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Der homo oeconomicus und seine Vorurteile

Eine Analyse des zivilrechtlichen Benachteiligungsverbots

AutorAnja Watzenberg
VerlagWalter de Gruyter GmbH & Co.KG
Erscheinungsjahr2014
ReiheSchriften zum Europäischen und Internationalen Privat-, Bank- und Wirtschaftsrecht 50
Seitenanzahl392 Seiten
ISBN9783110342796
FormatePUB/PDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis109,95 EUR

In her interdisciplinary dissertation, the author challenges the purely legalistic approach to civil rights discrimination protection. Using theories drawn from economics and psychology, she analyzes discrimination and asks whether and in what way the ban on civil rights discrimination actually influences such choices. On this basis, she makes a normative argument for anti–discrimination prohibitions that preserve freedom.



Anja Watzenberg, Amtsgericht Hamburg.

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Inhaltsverzeichnis
Einleitung: Das agg als Prüfstein der Interdisziplinarität15
1. Teil: Die Methode27
A Neoklassik und Institutionenökonomik29
1 Die Neoklassik31
1.1 Die Ressourcenknappheit und der Markt32
1.2 Das Spektrum der Rationalität33
1.2.1 Das definitorische Konzept34
1.2.2 Die Theorie des Subjektiven Erwartungsnutzens35
1.2.3 Die Version des Eigeninteresses38
1.2.4 Konzept der Wohlstandsmaximierung39
1.2.5 Stellungnahme: Die Möglichkeit der Falsifikation40
1.3 Nutzenmaximierung und die Stabilität der Präferenzordnung42
1.4 Unterscheidung von Restriktionen und Präferenzen45
1.5 Der Begriff der Effizienz als elementarer Bestandteil der Wohlfahrtsökonomik46
2 Institutionenökonomische Analyse48
2.1 Institutionen48
2.2 Eingeschränkte Rationalität und Transaktionskosten52
2.2.1 Eingeschränkte Rationalität52
2.2.2 Positive Transaktionskosten und effiziente Rechtsregeln55
3 Das Coase-Theorem62
4 Die ökonomische Analyse des Vertragsrechts66
4.1 Vertrag und Vertragsfreiheit66
4.2 Externe und pekuniäre Effekte69
4.3 Vertragsrisiko und Opportunismus70
4.4 Funktion des Vertragsrechts in der ökonomischen Analyse des Rechts71
4.4.1 Grundsätzliche Funktion des Rechts71
4.4.2 Funktion des Vertragsrechts72
4.5 Formale Vertragstheorien73
4.5.1 Die Prinzipal-Agent-Theorie74
4.5.2 Die Theorie der sich selbst durchsetzenden Vereinbarungen76
4.5.3 Die Theorie unvollständiger Verträge77
5 Methodischer Status des homo oeconomicus und Ausblick78
B Verhaltensökonomie und kognitive Psychologie79
1 Heuristics and Biases81
1.1 Verfügbarkeit82
1.2 Repräsentativität83
1.3 Affekt-Heuristik85
1.4 Anchoring and Adjustment87
1.5 Hindsight Bias89
1.6 Status Quo Bias und Self-Serving Bias89
1.7 Der Besitz-Effekt und das Coase-Theorem90
1.8 Kritische Würdigung92
2 Zwei-Prozesse Theorie96
2.1 Die Ausdifferenzierung der Entscheidungssysteme96
2.2 Facetten von Rationalität100
3 Die unbewussten Vorurteile (Implicit Bias)104
3.1 Die Erfassung der unbewussten Vorurteile und ihre Relevanz104
3.1.1 Stereotype und Vorurteile104
3.1.2 Stereotype und Vorurteile in Deutschland108
3.1.2.1 Geschlecht108
3.1.2.2 »Rasse« und ethnische Herkunft109
3.1.2.3 Religion110
3.1.2.4 Behinderung111
3.1.2.5 Alter112
3.1.2.6 Sexuelle Identität113
3.1.3 Der Implizite Assoziationstest113
3.2 Stereotype, Vorurteile und Verhaltensökonomie118
4 Exkurs: Gesellschaftliche Strukturen und ihre Rechtfertigung120
C Zusammenfassung127
2. Teil: Der Untersuchungsgegenstand135
A Ziel und Zweck der zivilrechtlichen Regelungen des agg137
B Europarechtliche Vorgaben und richtlinienkonforme Auslegung138
1 Europarechtliche Vorgaben138
1.1 Die Antirassismusrichtlinie138
1.2 Die Gender-Richtlinie141
1.3 Neuere Entwicklung142
2 Der Grundsatz der richtlinienkonformen Auslegung143
2.1 Grundsatz143
2.2 Überschießende Umsetzung144
C Geschützte Merkmale146
1 »Rasse«148
2 Ethnische Herkunft150
3 Geschlecht153
4 Sexuelle Identität154
5 Religion und Weltanschauung156
6 Behinderung159
7 Alter161
D Sachlicher Anwendungsbereich163
1 Formen der Benachteiligungen163
1.1 Die unmittelbare Diskriminierung164
1.2 Die mittelbare Diskriminierung168
1.3 Die Belästigung und die sexuelle Belästigung170
1.4 Die Anweisung zur Diskriminierung173
2 Erfasste Schuldverhältnisse173
2.1 Massengeschäft und »Beinahe-Massengeschäft«174
2.2 Privatrechtliche Versicherungen176
2.3 Schutzbereichserweiterung Merkmale »Rasse« und ethnische Herkunft180
3 Die Regelungen des § 19 Abs. 3 bis 5182
3.1 Schaffung und Erhaltung sozial stabiler Bewohnerstrukturen183
3.2 Familien- und erbrechtliche Schuldverhältnisse184
3.3 Besondere Nähe- oder Vertrauensverhältnisse184
E Rechtfertigungen187
1 Der sachliche Grund187
2 Rechtfertigung bei Versicherungsdiskriminierung191
3 Positive Maßnahmen195
F Die Ansprüche196
1 Der Beseitigungsanspruch196
2 Der Unterlassungsanspruch201
3 Anspruch auf Ersatz des materiellen Schadens202
3.1 Anspruch auf Ersatz des materiellen Schadens202
3.2 Anspruch auf Ersatz des immateriellen Schadens205
4 Die Frist206
G Die Beweislast208
H Die Antidiskriminierungsverbände215
I Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes218
J Die Unabdingbarkeit der Regelungen222
K Das Verhältnis von agg zu sonstigen Regelungen223
L Zusammenfassung224
3. Teil: Die Anwendung233
A Diskrminierungen und ihre theoretische Einordnung235
1 Diskriminierende Entscheidungen in der ökonomischen Analyse235
1.1 Stereotype und Vorurteile als kostengünstige Informationen235
1.2 Interdependente Nutzenordnungen von Männern und Frauen236
1.3 Frauen und Humankapital238
1.4 Diskriminierungen und ökonomische Prämissen239
2 Die diskriminierende Entscheidung jenseits des homo oeconomicus245
2.1 Heuristiken und Entscheidungssysteme245
2.2 Das Unbewusste und die diskriminierende Entscheidung247
B Exkurs: Gesetz versus sozialer Druck249
C Die Analyse253
1 Erfasste Formen von Benachteiligungen253
1.1 Die unmittelbare Diskriminierung253
1.1.1 Aus neoklassischer Sicht253
1.1.2 Aus institutionenökonomischer Sicht254
1.1.3 Psychologische Aspekte255
1.2 Die mittelbare Diskriminierung257
1.2.1 Aus neoklassischer Sicht257
1.2.2 Aus institutionenökonomischer Sicht258
1.2.3 Psychologische Aspekte258
1.3 Die Belästigung und die sexuelle Belästigung259
1.3.1 Aus neoklassischer Sicht259
1.3.2 Aus institutionenökonomischer Sicht260
1.3.3 Psychologische Aspekte260
1.4 Die Anweisung zur Diskriminierung262
2 Erfasste Schuldverhältnisse und Bereichsausnahmen262
2.1 Aus neoklassischer Sicht263
2.2 Aus institutionenökonomischer Sicht264
2.3 Psychologische Aspekte264
3 Die Ansprüche265
3.1 Beseitigungs- und Unterlassungsanspruch, § 21 Abs. 1 S. 1267
3.1.1. Aus neoklassischer Sicht267
3.1.1.1 Auswirkungen bei (Quasi-)Massenverträgen267
3.1.1.2 Auswirkungen bei einem einzelnen Vertragsschluss271
a) Insbesondere beim öffentlichen Angebot271
b) Versicherungsverträge273
3.1.2 Aus institutionenökonomischer Sicht275
3.1.2.1. Auswirkungen bei (Quasi-)Massenverträgen276
3.1.2.2 Auswirkungen bei einem einzelnen Vertragsschluss277
3.1.3 Psychologische Aspekte278
3.2 Zwischenfazit: Der Kontrahierungszwang zwischen ökonomischem Kalkül und dem Abbau von Vorurteilen279
3.3 Anspruch auf Ersatz des materiellen Schadens280
3.3.1 Aus neoklassischer Sicht280
3.3.2 Aus institutionenökonomischer Sicht283
3.3.3 Psychologische Aspekte284
3.3.4 Zwischenfazit: (Un)bewusstes Handeln und rechtliche Verantwortung285
3.4 Anspruch auf Ersatz des immateriellen Schadens286
3.4.1 Aus neoklassischer Sicht286
3.4.2 Aus institutionenökonomischer Sicht287
3.4.3 Psychologische Aspekte287
3.5 Rolle der Rechtfertigungsgründe288
3.5.1 Der sachliche Grund288
3.5.1.1 Aus neoklassischer Sicht288
3.5.1.2 Aus institutionenökonomischer Sicht290
3.5.1.3 Psychologische Aspekte291
3.5.2 Rechtfertigung bei Versicherungsdiskriminierung292
3.5.2.1 Aus neoklassischer Sicht292
3.5.2.2 Aus institutionenökonomischer Sicht293
3.5.2.3 Psychologische Aspekte294
3.5.3 Positive Maßnahmen294
3.5.3.1 Aus neoklassischer Sicht294
3.5.3.2 Aus institutionenökonomischer Sicht295
3.5.3.3 Psychologische Aspekte295
3.5.4 Zwischenfazit: Rechtfertigungsgründe als pragmatischer Interessenausgleich296
3.6 Beweislasterleichterung297
3.6.1 Aus neoklassischer Sicht297
3.6.2 Aus institutionenökonomischer Sicht298
3.6.3 Psychologische Aspekte299
3.6.4 Zwischenfazit: Indifferenz der ökonomischen Analysen und die Fortentwicklung von Beweismitteln300
4 Die Antidiskriminierungsverbände und die Antidiskriminierungsstellen301
4.1 Die Antidiskriminierungsverbände301
4.1.1 Aus neoklassischer Sicht301
4.1.2 Aus institutionenökonomischer Sicht302
4.1.3 Psychologische Aspekte302
4.2 Die Antidiskriminierungsstellen303
5 Die Unabdingbarkeit der Regelungen303
5.1 Aus neoklassischer Sicht304
5.2 Aus institutionenökonomischer Sicht305
5.3 Psychologische Aspekte305
6 Auswirkungen des Gesetzes als Ganzes306
6.1 Soziale Normen, Präferenzänderungen und Pareto-Selfimprovement306
6.2 Debiasing durch Recht309
7 Zusammenfassung313
4. Teil: Normative Fragen und Antworten321
A Folgen aus einer ökonomischen Analyse Handlungsimperative für das Recht?323
1 Exkurs: Warum stellt sich die Frage der Normativität nicht bei der Interdisziplinarität von Recht und Psychologie?323
2 Die utilitaristischen Grundlagen ökonomischer Analysen324
2.1 Bentham und J. S. Mill324
2.1.1 Grundbegriffe324
2.1.2 Kritik326
2.2 Rawls330
2.2.1 Eine Theorie der Gerechtigkeit330
2.2.2 Kritik333
3 Reichtum statt Glück? Normativität und Pragmatismus bei Posner335
3.1 Reichtumsmaximierung als ethisches Prinzip: Grundzüge und Kritik337
3.2 Reichtumsmaximierung und Kaldor-Hicks-Kriterium: Grundzüge und Kritik340
3.3 Reichtumsmaximierung und Pragmatismus: Grundzüge und Kritik342
4 Methodische Konsequenzen für die Rechtswissenschaft344
4.1 Die ökonomische Analyse des zivilrechtlichen Benachteiligungsverbotes344
4.1.1 Recht und Ökonomie344
4.1.2 Das zivilrechtliche Benachteiligungsverbot als Prüfstein der Interdisziplinarität346
4.2 Recht und Psychologie348
B Das zivilrechtliche Benachteiligungsverbor – ein Angriff auf die Freiheit oder deren Ermöglichung?349
1 Formen von Freiheit350
1.1 Grundsätzliches350
1.2 Negative und positive Freiheit351
1.2.1 Negative Freiheit und die Abwesenheit von Zwang351
1.2.2 Positive Freiheit und selbstbestimmtes Handeln354
1.2.3 Freiheitsparadoxe355
2 Das zivilrechtliche Benachteiligungsverbot zwischen Freiheitsschaffung und Freiheitsbewahrung357
2.1. Ausgangspunkt358
2.2. Das zivilrechtliche Benachteiligungsverbot und die negative Freiheit359
2.3. Das zivilrechtliche Benachteiligungsverbot und die positive Freiheit366
3. Ist Debiasing liberaler Paternalismus oder staatliche Gedankenkontrolle?367
C Fazit374
Literaturverzeichnis377
Sachverzeichnis391

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