EUR
Wenn der Darm im Gleichgewicht ist, fühlen wir uns wohler und sind glücklicher. Doch Bauchschmerzen, Blähungen und Verstopfungen stören oftmals dieses Wohlbefindden. Reizungen sowie Entzündungen des Darms oder Nahrungsmittelallergien sind heute weit verbreitet. Doch wie bringen wir den Darm ins Gleichgewicht? Die einfache Lösung: Vielseitige gute Keime und Ballaststoffe mit großem Heilungspotenzial helfen der Darmflora wieder ins Lot zu kommen und das Immunsystem zu stärken. Pro- und Prebiotika stärken die körpereigene Abwehr und verbessern den Schutz vor Infektionen, Allergien, Entzündungen und Darmkrebs. Mit speziellen Check-ups zur Laktoseintoleranz, zum Reizdarm und zum Darmkrebsrisiko.

Prof. Dr. rer. nat. Michaela Döll ist als Fachreferentin seit mehr als 20 Jahren in der Weiterbildung von Ärzten, Heilpraktikern und Apothekern tätig und zudem Lehrbeauftragte an der Universität Braunschweig. Ihr Schwerpunkt ist die Vitalstoffmedizin. Mit über 150 Artikeln und mehr als 10 Büchern hat sie sich in der Fachwelt längst einen Namen gemacht. Ihr Expertenrat ist auch in TV- und Hörfunksendungen gefragt

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Leseprobe

Das macht dem Darm und seinen Bewohnern zu schaffen

Antibiotika – Segen, aber auch Fluch

Zweifelsohne müssen wir dem schottischen Bakteriologen und Nobelpreisträger Sir Alexander Fleming und seinen bahnbrechenden Beobachtungen, die zur Entwicklung des Penicillins geführt haben, dankbar sein. Was hätten wir ansonsten in der Vergangenheit bei schweren bakteriellen Infektionen ohne Antibiotika bloß gemacht? Sie erwiesen sich als hilfreich im Kampf gegen viele krank machende und lebensbedrohliche Mikroben.

Doch leider hat man im Umgang mit diesen Substanzen wenig Vorsicht walten lassen. Bei vielen Infekten wurde in der Vergangenheit viel zu häufig – vor allem auch bei Kindern – mit »Kanonen auf Spatzen geschossen« und diese Medikamente zu leichtfertig eingesetzt. Eine repräsentative Untersuchung, die in Deutschland mit Säuglingen und Kindern im Alter von bis zu vier Jahren durchgeführt wurde, hat erschreckende Daten zutage befördert. So entfallen beispielsweise allein bei der Behandlung von Nasen- und Racheninfekten fast die Hälfte aller Verordnungen auf diese Altersgruppe. Zudem hat diese Studie ergeben, dass viele (jeder 4.) der kleinen Patienten, die ein Antibiotikum zu sich nahmen, gleich 2- bis 3-mal jährlich ein solches Medikament schlucken mussten, manche sogar noch häufiger.

Bedenklich ist auch der Einsatz von Antibiotika bei viral bedingten Erkrankungen (z. B. grippaler Infekt), gegen die diese Arzneimittelwirkstoffe gar nicht helfen. Falsches Mittel, falsche Dosierung, falsche Zeitspanne (z. B. nicht lang genug) – das sind Fehler in der Anwendung von Antibiotika, die nicht ohne Folgen geblieben sind.

So hat man inzwischen schneller Resistenzen (Unempfindlichkeiten der Bakterien) gegen antibiotisch wirksame Substanzen, als man neue Antibiotika entwickeln kann. Besonders deutlich wird diese Problematik in den Krankenhäusern, denn es sterben in Deutschland jährlich etwa 40 000 Menschen an Infekten, die sie sich bei ihrem Klinikaufenthalt zugezogen haben. Offensichtlich ist man dort trotz aller Hygienemaßnahmen und medikamentösen Anwendungen den resistenten Keimen häufig unterlegen.

Übrigens haben sich die Verordnungen an Antibiotika in den letzten zehn Jahren etwa verdoppelt, obwohl die Erkrankungen, die am häufigsten mit diesen Medikamenten behandelt werden, im gleichen Zeitraum nur um etwa 50 Prozent zugenommen haben!

Was ich Ihnen rate

In unserer Leistungsgesellschaft ist kein Platz mehr für Ausfallzeiten durch Krankheit. Daher werden Antibiotika häufig zu schnell verordnet. In vielen Fällen hilft auch Bettruhe und die Anwendung von Naturheilmitteln.

Antibiotika fegen den Bakterienrasen weg

Keiner hat mehr Zeit zum Kranksein. Ein Infekt soll möglichst schnell überwunden werden – so der Anspruch vieler Mütter und Betroffener. Dabei unterläuft ein Antibiotikum die körpereigene Abwehr – der Organismus bekommt nicht die Zeit, sich mit den krank machenden Keimen auseinanderzusetzen. Die Immunzellen lernen den Eindringling gar nicht erst kennen und können sich nicht für ein »nächstes Mal« wappnen. Dabei wären Bettruhe und Schonung manchmal ausreichend, um die Krankheitserreger selbst mit den Waffen des Immunsystems zu schlagen – auch ohne Medikamente.

Was passiert nun bei der Anwendung solcher Medikamente im Körper? Klar, wenn wir Glück haben und das verordnete Mittel zu den krank machenden Keimen passt, werden diese vom Antibiotikum abgetötet. Aber die Wirkstoffe gelangen ja nicht sofort ins Blut, sondern durchwandern erst einmal den Verdauungstrakt. Was geschieht nun in einem solchen Fall mit der dort lebenden »Wohngemeinschaft«?

Diese Bakterien dort können sich keine Tarnmäntelchen umhängen, sondern sind von der tödlichen Arzneimittelwaffe ebenso betroffen – da hilft keine Flucht und kein Verstecken. Antibiotika setzen diesen »guten« Darmkeimen immens zu – schlimmstenfalls bleibt nicht mehr viel vom schützenden Bakterienrasen der Darmschleimhaut übrig. Leider erhält damit aber auch die körpereigene Abwehr einen gehörigen Dämpfer und somit schränkt man nun – quasi als Nebeneffekt – auch noch die Schlagkraft der Immunfunktionen ein. Damit ist der nächste Infekt bereits vorprogrammiert.

Um der geschädigten Darmflora und dem geschwächten Abwehrsystem wieder »auf die Sprünge« zu helfen, ist es sinnvoll, spätestens im Anschluss an eine Antibiotikumtherapie eine »Wiederaufforstung« mit Laktobazillen und Bifidobakterien (z. B. mit ProbioCult®, Fa. Syxyl, in der Apotheke erhältlich) vorzunehmen.

Auch Schmerzmittel, Abführmittel und Hormongaben (z. B. die »Antibabypille« oder Kortison) können das Leben im Darm ungünstig beeinflussen und dazu beitragen, dass sich die »guten« Keime hier nicht mehr wohlfühlen. Ebenso problematisch für die Darmflora ist eine Strahlentherapie – auch das ist für die Darmschleimhaut und die »Wohngemeinschaft« dort häufig eine Strapaze.

Darmfeindliche Esssünden

Auch die falsche Ernährung kann den Darmbewohnern zum Verhängnis werden, wenn eben zu viel, zu fett, zu ballaststoffarm, zu spät und zu hastig gegessen wird. Hier finden sich viele von uns wieder, denn die allerwenigsten Menschen machen in dieser Hinsicht wirklich alles richtig. Das zweite Frühstück, der Nachmittagskaffee mit Kuchen, obwohl wir erst kurze Zeit zuvor unsere Mittagsmahlzeit hatten, das Abendessen und die Naschereien zu später Stunde – viele Menschen essen einfach zu oft, gönnen dem Verdauungsapparat zu selten eine Ruhepause (die hat er sich genauso verdient wie wir auch) und bevorzugen oft genug auch noch Fettes oder Süßes. Klar, dass der Darm hier häufig – im wahrsten Sinn des Wortes – schwer zu tragen hat. Dagegen stehen Lebensmittel wie z. B. ein Vollkornbrot, ein Rohkostteller oder eine Schüssel mit Obst, die reich an Ballaststoffen sind, zu selten auf dem Speiseplan. Aber gerade von diesen unverdaulichen Resten leben die Darmkeime, daraus gewinnen sie ihre Energie und versorgen gleichzeitig auch die Darmschleimhaut mit Sprit. Außerdem verändert sich die Darmflora im Zuge der Ernährungsgewohnheiten: In dem Maße, wie sich die »guten« Bakterien im Darm mangels des richtigen »Futters« (Ballaststoffe) verabschieden müssen, tauchen Zeitgenossen auf, die Fettes oder Süßes blendend verwerten können. Das sind dann allerdings leider meist keine Bewohner mit günstigen Eigenschaften, sondern eher solche mit problematischen Stoffwechselprodukten und Giften, welche die Darmschleimhaut schädigen können und damit Entzündungen, Infektionen und Allergien Tür und Tor öffnen.

Und schließlich nimmt jeder von uns im Durchschnitt etwa fünf Kilo pro Jahr an Chemikalien (z. B. Pestizide) und Nahrungsmittelzusätzen (z. B. Verdickungsmittel, Geschmacksverstärker, Konservierungsmittel) auf – auch darüber sind die Darmbakterien wenig erfreut!

Stress stresst auch die Darmflora

Noch reagiert unser Körper bei Stress wie in der Steinzeit, als der Mensch beim Anblick eines gefährlichen Tieres nur zwei Möglichkeiten kannte: Flucht oder Angriff. Dafür wurden in einer solchen Situation die Sinne geschärft und das Herz-Kreislauf-System auf Vordermann gebracht. Alle anderen Körperfunktionen (z. B. die Verdauungsarbeit, das sexuelle Lustempfinden) wurden gedrosselt. Heute läuft keiner mehr dem Stress davon, wir greifen auch nicht mehr an – wir sitzen den Stress aus, obgleich die Anpassungsreaktionen des Organismus noch immer – wie eh und je – auf Bewegung ausgerichtet sind. Natürlich spüren wir auch die Folgen der heruntergefahrenen Organaktivitäten. So kann z. B. die Verdauung ins Stocken geraten. Es kann sich eine Verstopfung einstellen und die Darmkeime haben mit dem zu lange abgelagerten Verdauungsbrei und den darin vorhandenen Stoffwechselprodukten und Giften ihre liebe Not.

Aber auch die Darmkeime reagieren auf Ärger und negativen Stress (Disstress). Mikrobiologische Untersuchungen haben gezeigt, dass sich das Keimspektrum im Darm unter psychischen Belastungen, Ärger und Mobbing verändern kann. Die »guten« Bakterien halten es hier nur schwer aus. Und schließlich ist da ja auch noch das empfindliche Bauchhirn mit seinen sensiblen Nerven – wen wundert es, dass in diesen Fällen der Darm »streikt«.

Was ich Ihnen rate

In der heutigen Zeit gibt es eine Reihe von Stressoren, die der Darmflora zusetzen und das Zusammenspiel zwischen den Darmbakterien und der körpereigenen Abwehr empfindlich stören.
Versuchen Sie im Alltag mehr Ruhe zu bewahren.

Born to be wild – freie Radikale machen Randale im Bauch

Sie entstehen im Körper bei einer Reihe von Stoffwechselvorgängen: aggressive und schädliche freie Radikale. Das sind winzige Teilchen, die unsere Körperzellen angreifen und massiv schädigen können. Freie Radikale sind dadurch charakterisiert, dass sie ihren Bindungspartner verloren haben. Auf der Suche nach einem neuen Partner gebärden sie sich wie wild gewordene Singles und greifen die Biomoleküle (z. B. Proteine, Fette) unseres Körpers an.

In der Folge werden degenerative Erkrankungen wie z. B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs oder Nervenkrankheiten wie die Alzheimer’sche Erkrankung mitbegünstigt.

Im Darm sind freie Radikale besonders häufig anzutreffen, da sie dort u. a. durch Nahrungsgifte (z. B. Pestizide, Schwermetalle) vermehrt entstehen. Auch die Immunzellen in unserem Darm produzieren die reaktionswütigen Teilchen im Rahmen der Abwehrreaktionen. Ist der Darm »gereizt« oder gar entzündet, bilden sich noch mehr freie Radikale. Dadurch kommt eine richtige Kettenreaktion in Gang, denn diese aggressiven Winzlinge feuern nun ihrerseits wiederum die Entzündungen an und es...

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