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Das Bild Griechenlands zwischen Fremd- und Selbstwahrnehmung

AutorDenise Busch
VerlagFrank & Timme
Erscheinungsjahr2005
Seitenanzahl204 Seiten
ISBN9783865960399
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis19,99 EUR
Im Vorfeld der Olympischen Spiele 2004 in Athen schlugen die Wogen der Kritik an den Ausrichtern in den deutschen Medien zeitweise hoch.

Die vorliegende Arbeit bietet eine detaillierte Analyse des Griechenlandbildes in der deutschen und der griechischen Presseberichterstattung während der Vorbereitungen auf die Olympischen Spiele 2004. Es wird außerdem der Frage nachgegangen, ob das derzeitige Image Griechenlands ausschließlich auf der Grundlage der aktuellen Ereignisse konstruiert oder mit durch ältere Images determiniert ist.

Zum Autor

Denise Busch, 1980 in Koblenz geboren, hat an der Universität Erfurt Kommunikationswissenschaft und Geschichtswissenschaft und an der Università degli Studi di Siena Kulturmanagement studiert. Derzeit arbeitet die Autorin für eine Marketing-Agentur in Köln und Verona.

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Kapitelübersicht
  1. Vorwort und Inhaltsverzeichnis
  2. Einleitung
  3. Theoretischer Teil
  4. Empirischer Teil
  5. Abschließende Betrachtungen
  6. Bibliografie
  7. Anhang
Leseprobe
EMPIRISCHER TEIL (S. 73-74)

9 Methodik

9.1 Forschungsfragen


Ziel der vorliegenden Untersuchung ist es, das in der Presseberichterstattung über die Vorbereitungen auf die Olympischen Spiele 2004 in Athen bestehende Griechenlandbild darzustellen und zu analysieren. Dabei sollen sowohl das deutsche Fremdbild Griechenlands als auch das griechische Selbstbild ermittelt werden. Die zentrale Forschungsfrage dieser Arbeit lautet daher:

Welches Medienimage besitzt Griechenland in der deutschen und in der griechischen Presseberichterstattung über die Vorbereitungen auf die Olympischen Spiele 2004 in Athen?

Dieser Frage wird anhand einer Inhaltsanalyse deutscher und griechischer Pressemedien nachgegangen. Dabei ist nicht nur die Erhebung von Teilelementen des Griechenlandbildes wie z.B. Stereotypen sinnvoll. Auch die Struktur der Berichterstattung ermöglicht Rückschlüsse auf den Aufbau des nationalen Bildes. So kann beispielsweise analysiert werden, ob die von den Zeitungen genutzten Informationsquellen das mediale Griechenlandimage unterschiedlich prägen. Einen Schwerpunkt bildet der Vergleich der von den einzelnen Medien entworfenen Bilder. Jedes Medium konstruiert entsprechend seiner redaktionellen Linie seine eigene mediale Realität und folglich auch sein eigenes Griechenlandbild. Es ist daher zu vermuten, dass nicht nur ein mediales Selbstbild bzw. Fremdbild existiert, sondern für jedes Medium ein eigenes.

Um dem nachzugehen, werden als Untersuchungsmaterial unterschiedliche Pressemedien ausgewählt, die Kriterien hierzu sind in Kapitel 9.2 näher beschrieben. Sollten Unterschiede zwischen den Selbstbildern und den Fremdbildern Griechenlands erkennbar sein, wird versucht, diese unter Bezug auf die Nachrichtenauswahltheorien und im Falle der deutschen Medien auf die Strukturmerkmale der Auslandsberichterstattung zu erklären. Es ist außerdem ein Ziel, Aussagen über den Wirklichkeitsgrad der entworfenen Griechenlandbilder zu treffen. Aufschluss hierüber geben nach der Theorie des Rekonstruktivismus Übereinstimmungen und Differenzen der Konstruktionen. Übereinstimmungen lassen dabei einen hohen Wirklichkeitsgrad vermuten, Differenzen einen niedrigen.

Im Zentrum des Interesses steht des Weiteren die Frage, ob Teile der Tiefenstruktur des Griechenlandbildes im medialen Griechenlandbild während der Vorbereitungen auf die Olympischen Spiele 2004 erkennbar sind. Zur Beantwortung der Frage werden die Ergebnisse der Inhaltsanalyse mit den in der Darstellung der historischen Entwicklung des Griechenlandbildes gefundenen Bildelementen gegenübergestellt und nach Parallelen gesucht.

9.2 Auswahl des Untersuchungsmaterials

Wie in den Forschungsfragen deutlich geworden ist, soll die Presseberichterstattung in Deutschland und Griechenland bezüglich der Vorbereitungen auf die Olympischen Spiele 2004 in Athen untersucht werden. Da aus forschungsökonomischen Gründen nicht die gesamte Presse analysierbar ist, muss man hier eine Auswahl treffen. Für die deutsche Presse fiel die Wahl auf die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), auf den Spiegel und auf die BILD. Alle drei verbreiten ihre Produkte überregional156 und haben eine hohe Auflagenzahl, was ihnen eine hohe Reichweite garantiert. Gleichzeitig stellen sie unterschiedliche Genres dar und bedienen unterschiedliche Leserschaften, weshalb sich hier Differenzen in der Darstellung Griechenlands vermuten lassen. Die FAZ und der Spiegel sind zwar beide überregionale Qualitätszeitungen, doch ergeben sich für die FAZ als Tageszeitung andere Möglichkeiten der Berichterstattung als für den Spiegel als Wochenzeitung. Während erstere tagesaktuell und in einem breiteren Nachrichtenstrom berichtet, setzt der Spiegel inhaltliche Schwerpunkte und vertieft diese in analyse- und meinungsorientierender Weise.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort zur Buchreihe „Internationale und interkulturelle Kommunikation“6
Danksagung8
Inhaltsverzeichnis10
Einleitung14
THEORETISCHER TEIL20
1 Terminologie der Einstellungsforschung20
1.1 Image21
1.2 Nationenbild22
1.3 Stereotyp24
1.4 Vorurteil25
2 Konstruktivismus28
2.1 Basisannahmen des Konstruktivismus28
2.2 Massenmedien und Konstruktivismus29
3 Sozial- und kulturwissenschaftlicher Rekonstruktivismus31
4 Selektionsmechanismen der Medienberichterstattung: Nachrichtenauswahltheorien34
4.1 Gatekeeper-Forschung34
4.2 News-Bias-Forschung36
4.3 Nachrichtenwerttheorie36
4.4 Framing-Konzept38
5 Strukturmerkmale der Auslandsberichterstattung40
6 Die Rolle von Massenmedien bei der Konstruktion von Nationenbildern44
7 Fazit46
8 Die historische Entwicklung des Griechenlandbildes49
8.1 Das Nord-Süd Gesetz und das West-Ost Gesetz50
8.2 Der Wandel des Griechenlandbildes in Deutschland: Eine chronologische Darstellung52
8.2.1 Die langsame Abkehr vom Feindbild: Das 18. Jahrhundert52
8.2.2 Die Zeit des Philhellenismus: Wende zu und Beginn des 19. Jahrhunderts53
8.2.3 Das 19. Jahrhundert54
8.2.3.1 „Das Land der Griechen mit der Seele suchend“122: Reiseberichte deutscher Autoren54
8.2.3.2 Griechenland als Teil des Balkans55
8.2.4 Der Balkan: Das Pulverfass Europas. Die Wahrnehmung Griechenlands zu Beginn des 20. Jahrhunderts56
8.2.5 Das Griechenlandbild vor und während des Zweiten Weltkrieges: Die Griechen als Untermenschen57
8.2.6 Das Griechenlandbild nach dem Zweiten Weltkrieg bis heute57
8.2.7 Analyse von Konversationslexika59
8.2.8 Zusammenfassung der Analyseergebnisse68
8.3 Das Selbstbild Griechenlands70
EMPIRISCHER TEIL74
9 Methodik74
9.1 Forschungsfragen74
9.2 Auswahl des Untersuchungsmaterials75
9.2.1 Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ)76
9.2.2 Der Spiegel76
9.2.3 BILD77
9.2.4 Athener Zeitung79
9.2.5 Samplebildung80
9.3 Untersuchungsdesign81
9.3.1 Allgemeine Inhaltsanalyse81
9.3.1.1 Themenanalyse81
9.3.1.2 Kategorienschema83
9.3.2 Fokussierte qualitative Inhaltsanalyse86
10 Datenauswertung88
10.1 Prüfung der Datenqualität88
10.2 Quantitative Datenauswertung90
10.2.1 Gesamtzahl relevanter Artikel90
10.2.2 Umfang90
10.2.3 Berichtsform92
10.2.4 Informationsquelle92
10.2.5 Land/Handlungsort96
10.2.6 Landesbezug97
10.2.7 Akteur/Handlungsträger98
10.2.8 Themen der Berichterstattung101
10.2.9 Berichterstattungstrend102
10.2.10 Bewertung103
10.2.10.1 Trend Ereignisvalenzen103
10.2.10.2 Negativitätsanalyse104
10.2.10.3 Objektivitätsanalyse105
10.2.10.4 Neutralitätsanalyse106
10.3 Qualitative Datenauswertung109
10.3.1 Qualitative Auswertung der Daten zum Thema „Vorbereitungen für Athen 2004“109
10.3.2 Qualitative Auswertung der Daten zum Thema „Bewerbung um die Olympischen Spiele 2004“123
10.3.3 Qualitative Auswertung der Daten zum Thema „Wirtschaft“132
10.3.4 Qualitative Auswertung der Daten zum Thema „Sicherheit“142
10.3.5 Qualitative Auswertung der Daten zum Thema „Kultur“151
10.4 Zusammenfassende Darstellung der Stereotype in der Berichterstattung der vier untersuchten Zeitungen158
10.5 Vergleich des Medienbildes Griechenlands während der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 2004 mit den historischen Griechenlandbildern164
Abschließende Betrachtungen168
Bibliografie177
Online-Quellen187
Anhang188
Anhang I: Weitere Graphiken zur quantitativen Datenauswertung189
Anhang II: Codebuch195
Anhang III: Testauswertung FAZ-Archiv online202
Anhang IV: Reliabilitätstest204

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